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Kleider auf dasselbe und seßten Jesum darauf. So erscheint der Herr als der geheimnißreiche König, dem seine Getreuen auf seinen Wegen zu Gebote stehen, und dem sie auf das Lofungswort seiner Abgesandten die Hülfsmittel darbieten, deren er bedarf. Da er nun dahinzog, breiteten sie (die Geleitenden) ihre Kleider aus auf den Weg. Als er aber nahe zu dem Punkte der Niederfahrt am Delberge (zu der Anhöhe) gekommen war, fing der ganze Haufe seiner Jünger an von Freude bewegt mit lauter Stimme Gott zu loben über alle Wunderthaten, die sie gesehen hatten, und sprachen: gelobet sei der König, der da kommt im Namen des Herrn. Friede im Himmel und Ehre in den Höhen! Und Einige der Pharisäer im Volke sprachen zu ihm: Meister, verweise es deinen Jüngern. Und er gab ihnen zur Antwort:

Ich sage euch, wenn diese schweigen würden, so würden die Steine schreien.

Der Geist, welcher die Stadt beherrschte, war ihm bereits in dieser Zumuthung pharisäischer Geister, welche sich in den Festzug gemengt hatten, in seiner traurigen Gestalt entgegengetreten. Noch mehr wirkte der Anblick der Stadt selber. Als der Zug am Delberg niederstieg und sich der Stadt näherte als diese sich in ihrer ganzen Pracht mit dem Tempel dem Auge des Herrn zeigte — als er sie sahe, da weinte er üb.r sie. Dem Jubel seiner Genossen stellte sich sein Weinen über die Stadt gegenüber, die Wehklage: Und wenn du erkennetest, auch du — wie dein König auch jezt noch an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen! Denn es werden Tage über dich kommen, da die Feinde einen Belagerungswall um dich her bilden werden, und sie werden dich einschließen und werden dich bedrängen von allen Seiten, und sie werden dich zu Boden werfen und deine Kinder in dir, und werden keinen Stein in dir auf dem andern lassen, dafür daß du nicht erkannt haft die Zeit deiner Heimsuchung.

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So weinte der treue Menschenfreund nach dem paulinischen Evangelium von der allgemeinen Gnade und Menschenliebe Christi über Jerusalem, das arme Zion, das sich besonders durch

feine pharisäische Werkheiligkeit so verdüstert und verblendet hatte, daß es den großen Ehrentag, da sein Messias den festlichen Einzug in seine Mauern hielt, und das Heil, das ihm in dieser Heimsuchung zugedacht war, nicht erkannte. Während die Jünger Jesu im Gesange des Herzens aufjauchzten in Zungen redeten von der Herrlichkeit dieses Tages, war sein Wort wie ein tief trauriges Lied, in dem er die Zukunft Jerusalems schilderte, die sich in furchtbar deutlichen Schreckensbildern seinem schauenden Blicke darstellte.

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Und er ging in den Tempel, und fing an hinaus zu treiben die, welche innerhalb desselben verkauften und kauften, indem er das Wort sprach: es stehet geschrieben: mein Haus ist ein Bethaus! Ihr aber habt es gemacht zur „Räuberhöhle." (S. S. 197).

Jezt lehrte er im Tempel Tag für Tag. Die Pharifäer und Schriftgelehrten aber suchten ihn zu tödten, überhaupt die Ersten des Volks. Allein sie konnten nicht auffinden, was sie ihm thun sollten. Denn alles Volk hing an ihm und hörte ihn. Es bildete einen schirmenden Kreis begeisterter Zuhörer rund um ihn her.

1. Anmerkung. Der Evangelist übergeht zwischen diesem Abschnitt und dem Vorigen (in ähnlicher Weise wie die beiden andern Synoptiker) den Zug Jesu von Peräa nach dem Enkänienfest und den Zug desselben von Peräa nach Bethlehem, so wie seinen Aufenthalt in Ephräm.

2. Anmerkung. Dem Evangelisten ist eigen die starke Betonung der Thatsache, daß die Jünger die Eröffnungen des Herrn nicht verstanden (18, 34); die Notiz, daß der Blinde zu Jericho beim Einzug Jesu in die Stadt von ihm gehört habe (S. B. II, S. 1156); die Geschichte von Zachaus, das Gleichniß von den zehn Pfunden. Er hebt es am bestimmteften hervor, daß das Wort, welches die Abgesandten Jesu den Eigenthümern des Eselsfüllens erwiedern mußten, so wie die Anfrage, welche jene an fie richteten, in bestimmten Losungsworten bestanden. Bei ihm hat der messianische Hymnus eine weniger alttestamentlich bestimmte Gestalt. Das tadelnde Wort der Pharifäer an dieser Stelle ist ihm ebenfalls eigen. Ebenso hat er allein das Weinen Chrifti über Jerufalem und die bestimmte Verkündigung der Belagerung Jerusalems.

Achtzehnter Abschnitt.

Der Kampf Jesu mit dem Synedrium im Tempel. (XX-XXI, 4.)

An einem jener Tage, da Jesus im Tempel lehrte, hatte er hier den lezten entscheidenden Kampf mit seinen Feinden zu bestehen, welcher sein Kreuzesleiden herbeiführte.

Die Hohepriester und die Schriftgelehrten mit den Aelteften traten vor ihn hin mit der Aufforderung: sage uns, in welcher Macht thust du das, oder wer ist es, der dir diese Macht gegeben hat? Jesus erklärte ihnen darauf, er habe zuerst eine Gegenfrage an sie zu richten (welche also ihrer Frage nothwendig vorangehe) *). Diese Gegenfrage lautete: Die Taufe Johannes, war sie vom Himmel, oder von den Menschen? Sie fühlten gleich, wie sehr diese Frage sie schlagen mußte. Sie dachten und sprachen bei sich selber : sagen wir vom Himmel, so wird er sagen: Warum denn habt ihr ihm nicht geglaubt? Sagen wir aber: von den Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen, denn es ist überzeugt, daß Johannes ein Prophet sei. Und sie antworteten, sie wüßten nicht woher wie es scheint so kurz und zweideutig als möglich.Damit aber hatte Jesus das Recht erlangt zu der Gegenerklärung: so sage ich euch auch nicht, in welcher Macht ich dieß thue? Dann wandte er sich von ihnen ab zum Volke wie wenn er sie dem Gericht, das sie über sich selber mit der Verkennung der Laufe des Johannes ausgesprochen, hätte überlassen wollen- und trug demselben das folgende Gleichniß vor: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg. Und er that ihn aus an Weingärtner und zog über Land eine geraume Zeit. Und zur bestimmten Zeit sandte er zu den Weingärtnern einen Knecht, damit sie ihm die Abgabe von dem Ertrag des Weinberges entrichteten. Aber die Weingärtner schickten ihn mit Schlägen

*) S. o. B. II, S. 1214.

leer wieder fort. Und er that auch das noch (ging so weit in seiner Milde), daß er einen zweiten Knecht sandte, aber auch den sandten sie mit Schlägen und mit Beschimpfungen leer wieder fort. Und er that (auch) das noch hinzu, daß er den dritten Knecht sandte; diesem schlugen sie Wunden und warfen ihn hinaus. Da sprach der Herr des Weingartens: was foll ich thun? Ich will meinen geliebten Sohn senden, billiger Weise werden sie den scheuen*). Da aber die Weingärtner denselben sahen, dachten sie bei sich selbst und sprachen: Dieser ist der Erbe, kommt, lasset uns ihn tödten, damit das Erbe unser werde. Und sie warfen ihn zum Weinberge hinaus und tödteten ihn.

So weit trug der Herr das Gleichniß vor in geschichtlicher Form. Dann aber gab er seinen Zuhörern zu erkennen, wie sehr sie und er selber bei der Wahrheit, die er ihnen jezt im Gleichniß vortrage, betheiligt seien, indem er sich selber unterbrach, und die Frage aussprach: was wird ihnen nun der Herr des Weinberges thun? Die Antwort, welche er aussprach, lag schon in der Sache. Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und seinen Weingarten austhun an Andere.

Da sie das hörten, sprachen sie: das sei ferne! Dieß kann nur vom Volke gesagt worden sein, und das Volk kann es nur gesagt haben mit Beziehung auf das ganze Gleichniß, dessen Sinn ihm einleuchtete. Daß die Gärtner des Weinbergs, die Hohepriester und Schriftgelehrten ihn tödten könnten, dieß hielten seine Zuhörer im Allgemeinen noch für unmöglich.

Er aber sah sie an und sprach: Wie ist's denn mit dem, das geschrieben steht: der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist geworden zum Eckstein (Psalm 118). Und jeder, welcher auf diesen Stein fällt, der wird zerschellt werden, auf welchen aber er fällt, den wird er zermalmen (Jes. 8, Dan. 2).

Die Hohepriester und die Schriftgelehrten hätten gerne zur selbigen Stunde die Hand an ihn gelegt, allein (sie thaten es nicht, denn) sie fürchteten sich vor dem Volke.

Sie wollten aber deßwegen ihn gerne gleich ergreifen, weil

*) Der Zusag idóvres ist nicht hinlänglich empfohlen.

sie erkannten, daß er auf sie dieses Gleichniß gesprochen hatte*). Daher vertauschten sie jezt den fehlgeschlagenen Anschlag der Gewalt mit Anschlägen der List. Sie suchten ihn jezt zu fandes Jägers, der des Wildes

gen**) nahmen die Stellung

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harrt, gegen ihn ein — und sandten abgerichtete Leute gegen ihn aus, die sich stellen mußten, als wären fie Gerechte israelitische Gerechte, und hätten als solche schwere Gewissensbedenken über einen besonderen Punkt-, um ihn in der Rede zu fangen, damit sie ihn der Obrigkeit und der Gewalt des Landpflegers überliefern könnten. Und sie fragten ihn und sprachen: Meister, wir wissen, daß du aufrichtig redest und bist nicht empfänglich für das Ansehn der Person, sondern nach der Wahrheit lehrst du den Weg Gottes.

Auf das huldigende Wort, das die unfreie Anerkennung einer himmlischen Wirklichkeit im Scheine menschlicher Wahrheit mit teuflischer Lüge aussprach, um ihn zum Schwärmer zu machen, ließen sie die Frage folgen: ist es uns erlaubt, dem. Kaiser den Tribut zu entrichten, oder nicht? Er aber durchschaute ihre Arglift und sprach zu ihnen: was versuchet ihr mich? Zeigt mir einen Groschen. Weffen Bild und Ueberschrift hat er? Sie antworteten: des Kaisers. Er aber sprach zu ihnen so gebet nun dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott was Gottes ***)! Und sie vermochten ihn auch nicht bei einem Worte zu fangen vor dem Volke in dessen Gegenwart ein Wort zur Empfehlung des Gehorsams gegen die Römer so

*) Φαβ δας ἔγνωσαν γάρ erit auf Die 23orte καὶ ἐφοβήθησαν τὸν Laóv folgt, hat darin feinen Grund, weil das Folgende, der Bericht über die listigen Anschläge, welche die Feinde Jesu machten, dadurch motivirt werden soll. In dem éšýtŋoav ́exißaheïv år avtóv 2. Liegen zwei Aussagen verknüpft; die erste, daß sie ihn gerne greifen wollten, die zweite, daß fie es nicht konnten. Beide Momente motivirt der Evangelist. Daß er nun das Legtere Moment zuerst motivirt, hat seinen guten logischen Grund darin, daß er über das Erstere noch weiter verhandeln will. Dieß hat Ritschl verkannt, S. 102.

**) Etwas Geringeres kann das rayaryońoavres wohl nicht ausdrücken follen. Der Ausdruck Luthers: fie hielten auf ihn, ist nicht nur zu unbestimmt, sondern auch zu schwach.

***) Das Urtheil von Gfrörer über diese Antwort Jefu S. S. 309. Diese unwürdige Bezeichnung der Antwort Jesu bänzt damit zusammen, daß Gfrörer die symbolische Bedeutsamkeit derselben verkannt hat.

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