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Theilnahme an den geseßlichen Speisen, wenigstens an der Chagiga bedeuten. Damit hat aber die Kritik nichts gewonnen, so lange fie die Ansicht nicht beseitigt hat, nach welcher wir das payɛiv rò naoza im weiteren Sinne aufgefaßt haben (B. 1, S. 109). Das payɛiv tò xaoxá bezeichnet nach dieser Auffassung überhaupt nicht ein bestimmtes Essen irgend einer Art, sondern es bezeichnet das mit dem Paschaeffen verbundene und demselben gemäße, gesammte rituelle Verhalten, wozu die Vermeidung der Verunreinigung am Tage des genoffenen Paschamahls ganz besonders ge= hörte. Für diese weitere Bedeutung spricht die Stelle 2 Chronik. 30, 18: ἀλλὰ ἔφαγον τὸ φασὲκ παρὰ τὴν γράφην. Sene Ssraeliten afen wohl was das eigentliche Paschaefsen selber betrifft, das Pascha nach der Schrift, allein was das Gesetz der Reinigung anlangt, so aßen sie es in dieser Beziehung nicht gemäß der Schrift; es fehlte also nur das gefeßliche Verhalten. Der Ausdruck payɛïv tò xaoɣá umfaßte also dieses Verhalten mit. Und so konnte wohl das paschamäßige Verhalten am Morgen des 15. Nisan in seiner Rückbeziehung auf das Effen des Pascha am Abende vorher als ein payɛiv rò naozά bezeichnet werden. Ferner be streitet Bleek, daß unter der zagaoxevý rov ráoza Joh. 19, 14 der Freitag des Paschafestes zu verstehen sei, obwol sie an sich freilich wohl den Freitag bezeichnen könne. Denn Joh. 19, 42 werde die Stelle: dort= hin legten ste Jesum, weil das Grab nahe war dià tỷv napaorevǹv twv Iovdaiwv wohl nicht leicht übersetzt werden: „wegen des Freitags der Juden." Das wohl nicht; wenn aber einer die Stelle überseßte: wegen des Vorsabbats der Juden, so würde er wohl den Sinn nicht verfehlen, um so weniger, wenn man die Erinerung von Baur's (Bemerkungen zur johanneischen Frage in Zeller's Jahrbüchern, Jahrgang 1847, 1. Heft, S. 107) in Anschlag bringt: „so fragt sich nun erst, ob, da ja, wie Hr. Dr. Bleek selbst bemerkt, nicht alle jüdischen Feste und Festtage einen sabbatlichen Charakter hatten, aus Stellen wie Exod. 12, 26 u. f. w. mit Recht geschlossen werden darf, der erste Tag des Paschafestes sei auch damals noch mit derselben sabbatlichen Strenge gehalten worden, da rabbinische Traditionen und Distinktionen, mit welchen man auch sonst von dem Buchstaben des Geseßes abzugehen sich erlaubte, in solchen Bestimmungen leicht das Eine oder Andere ändern konnten.“ Man kann hinzusehen: und ganz wahrscheinlich änderten, wenn gerade der zweite Tag im Paschafest ein Sabbat war, so daß er mit der doppelten Qualität eines Sabbattages und eines Feiertages dazu hinwirkte, den vorangehenden Tag zur napaoκευή herabiufejen, ut παρασκευὴ τῶν Ιουδαίων in bemfelben emphas tischen Sinne, wie er selber zu dem großen Festtage der Juden (S. Joh. 19, 31) wurde. Was die Stelle Joh. 13, 1 apò dè tñg éoprñg u. an= langt, so wird man dabei bleiben müssen, daß das Fest erst nach 6 Uhr am Abende des 14. Nisan beginnen durfte, daß die Lagerung zum Mahl

aber wohl лpò dè rns éoprys statt finden konnte, und ebenso dann auch das Aufstehn Jesu von seinem Sige, worauf allein das xo̟ò dè u. s. w. fich bezieht. Es heißt allerdings in demselben Saß dɛinvov yevoμévov, aber daß dieser Ausdruck von dem eben zu haltenden Mahl, nicht von dem gehaltenen zu verstehen sei, dieß ergiebt sich doch aus dem folgenden deutlich genug, da das Mahl erst weiterhin gehalten wird (S. V. 18 und 3. 24). Σας πρὸ δὲ τῆς ἑορτῆς muß aber offenbar auf δαβ ἐγείρε rai V. 4 bezogen werden, dieß ergiebt sich aus der Construktion des Sages. Daraus folgt aber deutlich, daß es nur auf die nächsten Momente vor dem Beginn des Festes zurückbezogen werden kann. Denn solche spezielle Akte, wie das Aufstehn vom Size, und ähnliche werden nicht nach Tagen, sondern nur nach Stunden und Minuten datirt. Was follte denn auch der Ausdruck für einen Sinn haben: Einen Tag vor dem Feste erhob er sich von seinem Size. Aber ganz anders ist es mit dem Ausdruck: noch einige Minuten vor dem Festbeginn stand er von seinem Size auf. Für diese Auffassung spricht auch das parenthetische: ɛig téλος ἠγάπησεν αὐτούς. Denn es begiebt fic augenfcheinlich nicht bίοβ auf das Leiden Jesu, sondern zugleich auf die doprñ rov ráoxa. Der Evangelist hat aber seine guten Gründe dafür zu bemerken, daß Jesus das Fußwaschen vor dem Anbruch des Festes vorgenommen habe, denn so war es ohne Zweifel der Ordnung gemäß. Noch weniger folgt aus der Stelle 13, 29, nach welcher die Jünger, welche die Worte Jesu an den Judas Ischarioth: was du thun willst, das thue bald! nicht verstanden, zum Theil meinten, er habe ihm aufgetragen, einzukaufen, was sie zum Feste nöthig hätten, daß der Evangelist das Feft als noch auf den nächsten Tag erst be= vorstehend vorausgesezt habe. Denn gerade dann, wenn der ganze nächste Tag noch für die nöthigen Einkäufe zur Disposition stand, war gar keine Veranlafsung für die Jünger vorhanden, bei jenem Worte Jesu an den Judas an ein eilfertiges Hinaustreiben desselben zur schleunigsten Betreibung der Einkäufe zu denken. Wohl aber konnte ihnen dieser Gedanke bei dem lebhaf= ten, dringenden Zuruf Christi an den Judas einfallen, wenn für diesen Einkauf nur noch einige Minuten, und vielleicht kaum noch diese vorhanden waren. Die Schwierigkeiten, welche Bleek für die Annahme der Sy= noptiker beigebracht, daß Jesus an einem jüdischen Feßttage hingerichtet worden sei, hat Baur mit erheblichen Gegenbemerkungen unter Bezugnahme auf Wieselers chronologische Synopse bestritten (an a. D. S. 107 ff). Wenn aber von Baur selber der Meinung ist (Bemerkungen 2c. Jahrb. 1847, S. 112 ff.), der Verf. des 4. Evang. habe zu dem Ende, um Jesum in aller Beziehung als das reale Paschalamm darstellen zu können, mit dessen Lödtung das typische Pascha weggefallen fei, sowohl die betreffende Feier des alttestamentlichen Pascha übergehen, als das Datum für die Kreuzi= gung Christi auf den 14. Nisan zurückverlegen müssen, so hat er damit

wohl keine besondere Einsicht in die neutestamentliche Idee der Erfüllungen alttestamentlicher Typen beurkundet. Nach neutestamentlichen Vorausseßungen konnte Jesus sehr wohl am 14. Nisan Abends (beim Beginn des 15. Nisan) das Paschamahl halten mit den Jüngern, und am Morgen des 15. Nisan selber das reale Pascha werden: dafür stehen die Synoptiker ein mit ihrer Darstellung der Pascha - Abendmahlsfeier. Wenn aber zu einer solchen neutestamentlichen Verwirklichung eines alttestamentlicher Typus auch die Gleichheit des Datum gehört hätte, wie von Baur behauptet, so hätte nach dieser Voraussetzung nothwendig die erste Kirche den Sonntag auf den jüdischen Sabbattag zurück verlegen müssen, um in ihm die Verklärung des jüdischen Sabbats in jeder Beziehung sehen zu können. Abgesehen von dieser Vorausseßung einer Collision zwischen dem 4. Evang. und den Synoptikern hat Bleek die Authenthie des Evang. meisterhaft und schlagend vertheidigt, f. S. 201 ff. Die Frage: wie konnte ein Evang. dieser Art nach der Mitte des 2. Jahrh. erscheinen, ohne die jezt bereits vorhandenen verschiedenen Gegensätze: Gnoftizismus, Montanismus u. s. w. in bestimmter Weise zu bekämpfen, muß auch noch beantwortet werden, und ist gewiß nicht mit der Versicherung der Tübinger, (s. Bleek a. a. O. gegen Baur und Schwegler S. 218 ff.; Zeller 1847, S. 169) das Evang. sei eben eine Schrift zur Ausgleichung verschiedner Gegenfäße gewesen, beantwortet. Der eigentliche Grundirrthum des Gnostizismus, die Vorausseßung, das die Materie bõse sei, wird hier nicht im Mindesten vermittelt, ebenso wenig der Grundirrthum der Montanisten, daß der h. Geist eine neue besondere Dekonomie mache, abgelöst von der Oekonomie des Sohnes. Am allerwenigsten kann die auch von Bleek hervorgehobne Frage beantwortet werden, wie es möglich gewesen sein soll, daß die quartodezimanisch gestimmte kleinasiatische Kirche sich ein Pseudo- Evange lium, das ihre Ansicht zu bestreiten schien, mit blinder Haft auf's Schleunigste foll angeeignet haben. Das Weitere gegen die genannten Angriffe f. m. bei Ebrard und Bleek in d. a. Schriften. Schließlich müssen wir zu den von Bleek beigebrachten Argumenten für die Aechtheit des 4. Evang. noch Eins hinzufügen, das hoffentlich eine immer größere Bedeutung gewinnen wird. Es besteht in der Thatsache, daß sich auch die drei ersten Evang. erst durch das Hinzutreten des vierten in chronologischer und pragmatischer und theilweise selbst in dogmatischer Beziehung zu einem harmonischen Ganzen ordnen. Das 4. Evang. ist der Schlüffel für die Harmonie der drei ersten. Wir glauben den Beweis faktisch mit der einheitlichen Darstellung geliefert zu haben.

2. Anmerkung. Dem fächsischen Anonymus haben sich auch die geweihten Individualismen des 4. Evang., die er theilweise wieder mit Scharfblick bemerkt hat, zu profanen und fündhaften Egoismen verzerrt. S. d. a. Werk, die Evang. 2. S. 8 ff. S. 371 ff. Der allegoristische

Geschmack desselben feiert in der Erklärung des vierten Evangeliums seine Vollendung. Die 6 Wasserkrüge auf der Hochzeit zu Kana sollen die jú dischen Sagungen und Gebräuche bedeuten, welche Christus mit dem Wein des Geistes der Wahrheit erfüllt habe, und darnach soll sich sogar die Abtheilung des Evang. Johannes in sechs Theile (die sechs steinernen Krüge) bestimmen lassen. Gegen das Ende des Werkes jedoch liefert er einen bemerkenswerthen Paragraphen für die Authentie des vierten Evang. (S. 421).

3. Anmerkung. Andere Eintheilungen dee vierten Evangeliums, f. bei Lücke Commentar I, S. 177 ff.

4. Anmerkung. Es giebt eine Reihe von Stellen im Evang. Joh., welche einen Abschluß oder Rückblick bezeichnen, und für die Würdi= gung der Struktur des Evang. von Bedeutung find; nämlich C. 1, 18; C. 12, 37-50; C. 17; C. 19, 35-37; C. 20, 30, 31; C. 21, 24.

Der Prolog.

Zweiter Abschnitt.

Das vorhistorische ewige Walten Christi. Das ewige Wesen, der große Advent und die vollendete Menschwerdung des Logos; oder der siegreiche Durchbruch des Lichtes durch die Finsterniß.

(I, 1-18.)

Die Einzigkeit der Erscheinung Christi beruht auf seinem vorhistorischen ewigen Walten. Sie ist die Blüthe seiner ewigen Menschwerdung, feines großen Advents. Dieser Advent beruht aber auf seinem ewigen Wesen.

Das ist das Evangelium von seinem ewigen Wesen im Verhältniß zu sich selber: Im Anfang war das Wort! Und das ist sein ewiges Verhältniß zu Gott: Und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

Dieses Verhältniß zu Gott ist seine erste und höchste Beziehung: dasselbe war im Anfang bei Gott.

Auf diesem ewigen Verhältniß des Wortes zu Gott beruht

sein Verhältniß zur Welt. Zuerst das Verhältniß zu dem Ursprung der Welt: Alle Dinge sind durch dasselbe geworden, und ohne dasselbe ist nichts geworden, was nur geworden ist.

Sodann das Verhältniß zu der erscheinenden Welt: in demfelben ist *) Leben! - Insbesondere das Verhältniß zur Menschheit. Zunächst zur paradiesischen: Und das Leben war das Licht der Menschen. Endlich auch das Verhältniß zur historischen, gefallenen: Und das Licht scheinet in der Finsterniß, und die Finsterniß hat es nicht festgehalten (nicht fesseln, seinen Durchbruch nicht verhindern mögen **).

Dieß sind die ewigen Verhältnisse des Logos. Das absolute Wort, das im Anfang (aller Dinge) schon war, kann nichts andres sein, als die absolute Geistesklarheit, die allen Dingen vorangeht, die Spruchreife des vorweltlichen geistigen Lebens, der vollkommne Ausdruck und Abdruck des ewigen Bewußtseins, die Gestalt der ewigen Persönlichkeit. So steht das ewige Wort allen heidnischen Anschauungen vom Urgrund der Dinge, dem Ahriman und der ewigen Materie, dem Urblinden wie dem dunklen Urgrunde, der Evolution wie der Emanation des Göttlichen gegenüber. Es ist die Glorie der christlichen Weltanschauung, der Sieg des Christenthums über die Welt in Beziehung auf die Persönlichkeit Gottes und auf den Ursprung der Welt, und hängt als das Losungswort der reinen Reli

*) Die Lesart dorɩ ist wahrscheinlich durch das vorangehende ¿yévero und das nachfolgende v verdrängt worden.

*) Der nächste Sinn des xarélaßev, so wie der Zusammenhang, hat mich genöthigt, die Auslegung von Lücke, Baumgarten-Crufius, Tholuck u. A., welcher ich oben B. 11, S. 1803 gefolgt bin, aufzugeben, und mich der Auffassung der meisten alten griechischen Ausleger zuzuwenden. Zunächst hat mich die Wahrnehmung darauf geführt, daß Johannes hier, wo er die Darstellung des ganzen ewigen Verhältniffes Christi zur Welt abschließt, um dann zum Historischen überzugehen, unmöglich mit einem negativen Resultat schließen konnte. Wie hätte er damit den historischen Durchbruch des ewigen Lichtes durch die Finsterniß angekündigt? Sodann wäre es etwas, was sich gar zu sehr von selbst verstände, zu sagen, die Finsterniß habe das Licht nicht aufgenommen. Johannes versteht unter der Finsterniß nicht die Menschheit, sondern die Verfinsterung der Menschheit, diese aber konnte ihrer Natur nach das Böse nicht aufnehmen. Er hätte also mit dem Ausdruck: die Fin fterniß hat das Licht nicht aufgenommen, etwas völlig Müßiges, ja Störendes gefagt. Was aber das Sprachliche anlangt, so heißt xavéλaßev freilich nicht unterdrücken, wohl aber festhalten, fesseln, gefangen halten. Zudem ist zwischen diesem Ausdruck überhaupt und dem ragéλaßov B. 11. ein großer Unterschied.

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