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Und wer mein e

Pofittvitäten über das Menschenleben. Worte höret, sagte er, und glaubet nicht, den werde nicht ich richten. Denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt selig mache. Wer mich verachtet, und nimmt meine Worte nicht auf, der hat schon an und bei sich in seinem Unglauben, der das umgekehrte Wort des Glaubens ist — den, der ihn richtet. Das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn richten am jüngsten Tage. — Das also ist die reine Idealität seines Waltens. Auch seines richterlichen Waltens. Er verklärt die Wirklichkeit des Menschenlebens. Diese Idealität seines Waltens aber hängt zusammen mit der Idealität seines Wortes: Denn ich habe nicht von mir selber aus geredet. Sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich ausspreche (schon zum Ausdruck bringe)*) und was ich (überhaupt) zu reden habe. Das ist die Idealität des Wortes Christi, es ist reines Gotteswort im Ausdruck, und reines Gotteswort in seinem Inhalt, die Kundgebung desselben beruht auf einem immanenten freien Gottesgeset in seinem Leben. Wie so völlig aber dieses Gottesgeset seine Seligkeit ist, das sagt er mit dem Folgenden: Und ich weiß, daß sein Gebot ist das ewige Leben. Was ich also rede, das rede ich also, wie es der Vater selbst-ge= sprochen hat zu mir.

Das ist die Verklärung des Lebens Jesu nach seinem ganzen Wesen und Walten in der Welt, insbesondere auch in Bezug auf die Thatsache, daß das Volk Israel ihm nicht geglaubt hat. Die lezte Kundgebung dieser Thatsache aber erscheint uns in Verbindung mit dem Ereigniß, daß die Hellenen schon beginnen, ihn im Glauben aufzusuchen. Damit stellt sich uns die Scheidung zwischen dem Licht und der Finsterniß wieder in einer neuen Gestalt dar, nämlich als der Widerspruch zwischen der gläubigen Heidenwelt und dem ungläubigen Judenthum.

* Das einεiv hat nach seiner Eigenthümlichkeit, den bestimmteren Ausdruck zu bezeichnen, bei Joh. überhaupt eine besondere Emphase. Wo der Evang. dieses Wortes von der Rede Jesu sich bedient, da scheint er im bestimmteren Sinne zu zitiren. S. Cap. III, 3, ff. Vrgl. den Wechsel zwischen ɛîñɛ und λéyɛɩ IV, 7 ff. u. a. a. D.

Wie gewaltig der Geist des Unglaubens das jüdische Volk ergriffen hat, das giebt sich dadurch zu erkennen, daß derselbe sogar im Kreise der Jünger sein eigenstes Werkzeug hat, daß also auch hier noch eine Läuterung und eine Scheidung vor sich gehen muß.

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Vor dem Feste der Ostern aber *), da Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen sei, daß er aus dieser Welt zum Vater gehen sollte, und da er den Seinen, die in dieser Welt waren, in Erweisungen seiner Liebe zugewandt war bis an das Ende blieb er ihnen in Liebeserweisungen zugewandt **), da schon das Mahl begann, da schon der Teufel dem Judas Ischarioth in's Herz eingegeben hatte, daß er ihn verrieth, da Jesus wußte, daß ihm der Vater Alles in seine Hände gegeben, und daß er von Gott gekommen sei, und wieder zu Gott gehe - in jenem Momente also und unter einer solchen Fluth entgegengesetter Empfindungen stand er auf vom Mahle bereits zubereitet war, und dessen Genuß beginnen sollte legte feine Oberkleider ab, nahm einen Schurz, und umgürtete sich damit, goß dann Wasser in das Becken, und fing an, feinen Jüngern die Füße zu waschen ***), und sie mit dem Schurze zu trocknen, mit dem er umgürtet war. So kam er nun zu Simon-Petrus, und jener sprach zu ihm: Herr, du wäschest mir meine Füße? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich thue, das weißt du jezt nicht, du wirst es aber nachher erfahren. Petrus spricht zu ihm: Nimmermehr meine Füße waschen. Jesus antwortete ihm: nicht wasche, so hast du kein Theil mit mir. spricht zu ihm: Herr nicht nur meine Füße auch die Hände und das Haupt.

sollst du mir Wenn ich dich Simon Petrus

allein, sondern

Jesus spricht zu ihm: Wer

*) 'Ayañάw bezeichner auch die thätigen Erweisungen der Liebe; das liebevolle Empfangen, gaftliche Behandeln u. s. w. S. Lücke 11, S. 545. Das Wort ist hier wohl nicht von einer einzelnen Liebeserweisung Jesu zu verstehen, sondern von seinem ganzen, besonders gesteigerten liebenden Verhalten gegen die Seinen bis zum Ende hin.

**) Das heißt, ganz unmittelbar vorher, nicht etwa einen Tag früher. Alle Zwischensäge sprechen für die Beziehung des πpò dè tỷs kogtys auf den Paschaabend selbst.

***) Wozu die Hausgenossen sich nur am Pascha abend nicht anschicken konnten wegen der Paschafeier, was sie aber wohl den Abend vorher gekonnt hätten.

gewaschen ist*), der bedarf nichts, als daß ihm die Füße gewaschen werden, denn er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht Alle. Denn er wußte feinen Verräther wohl. Darum sprach er ihr seid nicht alle rein. —

Das Fußwaschen Jesu war keine bloß symbolische Handlung. Wie sehr es aus der Noth des Augenblicks hervorging, dieß beweist der Ausdruck: da schon das Mahl begann eben gehalten werden sollte. — Es fand sich Keiner unter den Jüngern, der fich freiwillig erboten hätte, diesen jezt nothwendigen Hausdienst zu verrichten. Da stellte Jesus sich ein. Er benußt diese Gelegenheit gern, den Jüngern die Größe seiner Liebe zu zeigen. Und weil sie es bedurften, so wollte er ihnen diese Handlung zugleich zum Symbol machen, zum Zeichen der Liebe, Demuth und Dienstwilligkeit, die sie einander beweisen sollten. Zugleich aber sollte ihnen das Fußwaschen zum Sinnbilde der Reinigung, der Vorbereitung dienen, die das heilige Mahl verlangte **), und damit follte es zugleich dazu dienen, die Befreiung des Jüngerkreises von dem Geiste des Unreinen vorzubereiten. Wer nach dem Rechte der Waschungen als gewaschen betrachtet werden kann, sagte er daher, der ist rein. Er ist in Kraft jener Taufe ein reines Mitglied der Gemeine Gottes, und bedarf nur noch der ordentlichen Fußwaschungen, der täglichen Reinigungen, insbesondere vor dem heiligen Mahle. Christus spricht dieses israelitisch typische Recht der Waschungen aus als Einnbild der wesentlichen Verhältnisse des Reiches Gottes. Die Jünger waren rein durch den Glauben an das Wort Christi und durch den Eintritt in feine Gemeine; und insofern Gewaschene. Sie bedurften aber immer wieder und besonders auch jest eines geistlichen Fußwaschens, wie es ihnen der Herr denn auch mit dem äußeren Fußwaschen, das ihren

*) Stier fagt: „unsre Volksbibel bedurfte hier sehr der Berichtigung: Wer gebadet ist." Schwerlich ist dieß eine Berichtigung. Das theokratische Recht batte mit Bädern als solchen nichts zu thun, wohl aber verlangte es die religiösen Waschungen, die levitischen Taufen.

**) Auch diese offenbare Hervorhebung der Nothwendigkeit des Fußwaschens in Beziehung auf das bevorstehende Mahl ist ein Beweis, daß Johannes von einem heiligen Mahl, dem Paschamahl redet.

Stolz demüthigte, bereitete. Diese Wirkung beweist insbesondere das Verhalten des Petrus. Der stolze Eigenwille welcher noch seine Demuth trübt, verleitet ihn, dem Herrn erst die Annahme der Fußwaschung zu verweigern, dann eine gesteigerte Waschung von ihm zu begehren, statt sich in das Gefeß der reinen Hingebung zu finden. Jesus aber giebt den Jüngern zu erkennen, daß es eine Unreinigkeit im Kreise der Jünger gebe, welche die ganze Kraft der vorangegangenen Waschung aufhebe, und durch das Fußwaschen nicht beseitigt werde, die Sünde des keimenden Abfalls.

Nachdem er nun ihre Füße gewaschen und fein Oberkleid wieder angelegt hatte, ließ er sich wieder nieder, und sprach dann zu ihnen: Wiffet ihr nun, was ich euch gethan habe? Ihr nennet mich, der Meister und der Herr, und ihr saget recht so, denn ich bin's. Wenn nun ich, der Herr und der Meister, euch die Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, euch einander die Füße zu waschen! Denn ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit auch ihr thut, wie ich euch gethan habe. Wahrlich, wahrlich ich sage euch, der Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch der Apostel größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr Solches wiffet, selig seid ihr, wenn ihr es thut! Nicht von euch allen rede ich. Denn ich weiß, welche ich erwählet habe. Dann fuhr er mit einer Wendung fort, welche bewies, daß er eine bestimmtere Andeutung überging: Doch – damit die Schrift erfüllt würde: Der mein Brod mit mir isset, hat seine Ferse wider mich aufgehoben (Psalm 41, 10). Von jezt an sage ich es euch, ehe denn es geschieht, damit ihr, wenn es geschiehet, glaubet, daß ich's bin.

Der Herr macht jezt einen Versuch, hinwegzugehen über die Gegenwart des Verräthers, und bloß mit seinen getreuen Jüngern allein zu verhandeln. Er hat ihnen die Füße gewaschen, hat sie als die Reinen dargestellt. Daran knüpft sich die Verheißung: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer Einen aufnimmt, den ich senden werde, der nimmt mich auf. Wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat.

Die gläubige Aufnahme des Apostels soll also mittelbar eine Bedeutung und einen Werth haben, wie wenn sie die Aufnahme Gottes selber wäre.

Lange, Leben Jesu. III. B.

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Mit der höchsten Vorsicht hat Jesus den Ausdruck dieser großen Verheißung gewählt. Er hat ihn ganz bedingt gestellt, damit ihn der Verräther nicht auch auf sich beziehen könne. Nun aber scheint einerseits der Zwang, welcher die Gegenwart des Verräthers dem Herrn auferlegt, daß er den Jüngern seine Verheißungen nur noch in sehr unbestimmter oder in sehr bedingter Gestalt geben kann, diesem das Herz zu pressen, und andererseits scheint er in seinem reinen Wahrheitssinne zu besorgen, es könne das Wort von den Jüngern unbedingt auf den ganzen Kreis bezogen werden, darum muß er jegt frei heraus von dem Verräther sprechen. Da er das gesagt hatte, bemerkt der Evangelist, ward er erschüttert im Geist, und bezeugte nun - feierlich - und sprach: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Einer unter euch wird mich verrathen. Da sahen sich die Jünger untereinander an, ungewiß, von welchem er redete. — Was von ihrer edlen Harmlosigkeit zeugt, aber auch von der Größe ihres falschen Vertrauens gegen den Judas; zugleich von einem allgemeinen Schuldgefühl im Bewußtsein des Mangels der vollkommnen Treue. Es war aber einer von seinen Jüngern gelagert an der Brust Jesu zur rechten Hand Jesu, denn auf die linke ftüßte man sich und saß nach der rechten Seite hin —, welchen Jesus lieb hatte. Dem also winkte Simon Petrus, daß erforschen möchte, wer es wäre, von dem er redete. Jener lehnte sich auf die Brust Jesu — in der kühnen Vertraulichkeit der Liebe und des freieren Bewußtseins - und sprach zu ihm: Herr, wer ist's? Jesus antwortete: der ist's, dem ich den Bissen — eben jezt — eintauche und gebe. Und er tauchte den Bissen Bissen ein in den Brei Charoset, wie es üblich war und gab ihn dem Judas Ischarioth. Und nach dem Bissen fuhr der Satan in ihn hinein.

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Bet dem Festmahl in Bethanien hatte seine Verstockung begonnen, bei dem Festmahl in Jerusalem vollendete sie sich.— Dort hatte er den Gedanken des Verrathes und in ihm den Satan, in seine Seele aufgenommen, jezt überwältigte ihn diefer Gedanke mit dämonischer Gewalt, und damit war er ein Werkzeug des Satans geworden.

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