ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Siebenter Abschnitt.

Christus im Kreise der Kinder des Lichts, als das Licht der Welt, das den Vater verklärt hat, vom Vater verklärt wird, und seine Gemeine und durch sie die Welt verklärt.

(XIII, 31-XVII.)

Als der Herr den Verräther auf rein dynamischem Wege, ohne Anwendung der Gewalt, des gefeßlichen Bannes oder des Rechtes der sozialen Ausweisung, aus dem Kreise der Jünger entfernt hatte, da hatte er seinen Kampf auf Erden, sofern er zunächst ein rein geistiger war, im Gebiete des Geistes und als Geisterstreit vollendet. Sein Sieg war im Geifte entschieden, und damit war der Grund zu den Siegen, welche noch folgen follten, gelegt, zu dem Siege über die Anfechtungen in der Sphäre des Seelenlebens, die er in Gethsemane zu bestehen hatte, und zu dem Siege über die Anfechtungen des leiblichen Todes am Kreuz*). Daher mußte sich ein großes Gefühl der Erhebung mit diesem Siege über das satanische Reich, welches Judas repräsentirt hatte, einstellen; und mit diesem ein großes Vorgefühl der Verklärung feiner Gemeine, welche nun im Grunde schon durch seinen göttlich- ethischen Sieg entschieden war. Diese Stimmung spricht sich in den Worten Christi auf's Bestimmteste aus.

Als er nun (der Judas) hinausgegangen war, spricht Jesus: Nun ist der Menschensohn verklärt, und Gott ist verflärt in ihm.

Er hat sich nämlich in seinem Sieg über die satanischen Mächte, welche Judas repräsentirt, in seiner Geistesherrlichkeit bewährt und damit die Geistesherrlichkeit des Vaters offenbart und besiegelt.

Ift Gott verklärt in ihm, so wird auch Gott ihn verklären

*) E, B. II, S. 1330,

[ocr errors]

in ihm selber, und er wird ihn sofort verklären. Mit dem Moment, wo die Offenbarung der Herrlichkeit des Vaters in dem Sohne vollendet ist, muß nothwendig die Entfaltung der Herrlichkeit des Sohnes in dem Vater, in seinem Walten und in seiner Welt unaufhaltsam beginnen, und immer mächtiger bis zur Vollendung fortschreiten. Mit dieser Verklärung des Sohnes aber ist auch die Verklärung der Gemeine, oder der Welt in ihrer himmlischen Bestimmung gesezt.

Daraus aber ergiebt sich die Nothwendigkeit seines Abschieds von den Jüngern.

Kindlein, spricht er mit dem Vorgefühl des Abschieds, ich bin - nur noch eine kleine Weile bei euch. Ihr werdet mich suchen schmerzlich vermissen. Und wie ich zu den Juden gesagt habe: wo ich hingehe, da könnet ihr nicht hinkommen, so sage ich auch euch es jezt — nämlich für jeßt —.

Sein Abschied ist die Bedingung der Verklärung seines Namens und der Weltverklärung, die von jezt an in ihnen und durch sie bewirkt werden soll; nämlich der Verklärung des Gegensaßes zwischen dem Jenseits und dem Dieffeits, der Verklärung des Jensetts, der Verklärung des Diesseits, und der Verklärung der jenseitig - diesseitigen Menschheit und der Welt überhaupt; oder vielmehr der Verklärung des Vaters und des Sohnes in alle dem; denn die Welt wird als Welt aufgehoben.

Zuvörderst kommt also die Verklärung des Gegensazes zwischen dem Diesseits und dem Jenseits in Betracht, oder der Abschied Jesu von den Seinen selbst mit seinen nächsten Folgen (XIII, 34–38).

Diese Verklärung bezeichnet Jesus mit den folgenden Worten: ein neues Gebot eine neue Stiftung

gebe ich euch, damit ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebet habe, damit auch ihr - sonst so liebesarm - euch untereinander wahrhaft - liebet! Dieß ist ohne Zweifel eine Hinweisung auf das heilige Abendmahl. Das heilige Abendmahl ist die Verklärung des Gegensazes zwischen dem Diesseits und dem Jenseits, oder des Abschieds Jesu, wie er jenen Gegensaß zugleich vollendet und zugleich aufgehoben hat; denn es ist die Stiftung, welche die Liebe des jenseitigen Herrn und die Liebe der

diesseitigen Gemeine, und die Gegenwart des jenseitigen Herrn und des Jenseits im Kreise der diefseitigen Jünger, die festliche Emporhebung dieser Diesseitigen in das Jenseits darstellt.

Der Herr fuhr fort, den jenseitig - diesseitigen Beruf der Jünger zu bezeichnen: Daran sollen Alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habet.

Simon Petrus aber schien von der Trennung nicht hören zu wollen. Er fragte ihn: Herr, wo gehest du hin? Jesus antwortete ihm: wo ich hingehe, dahin kannst du mir jezt nicht folgen, späterhin aber wirst du mir folgen. Petrus spricht zu ihm: Herr warum kann ich dir nicht folgen gleich jezt? Mein Leben will ich laffen für dich. - Er wußte also wohl, daß mit dem Abschied Jesu ein Fortgehen durch den Tod gemeint set, durch einen gewaltsamen Tod, den die Feinde ihm bereiten würden. Nun aber erklärte er sich nicht bloß bereit mit ihm, sondern auch für ihn zu sterben. Folgen wollte er ihm nicht nur, sondern sogar vorangehen; ja ihm durch die Dahingabe seines eignen Lebens feinen Tod ersparen. Jesus antwortete 'ihm: Du willst dein Leben für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: der Hahn wird nicht krähen, bevor du mich dreimal verläugnet hast.

So bestimmt also blieb es bei dem Abschied. Doch hatte Jesus auch dem Petrus, dem er dieses scharfe Wort sagen mußte, schon den Trost gegeben: du wirst mir späterhin folgen. Und in diesem Sinne fuhr er nun fort, seine Jünger zu trösten*). So folgt die Verklärung des Jenseits. Unter dem Sternenhimmel gesprochen (XIV). Euer Herz erschrecke nicht. Glaubet an Gott der mich ruft - und glaubet an mich der ich gehe. Glaubet ihr also, dann seid ihr auch meines Ziels und eures Ziels gewiß. In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre wenn kein Jenseits wäre für euch, feine Unsterblichkeit und kein Hinübergehen würde ich euch dann wohl sagen: ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Würde der treue Mund der Wahrheit euch mit dieser Ver

[ocr errors]

-

*) Der Sag: Und er sprach zu seinen Jüngern, ist nicht hinlänglich beglaubigt.

heißung, die er euch jezt zum Pfande jener Wahrheit giebt, täuschen? - Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, so komme ich doch wieder, und will euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin!

Dieß ist das Jenseits in seiner Bedeutung für die Jünger Jesu. Es ist das Haus des Vaters. Dort find viele Wohnungen für die Seinen diesseits, in die sie hinübergehen. Diese werden ihnen zur Stätte zubereitet durch Chriftum. Wie er aber hinübergeht, ihnen die Stätte zu bereiten, so kommt er wieder, um sie hinüberzuführen.

Nachdem er so die Wahrheit selber ausgesprochen hat, daß den Jüngern durch seinen Abschied das Jenseits verklärt werde, räumt er nun auch die Schwierigkeiten hinweg, die dieser Erwartung der Seinen im Wege stehen. Er räumt sie hinweg, indem er die Jünger veranlaßt, sie zu äußern*).

Die erste ruft er hervor mit dem Wort: und wo ich hingehe, das wisset ihr, und auch den Weg wiffet ihr. Darauf antwortete Thomas: Herr wir wissen nicht, wo du hingehst, und wie können wir - daden Weg wiffen? Jesus spricht zu ihm: ich bin der Weg; die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater ohne durch mich. Thomas urtheilte über das Jenseits nach finnlichen Voraussetzungen. Wenn man von dem Ziel keine Beschreibung hat, wie kann man es kennen? Und wenn man das Ziel nicht kennt, wie sollte man den Weg wissen können? Jesus aber zeigt ihm, daß im Geistlichen ein umgekehrtes Gesez gilt. Er ist der lebendige Weg zum Himmel. Er ist sowol die Wahrheit des Weges, der Offenbarer desselben, als das Leben des Weges, der Bahnbrecher und der Bahnführer, ja die Lebensbewegung, welche zum Ziele führt, selbst. Durch ihn allein kommt man zum Vater, also auch in's Vaterhaus, und zur Gewißheit des Vaterhauses. - Der Christ gewinnt also seine Gewißheit des Jenseits nicht durch äußerliche Kunden von dort her, sondern auf dem dynamischen Wege, durch den Zug des Lebens Jesu dorthin, durch die Bürgschaft für das Jenseits, welche in der Intensität seines diesseitigen

*) S. B. II, S. 1352.

oder vielmehr dieffeits sich kund gegebenden ewigen Lebens liegt. Der Kern des Diesseits ist ein heiliges Zeugniß für das Jenseits.

Denn der diesseits erscheinende Sohn ist ja überhaupt der Offenbarer des im Jenseits thronenden Vaters. Daher fährt Jesus fort: Wenn ihr mich känntet, so känntet ihr auch meinen Vater. Und von nun an kennt ihr ihn, und habt ihr ihn gesehen. Das Wort ist ganz dazu gemacht, die zweite Schwierigkeit hervorzurufen:

[ocr errors]

Diese äußert Philippus mit den Worten: Herr, zeige uns den Vater, so genügt uns das. - Er verlangte nur eine deutliche Theophanie als Bürgschaft für die Wahrheit des jenseltigen Lebens.

Jesus spricht zu ihm: so lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht kennen gelernt? Philippus, wer mich erblickt, der hat den Vater erblickt. Wie kannst du denn sagen: zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin, und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnet, als Urheber der Worte, der selber thut die Werke welche mir gegenüberstehen und die Siegel der Worte sind —. Glaubet mir, daß ich im Vater bin, und der Vater in mir ist. Wo aber nicht, so glaubet mir doch um der Werke selbst willen. Wahrlich, wahrlich ich sage euch, wer an mich glaubet, der wird die Werke auch thun, die ich thue, und wird größere als diese thun, denn ich gehe zu meinem Vater. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich thun, damit der Vater verherrlicht werde in dem Sohne. Wenn ihr Etwas bitten werdet in meinem Namen, das will ich thun. Liebet ihr mich, so haltet meine Gebote. Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Tröster geben, daß er bei euch bleibe in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit – nämlich —, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht, und fennet ihn nicht. Ihr aber kennt ihn, denn er bleibet bei euch, und wird in euch sein. Ich will euch nicht als Waisen zurück laffen; ich komme zu euch.

-

Nachdem der Herr die Jünger des Himmels gewiß gemacht hat, will er fie auch des Vaters im Himmel gewiß

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »