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es vor allem um die 'Tagereise', und zwar im allgemeinen und für Herodot im besondern? Es ist doch selbstverständlich, daß solcher otaðuós ein Schätzungsmaß ist, das, nicht anders als das Lebensalter', bald höher bald niedriger bewertet worden ist. Das schließt natürlich nicht aus, daß es in bestimmten Gegenden eine bestimmte theoretisch-einheitliche Wertung gehabt hat, wie man denn auf der persischen Königsstraße 1) den oτaðuós, wie es scheint, zu 150 Stadien (von 189 m) bezw. 50 persischen Parasangen (von 5,67 km) oder zu 180 jonisch-geographischen Stadien (von 157,5 [159,8] m) bewertet findet 2). Allein anderwärts schätzte man eben anders. Für den Pontos rechnet Herodot (IV 101) 200 St. auf die Tagfahrt. Marinos von Tyros gibt ihr gelegentlich 170 St., aus Ptolemaios gewinnt man 260 und 270 St. pro Tag") und Herodot (II 9) wiederum will von andern Ansätzen bei ihm zu schweigen - von Heliopolis nach Theben in 9 Tagen 4860 St., mithin pro Tag 540 St. bewältigt haben). Solche verschiedene Schätzung des Graduós ist meines Erachtens nur natürlich; denn die Länge der täglichen Reise war selbstverständlich jeweils abhängig von den örtlichen Verhältnissen, vor allem von der Beschaffenheit der Straßen und von der größeren oder geringeren Dichte der vorhandenen Rast- und Wasserstationen. Am Pontos schätzt Herodot die Tagesreise zu 200 Stadien: warum man demzufolge annehmen muß, daß er bei der Breitenschätzung der Nilschwelle just diesen Ansatz im Sinne gehabt habe, während er doch sonst grade für Ägypten sehr erheblich abweichende Werte angibt, das bleibt Westbergs Geheimnis. Ich für meine Person halte es da lieber skeptisch mit Wiedemann, der mit Bezug auf unsere Stelle (a. a. O. S. 99) bemerkt: Zwei Tagereisen weit überschwemmt der Nil nur an einer Stelle, an dem Eingange des Fayûms, wenn man diese Oase mit hinzurechnet, das Land,' und der mit Bezug auf die Schätzung der Strecke Heliopolis -Theben (S. 69) erklärt: 'auffallend kurz ist bei den zu hohen Entfernungsangaben die Länge der Fahrt angesetzt; in 9 Tagen kann man nur unter den allergünstigsten Verhältnissen und ohne sich aufzuhalten, Theben erreichen, . . . hat Herodot. die Fahrt tatsächlich so schnell gemacht, so würde dies erklären, woher er von all den dazwischen liegenden Punkten so wenig zu berichten weiß.' IV 85, an einer Stelle, wo Herodot in einem Atem über die Maße der Propontis und des Pontos, des Hellespont und des Bosporos schreibt, läßt Westberg gerade die Engen beiseite. Und doch leuchtet es

1) Vgl. oben XIV S. 252 ff.

2) Natürlich nur theoretisch, um die Gesamtreisestrecke nach dem Durchschnitt überschlagen zu können. Die wirkliche Tagesleistung dürfte entsprechend der Lage der otauoi bald größer bald kleiner gewesen sein.

3) Vgl. Berger, Erdk.' S. 600.

4) Demgegenüber ist allerdings jeder Zweifel erlaubt. Vgl. unten S. 104.

ein, daß, wenn überhaupt, man vor allem an den Engen gemessen, die Länge und Breite der Meere dagegen zunächst nur geschätzt haben wird. Denn daß etwa die Vermessung jener Nordmeere schon von der jonischen Geographie auf astronomische Ortsbestimmungen aufgebaut worden wäre, vermag man sich nicht recht vorzustellen. obwohl allerdings bereits dem Anaximander der Gebrauch eines Gnomons zugeschrieben wird'). Jedenfalls hat in größerem Umfange erst Hipparch die astronomischen Ortsbestimmungen bei seiner Polemik gegen die eratosthenische Karte mit Nachdruck vertreten; und wenn auch in dieser Polemik, wie wir wissen?). die alten jonischen Karten gegenüber Eratosthenes relativ gut weggekommen sind, so muß man doch bedenken, daß selbst ihr Verteidiger die Stadt Byzanz, einen der Hauptpunkte der Erdkarten, um volle zwei Grad zu hoch, in gleiche Breite mit Massilia auf 43° gelegt hat"). Ja nicht einmal bei Ptolemaios ist die Zahl der astronomisch bestimmten Punkte überwältigend groß: die Schätzungen und Berechnungen nach Reisemaßen überwiegen selbst hier noch bei weitem. Ihren Wert aber schränkt Ptolemaios selbst (Geogr. I 2, 4) logischerweise mit den Worten ein: † pèr τῶν σταδιασμῶν ἀναμέτρησις οὔτε βεβαίαν εμποιεῖ τοῦ ἀληθοῦς κατάληψιν, διὰ τὸ σπανίως ιθυτενέσι περιπίπτειν πορείαις, ἐκτροπῶν πολλῶν συναποδεδομένων καὶ κατὰ τὰς ὁδοὺς καὶ κατὰ τοὺς πλοῖς, καὶ δεῖν ἐπὶ μὲν τῶν πορειῶν καὶ τὸ παρὰ τὸ ποιὸν καὶ ποσὸν τῶν ἐκτροπῶν περισσεύον εἰκάζοντας ὑφαιρεῖν τῶν ὅλων σταδίων εἰς τὴν εὕρεσιν τῶν τῆς ἐθυτενείας, ἐπὶ δὲ τῶν ναυτιλιῶν ἔτι καὶ τὸ παρὰ τὰς φορὰς τῶν πνευμάτων, διὰ πολλά γε μὴ τηρούντων τὰς αὐτὰς δυνάμεις, ἀνώμαλον 700ódiazgireır. Gewiß wird man im Laufe der Zeit und warum nicht schon früh? - auch im bloßen Abschätzen der Entfernungen eine gewisse Routine bekommen haben, wird man nicht selten ganz annehmbare Resultate erzielt haben. Indes aus dem Gesagten geht doch hervor, daß Westberg im vorliegenden Falle nicht methodisch verfährt, und daß die Länge des von Herodot verwendeten Stadions vom Pontos und der Propontis nicht mit der erforderlichen Sicherheit abgelesen werden kann, während die Meerengen möglicherweise mehr ausgeben).

Ebensowenig wie die Dimensionen der Meere, dürfen natürlich die Maßangaben der russischen Schwarze-Meer-Küste (Ister-Borysthenes und Borysthenes-Maiotis, je 10 Tagereisen) für die Fixierung des herodotei

1) Vgl. Hultsch, RE VII S. 1501.
2) Vgl. Borger, Erdk.2 S. 466 f.

3) Vgl. ebda. S. 484.

4) Diese Untersuchung habe ich für den Bosporos ausgeführt; doch verhinderte mich, sie als einen weiteren Exkurs hier anzuhängen, der Krieg, der es mir versagte, das gesamte Kartenmaterial zur letzten Prüfung zusammenzubringen.

schen Stadions ins Feld geführt werden (Westberg S. 343); denn beweist hier gerade die Tatsache, daß die Schätzung nach Tagereisen gegeben wird, daß exakte Messungen überhaupt nicht vorhanden waren, so entziehen sich diese Schätzungen selbst, obwohl Herodot eben hier ausdrücklich ca. 200 St. auf den Tag rechnet1), unserer Kontrolle um so mehr, als wir nicht einmal über ihre genauen Anfangs- und Endpunkte deutliche Kunde haben2).

Bleibt nur noch eine Stelle aus Herodot übrig, die Messung der Landenge von Suez. II 158 heißt es: τῇ ἐλάχιστόν ἐστι καὶ συντομώ τατον ἐκ τῆς βορηίης θαλάσσης ὑπερβῆναι ἐς τὴν νοτίην καὶ Ἐρυθρὴν τὴν αὐτὴν ταύτην καλεομένην, ἀπὸ τοῦ Κασίου ὄρεος τοῦ οὐρίζοντος Αίγυπτόν τε καὶ Συρίην, ἀπὸ τούτου εἰσὶ στάδιοι ἀπαρτὶ χίλιοι ἐς τὸν Agáẞtor zóлor. Aus der Stelle habe ich Rhein. Mus. LXIX 1914 S. 560f. das Stadion von 157,5 (159,8) m herleiten wollen, bin mir aber mittlerweile selbst zweifelhaft geworden, ob es wirklich angängig ist. Nach Wiedemann (a. a. O. S. 563) beträgt die Entfernung des Kasios von der äußersten Nordspitze des Golfes von Suez 90 englische Meilen oder ca. 145 km. Diese Distanz, durch 1000 dividiert, ergibt 145 m, ein Wert, der einem Maße von 148,85 m allerdings trefflich Genüge tut. Gleichwohl vermag offenbar diese Stelle allein auch keinen gültigen Beweis abzugeben für ein Maß, das im übrigen durchaus noch nicht gesichert ist; denn die herodoteische Angabe könnte ja mehr oder weniger fehlerhaft sein. Übrigens war die Messung selbst gewiß nicht in Stadien sondern in altägyptischen Schoinen ausgeführt worden, was man nicht übersehen soll, da es für die Beurteilung nicht ohne Bedeutung sein könnte. Der Schoinos wurde nach den (bisher nicht veröffentlichten) Ermittelungen L. Borchardts gemeinhin

gewisse Ausnahmen kommen vorzu 2000 Königsellen von ca. 525 mm oder ca. 10,5 km angesetzt. Und da ist es denn einigermaßen bemerkenswert, daß die 1000 Stadien Herodots, wenn wir sie auf das jonischgeographische Stadion von 157,5 m beziehen, den runden Betrag von 15 Schoinen ergeben (157,5 km: 10,5 km 15). Freilich in diesem Falle würde zwischen Schoinos und Stadion das Verhältnis 662: 1 bestehen für das übrigens auch sonst Spuren aufweisbar sind, während Herodot (II 6) ausdrücklich erklärt: δύναται ὁ σχοῖνος ἕκαστος, μέτρον ἐὸν Αἰγύπτιον, ἑξήκοντα στάδια. Ines was will das besagen? Wenn Herodot 60 Stadien auf den Schoinos rechnet, so mag er dabei an das attische Stadion von ca. 177 m gedacht haben, das diesem Verhältnis nahe

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1) Wohlgemerkt rechnet: ἡ ὁδὸς ἡ ἡμερησίη ἀνὰ διηκόσια στάδια συμβί βληταί μοι.

2) Man kann doch im Zweifel darüber sein, an welchem Punkte beispielshalber die Mündung des Dnjepr anzunehmen ist.

genug kam (0,177 - 60

10,62 km). Die Umrechnung für die Strecke Kasios-arab. Golf würde dann natürlich nicht von Herodot selbst, sondern von seinem Gewährsmann vorgenommen worden sein, und daß dieser (Hekataios?) das jonisch-geographische Stadion verwendet hätte, würde ebenso plausibel sein, wie es glaubhaft ist. daß Herodot attisches Maß benutzt hat.

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Nach Ptolemaios (Geogr. IV 5, 6) liegt (bei gleicher geogr. Länge) der Kasios auf 31° 15', der urzò, Apaßíov zóżлov auf 29° 50′ nördl. Breite. Die Differenz 1° 25′ beträgt nach dem Gradansatz des Ptolemaios (1o 500 St.) 1.4166 500 708,333 oder rund 710 Stadien, eine Zahl, die, wenn man das ptolemäische Stadion, wie oben begründet, zu 213,13 (210) m ansetzt, im modernen Maß 151.322 km, mithin just den wirklichen Distanzwert Klysma (Suez)-Kasios (Ras Kasrun) ergibt. Allerdings setzt Ptolemaios IV 5, 8 selbst das Koua gooiquor um einen ganzen Grad weiter südlich an als die Golfspitze, auf 28° 50'; indes sein Irrtum liegt hier klar genug zu Tage.

Strabon XVII 803 C (Poseidonios?) spricht von dem Isthmos als eragi Πηλουσίου καὶ τοῦ μυχοῦ τοῦ καθ' Ηρώων πόλιν legend. In der Gegend von H. Wer das las, konnte natürlich auf den Gedanken kommen, das Südende der Enge sei verhältnismäßig nahe bei Heroonpolis und mithin erheblich nördlich von Klysma und Arsinoe anzunehmen. Und dieser Meinung war auch Ptolemaios. Denn er legte Arsinoe um volle 40' = ca. 335 St. oder ca. 70 km, Klysma gar um 1o 500 St. oder ca. 105 km südlich, Heroonpolis dagegen nur um 10' 85 St. oder ca. 18 km nördlich von der Golfspitze 1). Dabei wird die Distanz Pelusion-Golfspitze zu 1° 20' d. i. ca. 670 St. oder ca. 145 km angesetzt, während die wirkliche Entfernung Pelusion-Klysma (Suez) ca. 112 km, die Entfernung Pelusion-Heroonpolis etwa 70 km beträgt. Angesichts dessen wird man die Frage erheben dürfen, ob dem ptolemäischen Ansatz vielleicht dergestalt ein Doppelwert zugrunde liegt, daß die Distanz Pelusion-Heroonpolis statt zu 40' ca. 335 St. oder 70 km zu 1° 20' verschätzt wäre.

Das nämlich beobachten wir auch für Poseidonios. Nach Strabon (a. O.) nahm er die Distanz Pelusion-ryos o zad' Hooor лózır zu 1500 Stadien. Bezieht man diesen Wert auf das Stadion von 157,5 m,

1) Lage der einzelnen Punkte nach Ptolemaios (IV 5):

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so erhält man eine Strecke von 236,5 km. Das geht natürlich nicht an. Halbiert man aber den Betrag, so ist Genüge getan; denn 'weniger als 750 St. 118,25 km, das ist plausibel1).

Die aus Herodot geschöpften Belege für das angebliche Stadion von 148,85 m sind erledigt. Westberg aber glaubt (S. 339) noch ein besonders instruktives Zeugnis für das Maß bei Strabon (XVII 818 C) zu besitzen. Er übersetzt: 'Nach Philae kamen wir von Syene zu Wagen durch eine sehr flache Ebene von ungefähr 50 Stadien.' Wie kann Westberg hier eine Konjektur einfließen lassen, ohne die handschriftliche Lesart zu verzeichnen? Im Text steht nichts von 50, sondern óuov ti izatór, 'beinahe hundert', und eben so hat Strabon doch offenbar auch geschrieben2), wie ja auch Heliodor, Strabonem fortasse secutus, die gleiche Zahl wiederholt). Trotzdem ist 50 zweifellos, wie die effektive Distanz erkennen läßt, die richtige Zahl, und entstanden ist der Doppelwert wieder, wie noch so mancher andere, dadurch, daß eine alte Messung in Schoinen irrtümlich auf Doppelschoinen bezogen und darum durch Multiplikation mit 60 statt mit 30 in Stadien umgerechnet wurde. Es ergibt sich daraus, daß wir die Zahl bei Strabon nicht aus erster Hand haben. Westberg hat die Entfernung Assuan-Philae auf Bädekers Spezialkarte 'Umgebung von Assuân' nachgemessen und dabei gefunden, daß die noch erhaltene Straße - aber in direkter Linie 'vom Zentrum Assuans bis zum Nilufer bei Philac' ca. 7 km messe. 50 Stadien zu 148,85 m ergeben 7,44 km; ergo, meint er, bezeugt Strabon hier eben dieses Stadion und kein größeres. Der Schluß kann richtig sein, muß es aber nicht sein, und ich für meine Person bin von seiner Unrichtigkeit überzeugt. Nach dem Wortlaut der Strabonstelle haben wir es nicht mit der graden Linie, wie Westberg annimmt, sondern mit dem Maße der Landstraße zu tun. Diese aber mißt, soweit ich es an Bädekers Karte habe nachprüfen können (etwa vom Bahnhof Assuan, in dessen Nähe 'die gewaltigen Schutthügel' der antiken Bauten liegen), bis gegenüber Philae rund 8 km. Diese Zahl aber tut auf das

1) Der Doppelwert des Poseidonios erklärt sich natürlich wieder damit, daß eine spätere Umrechnung vorliegt, d. h. daß die Messung selbst nicht nach Stadien sondern nach Schoinen vorgenommen war. [Über die Größe des Schoinos habe ich früher mehrfache Berechnungen angestellt und glaube auch jetzt noch, daß zur Ptolemäerzeit der Staatsschoinos 30 St. (zu 210 bezw. 213,13 m) d. i. 6,30 bezw. 6,39 km betragen hat. Aber ehe ich mich eingehender mit den Stadienangaben der Geographen abgebe, warte ich lieber, bis L. Borchardt seine Untersuchungen über den altägyptischen Schoinos, das itr, vorgelegt hat.]

2) Trotz Bädeker, der wie Westberg 50 St. angibt. Der Text lautet: θομεν εἰς Φιλὰς ἀπήνῃ δι' ὁμαλοῦ σφόδρα πεδίου σταδίους ὁμοῦ τι ἑκατόν.

3) Heliodor (Aeth. VIII 50): ή πόλις αἱ Φίλαι . . .. Συήνης δὲ καὶ ̓Ελεφαντίνης ἑκατόν του τοῖς μεταξὺ σταδίοις διείργεται. Vgl. Kramer zu der betr. Stelle in seiner Strabon-Ausgabe.

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