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jedem Festmahle der Hellenen vorgenommen wurden. Die Worte èxi Tel; axordet, beziehen sich also nicht auf die Weingüsse, welche während des Tages neben dem Brandopfer der Honigkuchen auf den Altären dargebracht wurden. Dies ist schon durch den Zusatz ir taxtardig ausgeschlossen. Daran aber, daß etwa. während die Prozession an den Heiligtümern draußen ihr Werk trieb, im Prytancion gebetet und gesungen wurde, ist nicht zu denken: wer hätte es auch tun sollen? Der Ausdruck ist vielmehr gebraucht wie zi deiarg und Ähnliches. Jeder griechische Leser verstand sofort: es handelt sich um die allgemein üblichen Trankopfer beim abendlichen Gastmahle. Dies beweist zum Überflusse noch die Erwähnung des Speisesaales am Ende der Darstellung, die selbst aus diesem Zusammenhange zu verstehen ist. Auch die Bewirtung der Sieger nach den großen Festspielen hatte keinen andern Sinn, als daß sie, durch den Sieg zu Dienern des Gottes geworden, die nicht bloß den gewöhnlichen Ölzweig auf dem Haupte trugen, wie alle Theoren, und wie die Altäre der Götter beim Opfer ihn erhielten, sondern von Zeus selber mit dem einzig heiligen Kranzreise vom alten Schönkranzbaume belehnt. fortan mit einer Art priesterlicher Weihe ausgestattet waren, welche sie hoch über alle Sterblichen emporhob. Eben darum durften auch sie mit gutem Recht an dem für die priesterlichen Diener bereiteten Abendmahle teilnehmen.

Über die Einrichtung des Prytaneion von Olympia ist früher gehandelt1). So weit sich die Grundanlage des Bauwerks aus den verworrenen Resten verschiedener Zeiten erkennen läßt, waren, als Pausanias Olympia sah, zwei Speiseräume vorhanden: ein großer im nördlichen Teil und ein kleiner südwestlich. In dem kleineren hat sich ein römisches Triclinium gefunden. Auch zahlreiche Stücke von Koch- und Tafelgerät. Bildet der große Saal den geeigneten Raum für das umfangreiche Bankett der Sieger und vornehmen Theoren alle vier Jahre bei der Olympienfeier, so reichte das kleine Gemach für die monatliche Speisung der Opferbeamten aus.

Wenn dem Abendmahl im Prytaneion neben dem Herde des großen Gottes selbst eine gottesdienstliche Bedeutung zukam, so mußte Alles, was nach dem Herkommen bei festlichen Mahlzeiten der Menschen den Göttern zu Ehren verrichtet wurde, dabei nicht nur eingehalten werden, sondern auch eine Steigerung erfahren. Wo nichts überliefert ist, bleibt die Forschung auf entsprechende Vorgänge anderwärts angewiesen, die einen Rückschluß erlauben. Der periegetische Schriftsteller Hermeias schildert im zweiten Buche seiner Schrift über den Apollon von Gryneia2) 1) O. F. I, Frühlingsreinigung, Klio VI, 49 ff.; dazu Abbildung n. Dörpfeld, O. E. II, 58, Taf. B. XLIII.

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eine gottesdienstliche Mahlzeit, die man im Prytaneion zu Naukratis am Geburtstage der Herdgöttin, bei den Dionysien und bei der Panegyris des Apollon Komaios veranstaltet hat. Alle Teilnehmer erschienen in weißen Gewändern, die danach 'prytanische' genannt wurden'). Nachdem sie sich zu Tische gelegt hatten, standen sie wieder auf, knieten nieder und brachten, während der Hierokeryx die altüberlieferten Gebete hersagte τοῦ ἱεροκήρυκος τὰς πατρίους εὐχὰς καταλέγοντος -, ein Trankopfer dar. Danach legte man sich wieder zu Tisch, und jeder erhielt zwei Becher Wein, die Priester des Pythischen Apollon aber und des Dionysos bekamen das Doppelte an Trank und Speise. Dann wurde jedem ein aus reinem Mehle gebackenes, flaches Brot vorgelegt, dem ein anderes Gebäck auflag, das sie 'Aschenkuchen' nannten, ferner Schweinefleisch, ein Teller mit Gerstengraupe oder Gemüse, wie es die Jahreszeit bot, zwei Eier, frischer Käse, getrocknete Feigen und Kuchen. Auch einen Kranz empfing er. Ließ sich der gottesdienstliche Oberbeamte beikommen, etwas außerdem vorzusetzen, so wurde er von den Ehrenwächtern) in Strafe genommen. Auch Gästen war es verboten, Eßwaren mitzubringen (wie es bei den parot üblich war); an andern Tagen hatte man nichts dagegen. Was übrig blieb, erhielten die Diener. Frauen durften das Prytaneion nicht betreten, mit Ausnahme der Flötenspielerin. Ähnlich wird man sich die Bewirtung nach dem Monatsopfer in Olympia vorzustellen haben, altertümlich einfach, wie das Opfer selbst war.

Als notwendiges Zubehör schloß sich, wie überall, an die Mahlzeit das Trinkgelage an, welches im Prytaneion der Altis durch sakrale Formen an diesem Tag eine besondere Weihe empfing, wie bei uns zu festlichen Gelegenheiten durch Trinksprüche. Die Speisetische wurden abgetragen, die Hände durch Wasserguß von neuem gereinigt, das Haupt mit frischem Kranze geschmückt). Nach allgemeinem Herkommen begann das Symposion mit drei Trankopfern. Das erste gebührte den Olympischen Göttern, das zweite den Heroen, das dritte dem Rettenden Zeus. Der Wein wurde für jedes Trankopfer in einem Mischkruge zum Füllen der Trinkschalen zurechtgemacht4).

Auf Grund dieser Sitte ist das bei Pausanias (5, 15, 11) Überlieferte zu verstehen. Man hielt sich zwar an das Gebräuchliche, nahm aber, 1) 'Gottestischrock' heißt noch heut im Volk das Kleid, das einer beim Gange zum heiligen Abendmahl anzieht.

2) Ehegaumer' heißen solche Leute in der Schweiz; vgl. Pestalozzi in 'Lienhard und Gertrud.

3) Die erste Reinigung vor der Mahlzeit hieß zarà yɛós, die zweite vor dem Trinkgelage άлóviлtoоv. Vgl. Athen. 9, 408 f., 11, 462.

4) Schol. Plat. Phileb. p. 66D ἐκιρνῶντο γὰρ ἐν ταῖς συνουσίαις κρατήρες τρεῖς, καὶ τὸν μὲν πρῶτον Διὸς Ολυμπίου καὶ θεῶν Ὀλυμπίων ἔλεγον, τὸν δὲ δεύ τερον ἡρώων, τὸν δὲ τρίτον σωτῆρος . . . ἔλεγον δὲ αὐτὸν καὶ τέλειον.

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der Heiligkeit des Ortes und der Gelegenheit entsprechend, einige Änderungen vor. Die Ausführung lag wieder dem Theokol ob.

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Das erste Trankopfer erhielten die in Olympia verehrten Götter, eines für alle. Um aber bei der durch das Monatsopfer bewirkten Zusammenfassung des ganzen Kultus keinen unberücksichtigt zu lassen, der irgendwie einen Anspruch erheben konnte, so sollten, außer den Inhabern der 70 Altäre1), auch die im Auslande von den Eleiern gestifteten Opferdienste nicht übergangen werden. Solche gehörten den drei Göttern des großen Heiligtums der libyschen Oase, mit dem Olympia seit alter Zeit in mantischer Verbindung stand, des Amon, der als eine Abart des Zeus angesehen wurde, seiner Gemahlin Mut, d. i. der Hera Ammonia, und des Sohnes beider Chunsu, der unter dem Hermes Parammon zu verstehen. ist. Verkehr hellenischer Kultorte mit dem Ammonion ist auch sonst bezeugt. Der Kyrenaier Theodoros (bei Platon zu Anfange des Politikos) nennt den Amon unseren Gott". Dem Eubotas von Kyrene sagt das libysche Orakel seinen Sieg Ol. 93 408 v. C. voraus. Durch die Kyrenaika mag die Kenntnis des Heiligtums den Hellenen bereits zu Ende des siebenten Jahrhunderts vermittelt worden sein. Auch Dodona stand zu dem Ammonion in Beziehung, und Sparta und Gythion brachten den libyschen Gottheiten Verehrung dar. In Theben war dem Amon ein Tempel errichtet; das Götterbild darin von Kalamis Hand hatte Pindar gestiftet. Ferner hatte der Dichter dem Gott einen Hymnos gedichtet, der noch zu Pausanias Zeit auf einer dreiseitigen Stele im Ammonion neben dem Altare, den Ptolemaios I geweiht hatte, zu lesen war. Athen feierte ein Fest der Ammonien und sandte schon früh Theoren nach Libyen; eines seiner heiligen Schiffe trug den Namen Ammonia. In Olympia lag der Verkehr in den Händen der Seher. Und wenn die Anfragen sowohl wie die Antworten des Orakels auf den dort gestifteten Altären verzeichnet standen und auch die Namen der Theoren nicht weggelassen waren, so erinnert das an heimische Sitte2). An einen Ammon-" tempel in Olympia, wie noch Boeckh meinte, oder an Altäre der libyschen Gottheiten in der Altis ist nicht zu denken. Die von den Eleiern gestifteten Altäre standen im Ammonion der Oase von Siwa. In der elischen Heimat aber konnte man, wenn jene Götter geehrt werden sollten, es nicht wohl besser tun, als durch die Weingüsse nach dem Abendmahle des olympischen Monatsopfers. Da dachte man des Zeus Ammon und seiner Angehörigen wie guter Freunde oder lieber Ver

1) Von hieratischen Diensten kam allenfalls der Kronos vom Berg in Betracht. Sosipolis mit Eileithyia und Demeter Chamyne hatten Frauendienst.

2) Olympische Orakel bei Phlegon vgl. Abh. Heil. Ölbaum S. 2. Über den Verkehr mit dem Ammonion s. Paus. 6, 8, 3. 9, 16, 1. Boeckh, Staatshaushalt3 II, 120. Vgl. m. Abh. Die Seher v. Olympia, Arch. f. Rel.-W. XVIII, 108 f.

wandter im Auslande. Der Umstand aber, daß man diese immerhin fremden Gottheiten so pietätvoll heranzog, verbunden mit der Tatsache, daß bei den Heroen außer den einheimischen auch die aitolischen berücksichtigt wurden, läßt den Schluß zu, daß man bei den Göttern gleichfalls nicht bloß die olympischen, sondern alle im ganzen elischen Stammlande verehrten, gleicher Ehre teilhaftig werden ließ.

Das zweite Trankopfer galt im olympischen Prytaneion gerade so, wie auch anderwärts, den Heroen. Der Abend war an sich deren heilige Zeit; sie hatten ein Recht darauf. Darum scheute man sich nicht, sie den Göttern beizugesellen. Ihr Weinopfer war in Olympia wiederum eigenartig ausgestaltet und noch gesteigert. Denn nicht bloß der in Olympia verehrten wurde gedacht, sondern in weiter Ausdehnung auch der, im ganzen Eleierlande gepflegten, und überdies noch der aus der alten Heimat jenseits des Meeres überkommenen Heroen und Heroinen, so viele ihrer noch durch Grabesdienst geehrt wurden. Denn das bedeutet die euphemistische Wendung ὅσοι τιμὰς ἔχουσιν, wie anderwärts gezeigt worden ist1). Somit sollte auch diese Weinspende, wie alle Einrichtungen der monatlichen Opferung, den Zusammenhang des ganzen Eleiergebiets bezeichnen, der Pisatis wie der zo2n Has, und ihrer Bevölkerung, sei sie alt eingesessen oder bei der großen Wanderung der Herakleiden hinzugekommen. In solchem Sinne wird auch Oxylos selbst die Einrichtung der Heroendienste in Elis zugeschrieben 2) und hielt die Politik der Eleier bis in die spätestens Zeiten an ihr fest; denn sie erkannten, daß auch dieses Stück des olympischen Gottesdienstes der Einheit des Staates zu gute kam.

Wie es mit Hilfe des Altarkataloges möglich ist, unter Zuzichung der hieratischen Dienste alle in Elis-Olympia verehrten Gottheiten festzustellen3), so läßt sich aus den sonst erhaltenen Nachrichten auch von den Heroen der größere Teil nachweisen und von vielen sogar angeben, wo sie Grabesdienst erhielten. Das Meiste davon hat aus seinen Quellen wieder Pausanias überliefert. Unter den Heroen nimmt Pelops einen so hohen Rang ein wie Zeus unter den Göttern. Außer dem Temenos in der Altis war ihm eine Kapelle in der Nähe des Heiligtums der Artemis Kordaka und nicht weit von der Stelle des alten Pisa geweiht. Das Hünengrab des Oinomaos lag bei Olympia jenseits des Kladeos. Von

1) Abh. Koll. d. 16 Fr. S. 18f.

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Vgl. Ion von Chios bei Athen. XI, 463 σπένδοντες δ' ἁγνῶς Ηράκλει τ' ̓Αλκμήνη τε | Προκλέι Περσείδαις τ' ἐκ Διὸς ἀρχό μένοι | πίνωμεν παίζωμεν· ἴτω διὰ νυκτὸς ἀοιδή

....

2) Ρ. 5, 4, 2 Οξυλος καὶ Δίῳ τε ἀπένειμε γέρα καὶ ἥρωσι τοῖς τε ἄλλοις κατὰ

τὰ ἀρχαῖα ἐφύλαξε τας τιμάς.

3) Ausgenommen scheint Hades. Über dessen Dienst P. 6, 25, 2; aber er wurde vielleicht durch den Zeus Katachthonios (n. 23) ersetzt.

den Freiern der Hippodameia wurde ein solches in der Nähe von Harpina gezeigt. Auch ein Grab von Endymion, auf den die alten Eleierkönige ihr Geschlecht zurückführten, fehlte nicht. Ferner wird der Heroendienst des Augeas, Dios, Aitolos II (des Sohnes des Oxylos) und sogar des Achilleus ausdrücklich erwähnt. Das Verdienst, dem Herakles nach langer Vernachlässigung zu seinem Rechte verholfen zu haben, schrieb man Iphitos zu1). In dem Adventsliede, das beim Thyienfeste gesungen wurde, riefen die Sechzehn Frauen sogar den Dionysos als Heros an, weil man nach orphischer Lehre von Tod und Auferstehung des Gottes zu sagen wußte. Doch hinderte dies nicht, daß er daneben auch als Gott verehrt wurde 2). Von Ahnendienst der Theokolen zeugt der kleine Altar in ihrer Kapelle. Auch die Ahnherrn der Seher, Iamos und Klytios, wird man nicht vergessen haben. Es läßt sich annehmen, daß außer den genannten auch die übrigen Stammherren der Landesfürsten, Aitolos, Epeios, Eleios, Oxylos, der selbst um die Heroenehrung Hochverdiente, und Iphitos, der Stifter des Gottesfriedens, sodann die Ortsheiligen und Städtegründer, wie Pisos, Salmoneus, Dysponteus, Letreus, endlich auch Koroibos, dessen Grab man an der Landesgrenze zeigte, vielleicht sogar der schlimme Sauros, mit zugezogen wurden). Sicherheit läßt sich darüber nicht gewinnen: es ist möglich, daß einige zu viel genannt sind; über andere fehlt es an Nachrichten. Von den Heroinen ist Eurydike, die Tochter des Endymion und Mutter des Eleios, zu Sodann Physkoa, die Dionysosbraut, der die Sechzehn Frauen in Elis hervorragenden Dienst widmeten, ebenso wie der Hippodameia in Olympia, wo man diese der Hera an die Seite gestellt und ihr, wie ihrem Gemahle Pelops, ein Temenos geweiht hatte. Pieria, die Gemahlin des Oxylos, trägt den Namen der Quelle Piera an der Straße von Olympia nach Elis; Hyrmine, die Tochter des Epeios, und Harpina, die Mutter des Oinomaos, standen als Eponymen ihrer Städte in Ehren1). Von den Heroen der Aitoler, die gleichfalls bei dem zweiten Weinguß angerufen wurden, ist vor allem wieder Aitolos, der Sohn des Endymion, zu nennen, der dem Lande den Namen gab, mit ihm seine Söhne Kalydon und Pleuron, die Städtegründer, sodann Oxylos, der Nachkomme des Aitolos, welcher die stammverwandten Herakleiden nach dem 5, 13, 1 ff. 6. 21, 3. 9.

1) Vgl. P. 5, 13, 1. 6, 22, 1. 5, 1, 5. 6, 20, 9.

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2)' E29εiv "joo Jóvvoɛ Plut. Qu. Gr. 36 p. 299. Als Gott verehrt n. Ρ. 6, 26, 1 θεῶν δὲ ἐν τοῖς μάλιστα Διόνυσον σέβουσιν Ηλεῖοι. Vgl. Abh. Kolleg. d.

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