Du murmelst mir vielleicht einmal Geh', sag' ihr gleich, und sag' ihr oft, Der Müllerin Verrath. Woher der Freund so früh und schnelle, Ach, wohl! Er kommt vom warmen Bette, Und wenn er nicht den Mantel hätte, Warum auch schlich er diese Wege Nach einem solchen Aepfelpaar, So wie im Paradiese, war. Er wird den Scherz nicht leicht erneuen; Goethe's Gedichte. I. Bd. Ich las in ihren Feuerblicken 1 Sich meiner Liebe zu erfreuen! ,,Das war ein Toben, war ein Wüthen; Ein jeder schien ein andres Thier. Sie forderten des Mädchens Blüthen Mit schrecklichem Geschrei von mir. Was dringt ihr alle wie von Sinnen Auf den unschuld'gen Jüngling ein? Denn solche Schäße zu gewinnen, Da muß man viel behender seyn.“ ,,Weiß Amor seinem schönen Spiele ,,Nun sprang ich auf und tobt und fluchte, Gewiß, durch alle durchzugehn. Ich sah noch einmal die Verruchte, „Man soll euch Mädchen auf dem Lande, Wie Mädchen aus den Städten, fliehn. So lasset doch den Frau'n von Stande Die Lust, die Diener auszuziehn! Doch seyd ihr auch von den Geübten Und kennt ihr keine zarte Pflicht, So åndert immer die Geliebten, Doch sie verrathen müßt ihr nicht.” So singt er in der Winterstunde, 1 Der Müllerin Reue. Jüngling. Nur fort, du braune Here, fort! Aus meinem gereinigten Hause, Daß ich dich, nach dem ernsten Wort, Nicht zause! Was singst du hier für Heucheley Zigeunerin. Ich singe von des Mädchens Reu, Und langem heißem Sehnen; Denn Leichtsiun wandelte sich in Treu Und Thränen. Sie fürchtet der Mutter Drohen nicht mehr, Jüngling. Von Eigennus sing' und von Verrath, Von Mord und diebischem Rauben; Man wird dir jede falsche That Wohl glauben. Wenn sie Beute vertheilt, Gewand und Gut, Schlimmer als je ihr Zigeuner thuf, Das sind gewohnte Geschichten. Zigeunerin. ,,Ach! weh! ach weh! Was hab' ich gethan! Was hilft mir nun das Lauschen ! Ich hör' an meine Kammer heran Ihn rauschen. Da klopfte mir hoch das Herz, ich dacht': O hättest du doch die Liebesnacht Der Mutter nicht verrathen!" Jüngling. Ach leider! trat ich auch einst hinein, Und ging verführt im Stillen: Ach Süßchen! laß mich zu dir ein Mit Willen! Doch gleich entstand ein Lärm und Geschrei; Zigeunerin. ,,Kommt nun diefelbige Stunde zurück, Ich armes Mädchen, ich war zu jung! Der Dichter. So ging das schwarze Weib in das Haus, In den Hof zur springenden Quelle; Sie wusch sich heftig die Augen aus, Und helle Ward Auz' and Gesicht, und reiß und klar Müllerin. Ich fürchte fürwahr dein erzúrnt Gesicht, Du Süßer, Schöner und Trauter! Und Schläg' und Messerstiche nicht; Sag' ich von Schmerz und Lieke dir, ა |