ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Heidenrd s lein. 1.

Sah ein Knab' ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,

War so jung und morgenschön,
Lief er schnell es nah zu sehn,
Sah's mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein roth,
Nóslein auf der Heiden.

Knabe sprach: ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!
Röslein sprach: ich steche dich,
Daß du ewig denkst an mich,
Und ich will's nicht leiden.
Möslein, Röslein, Nöslein roth,
Röslein auf der Heiden.

Und der wilde Knabe brach
's Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihr doch kein Weh und Ach,
Must' es eben leiden.

Röslein, Röslein, Röslein roth,
Röslein auf der Heiden.

Blinde Kuh.

O liebliche Therese!
Wie wandelt gleich in's Böse
Dein offnes Auge sich!
Die Augen zugebunden

Hast du mich schnell gefunden,
Und warum fingst du eben mich?

Du faßtest mich auf's beste,

Und hieltest mich so feste;
Ich sank in deinen Schoos.
Kaum warst du aufgebunden,
War alle Lust verschwunden;
Du ließest kalt den Blinden los.

Er tappte hin und wieder,
Verrenkte fast die Glieder,
Und alle foppten ihn.

Und willst du mich® nicht lieben,
So geh' ich stets im Trúben,
Wie mit verbundnen Augen hin.

[ocr errors][merged small]

Hab' oft einen dumpfen düstern Sinn,

Ein gar so schweres Blut!.

Wenn ich bei meiner Christel bin,

Ist alles wieder gut.

Ich seh sie dort, ich seh sie hier

Und weiß nicht auf der Welt

Und wie und wo und wann sie mir,
Warum sie mir gefällt.

Bald machte mich, die Augen aufzuschlagen,
Ein inn'rer Trieb des Herzens wieder kühn,
Ich konnt' es nur mit schnellen Blicken wagen,
Denn alles schien zu brennen und zu glühn.
Da schwebte mit den Wolken hergetragen
Ein göttlich Weib vor meinen Augen hin,
Kein schöner Bild fah' ich in meinem Leben,
Sie sah' mich an und blieb verweilend schweben.

Kennst du mich nicht? sprach sie mit einem Munde,
Dem aller Lieb' und Treue Ton entfloß:
Erkennst du mich, die ich in manche Wunde
Des Lebens dir den reinsten Balsam goß?

* Du kennst mich wohl, an die, zu ew'gem Bunde,
Dein strebend Herz sich fest und fester schloß.
Sah' ich dich nicht mit heißen Herzensthränen
Als Knabe schon nach mir dich eifrig sehnen?

Ja! rief ich aus, indem ich selig nieder
Zur Erde sank, lang' hab' ich dich gefühlt;
Du gabst mir Nuh', wenn durch die jungen Glieder
Die Leidenschaft fich rastlos durchgewühlt;
Du hast mir wie mit himmlischem Gefieder

Am heißen Tag die Stirne sanft gekühlt;

Du schenktest mir der Erde beste Gaben,

Und jedes Glück will ich durch dich nur haben!

Dich nenn' ich nicht. Zwar hör' ich dich von vielen

Gar oft genannt, und jeder heißt dich sein,
Ein jedes Auge glaubt auf dich zu zielen,
Fast jedem Auge wird dein Strahl zur Pein.
Ach, da ich irrte, hatt' ich viel Gespielen,
Da ich dich kenne, bin ich fast allein;
Ich muß mein Glück nur mit mir selbst genießen,
Dein holdes Licht verdecken und verschließen.

Sie lächelte, fie sprach: du siehst, wie klug, Wie nöthig war's euch wenig zu enthüllen! Kaum bist du sicher vor dem gröbsten Trug, Kaum bist du Herr vom ersten Kinderwillen, So glaubst du dich schon Uebermensch genug, Versäumst die Pflicht des Mannes zu erfüllen! Wie viel bist du von andern unterschieden? Erkenne dich, leb' mit der Welt in Frieden!

Verzeih' mir, rief ich aus, ich meint' es gut;
Soll ich umsonst die Augen offen haben?
Ein froher Wille lebt in meinem Blut,

Ich kenne ganz den Werth von deinen Gaben!
Für andre wächst in mir das edle Gut,

Ich kann und will das Pfund nicht mehr vergraben!
Warum sucht' ich den Weg so sehnsuchtsvoll,
Wenn ich ihn nicht den Brüdern zeigen foll?

Und wie ich sprach sah mich das hohe Wesen
Mit einem Blick mitleid’ger Nachsicht an;
Ich konnte mich in ihrem Auge lesen,
Was ich verfehlt und was ich rechr gethan.
Sie lächelte, da war ich schon genesen,
Zu neuen Freuden stieg mein Geist heran;
Ich konnte nun mit innigem Vertrauen
Mich zu ihr nahn und ihre Nähe schauen.

Da recte sie die Haud aus in die Streifen
Der leichten Wolken und des Dufts umher,
Wie sie ihn faßte ließ er sich ergreifen,

Er ließ sich ziehn, es war kein Nebel mehr.
Mein Auge konnt' im Thale wieder schweifen,
Gen Himmel blickt' ich, er war hell und hehr.
Nur sah' ich sie den reinsten Schleier halten,
Er floß um sie und schwoll in tausend Falten.

Der neue Amadis.

Als ich noch ein Knabe war, Sperrte man mich ein;

Und so saß ich manches Jahr

Ueber mir allein,

Wie in Mutterleib.

Doch du warst mein Zeitvertreib,

Goldne Phantasie,

Und ich ward ein warmer Held,

Wie der Prinz Pipi,

Und durchzog die Welt.

Baute manch krystallen Schloß,

Und verstört es auch,

Warf mein blinkendes Geschoß
Drachen durch den Bauch,

Ja, ich war ein Mann!

Nitterlich befreit ich dann

Die Prinzessin Fisch;

Sie war gar zu obligeant,

Führte mich zu Tisch,

Und, ich war galant.

Und ihr Kuß war Götterbrot,

Glühend wie der Wein.

Ach! ich liebte fast mich todt!

Rings mit Sonnenschein
War fie emaillirt.

Ach! wer hat sie mir entführt?

Hielt kein Zauberband

Sie zurück vom schnellen Fliehn?
Sagt, wo ist ihr Land?

Wo der Weg dahin?

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »