24. Einer rollet daher; es stehen ruhig die Neune: Nach vollendetem Lauf liegen die Viere gestreckt. Helden finden es schön, gewaltsam treffend zu wirken; Denn es vermag nur ein Gott Kegel und Kugel zu seyn. 25. Wie viel Aepfel verlangst du für diese Blüthen? —,,Ein Tausend; Denn der Blüthen sind wohl Zwanzig der Tausende hier. Und von Zwanzig nur Einen, das find' ich billig."—Du bist schon Glücklich, wenn du dereinst Einen von Tausend behältst. 26. Sprich, wie werd' ich der Sperlinge los? so sagte der Gärtner: 27. Klingeln hör' ich: es' sind die lustigen Schlittengelåute. 28. Seht den Vogel! er fliegt von einem Baume zum andern. Nascht mit geschäftigem Pick nnter den Früchten umher. Frag' ihn, er plappert auch wohl, und wird dir offen versichern, Daß er der hehren Natur herrliche Tiefen erpict. 29. Eines kenn' ich verehrt, ja angebetet zu Fuße; Auf die Scheitel gestellt, wird es von jedem verflucht. Eines kenn' ich, und fest bedruckt es zufrieden die Lippe; Doch in dem zweyten Moment ist es der Abscheu der Welt. 30. Dieses ist es, das Höchste, zu gleicher Zeit das Gemeinste; 31. Ein beweglicher Körper erfreut mich, ewig gewendet Erst nach Norden, und dann erst nach der Tiefe hinab. Doch ein andrer gefällt mir nicht so; er gehorchet den Winden Und sein ganzes Talent löst sich in Bücklingen auf. 32. Ewig wird er euch seyn der Eine, der sich in Viele Theilt, und Einer jedoch, ewig der Einzige bleibt. Findet in Einem die Vielen, empfindet die Viele, wie Einen; Und ihr habt den Beginn, habet das Ende der Kunst. Frühling. 1. Auf, ihr Distichen, frisch! Ihr muntera, lebendigen Knaben! Reich ist Garten und Feld! Blumen zum Kranze herbei! 2. Reich ist an Blumen die Flur; doch einige sind nur dem Auge, Andre dem Herzen nur schön; wähle dir, Leser, nun selbst! 3. Rosenknospe, du bist dem blühenden Mädchen gewidmet, 4. Viele der Veilchen zusammen geknüpft; das Sträuschen erscheinet Erst als Blume; du bist, häusliches Mädchen, gemeint. 5. Eine kannt' ich, sie war wie die Lilie schlank, und ihr Stolz war Unschuld; herrlicher hat Salomo keine gesehn. 6. Schön erhebt sich der Agley, und senkt das Köpfchen herunter. Ist es Gefühl? oder ist's Muthwill? Ihr rathet es nicht. 7. Viele duftende Glocken, o Hyacinthe, bewegst du; 8. Nachtviole, dich geht man am blendenden Tage vorüber; |