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Ungleiche Heirat h.

Selbst ein so himmlisches Paar fand nach der Verbindung sich

ungleich:

Psyche ward älter und klug, Amor ist immer noch Kind.

Heilige Familie.

O des füßen Kindes, und o der glücklichen Mutter,
Wie sie sich einzig in ihm, wie es in ihr sich ergeht!
Welche Wonne gewährte der Blick auf dieß herrliche Bild mir,
Stünd' ich Armer nicht so heilig, wie Joseph, dabei!

Entschuldigung.

Du verklagest das Weib, sie schwanke von Einem zum Andern! Tadle sie nicht: sie sucht einen beständigen Mann.

Der Chinese in Rom.

Einen Chinesen sah ich in Rom; die gesammten Gebäude
Alter und neuerer Zeit schienen ihm låstig und schwer.
Ach! so seufzt' er, die Armen! ich hoffe, sie sollen begreifen,
Wie erst Såulchen von Holz tragen des Daches Gezelt,
Daß an Latten und Pappen, Geschniß und bunter Vergoldung
Sich des gebildeten Aug's feinerer Sinn nur erfreut.
Siehe, da glaubt' ich, im Bilde, so manchen Schwärmer zu
schauen,

Der sein luftig Gespinnst mit der soliden Natur
Ewigem Teppich vergleicht, den åchten reinen Gesunden
Krank nennt, daß ja nur er heiße, der Kranke, gesund.

1

Spiegel der Muse.

Sich zu schmücken begierig verfolgte den rinnenden Bach einst
Früh die Muse hinab, fie suchte die ruhigste Stelle.
Eilend und rauschend indeß verzog die schwankende Fläche
Stets das bewegliche Bild; die Göttin wandte sich zürnend ;
Doch der Bach rief hinter ihr drein und höhnte sie: Freilich
Magst du die Wahrheit nicht sehn, wie rein dir mein Spiegel
fie zeiget!

Aber indessen stand sie schon fern, am Winkel des Sees,
Ihrer Gestalt sich erfreuend und rückte den Kranz sich zurechte.

Phobos und Hermes.

Delos ernster Beherrscher und Maja's Sohn, der gewandte,
Rechteten heftig, es wünscht' jeder den herrlichen Preis
Hermes verlangte die Leyer, die Leyer verlangt' auch Apollon,
Doch vergeblich erfüllt Hoffnung dén beiden das Herz;
Denn rasch dränget sich Ares heran, gewaltsam entscheidend,
Schlägt das goldene Spiel wild mit dem Eisen entzwey.
Hermes lacht unmäßig, der schadenfrohe; doch Phöbos
Und den Musen ergreift inniger Schmerz das Gemüth.

Der neue Amor.

Amor, nicht das Kind, der Jüngling, der Psychen verführte,
Sah im Olympus sich um, frech und der Siege gewohnt;
Eine Göttin erblickt' er, vor allen die herrlichste Schöne,
Venus Urania war's, und er entbrannte für sie.
Ach! die Heilige selbst, sie widerstand nicht dem Werben
Und der Verwegene hielt fest sie im Arme bestrict.

Da entstand aus ihnen ein neuer lieblicher Amor,

Der dem Vater den Sinn, Sitte der Mutter verdankt.
Immer findest du ihn in holder Musen Gesellschaft
Und sein reizender Pfeil stiftet die Liebe der Kunst.

Die Krån ze.

Klopstock will uns vom Pindus entfernen; wir sollen nach

Lorbeer

Nicht mehr geizen, uns foll inländische Eiche genügen;
Und doch führet er selbst den überepischen Kreuzzug
Hin auf Golgatha's Gipfel, ausländische Götter zu ehren!
Doch auf welchen Hügel er wolle versamml' er die Engel,
Lasse beim Grabe des Guten verlassene Redliche weinen:
Wo ein Held und Heiliger starb, wo ein Dichter gesungen,
Uns im Leben und Tod ein Beispiel treffliches Muthes,
Hohes Menschenwerthes zu hinterlassen, da knieen
Billig alle Völker in Andachtswonne, verehren

Dorn und Lorbeerkranz, und was ihn geschmückt und gepeinigt.

Schweizer alpe.

War doch gestern dein Haupt noch so braun wie die Locke der Lieben,

Deren holdes Gebild still aus der Ferne mir winkt; Silbergrau bezeichnet dir früh der Schnee nun die Gipfel,

Der sich in stürmender Nacht dir um den Scheitel ergoß. Jugend, ach! ist dem Alter so nah, durch's Leben verbunden, Wie ein beweglicher Traum Gestern und Heute verband.

A n

Person e

Vieles reicht' ich meinen Lieben;

Weniges ist mir geblieben.

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