Da nun alles, alles sich bewegte, Bäume, Fluß und Blumen und der Schleier, Und der zarte Fuß der Allerschönsten ; Glaubt ihr wohl, ich sey auf meinem Felsen Wie ein Felsen, still und fest geblieben? Künstlers Abendlied. Ach, daß die innre Schöpfungskraft Ich zittre nur, ich stottre nur, Und kann es doch nicht lassen; Bedenk' ich dann, wie manches Jahr Sich schon mein Sinn erschließet, Wie er, wo dürre Haide war, Nun Freudenquell genießet; Wie sehn' ich mich, Natur, nach dir, Dich treu und lieb zu fühlen! Ein luft'ger Springbrunn, wirst du mir Wirst alle meine Kråfte mir In meinem Sinn erheitern, Kenner und Enthusiast. Ich führt' einen Freund zum Maidel jung, Wollt ihm zu genießen geben Was alles es hätt', gar Freud' genung, Frisch junges warmes Leben. Wir fanden sie sißen an ihrem Bett, Der Herr der macht' ihr ein Compliment, Er spißt die Nase, er sturt sie an, Und um mich war's gar bald gethan, Der liebe Herr für allen Dank Führt mich drauf in eine Ecken, Da nahm ich von meinem Kind Adjeu, Da führt' ich ihn in die Galerie Und nur die allerschönste Braut Und sieh, da ging mein Herr herum, Und stochert sich die Zähne, Mir meine Götterföhne. Mein Busen war so voll und bang, Ihm war bald was zu kurz, zu lang, Da warf ich in ein Eckchen mich, Monolog des Liebhabers. Was nuht die glühende Natur Vor deinen Augen dir, Was nuht dir das Gebildete Der Kunst rings um dich her, Wenn liebevolle Schöpfungskraft Nicht deine Seele füllt Und in den Fingerspißen dir Suter Rath. Geschieht wohl, daß man einen Tag Send schreiben. Mein altes Evangelium Ich hohlte Gold, ich hohlte Wein, Und wer nicht richtet, sondern fleißig ist, Wie ich bin und wie du bist, Den belohnt die Arbeit mit Genuß; Nichts wird auf der Welt ihm Ueberdruß, Trinkt, und wischt das Maul wohl nicht einmal. Sieh, so ist Natur ein Buch lebendig, Unverstanden, doch nicht unverständlich: Denn dein Herz hat viel und groß Begehr, Was wohl in der Welt für Freude wår', Allen Sonnenschein und alle Bäume, Alles Meergestad' und alle Träume, In dein Herz zu sammeln mit einander, Wie die Welt durchwühlend Banks, Solander. |