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Autoren.

Ueber die Wiese, den Bach herab, Durch seinen Garten,

Bricht er die jüngsten Blumen ab:

Ihm schlägt das Herz vor Erwarten.

Sein Mädchen kommt ·

--

O Gewinnst! » Glück!

Jüngling, tauschest deine Blüthen um einen Blick!

Der Nachbar Eårtner sieht herein

Ueber die Hecke:,,So ein Thor möcht' ich seyn!
Hab' Freude, meine Blumen zu nähren,
Die Vögel von meinen Früchten zu wehren;
Aber sind sie reif: Geld! guter Freund!
Soll ich meine Mühe verlieren?”

Das sind Autoren, wie es scheint.
Der eine streut seine Freuden herum,
Seinen Freunden, dem Publicum;
Der andre läßt sich prånumeriren.

Recen
Recensent.

Da hatt' ich einen Kerl zu Gast,
Er war mir eben nicht zur Last;
Ich hatt' just mein gewöhnlich Essen,
Hat sich der Kerl pumpsatt gefressen,
Zum Nachtisch, was ich gespeichert hatt'.
Und kaum ist mir der Kerl so satt,
Thut ihn der Teufel zum Nachbar führen
Ueber mein Essen zu raisonniren:

Die Supp' hatt' können gewürzter seyn,
Der Braten brauner, firner der Wein."
Der Tausendfakerment!

Schlagt ihn todt den Hund! Es ist ein Recensent.

Dilettant und Kritiker.

Es hatt' ein Knab' eine Taube zart,
Gar schön von Farben und bunt,
Gar herzlich lieb, nach Knabenart
Geåßet aus seinem Mund,

Und hatte so Freud' am Täubchen sein,
Daß er nicht konnte sich freuen allein.

Da lebte nicht weit ein Alt-Fuchs herum,
Erfahren und lehrreich und schwäßig darum;
Der hatte den Knaben manch Stündlein ergeht,
Mit Wundern und Lügen verprahlt und verschwäßt.

,,Muß meinem Fuchs doch mein Taubelein zeigen!"

Er lief und fand ihn strecken in Sträuchen.

,,Sieh, Fuchs, mein lieb Täublein, mein Täubchen so schön! Hast du dein Tag so ein Täubchen gesehn?”

Zeig her!

Der Knabe reicht's.

Geht wohl an;

Aber es fehlt noch Manches dran.

Die Federn, zum Erempel, find zu kurz gerathen.
Da fing er an, rupft' sich den Braten.

Der Knabe schrie. Du mußt stårkre einseßen,

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Sonst ziert's nicht, schwinget nicht.

Da war's nacht Mißgeburt!
Dem Knaben das Herze bricht.

Wer sich erkennt im Knaben gut,
Der sey vor Füchsen auf seiner Hut.

und in Feßen.

A

Neologe n.

Ich begegnet' einem jungen Mann,

Ich fragt' ihn um sein Gewerbe;

Er sagt': ich sorge, wie ich kann,
Daß ich mir, eh ich sterbe,

Ein Bauergütchen erwerbe.

Ich sagte: das ist sehr wohl gedacht;

Und wünschte, er hått' es so weit gebracht.

Da hört' ich: er habe vom lieben Papa

Und eben so von der Frau Mama
Die allerschönsten Rittergüter.

Das nenn' ich doch originale Gemüther.

Krittler.

Ein unverschämter Naseweis,
Der, was er durch Stahlarbeitersfleiß
Auf dem Laden künstlich liegen sah,
Dacht', es wär' für ihn alleine da:
So tatscht' er dem geduldigen Mann
Die blanken Waaren sämmtlich an
Und schäßte sie, nach Dünkelsrecht,
Das Schlechte hoch, das Gute schlecht,
Getrost, zufriednes Angesichts;
Dann ging er weg und kaufte nichts.

Den Kramer das zuleßt verdroß,
und macht ein ståhlern künstlich Schloß
zur rechten Stunde glühend heiß.
Da ruft gleich unser Naseweis:

„Wer wird so schlechte Waare kaufen!
Der Stahl ist schändlich angelaufen."
Und tappt auch gleich recht läppisch drein
Und fångt erbårmlich an zu schrein.
Der Kramer fragt: was ist dann das?

Der Quidam schreit: „Ein frostiger Spaß!"

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Wir reiten in die Kreuz' und Quer'

Nach Freuden und Geschäften;

Doch immer kläfft es hinterher

Und billt aus allen Kräften.

So will der Spik aus unserm Stall

Uns immerfort begleiten,

Und seines Bellens lauter Schall

Beweis't nur, daß wir reiten.

Celebritåt.

Auf großen und auf kleinen Brucken

Stehn vielgestaltete Nepomucen

Von Erz, von Holz, gemahlt, von Stein,

Colossisch hoch, und puppisch klein.

Jeder hat seine Andacht davor,

Weil Nepomuck auf der Brucken das Leben verlor.

Ist einer nun mit Kopf und Ohren
Einmal zum Heiligen auserkoren,
Oder hat er unter Henkershånden
Erbärmlich müssen das Leben enden ;

So ist er zur Qualität gelangt,
Daß er gar weit im Bilde prangt.
Kupferstich, Holzschnitt thun sich eilen,
Ihn allen Welten mitzutheilen;

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und jede Gestalt wird wohl empfangen,
Thut sie mit seinem Namen prangen:
Wie es denn auch dem Herren Christ
Nicht ein Haar besser geworden ist.
Merkwürdig für die Menschenkinder,
Halb Heiliger, halb armer Sünder,
Sehn wir Herrn Werther auch allda
Prangen in Holzschnitts - gloria.

Das zeugt erst recht von seinem Werthe,
Daß mit erbärmlicher Gebärde
Er wird auf jedem Jahrmarkt prangen
Wird in Wirthsstuben aufgehangen.
Jeder kann mit dem Stocke zeigen :
,,Gleich wird die Kugel das Hirn erreichen!"
Und jeder spricht bei Bier und Brot:
,,Gott sey's gedankt: nicht wir sind todt!"

P a r a be l.

In einer Stadt, wo Parität
Noch in der alten Ordnung steht,
Da, wo sich nämlich Katholiken
Und Protestanten in einander schicken,
Und, wie's von Våtern war erprobt,
Jeder Gott auf seine Weise lobt;
Da lebten wir Kinder Lutheraner
Von etwas Predigt und Gesang,

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