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Ihrer viele wissen viel,

Von der Weisheit sind sie weit entfernt.
Andre Leute sind euch ein Spiel;

Sich selbst hat niemand ausgelernt.

Man hat ein Schimpf-Lied auf dich gemacht:

Es hat's ein böser Feind erdacht.

~~Laß sie's nur immer singen,

Denn es wird bald verklingen.

Dauert nicht so lang in den Landen
Als das: Christ ist erstanden.

Das dauert schon 1800 Jahr

Und ein Paar drüber, das ist wohl wahr!

Wer ist denn der souveraine Mann ?

Das ist bald gesagt;

Der, den man nicht hindern kann,
Ob er nach Gutem oder Bösem jagt.

Entzwey' und gebiete! Tüchtig Wort:
Verein' und leite! Bess'rer Hort.

Magst du einmal mich hintergehen,
Merk' ich's, so lass' ich's wohl gefchehen;
Gestehst du mir's aber in's Gesicht,
In meinem Leben verzeih' ich's nicht.

Nicht größern Vortheil wüßt' ich zu nennen,
Als des Feindes Verdienst erkennen.

,,Hat man das Gute dir erwiedert ?”
Mein Pfeil flog ab, sehr schön befiedert,
Der ganze Himmel stand ihm offen,
Er hat wohl irgendwo getroffen.

,,Was schnitt dein Freund für ein Gesicht?"
Guter Gefelle, das versteh' ich nicht.
Jhin ist wohl sein füß Gesicht verleidet,
Daß er heut saure Gesichter schneidet.

Jhr sucht die Menschen zu benennen,
Und glaubt am Namen sie zu kennen,
Wer tiefer sieht gesteht sich frei,
Es ist was Anonymes dabei.

Mancherlei hast du versäumet;
Statt zu handeln, haft geträumet,
Statt zu denken, hast geschwiegen,
Solltest wandern, bliebest liegen.

Nein ich habe nichts versäumet!
Wißt ihr denn, was ich geträumet?
Nun will ich zum Danke fliegen,
Nur mein Bündel bleibe liegen.

Heute geh' ich. Komm' ich wieder
Singen wir ganz andre Lieder.
Wo so viel sich hoffen läßt

Ist der Abschied ja ein Fest.

Was soll ich viel lieben, was soll ich viel haffen; Man lebt nur vom leben lassen.

Nichts leichter als dem Dürftigen schmeicheln;

Wer mag aber ohne Vortheil heucheln.

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„Wie konnte der denn das erlangen?“ Er ist auf Fingerchen gegangen.

Sprichwort bezeichnet Nationen;

Mußt aber erst unter ihnen wohnen.

Erkenne dich!

Was soll das heißen?

Es heißt: sey nur! und sey auch nicht!

Es ist eben ein Spruch der lieben Weisen,
Der sich in der Kürze widerspricht.

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Erkenne dich! Was hab' ich da für Lohn?
Erkenn' ich mich, so muß ich gleich davon.

Als wenn ich auf den Maskenball kåme
Und gleich die Larve vom Angesicht nähme.

Andre zu kennen, da mußt du probiren,
Ihnen zu schmeicheln oder sie zu veriren.

,,Warum magst du gewisse Schriften nicht lesen?" Das ist auch sonst meine Speise gewesen;

Eilt aber die Raupe sich einzuspinnen

Nicht kann sie mehr Blättern Geschmack abgewinnen.

Was dem Enkel so wie dem Ahn frommt,
Darüber hat man viel getråumet;

Aber worauf eben alles ankommt,

Das wird vom Lehrer gewöhnlich versäumet.

Verweile nicht und sey dir selbst ein Traum,
Und wie du reisest, danke jedem Raum,
Bequeme dich dem Heißen wie dem Kalten;
Dir wird die Welt, du wirst ihr nie veralten.

Ohne Umschweife
Begreife,

Was dich mit der Welt entzweyt;

Nicht will sie Gemüth, will Höflichkeit.

Gemüth muß verschleifen,

Höflichkeit läßt sich mit Händen greifen.

Was eben wahr ist aller Orten

Das sag' ich mit ungescheuten Worten.

Nichts taugt Ungeduld,

Noch weniger Meue;

Jene vermehrt die Schuld,

Diese schafft neue,

Daß von diesem wilden Sehnen,
Dieser reichen Saat von Thränen
Götterlust zu hoffen sey,
Mache deine Seele frei!

Der entschließt sich doch gleich,
Den heiß' ich brav und kühn!
Er springt in den Teich,
Dem Regen zu entfliehn.

Das Glück ihm günstig sey,
Was hilft's dem Stöffel?
Denn regnet's Brei,

Fehlt ihm der Löffel.

Dichter gleichen Bären,

Die immer an ihren eignen Pfoten zehren.

Die Welt ist nicht aus Brei und Mus geschaffen,
Deswegen haltet euch nicht wie Schlaraffen;
Harte Bissen gibt es zu kauen:

Wir müssen erwürgen oder sie verdauen.

Ein kluges Volk wohnt nah dabei,
Das immerfort sein Bestes wollte;
Es gab dem niedrigen Kirchthurm Brei,
Damit er größer werden sollte.

Sechs und zwanzig Groschen gilt mein Thaler!
Was heißt ihr mich denn einen Prahler?
Habt ihr doch andre nicht gescholten,
Deren Groschen einen Thaler gegolten.

Niederträchtigers wird nichts erreicht,
Als wenn der Tag den Tag erzeugt.

Was hat dir das arme Glas gethan?
Sich deinen Spiegel nicht so häßlich an.

Liebesbücher und Jahrgedichte
Machen bleich und hager!

Frösche plagten, sagt die Geschichte,

Pharaonem auf seinem Lager.

So schließen wir, daß in die Lâng’

Euch nicht die Ohren gellen,
Vernunft ist hoch, Verstand ist streng,
Wir raffeln drein mit Schellen.

Goethe's Gedichte. I. Bd.

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