Alle schöne Sünderinnen, Die zu Heiligen fich geweint, Sind um Herzen zu gewinnen All in Eine nun vereint. Seht die Mutterlieb', die Chránen, Ihre Reu' und ihre Pein! Statt Marien Magdalenen Soll nun Sanct Oliva feyn.
So wie Citania im Feen- und Zauberland Klaus Zetteln in dem Arme fand; So wirst du bald zur Strafe deiner Sünden Titanien in deinen Armen finden.
Liebesqual verschmåht mein Herz, Sanften Sammer, fuißen Schmerz; Nur vom Tůchtgen will id wissen, Heißem Aeuglen, derben Kuffen. Ser ein armer Hund erfrischt Von der Lust, mit Pein gemischt! Mädchen gib der frischen Brust Nichts pon Pein, und alle Luft.
Nein! hier hat es keine Noth: Schwarze Madden, weißes Brot! Morgen in ein ander Stådtchen! Schwarzes Brot und weiße Mädchen.
Warum ist alles so ráthselhaft? Hier ist das Wollen, hier ist die Kraft; Das Wollen will, die Straft ist bereit Und daneben die Töne lange Zeit. So reht doch hin, wo die gute Welt Zusammenhalt! Seht hin, wo sie auseinanderfällt!
So wälz' ich ohne Unterlaß, Wie Sanct Diogenes, mein Fab. Vald ist es Ernst, bald ist es Spaß; Bald ist es Lieb', bald ist es Has; Bald ist es Dieß, bald ist es Das; Es ist ein Nichts, und ist ein Was. So walz' ich ohne Unterlaß, Wie Sanct Diogenes, mein Faß.
Der Teufel Hol' das Menschengeschledyt! Man möchte rasend werden! Da nehm' ich mir so eifrig vor: Wil niemand weiter sehen, Will all' das Wolf Gott und sich selbst iind dem Teufel überlassen! Und kaum fely
' ich ein Menschengesicht, So hab' ich’s wieder lieb.
Aus einer großen Gesellschaft heraus Ging einst ein stiller Gelehrter zu Haus. Man fragte: Wie ferd ihr zufrieden gewesen? ,,Waren's Bücher, fagt er, ich würd' fie nicht lesen."
வ. Man fagt: Sie sind ein Misanthrop!
B. Die Menschen ham ich nicht, Gott Lob! Doch Menschenhaß er blies mich an, Da hab' ich gleich dazu gethan.
A. Wie hat sich's denn fo bald gegeben?
B. Als Einsiedler beschloß ich zu leben.
Laßt euch einen Gott begeisten, Euch beschránket nur mein Sagen. Was ihr könnt, ihr werdet’s leisten, Aber mußt mich nur nicht fragen.
Die Abgeschiednen betracht' ich gern, Stůnd' ihr Verdienst auch noch so fern; Doch mit den edlen lebendigen Neuen Mag ich wetteifernd mich lieber freuen.
Was Gutes zu denken, wäre gut, Fånd' sich nur immer das gleiche Blut; Dein Gutgedachtes, in fremden Adern, Wird sogleich mit dir selber Hadern.
Ich war noch gern ein thatig Mann, Will aber ruhn: Denn ich soll ja noch immer thun, Was immer ungern ich gethan.
Truge gern noch langer des Lehrers Burden, Wenn Schüler nur nicht gleich Lehrer würden.
Ihr mußt mich nicht durch Widerspruch verwirren! Sobald man spricht, beginnt man schon zu irren.
Goethe's Gedichte. I. Bd.
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