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Traulich überliefert, das ging sehr weit!
Da sah ich denn zuerst Soldaten,
Denen wär's eben zum Besten gerathen:
Die That und Qual sie war geschehn,
Wollten sich nicht gleich einer neuen versehn;
Der Rock war schon der Dirne genug,
Daß sie ihm derb in die Hånde schlug.
Bauer und Bürger die schienen stumm,
Die guten Knaben beinahe dumm.
Beutel und Scheune war gefegt,
Und hatten keine Ehre eingelegt.
Erwarten alle, was da kåme,
Wahrscheinlich auch nicht sehr bequeme.
Frauen und Mägdlein, in guter Ruh,
Probirten an die hölzernen Schuh;
Man sah an Mienen und Gebärden:
Sie ist guter Hoffnung, oder will es werden.

Versus

memoriales.

Invocavit wir rufen laut,
Reminiscere o wär ich Braut!
Die Oculi gehn hin und her;
Laetare drüber nicht so sehr.

Judica uns nicht so streng!
Palmarum streuen wir die Meng'.
Auf Oster-Eyer freun sich hie
Viel Quasi modo geniti.
Misericordias brauchen wir all',
Jubilate ist ein feltner Fall.
Cantate freut der Menschen Sinn,
Rogate bringt nicht viel Gewinn,

Exaudi uns zu dieser Frist,

Spiritus, der du der lehte bist.

Neue Heilige.

Alle schöne Sünderinnen,

Die zu Heiligen sich geweint,
Sind um Herzen zu gewinnen
All' in Eine nun vereint.

Seht die Mutterlieb', die Thränen,
Ihre Reu' und ihre Pein!
Statt Marien Magdalenen

Soll nun Sanct Oliva seyn.

Warnung.

So wie Titania im Feen- und Zauberland Klaus Zetteln in dem Arme fand;

So wirst du bald zur Strafe deiner Sünden Titanien in deinen Armen finden.

Frech und froh.

Liebesqual verschmäht mein Herz,
Sanften Jammer, füßen Schmerz;
Nur vom Tücht'gen will ich wissen,
Heißem Aeuglen, derben Küssen.
Sey ein armer Hund erfrischt
Von der Lust, mit Pein gemischt!
Mädchen gib der frischen Brust
Nichts von Pein, und alle Lust.

Soldatentrost.

Nein! hier hat es keine Noth:
Schwarze Mädchen, weißes Brot!
Morgen in ein ander Städtchen!
Schwarzes Brot und weiße Mädchen.

Probl e m.

Warum ist alles so räthselhaft?

Hier ist das Wollen, hier ist die Kraft;
Das Wollen will, die Kraft ist bereit
Und daneben die schöne lange Zeit.
So seht doch hin, wo die gute Welt
Zusammenhalt!

Seht hin, wo sie auseinanderfällt!

Genialisch Treiben.

So wälz ich ohne Ünterlaß,

Wie Sanct Diogenes, mein Faß.
Bald ist es Ernst, bald ist es Spaß;
Bald ist es Lieb', bald ist es Haß;
Bald ist es Dieß, bald ist es Das;
Es ist ein Nichts, und ist ein Was.
So wälz' ich ohne Unterlaß,
Wie Sanct Diogenes, mein Faß.

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Hypochonder.

Der Teufel hol' das Menschengeschlecht!
Man möchte rasend werden!

Da nehm' ich mir so eifrig vor:
Will niemand weiter sehen,

Will all' das Volk Gett und sich selbst

und dem Teufel überlassen!

Und kaum seh' ich ein Menschengesicht,
So hab' ich's wieder lieb.

Gesellschaft.

Aus einer großen Gesellschaft heraus

Ging einst ein stiller Gelehrter zu Haus.

Man fragte: Wie seyd ihr zufrieden gewesen?
„Wären's Bücher, sagt er, ich würd' sie nicht lesen."

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Die Menschen haff' ich nicht, Gott Lob!
Doch Menschenhaß er blies mich an,
Da hab' ich gleich dazu gethan.

A.

Wie hat sich's denn so bald gegeben?

B.

Als Einsiedler beschloß ich zu leben.

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Der Unterschied ist bedeutend sehr:

's wird immer mehr fremden Schmack gewinnen; Es mag nur immer weiter rinnen.

Den Originalen.

Ein Quidam sagt: „Ich bin von keiner Schule;
Kein Meister lebt, mit dem ich buhle;
Auch bin ich weit davou entfernt,
Daß ich von Todten was gelernt.“
Das heißt, wenn ich ihn recht verstand:
Ich bin ein Narr auf eigne Hand."

Den Zudringlichen.

Was nicht zusammen geht, das soll sich meiden!
Ich hindr' euch nicht, wo's euch beliebt, zu weiden:
Denn ihr seyd neu und ich bin alt geboren.

Macht was ihr wollt; nur last mich ungeschoren!

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