Den Guten. Laßt euch einen Gott begeisten, Euch beschränket nur mein Sagen. Was ihr könnt, ihr werdet's leisten, Aber müßt mich nur nicht fragen. Den Best e n. Die Abgeschiednen betracht' ich gern, Lå b m & hm un g. Was Gutes zu denken, wåre gut, Ich wär' noch gern ein thätig Mann, Will aber ruhn: Denn ich soll ja noch immer thun, Was immer ungern ich gethan. Trüge gern noch långer des Lehrers Bürden, Spruch, Widerspruch. Ihr müßt mich nicht durch Widerspruch verwirren! Goethe's Gedichte. I. Bd. 29 1 Bedingung. Ihr laßt nicht nach, ihr bleibt dabei, Begehret Rath, ich kann ihn geben; Allein, damit ich ruhig sey, Versprecht mir, ihm nicht nachzuleben. Da s Best e. Wenn dir's in Kopf und Herzen schwirrt, Was willst du Bess'res haben! Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, Meine Wahl. Ich liebe mir den heitern Mann Am meisten unter meinen Gåsten: Wer sich nicht selbst zum Besten haben kann Der ist gewiß nicht von den Besten. Memento. Kannst dem Schicksal widerstehen, Aber manchmal gibt es Schläge; Will's nicht aus dem Wege gehen, Ey! so geh du aus dem Wege! Mußt nicht widerstehn dem Schicksal, Wird's dich freundlich nach sich ziehen. Breit wie lang. Wer bescheiden ist, muß dulden, Lebensregel Willst du dir ein hübsch Leben zimmern, Mußt dich um's Vergangne nicht bekümmern; Das Wenigste muß dich verdrießen; Must stets die Gegenwart genießen, Besonders keinen Menschen hassen Und die Zukunft Gott überlassen. Frisches Ey, gutes Ey. Enthusiasmus vergleich' ich gern S e l b st g e f ů hl. Jeder ist doch auch ein Mensch!! Wenn er sich gewahret, Sieht er, daß Natur an ihm Wahrlich nicht gesparet, Daß er manche Luft und Pein Rathse L Ein Bruder ist's von vielen Brüdern, Ein nöthig Glied von vielen Gliedern, Die Jahre. Die Jahre sind allerliebste Leut: Sie brachten gestern, sie bringen heut, Und so verbringen wir Jüngern eben Das allerliebste Schlaraffen - Leben. Und dann fållt's den Jahren auf einmal ein, Nicht mehr wie sonst bequem zu seyn; Wollen nicht mehr schenken, wollen nicht mehr borgen, Sie nehmen heute, sie nehmen morgen. Das Alter. Das Alter ist ein höflich Mann: Einmal über's andre klopft er an, Goethe's Gedichte. II. Bd. 30 |