ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Generalbeichte.

Lasset heut im edeln Kreis
Meine Warnung gelten!

Nehmt die ernste Stimmung wahr,
Denn sie kommt so felten.
Manches habt ihr vorgenommen,
Manches ist euch schlecht bekommen,
Und ich muß euch schelten.

Neue soll man doch einmal In der Welt empfinden!

So bekennt, vertraut und fromm, Eure größten Sünden!

Aus des Irrthums falschen Weiten Sammelt euch und sucht bei Zeiten Euch zurechtzufinden.

Ja, wir haben, sey's bekannt, Wachend oft geträumet,

Nicht geleert das frische Glas, Wenn der Wein geschäumet; Manche rasche Schäferstunde, Flücht'gen Kuß vom lieben Munde,

Haben wir versäumet.

Etill und maulfaul saßen wir,

Wenn Philister schwäßten,

Ueber göttlichen Gesang

Ihr Geflatsche schäßten;

Wegen glücklicher Momente,

Deren man sich rühmen könnte,

Uns zur Rede seßten.

Willst du Absolution
Deinen Treuen geben;

Wollen wir nach deinem Wint
Unabläßlich streven

Uns vom Halben zu entwöhnen,
Und im Ganzen, Guten, Schönen,
Resolut zu leben.

Den Philistern allzumal
Wohlgemuth zu schnippen,
Jenen Perlenschaum des Weins
Nicht nur flach zu nippen,
Nicht zu liebeln leis mit Augen
Sondern fest uns anzusaugen
An geliebte Lippen.

Melt feel e.

Vertheilet euch, nach allen Regionen, Von diesem heil'gen Schmaus!

Begeistert reißt euch durch die nächsten Zonen In's All und füllt es aus!

Schon schwebet ihr, in ungemess’nen Fernen,

Den fel'gen Göttertraum,

Und leuchtet neu, gesellig, unter Sternen
Im lichtbesäten Raum.

Dann treibt ihr euch, gewaltige Kometen,

In's Weit' und Weite' hinan.

Das Labyrinth der Sonnen und Planeten
Durchschneidet eure Bahn.

Ihr greifet rasch nach ungeformten Erden
Und wirket, schöpfrisch jung,

Daß sie belebt und stets belebter werden,
Im abgemess'nen Schwung.

Und kreisend führt ihr in bewegten Lüften Den wandelbaren Flor,

Und schreibt dem Stein, in allen seinen Grüften, Die festen Formen vor.

Nun alles sich mit göttlichem Erkühnen

zu übertreffen strebt;

Das Wasser will, das unfruchtbare, grünen,
Und jedes Stäubchen lebt.

Und so verdrångt, mit liebevollem Streiten,

Der feuchten Qualme Nacht;

Nun glühen schon des Paradieses Weiten

In überbunter Pracht.

Wie regt sich bald, ein holdes Licht zu schauen,

Gestaltenreiche Schaar,

Und ihr erstaunt, auf den beglückten Auen,
Nun als das erste Paar.

Und bald verlischt ein unbegränztes Streben
Im sel'gen Wechselblick.

Und so empfangt mit Dant das schönste Leben
Vom All in's All zurück.

Kophtisches Lied.

Lasset Gelehrte sich zanken und streiten,
Streng und bedächtig die Lehrer auch seyn!
Alle die Weisesten aller der Zeiten

Lächeln und winken und stimmen mit ein:
Thöricht, auf Besfrung der Thoren zu harren!
Kinder der Klugheit, v ́habet die Narren
Eben zum Narren auch, wie sich's gehört!

Merlin der Alte, im leuchtenden Grabe,
Wo ich als Jüngling gesprochen ihn habe,
Hat mich mit ähnlicher Antwort belehrt:
Thöricht, auf Besfrung der Thoren zu harren!
Kinder der Klugheit, o habet die Narren
Eben zum Narren auch, wie sich's gehört!
Und auf den Höhen der Indischen Lüfte
Und in den Tiefen Aegyptischer Grüfte
Hab' ich das heilige Wort nur gehört:
Thöricht, auf Beff'rung der Thoren zu harren!
Kinder der Klugheit, o habet die Narren
Eben zum Narren auch, wie sich's gehört.

Ein Andre s.

Geh! gehorche meinen Winken,

Nuke deine jungen Tage,

Lerne zeitig kläger seyn;

Auf des Glüces großer Wage
Steht die Zunge felten ein;
Du mußt steigen oder sinken,
Du mußt herrschen und gewinnen,
Oder dienen und verliezen,
Leiden oder triumphiren,
Amboß oder Hammer seyn.

Vanitas! vanitatum vanitas!

Ich hab' mein Sach auf Nichts gestellt.

Juchhe!

Drum ist's so wohl mir in der Welt.

Juchhe!

Und wer will mein Kamerade seyn,
Der stoße mit an, der stimme mit ein,
Bei dieser Neige Wein.

Ich stellt' mein Sach auf Geld und Gut.
Juchhe!

Darüber verlor ich Freud' und Muth.

weh!

Die Münze rollte hier und dort

Und hascht' ich sie an einem Ort,

Am andern war sie fort.

Auf Weiber stellt' ich nun mein Sach.

Juchhe!

Daher mir kam viel Ungemach.

O weh!

Die Falsche sucht sich ein ander Theil,

Die Treue macht mir Langeweil:

Die Beste war nicht feil.

Ich stellt mein Sach auf Reis und Fahrt.

Juchhe!

und ließ meine Vaterlandesart.

weh!

Und mir behagt es nirgends recht,

Die Kost war fremd, das Bett war schlecht,

Niemand verstand mich recht.

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »