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sie also das constitutive Gesetz für das Reich, welches die Aeonen überdauert, sie das unerschütterliche Gotteswort, die napad der zeugenden Boten: „und wenn ein Engel vom Himmel käme und predigte ein Anderes, er sey Anathem"? Unmittelbar und von selbst reihete sich eine zweite Frage daran an. Es wird Niemanden befremden, wenn die Auslegung der Verklärungsgeschichte mit der Erzählung von der Taufe des Herrn eine Fühlung sucht. Die göttliche Manifestation ist in beiden Fällen congruent. Aber auch ein inneres Band liegt sichtlich und unverkennbar zu Tage. In seiner Taufe ist der Messias zum Sterben geweiht. Keinen Augenblick in seinem Laufe trat seinem Bewusstseyn die getroffene Bestimmung fern. Sie musste ihm beständig gegenwärtig seyn. Hat es doch nie an dem ausreichenden Memento gefehlt. Denn wo und vor wem er auch lehrend und wirkend aufgetreten ist: immer und überall that sich trotz Beifall und Anerkennung die Kluft zwischen ihm und seinem Volke auf. Noch kam es zu keinem entscheidenden Conflikt. Seine Sanftmuth schnitt ihn ab. Des Menschensohn ist nicht gesandt, die Welt zu richten, sondern damit er sie errette". Aber wie dann, wenn er seine Rede wandelte? wie dann, wenn er das Schwerdt seines Mundes mit dessen ganzer Schärfe walten liess? wie dann, wenn er die Kehrseite Platz greifen liess, zum Gericht bin ich gekommen in die Welt"? Er selbst ermisst den unausbleiblichen Erfolg, und er weiss, dass es so der Wille seines Vaters ist. Aber ob jetzt, da er sein Lehrgeschäft vollbracht, die Stunde schon gekommen, ob er der sodoxía Gottes sicher sey, wenn er nun unmittelbar in diese neu geöffneten Schranken tritt: das ist die Frage, auf welche er der Antwort harrt. Wir haben den Sinn gedeutet, in welchem der Herr den Berg der Verklärung bestiegen hat. Nach rückwärts und nach vorwärts gewendet schaut er nach einer

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Erklärung seines Vaters aus. Er begehrt, er erwartet sie. Zunächst um seinet, dann aber auch um deretwillen, die er mit sich führt. Auch sie, die künftigen Organe seines Reichs, auch sie sollen dessen Zeugen seyn. Und „wir haben“ so sprechen sie sich später aus, wir haben auf dem heiligen Berge die Stimme vom Himmel her vernommen". 109) Durch ihr Zeugniss aber hat auch die Welt sie fort und fort gehört.

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109) Es begreift sich von hier aus, dass Petrus a. a. O. den Umstand betont, óx des papa seyen sie, die Jünger, gewesen, dass er ferner die Thatsache constatirt τὴν φωνὴν ταύτην ἡμεῖς ἡ κούσαμεν “, und dass er endlich das Interesse deutet („díxaιov ýɣoõμat" V. 13), in welchem er die Leser an den Vorgang erinnert hat. Die von Hofmann gegebene Auslegung der Stelle (vgl. Comm. z. 2. Petr. Br. S. 31-34), welche von der Verklärungsgeschichte absieht, vermögen wir nicht zu billigen.

2. Der Vater.

Μετεμορφώθη, so haben Matthäus und Markus, ἐγένετο τὸ εἶδος τοῦ προςώπου αὐτοῦ ἕτερον, so hat der dritte Evangelist erzählt. Sie alle haben es betont, dass nicht bloss sein Antlitz, sondern auch sein Gewand von Licht geleuchtet habe; ja Markus hat den Glanz auf das letztere eingeschränkt 110). Die Tendenz ist diese, dass die Person des Herrn, seine uopp, so weit dieselbe sichtbar war, das Objekt der Verklärung gewesen sey. Man hat der Scene im Leben des Moses gedacht, da derselbe mit leuchtendem Antlitz vom Berge Sinai hernieder kam. Strauss hat in diesem Vorbild die Genesis des „Mythus" entdeckt; der Paulinischen Stelle 2 Cor. 3. entnimmt er den Beweis. Auch uns ist die Darstellung des Apostels von Werth; nur freilich in ganz andrem Betracht. Was meint er, wenn er (2 Cor. 3, 10) von dem Moses erklärt, οὐ δεδόξασται τὸ δεδοξασμένον ἐν τούτῳ τῷ μέρει ἕνεκεν τῆς ὑπερβαλλούσης δόξης"? Was ist doch das μέρος, von welchem er spricht? 111) Ja ein Andres kann er dem Urtext 112)

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110) Ganz irrig hat Chemnitz die Darstellung des Markus dahin erklärt, als hätte der Lichtglanz des Leibes Jesu sein Gewand durchbrochen und sich demselben mitgetheilt Christus habuit in corpore suo tantam claritatem, ut vestes eam non possent contegere, sed transparuit, ut vestimenta fierent candida." Der Irrthum betrifft keine indifferente Nebensache sondern er ist folgereich für die Auffassung des Ganzen.

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11) In dieser Beziehung": dahin hat Hofmann die Worte „v TouTY Tμépei erklärt. Mit solchen modernen Categorien hat es ein Paulus nicht zu thun. Bei ihm steht das μερικόν allezeit dem ὁλικόν, dem τέλειον gegenüber. Vgl. 1 Cor. 13, 10.

112) Vgl. Exod. 34, 29. „δεδόξασται ἡ ὄψις τοῦ χρωτὸς τοῦ προςώ

gemäss nicht im Auge haben, als dass bei dem Moses nur das Angesicht geglänzt, während bei dem Herrn die ganze Person im Strahl der Verklärung erschienen sey. So fragen wir denn: was ist an Jesu geschehen? Das uetá oder das étépa betrifft die uoppy. Aber nicht in dem Sinne ist dieser Ausdruck hier zu verstehen, in welchem Markus von dem Auferstandenen schreibt, er habe sich den Emmausjüngern év étéрq μoppй geoffenbart; sondern so, wie ihn Paulus Philipper am zweiten in Verwendung bringt. Nicht in der opp eines doulos, nicht σχήματι εὑρεθεὶς ὡς ἄνθρωπος, sondern ἐν δόξῃ ist der Messias auf dem Berge der Verklärung zu sehen. In welcher òóa? Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider waren hell wie das Licht, weiss wie der Schnee, so weiss wie sie kein Färber auf Erden bleichen kann, sie glänzten gleich dem Blitz". Wir achten auf das 65. Sichtlich sind die Evangelisten bemüht, Vergleichungsmittel zu finden, welche dem Sachverhalt möglichst entsprechen. Sie wissen es wohl, ausreichend würde keine similitudo seyn. Jedes Bild, das sie ersinnen, jedes Gleichniss, das sie erwählen, es würde dieser Welt, tois xátw, den irdischen Dingen (vageùs êπì tỷs jõs“: Mark.) entnommen seyn: hier aber erglänzt ein Licht, welches der überweltlichen Sphäre angehört 113). Wie ist es nun geschehen, dass diess Licht einer höheren Welt die Person des Herrn so urplötzlich umfliesst, dass er erscheint wie weder vorher noch nachher ein Menschenauge ihn gesehen? Es hat nicht an Solchen gefehlt, die seinen eigenen Entschluss als den Faktor der Scene

που αὐτοῦ ἐν τῷ λαλεῖν αὐτὸν αὐτῷ. Und V. 35: εἶδον οἱ υἱοὶ Ἰσραὴλ τὸ πρόςωπον Μωϋσῆ ὅτι δεδόξασται.“

113) Ganz ähnlich hat Matthäus die Gestalt des Engels gezeichnet, welcher am Grabe des Auferstandenen erschienen ist, vgl. C. 28, 3: † idéa αὐτοῦ ὡς ἀστραπὴ καὶ τὸ ἔνδυμα αὐτοῦ λευκὸν ὡς χιών.

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betrachten. Sehr entschieden hat sich dahin namentlich Chemnitz erklärt. Claritas faciei Christi fuit ex innato divinae gloriae fulgore, ex hypostatica hujus carnis cum λóre unione. Ea gloria se exinanivit, non deponendo divinitatem, sed ejus apparentiam reprimendo. Hic autem, in hoc actu transfigurationis, permisit, ut ad tempus illa gloria per faciem et corpus diffunderetur, quo Apostoli cognoscerent, veram divinitatem sub hac vili corporis forma latitare". (Unter den Neueren neigt sich Keil einer ähnlichen Annahme zu, vgl. a. a. O. S. 359). Wir schweigen von dem Bedenken, dass diese Voraussetzung die Tendenz des ganzen Vorgangs auf die Jünger beschränkt 114). Auch das sey nur im Vorübergehen bemerkt, wie wenig das Passivische μateμoppúr mit einer solchen Ansicht harmonirt. Wohl aber müssen wir es betonen, dass sie der Einsicht in die Begebenheit von vorn ab Thür und Thor verschliesst. Von dogmatischen Voraussetzungen beherrscht hat diese Exegese die Wahrheit verfehlt. Es ist ein bedenklicher, ein verdächtiger Ausdruck, dessen Chemnitz sich bedient wir haben denselben auszuzeichnen gesucht, der Ausdruck permisit auf Christum Jesum angewandt. Die Schrift bedient sich desselben nicht, sie versirt auch in der entsprechenden Vorstellung nicht. Ein

114) Es ist diess derselbe Irrthum, in welchen man gegenüber der Taufe des Herrn gerathen ist. Auch diese ist nach der Ansicht vieler Exegeten lediglich um des Johannes willen erfolgt. Chemnitz beruft sich auf das Eμпpoodεv auτāv Mtth. 17, 2 und bemerkt: Christus non sibi vel patri, sed discipulis transformatus est. Allein er hat den Sinn dieses Zusatzes misskannt. Nicht diess ist damit gewollt, dass der Vorgang im Interesse der Jünger geschehen sey, sondern dass ein realer, sinnenfälliger, von ihren Augen wahrgenommener Glanz den Herrn umleuchtete. Mit Recht hat Hofmann (vgl. a. a. O. S. 244) erklärt, bis zu dem Punkte, in welchem Luc. 9, 32 einsetzt, „galt die Begebenheit nicht den im Schlafe befindlichen Dreien, sondern lediglich Christo selbst."

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