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klärt. Es ist die Unmittelbarkeit des Verkehrs, deren er seinen Knecht in hervorragenden und entscheidenden Momenten gewürdigt hat. Ihm selbst sollte sie ein Vorzug und ein Lohn, aber auch dem Volk sollte sie ein Quell des Segens, ein μaptóplov und ein warnendes Zeichen seyn (4 Mos. 12, 8. 9). Und das hätte der Vater seinem eingebornen Sohn versagt? oder er batte es ihm nur im Stillen, in dem ταμιεῖον, κατ' ἰδίαν auf einsamen Bergen gewährt ohne dass die Welt davon erfuhr? 12) Wie schwer ginge diese Annahme uns ein! Doch die Geschichte muthet sie uns auch nicht zu. Sie bezeugt was dem Bedürfniss und der gerechten Erwartung entgegenkommt 13). Sie erzählt, wie der Vater dem Sohn „otóμa xaτà oτóμa“ die Bahn des Messias gezeigt, wie er seinem Fusse die Richtung und dessen Einzelschritten das Licht und die Leuchte gegeben hat. Von Thatsachen erstattet sie Bericht, da der lebendige Gott dem

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15) Nicht ohne anscheinendes Recht hätten in diesem Falle die Juden die lästerliche Sprache geführt: dass Gott mit Mose geredet hat, das wissen wir; was aber Diesen betrifft, so wissen wir nicht módev otív“ Joh. 9, 29.

12) Allgemein wird diese Empfindung freilich nicht gehegt. Sehr entschieden weist Meyer die Annahme ,, vorübergehender Höhepunkte des Lebens Jesu zurück. Diesen Ausdruck, wie Gess ihn gewählt, missbilligen auch wir; die Sache dagegen behält Bestand. Wir greifen künftigen Erörterungen nicht vor, aber wir verwahren uns schon jetzt gegen das Motiv, aus welchem Meyer in diese Polemik getreten ist. In dem vierten Evangelium begegne uns von Thatsachen dieser Art keine Spur." Allerdings hat Johannes ihrer keine referirt, selbst die gewichtigste findet sich in seiner Schrift nur év naρóo erwähnt; aber vorausgesetzt hat er sie alle, es sey nun laut oder leise, es sey ausdrücklich oder verschleiert geschehen. Endlich wird ja die Zeit verstreichen, wo die künstlich genährte Antagonie zwischen dem Matthäus und dem Johannes die Fahne der Wissenschaft" schwingen darf, und nach den Irrgängen der Hypothesen wird die Ueberzeugung wieder tagen, dass der vierte Evangelist an dem ersten seinen Halt und was mehr ist seinen zuverlässigsten Erklärer hat.

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Christ in handgreiflicher Manifestation, „v elde“, gegenübertrat, da er ihm frei heraus sein Wort zum Siegel und zum Pfande gab, er habe die aivíquata der Propheten durchschaut, er habe sie mit steigender Gewissheit gelöst. Von Engel- und Menschenaugen sind die Thatsachen, die wir im Sinne tragen, gesehen. Sie sind den Völkern verkündigt, sie sind geglaubt in der Welt, καὶ καλῶς ποιοῦμεν προςέχοντες αὐτοῖς.“ Sie sind es, in welchen der Begriff der Epiphanie zu seinem Recht, zu seinem Vollzuge kommt.

2. Die Thatsachen.

Vor dem Vorwurf der Willkür ist unsere Begriffsbestimmung wohl geschützt. Die Voraussetzungen, auf welchen sie ruht, sind ja sicher und solid. Ihre eigentliche Rechtfertigung gewinnt sie indessen erst dann, wenn sie vor der Instanz der Thatsachen die Probe ihrer Haltbarkeit bestanden hat. Sie darf dieser Prüfung ohne Sorge entgegensehen. Sie gewährt ihrerseits: dafür ist ein Empfangen ihr hinwiederum gewiss. Es ist ja der Begriff der Epiphanie, welcher die Thatsachen in einem neuen, befriedigenden, zum Theil überraschenden Lichte erglänzen lässt: die entsprechende Vergeltung für die Leistung wird und kann ihm nicht entgehen. Indem er verklärt, kommt er selbst in Licht und Klarheit zu stehen. Aber wohlan, welche Thatsachen liegen der Betrachtung vor? auf welche Ereignisse in der evangelischen Geschichte sind wir denn aus? Schon wahr, ungesucht treten uns Thatsachen in Gedanken, auf welchen das Auge von selbst beruhen bleibt. Der Begriff hat auf dieselben geführt, hinwiederum bricht er im Sinne eines Resultats aus dem Schooss der Berichte hervor. Der Herr wird im Jordan getauft. In der Wüste wird er vom Satan versucht. Auf dem Berge in Galiläa hat sein Vater ihn verklärt. Dass hier überall der Lauf, den der Fuss des Messias vollenden soll, beleuchtet und geordnet wird: so viel räumt Jeder ohne Widerstreben ein. Wir fordern indessen mehr. Ein Begriff steht im Mittel, welcher in sich selbst geschlossen und nach aussen scharf begrenzt erscheint. An die Geschichten, auf welche er basirt, ergeht ein analoges Requisit. So fest müssen sie zusammenhangen, so innig in ein

andergreifen in augenscheinlichem gegenseitigen Bezuge, wie die constitutiven Elemente eines geschlossenen Begriffs unter einander verbunden und geeinigt sind. Aber in eben diesem Verein müssen sie zugleich so scharf von der anderweitigen Geschichte gesondert, deren Continuität so sichtlich enthoben seyn, wie ein selbständiger Begriff mit einem andren auseinandertritt. Nur unter diesen Voraussetzungen bewegt sich die Betrachtung auf einem Terrain, sicher genug, dass es herzhafte Tritte verträgt. Wir glauben, der Fall trifft hier zu.

Schon die Beschaffenheit des Berichts, welchen die Evangelisten über die bezeichneten Thatsachen erstatten, ist unsren Voraussetzungen conform. Sie zeichnen sie aus, sie bringen sie in gegenseitigen Connex und sichtlich heben sie dieselben von dem übrigen geschichtlichen Stoffe ab. Die Taufe haben sie an die Spitze gestellt. Die historische Ordnung hat das freilich so erheischt. Aber nicht als Theil eines Ganzen, als Glied einer Kette, sondern als den Schlüssel des nachfolgenden Lebens, als die weissagende Summa seiner Details, als deren „causa rationabilis" (mit dem Hieron. zu reden) haben sie den Vorgang referirt. Eng und unabtrennbar reihen sie demselben die Thatsache der Versuchung an. Wohl hat auch das der Lauf der Geschichte bedingt. Aber wenn sie berichten, dass der Geist, der auf dem Getauften ruhen blieb, ihn zur Stunde (805) in die Wüste trieb, so haben sie den ausdrücklich gedeuteten Zweck als ein Complement der Taufe, als ein Codicill zu diesem Testamente aufgezeigt. Mit einer eigenthümlich dunklen, ihnen sonst ganz ungeläufigen 14) Zeitbestimmung leiten sie die Erzählung von der

14) Es ist durchaus keine vergleichbare Parallele, wenn der vierte Evangelist die Salbung Jesu durch die Jungfrau mit der Zeitbestimmung eingeleitet hat, πρὸ ἓξ ἡμερῶν τοῦ πάσχα ὁ Ἰησοῦς ἦλθεν εἰς Βηθανίαν 4 Joh. 12, 1. Die Differenz zwischen beiden Fällen liegt am Tage.

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Verklärung Jesu ein. Dadurch isoliren sie dieselbe und ordnen sie einer Gruppe zu, auf welche ohnehin ihr Inhalt rückwärts weist. Aber es findet sich noch ein anderes Moment, welches der Darstellung dieser drei Thatsachen specifisch eigenthümlich ist., Παραγίνεται ὁ Ἰησοῦς, ἀνήχθη ὑπὸ τοῦ πνεύματος “, αναφέρει τοὺς μαθητάς": überall hier durchdringt sich die Spontaneität mit der Passivität. Der Herr geht und doch folgt er zugleich einem von aussen verspürten Zuge; er geht und folgt, indem er einer Manifestation von oben her gewärtig erscheint. Aber sehen wir von der Darstellungsweise ab, bleiben wir auf dem Inhalt der Thatsachen beruhen: wie sind sie da so sichtlich durch ein sicheres Band zu einem geschlossenen Ganzen geeinigt! Keine weitere, so viele die evangelische Geschichte enthält, findet in diesem Kreise noch Raum; und wiederum von diesen lässt sich keine entbehren, ohne dass der Begriff, den sie begründen, geschädigt wird. Hier und nur hier sind wir Zeugen von dem unmittelbaren Contakt und Verkehr, in welchem der Herr mit den überirdischen Mächten und Gestalten erfunden wird. Allerdings befand sich der Sohn beständig in der engsten Gemeinschaft mit dem Vater. Der Vater war bei ihm und er in dem das seines Vaters ist. Und in einzelnen Momenten hat er diese Gemeinschaft intensiv gepflegt. „Er stieg xat' lòíav auf einen Berg, daselbst zu beten" (Matth. 14, 23). Aber nur hier ist es geschehen, dass der Vater offenkundig vor Menschenohren über den Sohn und zu dem Sohne redete, und das Zeugniss wurde sinnenfällig gehört. Allerdings war der Herr durchweg im Kampf mit dem Satan begriffen; seine Werke hat er gelöst, seine Gefangenen hat er befreit. Aber nur hier steht er ihm Auge in Auge gegenüber, und zutreffend hat Hofmann erklärt, weder vorher noch nachher habe eine gleiche Begegnung Statt gehabt (vgl. Schriftbew. I. S. 441). Wohl stiegen die

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