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Herrschaft bekennen. Noch näher. Gehen wir auf das autou axoúste zurück. Hier liegt die Gewalt seines Scepters zu Tage. Die Wahrheit ist seine Macht, ist der Glanz seines Königthums. „Ich bin König; dazu bin ich gekommen in die Welt, dass ich die Wahrheit zeuge, und wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme". Das ist wahre xoptótys, das ist das schönste gedenkbare Reich. Nicht ein Reich, wie die Reiche dieser Welt und „nicht also gebauet", aber ein Reich, das dem Begriff eines solchen entspricht. Ein liebliches Loos ist ihm gefallen, ein schönes Erbtheil ist ihm geworden". Herrschen ist süss, wenn es auf dem Grunde des Dienens ruht und wenn das Dienen in dasselbe noch hinüberspielt. Diese Zukunft zeigt der Vater hier dem Sohne und sie war glänzend genug, die xaрà πроxεμévy war umfassend genug, dass es sich um ihretwillen verlohnte, das διακονῆσαι bis zu der δόσις ψυχής und die ὑπακοή bis zu dem θάνατος σταυροῦ zu vollenden. Der Vater zeigt ihm diese μορφή zupíou: aber nicht auf eine entlegene Ferne hin, sondern in irgend einem Sinne umkleidet er ihn damit schon jetzt. Sie ist keine blosse Weissagung, diese Verklärung auf dem Berge, sondern eine wirkliche Präformation. Jesus fasst schon in seine Hand, was sein Vater ihm zugedacht. Vgl. Joh. 13, 3: „er weiss, es ist ihm Alles übergeben". Ja noch mehr, und diess ist das Letzte: hier erscheint er in vollster Realität in der Gestalt des κύριος ὑπὲρ πάντα. Wie hat doch der Apostel das Königthum Jesu characterisirt?

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Έδωκεν αὐτὸν ὁ θεὸς κεφαλὴν ὑπὲρ ó

πάντα τῇ ἐκκλησία". Sein umfassendes Herrschergebiet ist seine theuer von ihm erkaufte Gemeinde. Sehen wir denn zu, wie er hier auf dem Berge als deren Haupt und König gewiss und wahrhaftig erfunden wird.

3. Die Gemeinde.

Von der Parthie der Erzählung, die noch übrig ist und welche der neueren Exegese zu so erheblichem Anstoss Anlass giebt, haben wir bislang noch völlig abgesehen. Nicht eine Scheu hat uns zu dieser Zurückhaltung bestimmt; uns ist die Scene so lieblich wie sie dem Petrus war. Aber erst hier ist ihre Betrachtung am Ort, und erst jetzt, von dem gewonnenen Gesichtspunkt aus, wird die Einsicht in dieselbe möglich seyn. Auf Bergeshöhe ist der Herr gestellt; er überschaut das ihm beschiedene Reich. Ein andrer Berg, als auf welchen ihn Satan gestellt; ein andrer Ausblick, als den ihm der Versucher erschloss. Satan zeigt ihm die Reiche der Welt, in Ost und West, in Süden und in Nord. Es ist ein weiterer Gesichtskreis, den Christus beherrscht. Unbegrenzt ist sein Horizont. Nicht Raum, nicht Zeit schränken ihn ein. Himmel, Erde und Unterwelt von der einen, Vergangenheit und Zukunft von der andren Seite umfasst sein ungehemmter Blick. Sehen wir zu! Nach dorthin, nach hierhin! Dort treffen wir auf Gestalten der Vergangenheit, auf πνεύματα δικαίων τετελειωμένων, auf die Organe Gottes im ersten Testament, auf Moses, den Verkündiger des Gesetzes, auf den Elias, die Krone des Prophetenthums (vgl. Mal. 4, 4. 6). Hier sehen wir die Jünger, die Vertreter des Apostolats, die Organe für die Zukunft, für das bleibende Reich. Und alle, jene wie diese, erscheinen als Diener Dessen, welcher im Glanze der Verklärung zu schauen ist. Nicht diese Jünger allein, die mit einer Strenge ohne Gleichen an sein Wort und

seine Weisung gebunden sind, sondern auch Jene, die aus der Nacht der Vergangenheit an das Tageslicht gerufen sind. Von ihm hat Moses gezeugt, von ihm auch das Prophetenthum; ihm hat der Mann die Wege bahnen müssen, der in der Kraft und im Geist des Elias gekommen ist. Seine Diener sind sie insgesammt. In den drei Jüngern sind die Alle repräsentirt, die je in der Kirche Christi wirksam sind; in Moses und Elias die Alle, die je in der Vorzeit in des Geistes Kraft ihr Werk vollbracht. Was in religiösem Betracht unter dem ersten Testament geleistet worden ist: auf Christum hat es gezielt. Und was in gleicher Beziehung bis zu der ouvréλeia aluvos geleistet werden wird: von Christo geht es aus, das Verdienst und die Erndte ist sein. In dieser Glorie des Fürsten und Königes der Gemeinde hat ihn der Vater auf dem Berge der Verklärung dargestellt.

Dass Niemand diese Würde mit ihm theilt, dass Niemand den geringsten Antheil daran hat: diess ist durch das Erscheinen des Moses und des Elias gedeutet. Zwecklos haben dasselbe die Einen, rein undenkbar haben es die Andren genannt. Die poetisch gerichteten Exegeten drängen den Zug in die Peripherie, er verhalte sich zu dem Ganzen wie ein sanft vergoldender Rand. Der „Undenkbarkeit" gegenüber reicht es wohl aus, der Antwort eingedenk zu machen, wie der Herr sie den Sadduzäern entboten hat: „Gott ist nicht ein Gott der Todten, sondern der Lebendigen, ihm leben sie alle, darum irret ihr sehr“. Wen aber die Leiblichkeit, die Sichtbarkeit verdriesst: wir stellen es ihm anheim, sich den Namen zu verdienen, mit welchem der Apostel den Fürwitz der Zweifler zu Corinth begegnet ist, 1 Cor. 15, 36.119) Bei weitem wichtiger ist die Frage nach

119) Chemnitz: „Ego firmiter statuo, eos ex coelesti academia et beata

dem Zweck. Die an die Spitze gestellte Behauptung will gerechtfertigt seyn. Die Evangelisten erzählen von einem Gespräch, „ὤφθησαν μετ' αὐτοῦ συλλαλοῦντες“; der dritte hat auch den Inhalt der erfolgten Unterredung mitgetheilt. Seine Würdigung verlangt das Zwiegespräch allerdings; aber das Interesse der Begegnung wird weitab durch dasselbe nicht erschöpft. Der Text reicht noch einen anderen Aufschluss dar. Uebereinstimmend haben es sämmtliche Berichte betont, „die Jünger hoben ihre Augen auf und saben Niemand als Jesum allein". Moses und Elias erscheinen (wie Lukas bemerkt „èv dón“): und sie erscheinen, damit sie verschwinden 120); auf Jesu allein bleibt die dóta beruhen. Er ist König und Herr, kein Andrer ausser ihm und neben ihm. Fortan ist jede andre Autorität überjahrt und am apaviouós. Auch die des Moses, auch die des Elias. „Das Gesetz ist durch Mosen gegeben, die Wahrheit ist durch Jesum Christum worden". Wisset ihr nicht, wess Geistes Kinder ihr seid?" "Der von oben ist" so hat der Erbe des Elias gesagt „der ist über Alle; er muss wachsen, ich muss abnehmen; wer die Braut hat, der ist der Bräutigam." Lassen wir es uns nicht entgehen, was in dem Gedanken, welchem Petrus Worte leiht, enthalten ist. Exnvàs motowμev“.

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sanctorum vita huc advenisse." Joh. Damasc.: „O sublimem hanc et divinam politiam! O dulcem, o admirabilem conjunctionem et consensionem.“ Bengel: „Apparitio Mosis et Eliae mysterio plena. O quam multa sunt in mundo glorioso ultra captum nostrum. Si non in canone, sed tamen per alios testes idoneos relata extaret, quis non pro fabula haberet? Von der neueren Theologie hat der treffliche Mann keine Ahnung gehabt. Sey ihm diess Glück gegönnt. Er hat es redlich verdient.

120) Dahin freilich will diess beabsichtigte Verschwinden derselben nicht verstanden seyn, wie es Hieron. annimmt, „ut certum esset, quem illa vox patris designaret." Der Zweck war andrer Art.

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Enthielte dieser Zug nicht ein lehrreiches Moment, so hätten die Evangelisten ihn schwerlich mitgetheilt. Die Auslegung ist streitig. Es ist nicht so recht geglückt, die ältere Fassung wie lieblich ist es hier, hier wollen wir bleiben, hier gefällt es mir gar wohl aller Reputation zu berauben. Ein Ein gefälliger Schein umgiebt die jetzt von den Meisten vertretene Erklärung allerdings. „Es trifft sich gut, dass wir Jünger zu Dreien zur Stelle sind; so können wir wenn du willst für Jeden von euch hier eine Hütte bauen". Dieser bestechende Schein hat selbst Männer wie Hofmann und Keil zu täuschen vermocht. Aber schon das xaλóv harmonirt zu dieser Prosa schlecht. Es verhält sich in diesem Falle wie mit den Entdeckungen der neueren Exegese überhaupt. Ueberall ein richtiges Element; aber weil diess Element sich als die ganze Wahrheit geltend macht, so wird die letztere meistentheils verfehlt. „Obx t τί λαλήσει, ἔκφοβοι γὰρ ἐγένοντο" μὴ εἰδὼς ὁ λέγει: so haben Markus und Lukas über den Vorschlag des Petrus bemerkt. Als eine Thorheit stellen sie denselben hin. 121) Ist aber das sein Versehen, dass er einen vorübergehenden Moment zu fixiren gedenkt, dass er die Ewigkeit anticipirt „coelestibus miscens terrena"? Wohl giebt die nachfolgende Scene (Matth. 17, 14 ff.) diesem Verständniss einen Halt 122): aber der Text selbst weist dasselbe ab. Prüfen wir die Worte des Jüngers genau. Was trägt darin den Ton? Das kann nichts andres als die Dreizahl

121) Viel zu hart ist das Urtheil, wie Chemnitz dasselbe fällt: » VOX puerilis, inepte Petrus terrena coelestibus miscet." Der Irrthum des Petrus befindet sich an einem andren Punkt.

wir wollen nicht grade

122) Die christliche Kunst hat sich dahin sagen verirrt. Sie als solche hatte dazu irgend ein Recht. Man kennt ja das berühmte künstlerische Werk, das die Transfiguration zur Darstellung bringt. Was der Kunst erlaubt war, ist der Exegese verschränkt.

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