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Tendenz entschieden missglückt; eben hier wurde ihre Impotenz bis zur Evidenz offenbar. Aber es wollte auch nicht gelingen, den Vorgang mit den Voraussetzungen auszugleichen, die in der biblischen Theorie von der Person des Herrn begründet sind 16). Wir glauben, die Schwierigkeiten würden sich heben, sobald ein zwiefacher Canon verwendet wird. Das ist der Eine. Nicht auf dem Gebiete des θέλημα θεοῦ καλὸν κἀγαθόν befindet sich der pauós, sondern er betrifft verschiedene Möglichkeiten in dem messianischen Lauf, differente Richtungen, welche des Messias Fuss auf dem berufsmässigen Wege einschlagen kann; nicht die Wahl zwischen Böse und Gut, sondern zwischen dem, was als opportun und was als zweckwidrig erscheint. Der Andre aber ist dieser. Es ist begreiflich, dass man den Vorgang sehr allgemein unter den Gesichtspunkt der Erprobung stellt. 'Avýzn TOD жεраodivaι, so wird ja ausdrücklich gesagt. Aber wir sind nicht der Meinung, dass diess der allein berechtigte Gesichtspunkt sey 17). Es hat auch ein andrer noch sein Recht, und

16) Ein genauer und gewissenhafter Bericht sowohl über die Angriffe von Seiten der Critik wie über die Anstrengungen ihrer Gegner ist nach Hölemann namentlich von Keil in dem neuesten Commentar über den Matthäus S. 117 ff. erstattet worden. Der Verf. hat die Willkür von der einen, die Mängel von der andren Seite befriedigend und überzeugend dargethan.

17) Wir sind fest davon überzeugt, wenn die Auslegungen der Versuchungsgeschichte und die Betrachtungen, die man über dieselbe angestellt hat, es sey in wissenschaftlichem oder in populärem Tone, hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind, die der darauf verwendete Fleiss erwecken konnte: so liegt der Grund in dem Umstande, dass man den Vorgang ausschliesslich aus dem Gesichtspunkt der Probe beurtheilt hat. Versuche man es nur mit der „Erprobung“ allein, man wird ja sehen, in welches Labyrinth man geräth, wohl verstanden, falls man die biblischen Voraussetzungen von der Person des Herrn nicht opfern will.

wie wir glauben ein näheres und höheres Recht. Auf göttlichen Impuls 18) steigt Jesus vom Jordan in die Wüste hinauf. Dieser göttliche Impuls macht ihn auf eine Manifestation von eben dieser göttlichen Stelle her gefasst. Wohin der Vater ihn treibt, da darf er des Vaters, seines Worts und seiner Weisung gewärtig seyn. Aber es scheint, hier hat diese Aussicht ihn getäuscht. Nicht der Vater erscheint, sondern der Feind. Und doch, hat es anders noch dessen bedurft, dass der Messias hinsichtlich der Richtungen seines Laufes die göttliche Directive empfing: mittelst der Sollicitationen aus Satanischem Munde wurde sie ihm gewährt. Οὐκ ἀγνοοῦμεν τὰ νοήματα τοῦ σα Tava", so hat später einmal der Apostel gesagt: hier in der Wüste hat der Herr die „Tiefen" desselben erkannt. Jetzt weiss er den Gang, den sein Fuss in dem verordneten Laufe nehmen muss. Gottes Feind tritt als Rathgeber an ihn heran: das strikte Gegentheil ist die Strasse, auf welcher der Messias einhergehen soll. Eben insofern wurde ihm die Versuchung zur Epiphanie.

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Allein auch hierdurch ist der Begriff noch nicht erschöpft. Der Apostel hat einmal gesagt, wonach Diejenigen sich strecken, die in die Schranken eines Wettlaufs eingetreten sind. Auch der Messias hat nach einem ẞpaßstov am Ende seiner Laufbahn ausgeschaut. Es war das die òóta seines Vaters und die wypía der Welt; indessen es war auch ein persönlicher Lohn. „Atò ὁ θεὸς αὐτὸν ὑπερύψωσεν καὶ ἐχαρίσατο αὐτῷ ὄνομα τὸ ὑπὲρ пãν ovoμa.“ Und diesen endlichen Lohn musste er sehen. Er

18) Ὑπὸ τοῦ πνεύματος ἀνήχθη. Der Evangelist Marcus bedient sich des Ausdrucks xßáhλev. Derselbe ist der Schrift auch sonst gewohnt, wo ein unmittelbares göttliches Veranstalten und Eingreifen gedeutet werden soll. Vgl. Luc. 10, 2: δεήθητε τοῦ κυρίου τοῦ θερισμοῦ, ὅπως ἐκβάλλῃ ἐργάτας.

sollte ihn stärken in seinem Lauf (vgl. Joh. 12, 27. 28), aber er sollte ihm auch irgendwie der Leitstern seines Wandels seyn. Auf dem Berge der Verklärung hat der Vater dem Sohne das Spaßsov gezeigt. Erst da, nicht früher, aber auch nicht später, wurde diese letzte Epiphanie ihm zu Theil. Es wird an seinem Ort unsre Aufgabe seyn, über den Grund der Sache Rede zu stehen. Aber Eins sey schon hier bemerkt. Welch' belles Licht gleitet von dem Berge der Verklärung her über den Weg, wie ihn der Herr von da ab bis zu seinem Ausgang hin vollendet hat! Wie durchsichtig wird sein Verfahren, und wie lichtvoll seine Rede nach Ton und Gehalt! So viel räumt man wohl ein, dass die Scheidereden, wie sie Johannes vom dreizehnten Capitel ab referirt, einem Bewusstseyn entquollen sind, von der Gewissheit erfüllt, ὅτι πάντα δέδωκεν αὐτῷ ὁ πατὴρ εἰς tás xeipas (Joh. 13, 3). Wie aber vermöchte diese Anerkennung die Voraussetzung zu umgehen, dass sich diess dédwxev in einem realen geschichtlich nachweisbaren Vorgang vollzogen haben muss? Es ist mehr, als nur eine Verheissung, die dem Herrn dort auf dem Berge eröffnet wird; es ist mehr als ein blosser Einblick in die tu xal òóta, in die er über ein Kleines eingehen soll. Es ist ein wirkliches Empfangen und Dahinnehmen, das „ôéôwxɛv“ gelangt zu seinem Recht 19). Unmittelbar allerdings nur in Form des Symbols; die Gabe entbietet sich dem Auge, es ist eben eine Epiphanie, ein paua wird sie ja genannt: allein Symbol

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19) Im Sinne von Baumgarten ist diess freilich nicht gemeint. Dass der Herr schon jetzt, mit Rücksicht namentlich auf seine Leiblichkeit, zur Himmelfahrt geschickt gewesen sey, diese Anschauung weisen wir ab. Auf eine Verklärung seines Leibes führt nicht einmal der Augenschein. Die Darstellung der Evangelisten schliesst diesen Gedanken geradezu aus. Wir kommen später auf den Gegenstand zurück.

und Sache, wie sind sie in dem gegenwärtigen Falle einander so eng und so innig verbunden, wie erscheint die Grenze zwischen beiden fast aufgehoben und verwischt! Auch die Hand erfasst (els τás xei pas dédwxev) was das Auge gesehen, und ihr Handeln von da ab ist dem Bewusstseyn um den empfangenen Besitz conform. Eben darum aber hat der Begriff der Epiphanie sich in der Verklärung Jesu auch erschöpft.

ERSTER ABSCHNITT.

Die Taufe des Herrn.

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