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Versuch misslingt und muss misslingen, weil eben die Taufe ein alttestamentlicher Ritus nicht war 27). Sie war eine neue Ordnung, sie wies nach vorn 28), dem nadaιośμɛvov xai vypászov gehörte sie nicht an. Betroffen von seinem Beginnen, unerhört wie dasselbe erschien, fordert das Synedrium vom Täufer eine Rechenschaft: eine andre Antwort hat er nicht gehabt, als dass er Gottes Befehle vollziehe, ἔπεμψέ με βαπτίζειν ἐν ὕδατι. Nicht einmal ein weissagender Schatten, ein Typus dieser Institution, begegnet uns im ersten Testament 29), sie war eben neu und

len Sitte unterstellt, und ein Andres, wenn der Herr selbst aus eigner Bewegung die Theilnahme an einem Ritus in Anspruch nimmt.

*) Ohne Beweis tritt die Behauptung von Hofmann auf, Jesus habe, weil er Israelit gewesen, sich dieser Taufe Israels zu unterwerfen gehabt (Schriftbew. II. S. 126). Paulus hat einmal den Nachweis geführt, auf den Charakter eines echten Israeliten habe er ein Recht. Hat irgend Einer Ursach, sich dessen zu rühmen, „èyà päλλov" (Phil. 3, 4). Пepitop dzappos: das stellt er an die Spitze. Gesetzt nun, auch er hätte der Pharisäerschaar angehört, die sich zu der Johannestaufe gedrängt: durch diesen Umstand hätte er jene zabyŋos nun und nimmer motivirt. Noch befremdender berührt es, wenn Hofmann lehrt: erging an das sündige Volk das Gebot, sich der Taufe zur Vergebung seiner Sünde zu unterziehen, so galt diese Forderung auch dem Herrn, sofern er dem sündigen Volke zugehörig war" (a. a. O. S. 35). Wie dieser Zusammenhang mit dem Volke den Herrn habe bestimmen können, eine Sünde zu bekennen, die er nicht begangen, und eine Vergebung zu suchen, deren er nicht bedurft: das gestehen wir nicht abzusehen.

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26) Mit Recht sagt in sofern Tertullian, hic limes fuit, in quo cessavit Judaismus et coepit Christianismus; und der Nazianzener nennt den Täufer den μεσίτης παλαιᾶς καὶ νέας. In der That war hier die Scheide zwischen beiden Testamenten und die κρείττων διαθήκη hob an.

29) Gerhard hat sich redlich bemüht, alttestamentliche Typen der Taufe zu sammeln (1. XX. § 10-13). Cyrill hatte ihm vorgearbeitet. Es ist ihm aber schlecht geglückt. Schade um die Mühe. Allerdings haben auch die Apostel von der Taufe aus nach rückwärts geschaut; und was Paulus 1 Cor. 10, was Petrus 1 Petri 3 davon gesagt, ist ebenso sinnvoll wie tief.

völlig neu. Eine gesetzliche Rücksicht hat es also nicht bedingt, wenn sich der Herr der Taufe durch Johannis Hand unterworfen bat 30), das Gesetz hat ja nichts von dieser Taufe gewusst. Es muss schon anders damit zugegangen seyn.

Aber es scheint, er selbst, der Täufling, habe den Schleier mit eigenem Munde gelüftet. Er hebt das Befremden, er bricht das Widerstreben und spricht: οὕτως ἡμῖν πρέπον ἐστὶν πληρῶσαι πᾶσαν δικαιοσύνην. In der That muthet die Erklärung uns wie ein Aufschluss an. Hat sie doch den Johannes überzeugt; er schweigt, er gehorcht, es scheint auch, dass er begreift: daraufhin nehmen denn auch wir den Schlüssel mit Vertrauen in die Hand. Aber leicht kann es geschehen, wir legen ihn gar bald enttäuscht und missgestimmt zurück. Soll uns der Ausspruch eine Leuchte seyn, so muss er zuvor im eignen Lichte stehen. Aber die Worte sind räthselhaft, sie bedürfen der Erläuterung. Die Exegese, die neuere zumal, hat ihrer Aufgabe nicht genügt. Sie fällt dem Vorwurf anheim, dass sie den Hauptbegriff der Enunciation zu einem inhaltsleeren Abstraktum macht31). In

Allein Typen dieser Gottesanstalt weisen sie nicht auf. Was der Apostel Paulus in seiner Ausführung als Typus geltend macht, das bitten wir aus 1 Cor. 10, 11 zu ersehen.

30) In denjenigen Fällen, die man als parallele zu bezeichnen pflegt, waltete allerdings diese Rücksicht ob. Der Evangelist hat sie ausdrücklich als das bestimmende Motiv dargestellt. Vgl. Luc. 2, 22 „zarà tòv vóμov Μωϋσέως“.

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31) Man wird diesem Urtheil beipflichten, wenn man die neueren Commentare prüft. Meyer (a. a. O. S. 108): lasse ich mich nicht taufen oder taufest du mich nicht, so bleibt Etwas unerfüllt, was nach göttlichem Willen geschehen soll, und nicht jeder Rechtheit" ist von uns genügt." Ebenso Keil (a. a. O. S. 104). Mehr hat auch Hofmann mit dem von ihm gewählten Ausdruck der „Rechtbeschaffenheit nicht gewollt. Aber abgesehen von dem centralen Begriff, auch sonst wird die Exegese dem Gehalt des Ausspruchs nicht gerecht. Namentlich dem pénet nicht. Der Aus

einem so abgeschwächten indifferenten Verstande hat der Herr den Ausdruck der dxaιosóvŋ niemals gebraucht; immer und überall hat er bei demselben den Rathschluss im Auge, welcher das Ziel der göttlichen Wege und der Triumph der göttlichen dz ist. Auch seinen Gang an den Jordan setzt er zu diesem Rathschluss in Bezug; um dess willen sey er zur Taufe Johannis gekommen 32). Aber nun gilt es freilich das Band, welches Beides vereinigt, erkennen. Ganz konnten auch Diejenigen diese Aufgabe nicht umgehen, welche die dixatooúvy in dem gerügten abstrakten Sinne verstehen. Sie haben sie sich gestellt, sie haben sich auch an deren Lösung versucht. Der Herr habe die Ahnung, ja die innere Gewissheit gehabt, dass seine messianische Weihe, dass die göttliche Declaration seiner Würde und Bestimmung bevorstehend sey. Und diese Erwartung habe ihn nicht getäuscht, denn unmittelbar nach der Taufe sey die Er

druck ist dem Paulus geläufig. Aber so oft der Apostel sich seiner bedient (Tit. 2, 1; Ephes. 5, 3; 1 Tim. 2, 10), überall geht er ihm weit über das blosse Decorum hinaus. Eigentliche Parallelen bietet indessen nur der Brief an die Hebräer dar (Cap. 2, 10; 7, 26). Hoffmann greift zu weit, wenn er an die Angemessenheit zum göttlichen Wesen denkt (vgl. Comm. zum Hebr. Br. S. 120); unsrerseits bleiben wir auf der Angemessenheit zum göttlichen Rathschluss beruhen. Was endlich das av betrifft, so wird es durch das ἡμῖν und das πληρῶσαι klar. Ein Zwiefaches ist in demselben verfasst; das Eine diess, mit dem gegenwärtigen Akt sey der Lauf des Täufers vollbracht; und das Andre, dass mit diesem Akt der Begriff der Taufe perfekt geworden sey. Die Rechtfertigung später.

32) Bekanntlich hat Luther ein Catechismuslied über die Taufe verfasst. Anscheinend hat er nicht mehr gethan, als dass er das vierte Hauptstück in Reim und Metrum bringt. Aber wo immer er einen Gegenstand berührt, da sprühen die Funken und Geistesblitze leuchten auf. Zutreffend singt er in der Anfangsstrophe: „Christ, unser Herr, zum Jordan kam, nach seines Vaters Willen, von Sankt Johann die Taufe nahm, sein Werk und Amt zu erfüllen." Wir kommen auf diesen Gesang noch einmal zurück.

klärung darüber vom Himmel her erfolgt. Allerdings sind es zahlreiche und gewichtige Stimmen, die sich für diese Ansicht erheben; und doch ist der Irrweg den sie genommen haben offenbar. Die Frage war schon richtig gestellt, allein die Antwort trifft weit über die bemessene Grenze hinaus. Sie trifft nicht die Taufe, sondern die nach der Taufe erfolgende Manifestation. Jene entrückt sie dem Auge, lediglich auf dieser heisst sie dasselbe beruhen. Die Taufe selbst kommt als ein unwesentliches opus operatum, als eine in sich indifferente Basis für die göttliche Stimme zu stehen, ohne dass irgend ein Band zwischen dieser und jener erkennbar wird; die letztere konnte erfolgen, wenn jene ihr gar nicht voraufgegangen war. Aber zur Taufe, „τоÛ ßantiodiva", ist der Herr an den Jordan gekommen; auf seiner Taufe muss das Auge mithin beruhen. Wohl wissen wir den Werth der verlautenden Stimme zu schätzen 33), aber vor der Hand bleibt sie ausser Betracht. Denn nicht diese Stimme erläutert die Taufe, sondern die Taufe lehrt die Stimme verstehen. Was nach der Taufe erfolgt, das darf wohl als ihre Consequenz, nicht aber will es als ihr Interesse, als ihr Strebepunkt beurtheilt seyn 34). Bei der Taufe als solcher bleiben wir also stehen;

33) Gern eignen wir uns die Worte Luthers über diese Stimme an und vergönnen ihnen schon hier ihren Raum. „Man sollte der Stimme, so es möglich wäre, auf Nadelspitzen nachgehen und diese herrliche Offenbarung nimmermehr aus den Augen und aus dem Herzen lassen, dass unser Herr Gott den Himmel zerreisst und lässt sich hören in also lieblicher Weise". Lightfoot: vocem coelitus demissam non invenies inter datam legem et baptizatum Christum“.

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34) Bekanntlich hat die ältere Kirche einen ritus postbaptismalis gehabt, dessen wesentlicher Gehalt die Chrismation gewesen ist. Als Luther in seinem aufs Neue zugerichteten Taufbüchlein" mit den Cäremonien brach, mit welchen er das Sakrament von Seiten der Römischen verkleidet fand, weil das nicht die Griffe seyen, die der Satan fliehet", da liess auch er noch die Chrismation und das Westerhemd bestehen. Ob mit ob

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innerhalb des dahin begrenzten Bereichs will die Frage nach dem Zusammenhang des Akts mit dem Beruf des Herrn erledigt seyn. Johannes spricht: ἐγὼ βαπτίζω ἐν ὕδατι εἰς μετάνοιαν· μετανοεῖτε, ἤγγικεν γὰρ ἡ βασιλεία τῶν οὐρανῶν, ποιήσατε καρποὺς ἀξίους τῆς μετανοίας· ἔρχεται ὁ ἰσχυρότερός μου, μέσος ὑμῶν ἔστηκεν ἂν ὑμεῖς οὐκ οἴδατε. So aufgefasst hat die Taufe auf Jesum freilich nicht gepasst. Aber lässt sich dieselbe nicht vielleicht auch anders verstehen? Wir würden es begreifen, wenn man diese Frage ohne Umstände abweist und verneint. Taufe sey Taufe, an wem sie immer vollzogen wird; überall sey sie dieselbe; v ẞántioua, so habe ja der Apostel gelehrt. Da wurden die Tausende am ersten Pfingstfest, da wurden der Eunuch und Cornelius getauft; da ist getauft worden seit der göttlichen Institution bis auf diesen Tag; Proselyten aus dem Judenthum und Heidenthum, und solche, die von Geburt her der christlichen Gemeinde angehören, Kinder und Erwachsene, vor und nach der empfangenen didayý, mit und ohne Bekenntniss und Gelübde, sie alle haben das Ev Bánτioua empfangen, und Niemand statuirt einen Unterschied. Allerdings der Begriff der Taufe kann sich nie und nirgends verleugnen; überall verlangt, überall empfängt er seine Gebühr. Aber wir sagen, der ohne Widerstreben, es beruhe auf sich. Aber nur als Post baptismalia sahe er sie an; die Taufe war auch ohne sie perfekt, wie das Altarsakrament es ohne die postcommunio ist. Βαπτισθεὶς ἀνέβη: so lesen wir Matth. 3, 16; ẞantodels, also die Taufe war geschehen, sie war vollbracht. Als der Herr die Versuchung bestanden hatte, da erschienen die Engel und dieneten ihm zur Versuchungs geschichte gehört dieser Zug, nur aber nicht zur Versuchung selbst. Als der Herr getauft war, da that sich der Himmel auf über ihm: von der Taufgeschichte wird das Niemand trennen, aber ein Complement der Taufe selbst war es nicht. Das lassen wir uns durch Niemand streitig machen, auch nicht durch die Phrase, wir dürften nicht trennen, was Gott verbunden hat. Davon sind wir wahrlich fern. Aber den Begriffen wahren wir die Grenzen, die ihnen bemessen sind.

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