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gleich seine Lenden zu dem Lauf, der ihm verordnet und gewiesen worden war. Er tritt in die Schranken, die er inne zu halten entschlossen ist 4o), innerhalb deren er sich bewegen und vorwärtsschreiten und die er nicht eher verlassen will, als bis seine Hand das ẞpaßatov am Ende ergriffen hat. Auch er hat einen Taufbund gemacht, und er bleibt demselben treu bis an den Tod, bis an den Tod am Kreuz.

40) Wie durchsichtig wird von hier aus die Freude, mit welcher der Herr die That der Jungfrau sechs Tage vor den Ostern betrachtet hat. Sie hat ihn zu seinem Begräbniss gesalbt, sie zeigt, dass sie ihn und den Vater verstanden hat. Und wie durchsichtig wiederum erscheint sein Unwille gegen den Petrus, welcher ihn hemmen will auf seiner Todesbahn. Der Jünger hat nicht gemeint was göttlich, sondern was menschlich war.

2. Der Getaufte.

Es kann nicht befremden, dass Die, welche die vorgetragene Anschauung von dem Taufakt Jesu verschmähen, den Schwerpunkt der Erzählung durchaus auf deren zweite Hälfte fallen lassen und dass ihr Interesse sich lediglich auf diese concentrirt. Es kann aber ebensowenig befremden, wenn die verschmähete Basis sich rächt und wenn das luftige Gebäude unter den Händen der Bauherrn zusammenbricht. Schon an der Schwelle treten Schwierigkeiten hervor, deren sich nur die Willkür oder die Gewaltthat zu erwehren vermag. Wer in Ebionitischen Anschauungen versirt, der freilich nimmt die Eröffnung unbefangen hin, dass der Herr am Anfang seines Laufs mit göttlichen Gaben und mit den Kräften einer höheren Welt erfüllt worden sey 41): wer aber den Gottessohn in ihm erkennt, den setzt die Frage, wie ein Empfangen dieser Art bei ihm gedenkbar sey, in peinliche Verlegenheit. Antworten hat man wohl ertheilt; aber sie leuchten nicht ein, sie brechen die Spitze des Bedenkens nicht ab. Auf eine seltsame Distinktion ziehen sich die Einen zurück. „Nicht als den Geist der heiligen Gemeinschaft, in welcher er von Anfang an mit seinem Vater stand, habe der Herr das

41) Dass der dritte Evangelist zu dieser Vorstellung zu conniviren scheint: so viel räumen wir ein. Es geschieht ja in offenbarem Bezuge auf unsre Erzählung, wenn derselbe schreibt: Jesus voll heiligen Geistes kam wieder vom Jordan (C. 4, 1); und später: Jesus kam wieder in des Geistes Kraft nach Galiläa und lehrte in ihren Schulen (C. 4, 14. Vgl. auch AG. 10, 38). Es wird sich indessen zeigen, dass es sich dennoch anders damit verhält.

AVEμa dahingenommen, sondern als den Geist der Macht, dessen er zur Ausrichtung seines Werks bedürftig gewesen sey" 42). Sie können dem Vorwurf nicht entgehen, welchen Meyer gegen sie erhebt (vgl. Comm. zum Mtth. S. 113), dass diese Auskunftsmittel reine Abstraktionen sind. Strauss hat diesen Vorwurf bis zum bitteren Spotte verschärft. Andere sind bemüht, den Stein des Anstosses zu umgehen. Geist von oben empfangen; zu einer Susception dieser Art habe allein die göttliche Natur die Macht" 43). Aber wie kommen sie gegen den Einwand von Gerhard auf, „quod Christus a primo conceptionis momento plenus fuerit spiritu sancto nec nova ejus indiguerit collatione"? ja wie lösen sie das Problem, das in dem Begriff des Empfangens44) beschlossen ist? Und doch ist es

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Ανευ μέτρου habe Jesus den

42) Unter den Neueren haben sich dahin Luthardt, besonders aber Hofmann erklärt, der Letztere im Schriftbew. II. S. 126 u. 166, auch im Comm. zum Lucas S. 92. Wir stellen anheim, ob Jemand diese Distinktion in concreto zu vollziehen vermag. Strauss äussert den Verdacht, dass sich, die Urheber dieses Sophisma nichts Bestimmtes bei demselben gedacht haben mögen" vgl. Lb. Jesu S. 346. Schon Calvin hat sich in diesem Geleise bewegt; seine eigenthümlich gewundene Darstellung verräth mehr die Verlegenheit als die Sicherheit der Anschauung. Quamvis singulari Spiritus gratia usque ad miraculum Christus excelleret, domi tamen se quasi privatus homo continuit, usque dum producendus esset a patre. Ergo nunc, dum adest maturum tempus, quo se ad praestandum redemptoris munus accingat, nova spiritus virtute induitur, idque non tam sua quam aliorum causa. Consulto enim hoc factum est, ut divinam ejus virtutem suspicere et reverenter amplecti discerent fideles, nec contemptibilis in eo esset carnis infirmitas."

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43) So Hengstenberg, Christologie des A. T., II. S. 130: „die vollendete masslose Ausgiessung des Geistes hat die göttliche Natur zu ihrer Voraussetzung; um sie zu empfangen, musste der Messias hoch über die menschliche Natur erhaben seyn“. Vgl. auch ebendas. S. 232 und 388.

4) Allerdings prädicirt der Apostel von Christo ein entóуevoεv. Gleichwohl bleibt das hobatos v in ungeschmälertem Fortbestand. Was der

die Frage, ob Die, welche diese Apologien verschmähen, sich auf richtigeren Bahnen bewegen. Schon die kirchlichen Theologen hatten gelehrt, „ideo Spiritus in Christum descendit, ut esset publicum testimonium, quod hic Jesus Nazarenus sit verus et promissus Messias": die Neueren haben diese Tendenz auf die Person Johannis des Täufers eingeschränkt und zugespitzt. Lediglich um seinetwillen sey diess himmlische paua erfolgt. Es ist der vierte Evangelist, dessen Relation diese Theorie zu schützen scheint: allein man missbraucht seine Autorität, wenn man das Sekundäre zum Hauptstück erhebt. Wir besorgen überhaupt, man missversteht den Sinn, in welchem der Täufer der Vorläufer Jesu heisst; in Folge dessen misskennt man zugleich die Tendenz, in deren Interesse ihm das Erkennungs opetov gegeben wird. Gewiss, er war es, welcher dem Herrn den Weg bereitet und welcher getauft hat ἵνα φανερωθῇ τῷ Ἰσραήλ; seiner Mission als apavóuptos wurde er gerecht. Aber nicht dadurch hat er dieselbe erfüllt und nicht dadurch sie erfüllen sollen, dass er die Person des Herrn als die des Messias bezeichnete 45). Seine dahin gerichtete μaptopía war mehr oder minder indifferent. Hören wir den Herrn selbst. „Johannes war ein brennendes und scheinendes Licht und er hat von der Wahrheit gezeugt. Was aber mich betrifft, so habe ich ein grösseres

Herr besessen und behalten hat, das konnte nicht Objekt seines Empfangens seyn. Der Gedanke, dass er die dwрeà vεúuatos dahingenommen habe, verletzt nicht minder wie die Annahme, dass ihm die Taufe zur Sündenvergebung widerfahren sey.

45) Das hat Johannes nur ein einziges Mal zweien seiner Jünger gegenüber gethan, vgl. Joh. 1, 35 ff. Von einem andren Fall dieser Art weiss die evangelische Geschichte nicht. Der persönliche Glaube des Täufers an Jesum ist kein Faktor, mit welchem wir rechnen müssten. Er hat der Entwickelung des Heilsraths nicht gefrommt, dieweil er bestand; er hat sie auch nicht gehemmt, als er wich (Matth. 11, 3).

Zeugniss als das seine; von Menschen nehme ich nicht Zeugniss; der Vater, der mich gesandt hat, derselbe hat von mir gezeugt." Wenn denn der Evangelist erzählt, dass dem Täufer dort an dem Jordan die Person des Messias bekannt gegeben sey: so haben wir darin nichts andres als eine persönliche Gnade zu sehen, die dem treuverdienten Knecht widerfahren ist 46); es war ein Nebenzweck, der sich mit der wahren Tendenz der Manifestation nur berührt oder sich mit derselben vereint. Gelingt es doch auch nicht, auf diesem Nebenzweck wirklich zu beruhen, wie sehr man sich immer Mühe giebt. Die nächste Reflexion bricht durch die dahin gezogene Schranke hindurch. Denn soviel leuchtet ja ein: es ist eine Gottesthat, welche sich vollzieht, kein blosses paua epideiktischer Natur. Der Täufer durfte sehen, durfte Zeuge seyn: aber was seine Augen erblicken, das ist mehr als ein Schauspiel zum Sehen, es ist ein reales Handeln des Vaters an dem Sohn 17). Wir

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46) Es verhält sich damit genau wie mit einem ganz analogen Falle. Es ist uns auffällig, dass man unseres Wissens auf diese lichtvolle Parallele noch nicht aufmerksam geworden ist. Wir meinen die Geschichte des Symeon Luc. 2, 25 ff. Es war ein Mensch zu Jerusalem mit Namen Symeon, derselbe war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels. Und ihm war eine Antwort geworden von dem heiligen Geist, er sollte den Tod nicht sehen, er hätte denn zuvor den Christ des Herrn gesehen. Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und da die Eltern das Kind Jesum darbrachten, nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach: „Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren wie du gesagt hast, denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen." 47) Es war eine Vision, welche der sterbende Märtyrer AG. 7, 55. 56. gehabt hat. Darum kommt es aber Niemanden in den Sinn, zu meinen, er habe ein täuschendes Phantom erblickt. Denn in der That nimmt ja der Sohn den Platz zur Rechten seines Vaters ein. Hieron.: non apparens, sed reale". Daraufhin Quenstedt mit Recht: „non visi erant aperti, sed fuerunt.“

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