ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

lassen es sorglos auf sich beruhen, auf wen das sie und das ab sich beziehe, ob auf Johannes oder ob auf den Herrn 48): desto dringender bitten wir, die Relation des dritten Evangelisten zu beachten. Sie schweigt von den Zeugen: dafür constatirt sie die Realität der Thatsache selbst; „ ἐγένετο ἀνεωχθῆναι τὸν οὐ ρανὸν καὶ καταβῆναι τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐπ' αὐτόν. So bricht denn aber aufs Neue die Frage hervor: welche Bedeutung hat die Scene für Jesum gehabt?

Lassen wir uns die Interjection nicht entgehen, die Matthäus an die Spitze stellt; indifferent steht sie bei diesem Evangelisten nie, auch in der Geburtsgeschichte nicht, wo sie am häufigsten wiederkehrt; beachten wir den Imperativ, der in derselben enthalten ist. Das too schärft und bewaffnet das Auge, wir sind gehalten, genau und sorgsam hinzusehen. Der Himmel theilt sich (oxicóuevos) und eine wunderbare Scene von dorther erfolgt; jenes die Voraussetzung, dieses die eigentliche Mittheilung. Vom aufgethanen Himmel hören wir auch sonst. Stephanus sahe ihn offen über sich und den Sohn Gottes zur Rechten seines Vaters stehen. Hier weilt der Sohn auf der Erde, sein himmlischer Vater ist über ihm; sein Auge, sein aloev, begegnet dem aldos Tou Dεou 49). Aber nicht das Erscheinen, sondern ein Handeln

48) Nach der Darstellung des Marcus (Cap. 1, 10) ist das elev auf Jesum zu beziehen. In dem Matthäustexte erscheint die Beziehung zweifelhaft. Soviel ist Bleek einzuräumen, dass die Relation auf den Täufer die wahrscheinlichere ist.

49) Dass die Worte des Herrn Joh. 5, 37 „eldos тоD пaтρós μou oùx ¿wpázatε“ auf unserer Erzählung beruhen: das wird durch die Zusammenstellung der Begriffe eldos und cový höchst wahrscheinlich; es wird aber durch den Umstand, dass der Herr in diesem Zusammenhange das Verhältniss zwischen dem Zeugniss, das Johannes, und das wiederum sein Vater für ihn ablege, besprochen hat, zur Stufe der Evidenz und Gewissheit erhöht.

des Erscheinenden ist der vorbedachte Zweck. „Kataßaiver tò πνεῦμα τοῦ θεοῦ ὡσεὶ περιστερὰ καὶ ἔρχεται ἐπ ̓ αὐτόν καὶ éμsivεv èπ' abτóv." Die Verlegenheit, welche die Worte bereiten, ist gross. Wie kann doch das Veμa das Objekt eines sinnenfälligen Schauens seyn! Man begütigt das Befremden; man sagt, nicht der Geist sey gesehen, sondern die Taube; in diess eldos ouatixóv habe der Geist sich gefasst. Aber wer findet bei dieser Auskunft auch nur den Schatten einer Befriedigung? Das Brausen vom Himmel als eines mächtigen Windes, die hooat uεριζόμεναι ὡςεὶ πυρός, dort am Tage der Pfngsten, das begreifen wir, anders wünschten wir die Darstellung nicht, sie die wahrhaft, die einzig zutreffende; nun aber hier die Taube? Hinweg mit jedem Spiele der Phantasie und der Willkür; aber hinweg auch mit der viel beschrittenen Instanz, die alle Fragen kurz und kalt zur Ruhe weist. Der Text selbst erhebt dawider Protest. Ωσεὶ περιστερά, so lesen wir. Wir haben eine Vergleichung, und nicht mehr 50). Aber es gilt, das Tertium richtig zu treffen. Uns bleibt kein Zweifel, dass es in dem καταβαίνειν καὶ μεῖναι zu suchen ist. Mit einem Taubenfluge wird das Herniederschweben des Geistes in Vergleichung gestellt 51). Eine lichtvolle Parallele hat uns zu dieser Ueberzeugung geführt. So

50) Chemnitz hat sich dem Gewicht dieses se nicht zu entziehen vermocht. Er gesteht, dass dasselbe eine similitudo zu deuten scheint. Non agitur de articulo aliquo fidei, diese beruhigenden Worte fügt er hinzu, und er schneidet alle weiteren Verhandlungen darüber mit der Bemerkung ab: non omnium operum Dei ratio vel inveniri vel reddi potest.

51) Mit einem haben die Rabbinen die Stelle Genes. 1, 2 zu erläutern gepflegt. Die Ausleger glauben, es sey damit nicht sowohl ein épépedat, sondern ein Hegen, ein schützendes Ueberschweben gemeint. Vgl. Dillmann, Comm. zur Genes S. 20. In der That mag das dem entsprechen, aber schwerlich dem

nischen αναπαύεσθαι nicht.

(Jes. 11, 2), und sicher dem Petri

spricht der Herr zu den Siebenzig, die der Dämonen Meister geworden sind: ἐθεώρουν τὸν σατανᾶν ὡς ἀστραπὴν ἐκ τοῦ οὐ рavou пезóvτa (Luc. 10, 18). Was hat er gesehen? Weder einen Blitz noch den Satan, wohl aber dessen eσeiv et oùpavou. Grade so auch hier. Nicht die Taube ward gesehen, auch nicht der Geist, wohl aber dessen καταβαίνειν ἀπ ̓ οὐ pavo 5). Also der Geist schwebte hernieder und blieb auf Jesu beruhen. Aber wenn denn von einer Intussusception desselben auf Seiten des Herrn schlechterdings keine Rede ist: in welchem Sinne und zu welchem Zwecke ist diese Gottesthat erfolgt? Nur zu derjenigen Beantwortung der Frage könnten wir ein Vertrauen fassen, die unmittelbar der Erzählung entnommen und unmittelbar durch dieselbe gerechtfertigt wird. Uns dünkt, sie lasse sich gewinnen. Wir haben bereits bemerkt, wie passend und wie bedeutsam der Evangelist ein tooú an die Spitze des Ganzen stellt. Im 17. Vers begegnet uns ein zweites do. Und hier fällt dasselbe uns auf. Denn eine wvý wird vom Auge nicht bemerkt 53), sie wendet sich an das Ohr. Und doch wie lehrreich ist die anscheinende Anomalie! Sie veranlasst zu einem Schlusse. Der gleiche Eingang bereitet auf einen identischen Inhalt vor. Die av Aéyovaa wird die Umschrift der vorauf

52) Es verlohnt sich, die einzige Stelle zu beachten, wo von einem Jεwрeiv τо пνεбuz die Rede ist. Der Herr sagt (Joh. 14, 17) von der Welt: ὁ κόσμος οὐ δύναται λαβεῖν τὸ πνεῦμα, ὅτι οὐ θεωρεῖ αὐτό. Das λαβεῖν setzt eine Hinbewegung des Geistes zu dem Empfänger voraus, und eben sie ist das Objekt des θεωρεῖν.

53) Eino zum Zwecke der Einleitung einer erfolgenden Stimme treffen wir nur noch in der inhaltlich analogen Geschichte von der Verklärung des Herrn, Mtth. 17, 5: où pwvỳ èx cýjs vepéλys λéyovca. Parallelen wie Mtth. 8, 29 looù Expa‡av λéyovtes gehören darum nicht hierher, weil diesso nicht auf die verlautende Stimme, sondern auf die ganze geschilderte Scene geht.

gegangenen Scene seyn, und somit deren authentische Declaration. Symbol und Wort entsprechen sich durchaus, sie laufen auf Eins und dasselbe aus. Hören wir die Stimme. Ein Zwiefaches ist in derselben verfasst. Das Eine: „diess ist mein geliebter Sohn“. Und daran reiht sich die Aussage an: „einen Wohlgefallen habe ich zu ihm gefasst". Wir bleiben bei dem Ersten stehen. Es ist ein Zeugniss, welches der Vater seinem Sohne giebt, mit diesem Zeugniss bekennt er sich zu ihm qua Sohn. Yiós μou, so heisst es, abweichend von dem der Grundstelle. Nicht Knecht ist er, sondern der Sohn, der dios, der povoyevýs; und mit einer Liebe wird er aus eben diesem Grunde umfasst, die sich dem allertreuesten Knechte versagt. Vergl. Marc. 12, 6: ἔτι ἕνα υἱὸν ἔχων ἀγαπητὸν αὐτοῦ (Bengel: „qui amorem patris non cum alio partitur“). Dahin erklärt sich die Stimme. War Gott aber gewillt, ihren Eindruck und Nachdruck durch ein reales Handeln symbolischer Art zu erhöhen (,βουλόμενος ἐπιδεῖξαι τὸ ἀμετάθετον διὰ δύο πραγμάτων εἰς ἰσχυρὰν παράκλησιν"): was konnte entsprechender seyn, als das Herniederschweben des Geistes auf Den, welchem diese Stimme sich entbot? Sehen wir zu! Es ist bekannt, dass man die vorliegende Erzählung für das Lehrstück der Trinität zu verwerthen pflegt. „Si non credis Trinitatem, comitare Joannem ad Jordanum, et videbis": diesen Ausspruch der Alten haben die kirchlichen Theologen gern und häufig angeführt 54). Ein Missbrauch war das sicher nicht. Indessen hat das Inter

54) Vgl. Gerhard loc. III. § 76. 77: „Finis hujus revelationis erat etiam illustrior patefactio Trinitatis. In tribus enim distinctis personis unus ac verus Deus in solenni ista Messiae inauguratione se revelavit." Chemn. Harm. Evv. C. 17: Vere est haec historia tam illustris apparitio et patefactio trium in una persona hypostaseon seu personarum, ut similis non exstet nec in Vetere nec in Novo Testamento."

[ocr errors]

esse, in den Besitz eines recht schlagenden locus classicus für das Dogma von der Trinität zu gelangen, der Exegese nicht grade gefrommt. Unsererseits legen wir auf diese Beweisführung einen geringeren Werth, als auf den herrlichen Passus in dem Hymnus, welchen Alcuin dem heiligen Geiste gesungen hat. ,,Adesto, Spiritus sancte, Patris et filii concordia". Ja, das ist der Geist; er ist das Band zwischen Vater und Sohn. Zutreffender kann die Definirung nicht seyn. Verhält es sich aber so dann stellen wir Jedem die Frage anheim, ob die Erklärung, diess ist mein geliebter Sohn" einen andren symbolischen Ausdruck vertrug, als wenn der Geist vom Vater her herniederschwebte auf den Sohn. Καταβαίνει καὶ ἔμεινεν ἐπ ̓ autóv". Das uevev wird sonderlich betont, vgl. Joh. 1, 32 und 33. Und mit Recht. Die Stimme verklang: die Thatsache blieb in Kraft, Aller Augen haben sie stetig geschaut, und der Herr selbst wie seine Apostel weisen auf dieselbe hin. Darauf zielt die grosse Erklärung Joh. 5, 36. 37. „Der Vater hat von mir gezeugt", pepμaptúpnaev perfektisch, augenscheinlich dort am Jordan: aber uaptopsi, präsentisch, sein Zeugniss geht fort, es bekundet sich in den Werken, die ich vollbringe. Meine Werke, seine Werke; Werke, in welchen das Einigungsband zwischen Vater und Sohn jedem zusehenden Auge erkennbar wird. „'А' ἐμαυτοῦ ποιῶ οὐδέν, ἀλλ ̓ ὁ πέμψας με μετ ̓ ἐμοῦ ἐστίν· οὐκ ἀφῆκέ με μόνον, ὅτι ἐγὼ τὰ ἀρεστὰ αὐτῷ ποιῶ πάντοτε. In jedem dieser Werke wird der Geist, die concordia Patris et filii, über dem Haupte des Heilandes bleibend gesehen. Von hier aus tritt auch der Ausspruch in sein Licht, welchen Petrus im Hause des Cornelius AG. 10, 58 gethan. Dem Rationalismus ist dieser Ausspruch äusserst erwünscht, so erwünscht wie manches andre, was derselbe Apostel an der gleichen Stelle gesprochen hat. Allein der Triumph ist ohne Grund. Ἔχρισεν αὐτὸν ὁ θεὸς πνεύματι ó

"

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »