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1. Der Angriff.

Uebereinstimmend haben sämmtliche Evangelisten, welche die Versuchungsgeschichte berichten, diese Thatsache unmittelbar an

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den Taufakt Jesu angereibt. Τότε 69) ἀνήχθη ὁ Ἰησοῦς εἰς τὴν ó eis ἔρημον“, καὶ εὐθὺς τὸ πνεῦμα αὐτὸν ἐκβάλλει εἰς τὴν ἔρημον“ ὑπέστρεψεν Ἰησοῦς ἀπὸ τοῦ Ἰορδάνου καὶ ἤγετο ἐν τῇ ἐρήμῳ”. Einen Intervall lassen sie nicht frei, vor allem einer Thätigkeit, die der Herr inzwischen vollendet hätte, verstatten sie keinen Raum 70). Diese enge Succession ist uns von Werth. Wir

69) Man darf diess τότε nicht bloss auf das καταβαίνειν des πνεῦμα zurückbeziehen. Es geht auf die ganze mitgetheilte Scene, und vorzüglich auf deren Nerv, die Taufe selbst.

70) Solch' eine längere Zwischenthätigkeit des Herrn hat Hengstenberg statuirt (vgl. Comm. zum Joh. 1. S. 67). Alles, was Johannes bis gegen das Ende des 3. Cap. berichte, sey vor der Versuchung erfolgt; die letztere habe Cap. 3, 22 ihre Stelle. Ein harmonistisches Interesse hat den genannten Theologen zu dieser mit der Synopse unvereinbaren Hypothese bestimmt. Aber einer solchen Gewaltthat hätte es nicht bedurft. Johannes erzählt weder die Taufe Jesu noch auch die nexu indivulso mit derselben verbundene Versuchung. Beides war schon erfolgt, als die Deputation des Synedriums vor dem Täufer erschien. Joh. 1, 26 liefert den Beweis, dass die Taufe des Herrn bereits dahinten lag. Die Worte des 29. V., τῇ ἐπαύριον βλέπει τὸν Ἰησοῦν ἐρχόμενον πρὸς αὐτόν, bedingen kei neswegs die Vorstellung, dass Jesus zu seiner Taufe gekommen sey. Sondern von der Wüste kommt er her, in welcher er die Versuchung erfahren hat. Er kommt, seinen messianischen Lauf zu beginnen. Nicht an die Person des Johannes zum Zweck eines Verkehrs tritt er heran, sondern

schliessen auf ein tiefer ruhendes Band, welches die Vorgänge beide zusammenfügt. Die zeitliche Folge spiegelt eine sachliche Continuität. 7) Der Prozess, der in der Taufe Jesu begann, wird in den Versuchungstagen fortgesetzt. 72) Nehmen wir diesen Schlüssel zur Hand. Vielleicht erschliesst er uns das Problem, das seiner Lösung entgegenharrt. Wir betreten ein dunkles Gebiet. Der Vater ist ἀπεί paotos xaxov; aber für Alle, die nicht ebionitisch gerichtet sind, ist es óuoíos auch der Sohn. Man kann Gott versuchen, und

er naht sich dem Kreise, welcher den Täufer umringt. Und zu welchem Zwecke? Darüber lässt doch die nachfolgende Darstellung keinen Zweifel bestehen. Er ahnet, er fühlt, der Vater ist im Begriff, ihm die ersten Jüngerseelen zu schenken (Joh. 17, 6 ff.): er kommt, sie in Empfang zu nehmen.

71) Es ist eine zutreffende Bemerkung von Keil (a. a. O. I. S. 110): ,die Versuchung Jesu bildet die Ergänzung zu seiner Taufe". Verfehlt ist freilich die hinzugefügte Declaration: wie die Taufe die objektive Ausrüstung Jesu zu seinem messianischen Wirken ist, so die Versuchung die subjektive Vorbereitung für die Ausführung ". Es wird sich damit viel anders verhalten.

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72) Hier ist der Ort, wo wir zu unsrem Bedauern den kirchlichen Theologen widersprechen müssen. Die Auslegung von Chemnitz enthält ja des Schönen so viel: aber der leitende Gesichtspunkt der Betrachtung ist schief. Anstatt einer Continuität von der Taufe her statuirt sie einen Contrast. Illic summa majestas et gloria, hic tanta exinanitio“. In ihren dogmatischen Werken haben die kirchlichen Theologen die Versuchungsgeschichte nicht verwendet, kaum einmal berührt. Es scheint, sie ist ihnen eher unbequem als förderlich gewesen. Uns ist der Erklärungsgrund dieser Thatsache nicht zweifelhaft. Das Schöne bei Chemnitz steht in den Anwendungen, welche er macht. Leider aber hat die Anwendung die Auslegung fast durchweg verdrängt und sich als solche gesetzt. Auch bei den Späteren tritt dieser Fehler hervor. Bei Bengel insonderheit. „Sic apud filios Dei magna de suo statu testimonia celeriter solet tentatio sequi“. Wie verhängnissvoll diess Verfahren sich erwies, das werden wir an seinem Orte sehen.

so soll es nicht seyn (Mtth. 4, 7); man kann Christum versuchen, und das darf nicht geschehen (Mtth. 22, 18; 1 Cor. 10, 9). Aber wie lässt es sich vorstellen und verstehen, dass der Sohn Gottes, dass Der, von welchem der dritte Evangelist (Cap. 4, 1) mit sichtlicher Betonung referirt, πλήρης πνεύματος ἁγίου habe er in der Wüste geweilt, dass er hier in der Wüste eine ganz eigentliche Versuchung (καθ' ὁμοιότητα ἡμῶν) von Seiten Dessen erfährt, von welchem er doch sagt „èv suoi oùx exet obdév“ (Joh. 14, 30)? Wie lässt es sich vorstellen und verstehen, dass er sich in Kampf und Geistesarbeit den Stricken, den Netzen, den Sollicitationen Dessen entreisst, der ihn auf die Bahn der Sünde drängen will? 3) Wir haben den Weg zum

73) Mit hauendem Schwerdte kommt man dem Knoten schon bei. Das aber nehmen nur Diejenigen in die Hand, die an der Lösung desselben verzagen. Andere hüllen sich in den Nimbus, als wäre Alles ganz klar: aber der Nebel fällt. Baumgarten schreibt (a. a. O. S. 52): „Innerhalb der Individualität Jesu, so lange sie für sich bleibt, giebt es keinen Anhalt für eine versuchende Macht; ganz anders aber ist es, wenn diese Individualität die Aufgabe empfängt, die Nationalität zu erfassen, um sie aus der Tiefe emporzuheben zur Heiligkeit ihrer Bestimmung. Wir fürchten, der Verf. hat sich hier von Strauss in die Wüste führen lassen; denn Israel in der Wüste und Jesus in der Wüste versucht": mit diesem Griff löst ja die Critik das schwierige Problem. Anders hat es Hofmann versucht, vgl. Schriftbew. II. S. 64: Was uns in der Versuchung widerfährt, das widerfuhr auch ihm, nur dass ihm solches Widerfahrniss zu stetiger Bethätigung seiner persönlichen Gemeinschaft mit Gott gedieh. Diese seine Selbstbethätigung war demnach ein fortwährender Sieg, aber ein Sieg nicht ohne Kampf, wenn er auch nicht als dieser göttlich wollende Mensch mit seinem ungöttlichen Naturwollen kämpfte, sondern sich lediglich des Eindrucks siegreich erwehrte, welchen seine hierfür empfindliche Natur von dem ihm fremden widergöttlichen Willen erlitt." Wir lassen die Blössen und Schwächen dieser gewundenen Theorie unaufgedeckt; wir bemerken nur diess, dass unsere Augen in der gegebenen Ausführung den Begriff einer Versuchung nicht mehr zu entdecken vermögen.

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Verständniss schon gezeigt. Wer wird versucht: das ist die Frage. Und die Antwort ist diese: nicht der Sohn des Vaters als solcher; nicht der Heilige Gottes als solcher: sondern der Getaufte, kein andrer, wird versucht! Von seiner Taufe her hat ihn Gott in die Wüste gesandt; in der Fortsetzung und Versiegelung dessen, was in dem Taufakt vor sich gegangen war, schliesst die Versuchung sich an denselben an. Nicht das war die Frage, ob Jesus dem éλqua aɣtov entsprechen, sondern das galt es, ob er den Rathschluss, wie der Vater ihn gefasst hat, in hingebendem Gehorsam vollenden wird. Die Taufe hat ihn zum Tode geweiht. Gewiss wird er den Kelch nicht verschmähen, sobald die Stunde desselben gekommen ist. Aber die Stunde schlug nicht alsbald. Sie wollte eine Frucht, sie wollte ein Resultat aus Prämissen seyn. Die Lebensgestaltung und Lebensbewegung sollte der Todesweihe congruent, sie sollte eine Bahn zu diesem endlichen Ziele seyn. Nun was sein poVELV, seine podouía anbetrifft, so wird er auch in diese Schranken einzutreten willig seyn: aber zuvor muss er dieselben erkennen; auch der Sohn hat in dieser Hinsicht zu lernen was der Apostel für die Philipper erfleht, ὑμᾶς τὰ διαφέροντα". Wie er in seiner Taufe den Nerv seines messianischen Berufs erkannt: so bedarf es der Epiphanie über die Lebensrichtung und Lebensgestaltung, die dem Ausgang voraufgehen ja die ihn bedingen und herbeiführen soll. Und in der Versuchung wird sie ihm zu Theil. Man hat das Erscheinen des Herrn in der Wüste als Sache seiner Initiative aufgefasst. In dieser „stillen Zurückgezogenheit zum Zwecke der Sammlung und Vorbereitung“ findet Meyer (a. a. O. S. 125) den einzigen wirklich geschichtlichen Gehalt des evangelischen Berichts. Alles übrige sey das mythische Gewand für die antidiabolische Messiasidee. Das néorpeyev bei dem dritten Evangelisten stimmt in

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