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dern an bestimmten, überzeugenden und überwältigenden Thatsachen haben sie es erkannt („èyvúxaμev“), dass hier mehr denn ein Gerechter und mehr als ein Prophet, dass kein Geringerer als der artos tou deoù, kein Anderer, als der Sohn Jehova's, des Heiligen, ihren „seligen Augen" erschienen sey. In diesen Thatsachen haben sie die απαυγάσματα τῆς δόξης τοῦ θεοῦ ἐν τῷ προςώπῳ Ἰησοῦ gesehen, und in der Tiefe ihres Bewusstseyns haben sich dieselben als solche reflektirt (2 Cor. 3, 18: ανακεκαλυμμένῳ προςώπῳ τὴν δόξαν κυρίου κατοπτριζόμενοι).

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Aber ungeachtet dieses Lobes, ja mittelst desselben drückt er den Heiland der Welt auf das Niveau eines jüdischen Rabbi herab. So viel räumen wir inzwischen ein, intensiver war der „Eindruck", welchen die Predigt des Herrn auf seine Umgebung gemacht hat, in der That, als der, den seine sogenannte „sittliche Hoheit" auf die Menschen hervorgebracht. „Er rede s ovcíav Exwv und anders als die Schriftgelehrten“. „Noch nie hat ein Mensch geredet, wie dieser Mensch". Wie war es doch auch möglich, diesem uhv dμhv λéуw bμiv, das in sich selbst die Bürgschaft trägt, dass es Himmel und Erde überdauern wird, zu widerstehen. Ja man könnte den Umstand betonen, dass Petrus ausdrücklich die „pýμata (wys alwvíov, d ěyeis“, als den Grund bezeichnet, warum sie nimmer von ihm lassen würden und auf welchen ihr Glaube an ihn basire. Seiner Zeit wird es sich indessen zeigen, dass es sich mit der Genesis dieses Bekenntnisses denn doch wesentlich anders verhalten hat. Herodes bestieg das βήμα und redete zu dem Volk. Und die Menge rief: θεοῦ φωνὴ καὶ οὐκ ávрónov. Aber der Engel des Herrn schlug ihn, dass er starb. Huldigungen dieser Art wurden auch Jesu um seiner Rede willen zu Theil. Und er nahm sie an. Ihn schlug kein Engel, wohl aber stiegen die Engel von ihm empor und herab zu ihm. Aber wer hat sie gesehen? oder besser gesehen als in einem flüchtig verschwindenden Apperçü? Wer sieht sie sonderlich heut, wo die Worte des Herrn fixirt sind in den Buchstaben der Schrift? Da starren den Leser die schwarzen Buchstaben an, aber die Engel Gottes, die Gestalt des Sohnes Gottes und dessen Herrlichkeit, sie kommen ihm nicht zu Gesicht. Nein es bedarf mehr, und auch für die Jünger Jesu hat es mehr bedurft, als eines „Eindrucks“, es sey seiner ,sittlichen Hoheit", es sey der Gewalt seines Worts!

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Und diese Thatsachen sind es, die wir als Theophanien im Leben des Herrn bezeichnen, die wir als Ausstrahlungen seiner αΐδιος δύναμις καὶ θειότης zur Geltung zu bringen versuchen. 'Apze quiv, so hat ein Jünger einmal gesagt. Nun diese Theophanien haben es causirt, dass zuletzt der ganze Kreis erklärt: wir glauben, dass du ausgegangen bist von Gott. Sie sind es, auf welchen in Wahrheit die Genüge ruht.

3. Die Genüge.

Drei Thatsachen im Leben des Herrn erschöpfen den Begriff, welcher in dem Ausdruck der Theophanien beschlossen ist. „0 ŵv xai ó žv xai ó épxóμevos:" als solcher wird der Sohn Gottes in diesen Thatsachen manifest. Wir können nicht umhin, sie schon hier an der Schwelle zu nennen, allerdings auf ein enttäuschtes Befremden, auf den Vorwurf einer seltsamen Willkür von den verschiedensten Seiten her gefasst. Der Herr reinigt den Vorhof des Tempels; er wandelt auf den Wogen des Meeres, und feierlich zieht er in die Stadt des grossen Königs ein: diess sind die Erweisungen, aus welchen der Begriff an der Spitze sich zusammensetzt. Schwerlich räumt es die nächste Erwägung ein, dass hier ein so sonderlicher Glanz einer göttlichen Majestät erkennbar sey; man weiss von andren Fällen, denen man in diesem Betracht den Vorzug giebt. Noch weniger erkennt man es an, dass die Thatsachen in gegenseitigem Bezuge stehen, dass sie in gegenseitiger Ergänzung die constitutiven Momente eines einheitlichen Ganzen sind. Man wittert einen Uebergriff der Phantasie, eine ersonnene Construktion: und vor der Spruchreife steht das abfällige Urtheil schon fest. Völlig wird allerdings erst die Auslegung selbst jene Bedenken zu heben im Stande seyn. Es treten inzwischen Umstände hervor, die schon vorher, von der Exegese unabhängig, dem wachsenden Unmuth nicht. ohne Aussicht auf Erfolg zu begegnen, ja zu steuern geeignet sind. Sichtlich und unverkennbar heben sich jene Thatsachen von dem übrigen Gehalt der Geschichte Jesu ab und reihen sich

wie zusammengehörig einander an 23). Jene Sonderung und dieser Zusammenhang, wie sonnenklar und wie ausdrücklich werden sie beide von Seiten der Evangelisten bezeugt! Matthäus und Johannes haben den Verlauf des Lebens des Herrn in abweichender Weise dargestellt. Andre Ereignisse, andre Reden, andre Thaten hat der eine und der andre referirt. Man pflegt zu sagen, der vierte Evangelist setze die synoptischen Nachrichten voraus; überall werde seine Tendenz, zu ergänzen und Lücken auszufüllen, offenbar. Ja dann gewinnt Eine Wahrnehmung eine Bedeutung, die vom allerhöchsten Werthe ist. Nemlich nicht durchaus sind die beiderseitigen Berichte different. In drei Fällen klinken sie in einander ein. Und in welchen? Eben die Thatsachen, die wir als die Theophanien im Leben Jesu geltend machen, haben Matthäus und Johannes mit gleich sichtlichem Interesse und mit gleicher Betonung übereinstimmend mit einander dargestellt. Aber wie kommt es, dass Johannes gerade hier und nur in diesen Fällen seine Gewohnheit, von bekannten Dingen abzusehn, verlässt? Ueber sein Motiv kann ein Zweifel nicht bestehen. Sie waren ihm wichtig, sie waren ihm unentbehrlich, diese und gerade diese Thatsachen, um seines Zieles. willen, γέγραπται ταῦτα, ἵνα πιστεύσητε, ὅτι Ἰησοῦς ἐστὶν ὁ χριστός, ὁ υἱὸς τοῦ θεοῦ, καὶ ἵνα πιστεύοντες ζωὴν ἔχητε ἐν τῷ ὀνόματι autou" (Joh. 20, 31). In der That, nur rechthaberischer Eigensinn kann sich der Macht dieses Umstands entziehen 24). Aber

23) Nicht gern beziehen wir uns hier auf eine frühere Schrift. Lediglich das Interesse der Verdeutlichung bestimmt uns zu der Bemerkung, dass genau so, wie die dort aufgewiesene dreifache Epiphanie sich zu der fortgehenden, Joh. 5, 20 bezeugten Offenbarung des Vaters an den Sohn verhält, so hier die dreifache Theophanie zu dem áñaúɣaoμadeótytos, das ununterbrochen von dem Angesicht des Herrn aus seinen Erweisungen allen hervorgeleuchtet hat.

24) Das Gewicht desselben müssen selbst Diejenigen anerkennen, denen

auch sonst schliessen die drei Thatsachen sich zusammen als die Constituenten eines einheitlichen Begriffs. Hier und nur hier liegen Thaten, ganz eigentliche Thaten im strengsten Sinne des Ausdrucks vor, prämeditirt und berechnet wie es ausser ihnen keine andren sind; und Thaten symbolischer 25) Art, die eben als solche mit unauslöschlichen Zügen auf die Tafeln der Geschichte gegraben sind. Noch mehr, es liegen hier Thaten vor, die sammt und sonders das Centrum der Heilsoffenbarung, das versühnende Leiden und Sterben nicht allein berühren 26), sondern zum Strebepunkt erheben. Und endlich Thaten, in den entscheidendsten Momenten vollbracht; die erste am Anfang, die zweite im Mittel 27), die dritte am Ende der

das vierte Evangelium als unecht gilt, ja sie im Grunde vor Allen. Gesetzt, dass der Verfasser ein Fälscher war: als einen geschickten und umsichtigen Skribenten Gott weiss woher ein solcher im zweiten Jahrhundert hätte kommen sollen hat jedwede Zeile denselben dokumentirt. Hat er denn nun grade diese drei Thatsachen der Tradition in seine „Dichtung“ verwebt und aufgenommen: in welchem andren Interesse hätte er es wohl gethan, als weil sie ihm bräuchlich zu dem Zwecke erschienen sind, dessen er am Schlusse der Schrift geständig ist!

25) Und das sind eben diese drei allein. Man könnte die Verfluchung des Feigenbaums als ein viertes Beispiel geltend machen. Allein diese That ordnet sich der Geschichte des Einzugs ein, mit welcher sie nexu indivulso zusammen gehört. Allerdings. wollen auch noch mehrere Wunderwerke aus diesem Gesichtspunkt betrachtet seyn; indessen ist das symbolische Moment bei denselben immer nur accidentiell, und nie wird es zur eigentlichen Substanz.

26) Die Auslegung wird es zu betonen und zu verwerthen haben, in welchen Gesprächen die Reinigung des Tempels (Joh. 2, 18-20), das Wandeln auf dem See (Joh. 6, 26 ff.) und der Einzug in die Stadt ihren deutenden Abschluss gefunden haben.

27) Dass diese zweite Thatsache der mittleren Zeit des öffentlichen Wirkens Jesu angehört und dass sie eine kritische Epoche hinsichtlich seines Verhältnisses sowohl zu den Jüngern, wie zu dem Volke bezeichnet:

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