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24 geln des Ruhmes, den sie an Gott haben sollten; den ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erld

1. W. Des Ruhmes Gottes," d. h. bey oder vor Gott, grade wie Joh. 5, 44. C. 12, 43. Vgl. oben C. 2, 7. A. und Joh. 7, 18. C. 8, 50. 54. L. Gl. Merke dies, daß er sagt: Sie sind alle Sünder 2c. Das ist das Hauptstück und der Mittelplah dieser Epistel und der ganzen Schrift, nämlich, daß alles Sünde ist, was nicht, durch das Blut Christi erlöset, im Glauben gerecht wird. Darum faffe diesen Tert wohl, denn hier liegt danieder aller Werke Verdienst und Ruhm, und bleibt allein Gottes die Gnade und Ehre.“

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nothwendige Folge daraus; denn auch diese innerliche Gerechtigkeit, obwohl sie gute Werke erzeugt, wie das Ges sez le nicht hervorzubringen vermochte, ist doch nur eine unvollkommene, mit Sünden befleckte, aus der der Mensch keine Gewißheit seiner göttlichen Kindschaft haben würde. Ich weiß wohl, daß Augustinus [wie die meisten Kir chenlehrer in den Jahrhunderten vor der Reformation] anders erklärt: unter der Gerechtigkeit Gottes versteht er die Gnade der Wiedergeburt, und diese wider fahre uns geschenks weise, weil Gott ohne unser Verdienst 2. W.,,Geschenksweise gerecht ge mit seinem Geiste uns erneuere; und macht durch seine Gnade." Auch hier, die Werke des Gesezes seyen davon wie nachher immer, ist das,,Gerecht ausgeschlossen, d. h. die Werke, durch machen" so viel als rechtfertigen, welche die Menschen ohne die Gnade ein Gerechtsprechen des Menschen in der Wiedergeburt sich vor Gott ein Gottes Gericht, indem Gott die Ge: Verdienst zu erwerben suchen. Aber rechtigkeit dem Glauben an Jesu der Zusammenhang beweist, daß der Sühnopfer zurechnet. Sollte der Apostel hier von allen Werken rede, Mensch, den das Gesetz verdammte, auch von denen, die Gott in den gerecht werden vor Gotf, eine wahre, Seinigen wirkt. Denn Abraham war ewig bleibende Gerechtigkeit erlangen, doch gewiß wiedergeboren und wurde so mußte er geschenksweise die Ges von Gottes Geist getrieben zu der rechtigkeit von Gott zugerechnet er Zeit, von welcher der Ap. behauptet, halten. Dies Gerechtsprechen Gottes er sey damals nicht aus den Werbleibt aber nicht außer dem Menschen, ken gerecht worden. Ferner, wenn so daß es etwa bloß eine Handlung nach C. 4, 6. 7. diese Gerechtigkeit in Gottes Gericht wäre, ohne daß aus dem Glauben gesezt wird in der Mensch etwas davon erführe; das: „Selig sind die, welchen ihre durch den Glauben wird dem Men Ungerechtigkeit vergeben ist," so hanschen die Gerechtigkeit zugeeignet, delt es sich hier nicht von der oder der Richterspruch Gottes verseht ihn jener Art von Werfen, sondern mit innerlich in ein neues, ganz andres Ausschließung alles Verdienstes der Verhältniß zu Gott; wie Christus als Werke wird die Vergebung der Sün Mittler an die Stelle des Menschen den allein als die Ursach der Rechtgetreten ist, und für ihn die Strafe fertigung hingestellt." E. (Vgl. C. gelitten, so tritt der Mensch, durch 4. C. 10, 5. 2 Cor. 5, 19. Apg. 13, den Glauben an diese Genugthuung 33.). „Es ist zwar nicht zu leugnen, für ihn, in Chrifti Stelle ein; er ge- daß dies Beides: Rechtfertigung nießt von da an Gottes Gnade, wird und Heiligung, beständig verbunden sein Kind und Erbe, hat Theil an fey und zusammenhange; fälschlich allen seinen Gütern und Kräften, und aber wird daraus geschlossen, es sey ebendamit beginnt auch in ihm eine ein und das Selbe. Das Licht der innerliche Gerechtigkeit, ein neues, heiliges Leben, was hervorgeht aus der von Gott ihm zugerechneten Gerechtigkeit. Diese innerlich in dem Gerechtfertigten anfangende Gerech tigkeit ist aber nicht das, was der Ap. hier zunächst unter Gerechtwer den" versteht, sondern sie ist erst die

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Sonne z. B. läßt sich von der Wärme nicht trennen, ist aber darum noch nicht die Wärme, und der einfältigste Mensch unterscheidet Beides. Sobald also jemand gerechfertigt wird, so wird er auch nothwendig geheiliget; darüber kann kein Streit seyn, ob Christus wirklich die heilig mache,

sung,' so durch Jesum Christum geschehen ist; welchen Gott hat vor: 25 gestellt zu einem Gnadenstuhl, durch den Glauben, in seinem Blute, damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, darbiete in dem,

diesen Worten wird also ausdrücklich gelehrt, daß nicht bloß die Menschen mit Gott ausgeföhnt werden mußten, die Feindschaft nicht bloß von ihrer Seite stattfand, sondern auch Gott mit den Menschen, daß seiner strafenden Gerechtigkeit eine Genugthuung geschehen mußte; die selbe Lehre wie 1 Joh. 2, 2. Während der Ap. im vorigen V. die Rechtfertigung als ein

die er gerecht macht; denn das hieße das Evangelium, ja Christum selbst in Stücke reißen, wenn man die Ge rechtigkeit aus dem Glauben trennen wollte von der Erneuerung; vielmehr handelt es sich hier von dem Grunde, auf welchem unsre Rechtfertigung be ruht. Dieser ist nicht ein doppelter, nämlich theils die Sündenvergebung, theils die Wiedergeburt; oder theils etwas uns zugerechnetes, theils etwas. freyes Gnadengeschenk beschrieb, gibt das wir selbst besigen; sondern es ist er hier den Grund an, auf welchem nur Einer, nämlich Gottes Recht- sie ruht, die Genugthuung Christi an fertigung aus Gnaden; und dieser unsrer Statt durch sein versöhnendes Grund liegt außer uns: nur in Opfer. Vgl. Joh. 3, 16. A. Ohne Christo find wir gerecht." C. (Opp. den Tod Christi hätte die Sünde einen VIII. 241. Amst.)

1. W. Die Befreyung durch ein gezahltes" Lösegeld," die Loskaufung. Matth. 20, 28. Eph. 1, 7. 1.Cor. 1, 30.

unverföhnlichen Gegensah in Gott hervorgerufen: Gott mußte nach seiner Gerechtigkeit den Sünder strafen, nach seiner Liebe sich seiner erbarmen nach der Gerechtigkeit mußte er dem Sünder mit dem Tode lohnen, nach der Liebe mit ihm und für ihn den Tod leiden. Der Vater nun, der von Ewigkeit aus sich herausgeht in den Sohn, aus sich heraus schafft_burch den Sohn, straft und liebt auch, und entäußert sich aus Liebe, in dem Sohne; in ihm richtet er die Welt und versöhnt sie zugleich mit sich selbst durch ihn. So bedurfte er einer Ge nugthuung, aber er leistet sie zugleich sich selbst, indem er den Sohn zu einem versöhnenden Opfer hinstellt, welches der Mensch, nicht Gott dar bringt, aber, dankbar sich aneignet durch den Glauben.

2. Der Deckel der Bundeslade hieß im Hebr.,,Kapporeth," d. h. Sühn deckel, weil er das anklagende Gesetz bedeckte und durch tas am Versöh: nungstage daran gesprengte Blut das Volk versöhnte; L. hat das Wort auch im A. T. „Gnadenstuhl“ über segt, weil über dem Deckel der Thron Gottes war, den die Cherubim _trugen (vgl. 2 Mof. 25, 17. ff. 3 Mos. 16, 14. ff. Hebr. 9, 7. ff.). Gott hat Christum hingestellt zu einem soldjen Sühndeckel, in seinem Blute, in sei nem versöhnenden Tode; in diesem seinem Tode ist er die vollkommene Erfüllung dessen, was der Sühndeckel der Bundeslade weissagend vorbildete. 3. Gr..,,zur Offenbarung seiner GeFür uns wird er aber dies durch rechtigkeit, wegen der Beyseitlassung den Glauben," aus dem die Gerech (d. i. Uebersehung) der unter Gottes tigkeit für uns herfließt, welche wir Geduld früher geschehenen Sünden; mittelst des Sühnopfers Jesu Christi zur Offenbarung seiner Gerechtigkeit jugeeignet erhalten. Derjenige, wel zu dieser Zeit, so daß er gerecht sey cher versöhnt wird, ist Gott, und er und gerecht mache den, der da ist ist es auch, der das Sühnopfer bringt; des Glaubens an Jesum.“ Das zweyum nun wiederum anzuzeigen, daß mal hier vorkommende Wort „seine die Rechtfertigung des Menschen, ob- Gerechtigkeit" (welches L. hier überwohl sie auf einem Grunde aufer fest: die Gerechtigkeit, die vor ihm ihm ruhet, dem Sühnopfer Christi, gilt) wird durch die Schlußworte erdennoch nichts außer ihm Vorgehen läutert; es umfaßt hier noch mehr, des oder Bleibendes ist, fügt er hins als E. 1, 17. und €. 3, 22., obwohl zu: Christus wird dies alles für den es die dort stattfindende Bedeutung Menschen durch den Glauben, - In ganz in sich begreift. Durch das

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daß er Sünde vergibt; welche bis anhero geblieben war unter gött26 licher Geduld; auf daß er zu diesen Zeiten darbiete die Gerechtigfeit, die vor ihm gilt; auf daß er gerecht sey, und gerecht mache 27 den, der da ist des Glaubens an Jesum. Wo bleibet nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch welches Gefeß? Durch der Werke Geset? Nicht also; sondern durch des Glaubens Gesch. 28 So halten wir nun, daß der Mensch gerecht werde ohne des Ges 29 seßes Werke, allein durch den Glauben. Oder ist Gott allein der

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Sühnopfer Christi und die darauf Gesetz Mofis, eine Anordnung, ein gegründete Rechtfertigung aus dem Befehl Gottes ist. Glauben hat Gott seine Gerechtigkeit 2. W.,,daß der Mensch durch den geoffenbart, d. h. ebensowohl seine Glauben gerecht werde, ohne des Geeigene unverlegliche Heiligkeit, als seßes Werke." Luther hat das Wörtdie Heiligung, Heiligmachung des lein:,,allein“ mit Recht hinzugefügt, Sünders; Gott hat die Eigenschaft um den Sinn deutlicher zu machen. feiner Gerechtigkeit als eine über die Er sagt: „Ich hab' wohl gewußt, Sünde in den Menschen allmächtig- daß im Tert das Wort „allein" nicht fiegreiche geoffenbart, so daß Er nun steht, aber die Meinung des Tertes gerecht ist, es bleibt und als solcher hat es in. sich, und wo man's will hervortritt, und zugleich gerecht macht klar unz gewaltiglich verdeutschen, so durch den Glauben. Es bedurfte nun gehörts hinein. Das ist ja die Art dieser doppelten Offenbarung seiner unsrer Deutschen Sprache, wenn sich Gerechtigkeit wegen der Beyseitlassung, eine Rede begibt von zweyen Dingen, wegen des Uebersehens der früher deren man eins bekennt, und das unter Gottes Geduld geschehenen andere verneint, so braucht man das Sünden, weil durch ihre Duldung Wort,,allein“ neben dem Wort „nicht“ Gottes Heiligkeit sonst gefährdet, durch oder kein; als wenn man sagt: ihr Fortwuchern auf Erden die All- Ich hab allein gegessen und nicht gemacht und Herrlichkeit seiner siegen den Liebe unter den Menschen verdunkelt worden wäre. Vgl. Apg 17, 30. Hebr. 9, 15. Dies Lestre bezieht sich in den Worten des Up. besonders auf die vorige Schilderung der fürchterlichen Macht der Sünde unter den Heiden und Juden.

trunken. Hast du allein geschrieben, und nicht überlesen? Aber ich hab nicht allein der Sprachen gefolgt, daß ich allein“ hab hinzugesett; sondern der Tert und die Meinung Pauli fordern und erzwingen es mit Gewalt. Denn er handelt ja das Hauptstück christlicher Lehre, nämlich, daß wir durch den Glauben an Christum, ohne alle Werke des Geseßes, gerecht_werden, und schneidet alle Werke so rein ab, daß er auch spricht, des Geseßes (das doch Gottes Gesetz und Wört ist) Werke helfen nicht zur Gerechtigkeit."

1. Siehe, auch den Glauben nennt cr ein Gesetz, indem er gern verweilt bey dieser Benennung, um die scheinbare Neuerung milder erscheinen zu lassen. Welches ist aber das Gesetz des Glaubens? Die Seligkeit durch die Gnade. Darin zeigt er Gottes Aber sind nicht_die Macht, daß er nicht allein die Men guten Werke des gläubigen Christen, schen errettete, sondern auch sie ge- die er aus Liebe zu Jesu thut, etwas recht machte und zum Rühmen sie Andres, als die,,Werke des Geseßes," erhob, indem er keiner Werke be- von denen Paulus hier spricht? Und durfte, sondern allein den Glauben wird durch sie nicht der Mensch gesuchte." Chrys. Aehnlich ist der Aus rechtfertigt vor Gott? Sind sie nicht druck: in dem Geseze Christi, 1 nothwendig zur Seligkeit? Werke des Cor. 9, 21., wodurch der Ap. bezeich- Gesezes sind die, welche das Gesek nen will, was er hier V. 31. sagt: vorschreibt als von Gott geboten. daß der Glaube das Gesetz in sich Der Mensch unter dem Geseze thut trägt, nicht zur Geseglosigkeit führt; He, weil das Gesetz sie vorschreibt, und daß der evangelische Weg der doch nur äußerlich, und mit Widers Rechtfertigung eben so sehr, wie das fireben, wegen seiner Verderbtheit;

Juden Gott? Ift er nicht auch der Heiden Gott? Ja freylich, auch der Heiden Gott. Sintemal es ist ein einziger Gott, der 30 da gerecht macht die Beschneidung aus dem Glauben, und die Vorhaut durch den Glauben. Wie? Heben wir denn das Gesetz 31 auf durch den Glauben? Das sey ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf.

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Das 4. Capitel.

1. Schon die h. Schrift des A. T. bezeugt den Weg der Rechtfertigung durch den Glauben, an Abraham und David. 11. Abraham empfing das Zeugniß von der Gerechtigkeit und die Verheißung vor der Beschneidung, durch den Glauben, und ift so der Vater geworden aller Gläubigen, sowohl aus den Juden, als aus den Heiden, die auf dem jelben Wege, wie er, durch Jesum Christum gerechtfertiget werden.

I. Indem der Ap. an Beyspielen des A. T. das früher Gesagte bestätigt, läßt er uns zugleich einen tiefern Blick in das Wesen des rechts fertigenden Glaubens thun. Abraham und David hatten beide diesen Glauben, obwohl der Gegenstand desselben, Gottes freye Gnade, erst in Chrifto in seiner ganzen Herrlichkeit geoffenbart wurde. Es ist nåmlich Gottes freye Gnade, wenn er dem Menschen eine Verheißung gibt, und in einen Bund mit ihm tritt. Dieses Bundesverhältniß kommt zwar erst in Chriftus zu seiner vollen Wahrheit, da auf seinem Sühnopfer,

der Christ, weil das Gesetz Gottes nicht etwa zwey: das Ritual- und ihm lieb geworden ist durch Jesum Moralgesetz. Vgl. V. 20. A. Da Christum, obwohl im Kampfe gegen her founte vermöge der Gerechtigkeit die noch in ihm wohnence Sünde. aus dem Gefeß der Heide nur dann Das Gesek nun verlangt stets voll- felig werden, wenn er ganz und gar kommnen Gehorsam; wollte also der zum Sudenthum übertret; und das, gläubige Christ seine Annahme bay glaubten die Apostel anfangs, verlange Gott, feine Rechtfertigung vor ihm, Gott wirklich von allen Heiden, bis auf die Werke gründen, die er aus Petrus bei der Bekehrung des CorLiebe zu Chrifto thut: so würde er sie nelius von Gott überzeugt wurde, ja auf nichts Andres, als auf Werke auch die Heiden könnten Kinder des des Gefeßes, er würde sie auf etwas Neuen Bundes werden, ohne zuvor gründen, was vor den Augen Gottes in den Alten Bund eingetreten zu nicht bestehen kann, er würde ver: seyn. Hätte Gott nun wirklich von dammt, nicht gerechtfertigt werden. allen Heiden jenes Unmögliche vers Und mit Recht hat daher die Kirche den Saß: Gute Werke find nothwendig zur Seligkeit" verworfen; fie fließen zwar nothwendig her aus dem wahren Glauben, aber sur Seligkeit", 2. L. Gl. „,,Der Glaube erfüllet alle d. h. sie zu erlangen, dem Menschen Gesetze, die Werke erfüllen keinen zu erwirken, reichen auch des heiligsten Tüttel des Gesetzes." Diesen Sah Menschen Werke nicht aus, jeder führt der Ap. hier noch nicht näher Blick auf die Werke muß ihn vielmehr aus, sondern begründet ihn erst von verdammen in seinen Augen, und den C. 6. an; er eilt vielmehr zurück, um Frieden ihm rauben, den er mit Gott zu zeigen, daß schon das Gesetz und hat vermöge der Gerechtigkeit aus dem die Propheten die Gerechtigkeit des Glauben. Glaubens bezeugt hätten, was er V. 21. kurz hingestellt hatte.

1. Der Ap. kennt nur Ein Geseß,

langt: so würde er eben damit erklärt haben, er sey nur der Juden Gott, und könne nie mit den Heiden in ei nem Bundesverhältniß stehen.

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laut C. 3, 24., die Möglichkeit für den Menschen, der Gnade theilhafs tig zu werden, beruht. Aber eben darum enthält jeder frühere Gnadenbund Gottes diesen lehten vollkommenen im Keime schon in sich. Von Anbeginn seiner Gnadenleitung Gottes mit den Menschen war es da her der Glaube an die ihnen geschehene Offenbarung der Gnade Gottes, welcher sie wohlgefällig vor ihm machte; und zwar nicht darum, weil Gott an dem Glauben, als an einem Wohlverhalten des Menschen, an einer Tugend, sein Gefallen gehabt, denn dann würde die Rechtfertigung durch den Glauben von der Rechtfertigung durch die Werke des Gesetzes sich nicht wesentlich unterscheiden; sondern weil der Glaube eben auf alles eigne Verdienst verzichtet, den Menschen in sich selbst vor Gott vernichtet, und Gott alle Ehre gibt, wodurch es dann möglich wird, daß aus der verderbten Natur Gott einen neuen Menschen schaffe durch seinen Geist.

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Was sagen wir denn von unserm Vater Abraham, daß er 2 gefunden habe nach dem Fleische? Das sagen wir: Ift Abraham durch die Werke gerecht, so hat er wohl Ruhm, aber nicht 3 vor Gott. Was saget denn die Schrift? Abraham hat Gott 4 geglaubet, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet."'s Dem aber, der mit Werken umgehet, wird der Lohn nicht aus Gnaden 5 zugerechnet, sondern aus Pflicht. Dem aber, der nicht mit Werfen umgehet, glaubet aber an den, der die Gottlosen gerecht 6 macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit. Nach

1. „Nach dem Fleische etwas finden" er vor Gott keinen Ruhm hätte; sonoder erlangen," ist gleichbedeutend dern:,,Bestand die Gerechtigkeit, die mit dem Erlangen durch Werke. „Des er besaß, bloß in Werken, so hat er Fleisches sich rühmen“ nennt der Ap. wohl Ruhm vor Menschen, aber nicht den Ruhm aus allen solchen Vorzü- vor Gott;" vor Menschen, die das gen, welche der Mensch nicht empfängt innerste Herz nicht erforschen, welche durch die innerlich ihm selbst vers die verborgnen Tiefen des Bösen und cherte Gnade Gottes, sondern entwes die Mangelhaftigkeit des Guten nicht der durch die Geburt aus dem Volke sehen können. Gottes, oder durch Gesezetberbachtung vermöge eigner Kraft und Weisheit (Phil. 3, 4-6. Vgl. Gal. 3, 3. C. 6, 13.). Denn „Fleisch“ heißt die ganze verderbte, sich zu helfen ohne mächtige Natur des Menschen mit Allem, was aus ihr hervorgeht. Vgl. C. 1, 3. 4. 2.

2. W. heißt der Anfang dieses V. so:,,Denn wenn Abraham aus WerEen gerechtfertigt worden" Ei gentlich hat man also nach der Frage des vorigen V. hineinzudenken: Gar nichts! Und dieser V. beschränkt jene Verneinung, und bestimmt sie zugleich näher. Der Ap. will nicht sagen, daß, wenn Abraham wirklich aus den Werken gerechtfertigt worden wäre,

3. 1 Mos. 15, 6.

4. W.,,dem, der da Werke thut,“ d. h. um damit Lohn zu verdienen. Bey einem, der um Lohn arbeitet, kann von keinem Zurechnen, von keis ner Gnade die Rede seyn. Nun wird aber in jener Stelle davon gesprochen, daß dem Abraham etwas, das an und für sich keine Gerechtigkeit war, da für angerechnet wurde, daß alsó aus Gnaden, nicht der Pflicht oder der strengen Gerechtigkeit nach, der Glaube von Gott für Gerechtigkeit angesehen wurde.

5. Der Glaube ist eben kein Werk, nicht eine Gott gefällige Tugend, durch die der Mensch etwas erwerben könn te; der Glaube ist von Seiten des

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