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tes, welches Sichems Vater gehörte, mit dem Schwerdte ungerechter Weise tödteten, und den Jacob in ein böses Geschrey brachten. Als er in dieser Gegend wegen des Mordes, den seine Söhne begangen hatten, nicht sicher war und weg jog, starb ihm seine liebste Ehegattin, die Rahel, auf dem Wege. Und wenige Jahre Mos. hernach begiengen seine übrigen Söhne ein neues 35. Bubenstück an ihrem Bruder Joseph.

Joseph nemlich, war ein feiner und frommer Knabe, und wenn von seinen Brüdern etwas Boses gesagt wurde, hinterbrachte er es seinem Vater. Weil ihn denn der Vater überhaupt ets was mehr liebte, als seine übrigen Kinder, auch ihm ein besonders schönes Kleid hatte machen lassen; so wurden seine Brüder auf ihn neidisch und bose. Hiezu kam noch, daß Joseph ihnen einen Traum erzählte, den er gehabt hatte. Es war ihm vorgekommen, als wenn er und seine Brüder Garben bänden, und seine Garbe aufrecht stünde, die Garben seiner Brüder sich aber vor seiner Gar be neigeten. Als er den Traum erzählte, fahen dieß seine Brüder als eine unangenehme Vors bedeutung für sie an, und sprachen: Solltest du unser König werden? Da er sie nun

auf Befehl seines Vaters einst in der Ferne be suchte, nahmen sie ihn, zogen ihm sein Kleid aus, und warfen ihn in eine tiefe Grube. End. lich verkauften sie ihn als einen leibeigenen Knecht oder Sclaven einigen midianitischen Kaufleuten, die nach Egypten reiseten. Damit aber ihr Va

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ter glauben möchte, es hätte ein wildes Thier feinen Sohn Joseph zerrissen; so tauchten sie den bunten Rock, welchen sie ihm ausgezogen hatten, in Blut, und schickten denselben also zu ihrem Vater, Da erschrack Jacob heftig, und schrie voll Jammers: Uch! das ist meines Sohnes Rock; ein böses Thier hat ihn ges fressen! Jacob wußte aber nicht, wie Gott diefen für ihn betrübten Zufall zu Josephs Glück I und zur Versorgung seines ganzen Hauses anwenMiof. den wollte. Indessen wurden die Leiden Jacobs roch dadurch vermehrt, daß Juda, fein Sohn, von seiner Schwiegertochter Thamar verleitet wurde, Unzucht und Blutschande zu treiben.

38.

39. bis

46.

VIII.

Josephs Leben ganz kurz beschrieben.

Cap. en Egypten war zu iener Zeit ein grosser König, den sie in der Sprache des Landes Pharao nenneten. Potiphar war sein Kämme. rer, und in das Haus dieses Mannes ward Joseph verkauft. Die Gemahlin Potiphars ge= wann ihn, als einen schönen Jüngling, lieb, und wollte ihn zum Ehebruch verleiten. Er aber widerseßte sich, und sprach: wie sollte ich ein so groß Uebel thun, und wider Gott fündigen! Die unkeusche Frau dachte daher auf Rache, und verläumdete ihn bey ihrem Gemahl. Joseph wurde darüber ins Gefängniß geworfen.

Hier traf, er einige vornehme Männer von dem Hofe des Königes an; und weil er ihnen, nach der Weisheit, die ihm Gott gegeben hatte, die Träume, welche sie hatten, so auslegte, wie sie bald darauf eintrafen: so wurde dieses die Vers anlassung, daß er hernach vom Könige zur höchften Stufe der Ehren erhoben wurde. Denn als Pharao einen Traum hatte, welchen niemand als Joseph auslegen konnte, und der Traum die Versorgung des Volkes in einer bes vorstehenden grossen Theurung betraf: so sette Pharao den Joseph zum obersten Gefehlshaber über sein ganzes Reich..

Die Theurung, welche Joseph "aus dem Traume des Königes geweisaget hatte, kam aber nicht nur über ganz Egypten, sondern auch über Canaan, wo Jacob und seine Söhne wohneten. Da wurde denn Jacob genöthiget, feine Kin der nach Egypten zu senden, um daselbst Ger traide zu kaufen. Hier geschah es nun, daß. sie vor ihren Bruder Joseph geführt wurden, F. der Joseph gab sich ihnen zwar nicht gleich, doch Welt nach einiger Zeit auf eine sehr rührende und zärtliche Art zu erkennen, und brachte es bey. dem Könige dahin, daß seinem Vater und seis nen Brüdern das Land Gosen, die beste Gen gend des Reiches, zur Wohnung angewiesen wurde. So wohl that Joseph an eben den bösen Brüs dern, die ihn in die Knechtschaft verkauft hatten. Als Jacob gestorben war, fürchteten sich seine Söhne, und meynten, Joseph würde sich nun an B.2

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ihnen

ihnen råchen: allein Joseph beruhigte sie mit den sehr freundlichen Worten: fürchtet euch nicht, denn ich bin unter, Gött. Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen; aber Gott hat es gut gemacht. So blieben die Nachkommen Jacobs lange Zeit ruhig in Egypten, mehrten sich und wurden ungemein reich und mächtig.

IX.

Kurze Geschichte der Religion und der Sitten von Noa bis auf Mosen.

D

a die Menschen nach der Sündfluth alle von einem gemeinschaftlichen Vater abstammeten: so hatten sie auch lange Zeit nur einerley Religion. Es ist daher wohl sehr gewiß, daß die Menschen, als sie sich aus Babylon zerStreueten, die Erkenntniß des wahren Gottes, welchen Noa anbetete, mit in die andern Ges genden der Erde brachten. Daher kommt es, daß man bey den meisten Völkern, auch nach langer Zeit, immer noch einige Spuren von je► ner alten Art Gott zu dienen, angetroffen hat. Daher rührt es auch wohl vornehmlich, daß ir. gend eine Art ju opfern fast bey allen Natio men gefunden wird. Die reine und einfältige Religión in den Familien des Noa wurde aber, wie wir schon bemerkt haben, sehr frühzeitig mit Aberglauben und Abgötterey vermengt. Dies ses ist zum Theil, wie es scheint, auf folgende

Art

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Art geschehen. Gott fand es nsthig, einigen frommen Männern sich besonders zu offenbaren. Dieses that er zuweilen in Träumen. Daher geriethen die Menschen anf die Gedanken, die meisten Traume hatten etwas zu bedeuten; und so entstund -fein geringer Aberglaube mit der Traumdeuterey. Da auch zuweilen einige Menschen den Willen Gottes, oder den glücklichen Fortgang ihrer Sachen an einen von ihnen selbst erwählten Merkmal erkennen wollten: so sezten sie gewisse Zeichen, und baten Gott, er möchte sie durch diese Zeichen unterrichten. Dieses kam nun zwar aus einer guten Meinung, und selbst Elieser, Abrahams Knecht, bediente fich dieses Mittels, Dea Willen des Herrn und den Ausgang seines Vorhabens zu erfahren. I Mos. 24, 14. Allein die Men, schen hätten ihren Verstand gebrauchen, und Gott nicht so oft durch unüberlegte Forderun gen von Wunderzeichen versuchen sollen. In dessen war diese Zeichendeuterey eine Quelle des elendesten Aberglaubens. Da Gott from men Männen oft seinen Willen. oft feinen Willen kund werden ließ, und daher andre bey ihnen sich Raths er holten.*): so geschah es: daß man endlich auch nach ihrem Tode sie noch durch allerley Zaubers künste aus dem Reiche der Todten zurückrufen und um Rath fragen wollte.

.

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Gott war vielleicht mehreren heiligen Månnern in Gestalt, einer Feuerfiamme erschienen,

སྐྱ3

*) 3. E. Rebecca 1 Mos, 25, 22,

wie

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