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zufammmen zu faffen, und in eine so leichte Ordnung zu stellen, daß sie ein jeder erwachsener Christ ohne Mühe übersehen, und der Lehrer bey dem Unterricht der Jugend gebrauchen kann. Wer mit freygeisterischen Schriften bes kannt ist, wird wohl merken, wie sehr vielę Stellen zwar durch diß ganze Büchlein, vornehmlich aber in den Be weisen für die Wahrheit der geoffenbarten Religion und göttlichen Sendung Christi, auf gewisse Zweifel und Einwendungen hinzielen, die ich zwar nicht selbst ent decken, wohl aber sie stillschweigend widerlegen, und thren gefährlichsten Eindrücken ben jungen Gemüs thern zuvorkommen wollte,

Daß so viele Predigten von dem grossen Haufen wes nig verstanden, und die Bücher der Bibel so oft ohne Nugen gelesen werden: kommt unter andern daher, weil die meisten etwas schweren Schriftstellen aus der alten Ge schichte und den Umständen der Zeit, in welcher der Ver fasser lebte, aufgeklärt werden müssen. Auch ein Gelehr. ter wird sehr viele Derter Mosis, der Psalmen und der Propheten nicht recht verstehen, wo er sich die Mühe nicht nehmen will, die alte biblische Geschichte kurz durch. zugehen. Ich glaube daher, Ursache zu haben, zu wün. schen, und meine theuersten Mitarbeiter im Werke Gottes, denen etwa diß Büchlein zu Gesichte kommt, herzlich zu ermahnen, daß Sie überlegen, ob es nicht nöthig sey in dem Unterrichte der Jugend bey der Katechisation, zween Wege nach und nach abwechselnd zu gehen. Bald eine belie bige Zeitlang die gepffenbarten Wahrheiten, nach der Ordz nung des Landeskatechismus, zu erklären: dann eben so sorgfältig die Religion nach der Ordnung der Geschich te, zu lehren; zu zeigen, wie und warum die Religion

bey

bey dem Anfang des menschlichen Geschlechtes so kurz und einfältig war; wie zu Abrahams und Mosis Zeiten die Ceremonien zunahmen, die Verheissungen vervielfältiget, gröffer und deutlicher wurden. Wie die Kennzeichen des Messias nach und nach angegeben und die Gläubigen in ihrer Erwartung immer heftiger gereitet wurden. Wie endlich bey der Ankunft des Sohnes Gottes im Fleische, sich das ganze groffe Geheimniß der Erlösung nåher eröfnet und im vollem Glanze gezeichet habe. Wie viele Schriftstellen würden durch eine solche Lehrart ihr Licht bekommen? Wie würde sich der Verstand, der Verheissungen vom Messias, von selbst aufschliessen? Wie würden die Weissagungen und Vorbilder dann ihre Wirkung zur Ueberzeugung so kräftig hervorbringen? Und das ganze Herz in der fest aneinander geschloffenen Wahrheit des Wor tes Gottes gegründet und gegen die gefährlichsten Zweifel bevestiget werden; daß ich nichts von dem Vergnügen fås ge, mit welchem der gemeine Mann, ja vielleicht jeder. mann, einen leichten historischen Unterricht annimmt. Und wie viele haben wir gewonnen, wo man uns gerne hårt? wo der Jugend das Lernen eine Luft wird?

Wenn der Verstand mit einem solchen historischen Unterrichte aufgeklärt ist: so wird er die Glaubenslehren in dem Votrrag nach der Ordnung des Heils und des Katechismus, nun weit leichter faffen: es werden die Beyspie le, welche der Katechete aus der biblischen Geschichte nimmt, weit mehr Eindruck machen, weil man gleich. sam mit ihnen nun genauer bekannt ist: und es wird burch eine solche Abwechslung von Theorie und heili ger Geschichte der Religion sich dem Herzen der Chris ften ungemein empfehlen.

Man

Man kann nicht wohl sagen, daß diß für den Kins. derunterricht ein zu weitläuftiges Werk wäre. Wenn nur durch Veranstaltung der Prediger und andrer Aufseher in den Schulen die biblische Historien auf die rechte Weise ges trieben wird; so ist der Geistliche im Stande in wenig Wochen die Geschichte so weit durchzugehen, als sie zum Aufschluß des alten und neuen Testamentes nöthig ist. Wenn nur die Kinder angeleitet und erweckt werden, mehr, als es geschieht, zu Hause die Geschichte zu lesen: so werden sie zu einer historischen Katechisation mit Lust sich zubereiten und fertig antworten. So daß dadurch die Arbeit ungemein verkürzt und erleichtert wird,

Nicht die ganze alte biblische Geschichte ist für kleis ne Kinder nüßlich und erbaulich. Die oft sehr weitläuf tigen Erzählungen Mofis von allen und jeden Opferge bräuchen; viele Geschlechtsregister und Theilungsnachrich. ten des gelobten Landes im Mose und Josua; die Erzäh lung gewiffer Schandthaten, welche einem orientalischen Ohre zwar gar nicht anstössig, manchem Europåer aber, wenn er auch erwachsen ist, wenigstens fremde scheinen, find, so viel ich von den Absichten Gottes zu urtheilen, mich erkühnen darf, gewiß nicht für die Kinder geschrieben. Es ist dem jungen Christen, wenn er das erste und andes re Buch Mosis wohl gefaßt hat, ein Auszug der übrigen Geschichtbücher indessen genug; bis er etwas heran wächst, und dann, etwa im eilften oder zwölften Jahre, die ganze biblische Geschichte aus der Schrift selbst durchzulesen angeleitet wird. Da denn nun aber so viele Kinder, zumal auf dem Lande, bald aus Mangel der Zeit, bald aus Nachlässigkeit, die heilige Geschichte nie ganz durchlesen: ist diesen ein kurzer und zusammenhängender Vor

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trag

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trag der heiligen Historie desto nöthiger. Ich habe mich daher bemühet, wie durchgehends; so vornehmlich in der Geschichte des alten Testaments, so leicht und deutlich alles zu fassen, daß auch ein mittelmåsiger Verstand ei. nes Kindes auf dem Laude es wird begreifen; und also die ganze heilige Geschichte kurz übersehen können.

Eine andere Ursache der Dunkelheit in den Vorstel lungen, welche die meisten Christen von den Wahrheiten und Sächen bey Lesung der heiligen Schrift haben, ist der Mangel der nöthigen Kenntniß des Landes Canaan und der jüdischen Alterthümer. Es find wenige Lehrer, ich will nicht sagen in deutschen Schülen, sondern selbst von denen, welche Privatunterricht geben, oder in den untern Claffen der Gymnasien arbeiten, welche den Kin dern auch nur das nothwendigste von diesem zuni Verstand der Schrift sö nüglichen Sachen zu sagen pflegten. Der vers ehrungswürdige Herr D. Ernesti hat in dem interprete nicht ohne guten Grund geglaubt, Ursache zu haben, selbst die studirenden Theologen sehr zu ermahnen, sie möchtën doch die Geographie des Landes Canaan, samt den vers schiedenen Perioden derselben und den nach und nach ents standenen Zertheilungen im Zusammenhange beffer, als és ju geschehen pflege, sich bekannt machen. Denn es kommt bey der Erklärung, der alttestamentischen Geschichte, der Propheten, der Evangelien und der Apostelgeschichte, allzuviel darauf an, daß man mit der Geschichte des Landes bekannt sen, in welchem dieß alles vorgieng. Man sollte meines Erachtens mit den ältesten Kindern in deutschen Schulen und in den untersten Classender Gymnasien die Geographie des Landes Canaan fleissig treiben. Damit auch diejenigen Kinder, welche nicht studiren, eine deuts

lichere Erkenntniß von den Wahrheiten der Schrift zu eti halten, im Stande seyn möchten. Welch eine Freude an Gottes Wort würde in den jungen Gemüthern entsies ben, wenn sie die Orte gleichsam mit Augen sähen, da ein Abraham, da ein Dávid, da Jesus; da seile Apostel gewandelt haben? Welch eine Begierde zu lernen, würde in ihnen erzeugt werden, wenn sie alles in der Schrift nun so leicht und vor die Augen gemahlt fånden? Doch ich will von dem christlichen Kinderunterrichte mir bey Geles genheit eines andern Büchleins, das nun sogleich erschei nen soll, die Freyheit nehmen, etwas ümständlicher zu reden. Hier bemerke ich nur so viel, daß es vornehmlich die jest angeführten Ursachen waren, welche mich bewo gen, diesem Büchlein einige Kupfer; und vornehmlich eine Landcharte beÿfügen zu laffen. In dieser Absicht hat einer von meinen fleissigen Hn. Zuhörern, ein in der Mathematik sehr geschickter Schüler unsers Hn. Geheimen Hofrath Sure vs; aus verschiedenen Charten des Hn. Bachienė, mir mit Genauigkeit eine solche zusammen gefeßet, welche, so viel es seyn konnte; alles in sich faffer, was für Kenntniß der biblischen Geographie nöthig ist. Diese Charte ist nun bey der fünften Auflage von dem Herrn Hauptmann Vetter allhier aufs neue verbessert und umgearbeitet, auch derselben eine ganz neue beygefügt worden, auf welcher Canaan vorgestellt wird, wie es zur Zeit der Richter in Stämme zertheilt war. Es kommt bey dem Unterrichte der Jugend ungemein viel darauf an, daß das Auge etwas vor sich hat. Und ich hoffe von den übrigen beygefügten Kupfern, sie sollten eine gute Wirkung thun, wenn sie von den Lehrern zur rechten Zeit auf eine die Lehrbegierigkeit reizende Art gebraucht werden.

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