ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

jedenfalls auf mehr natürliche Weise als eine dreieinige

Gruppe dargestellt fand:

Hecateartige

d) der, diese kyklopische und zugleich jene tritopatorische Trias in sich vereinigende Ζεὺς Τριώπας: ein dreigesichtiger oder dreiäugiger Zeus 53), dessen altes Xoanon auf der Acropolis Larissas von Pausanias beschrieben und für seinen Zusammenhang mit dem triemerischen Mythus der Ilias noch durch die daran haftende Sage besonders bedeutsam gemacht wird, dasselbe habe ursprünglich, als uraltes Palladium, auf der Burg von Troja gestanden und habe mit seinen drei Augen oder Gesichtern den Priamos neben sich ermorden sehen 54). Und wieder eine seine ursprüngliche Bedeutung bestätigende Uebertragung von der Triemerie auf den Dreijahreszeitenwechsel, und zwar insbesondere auf den Wechsel der Dreifelderwirthschaft, hat dann auch dieser Zeus Triopas erlebt, nämlich in der Gestalt des (schon oben erwähnten) Königs Triopas, Vaters der Aerndte (Myotoa) und des Brachlandes ('Eovoiz9wv), der, nachdem er die Pelasger aus der Delphischen Ebene vertrieben, wegen dieses seines Sohnes von der Demeter mit unersättlichem Heisshunger gestraft, durch den Verkauf der immer wieder zu ihm zurückkehrenden Tochter aber von seinem Uebel erlöst wird55).

14. Dreifache Triemerie und 7tägiges Ennemar: chaldäische Woche.

Den ihr eigenthümlichen idealen Grundzug, kraft dessen die Gomerische Triemerie wol als die älteste künstliche Zeitrechnung gelten darf, scheint dieselbe aber auch, vermittelst einer weiteren Künstlichkeit, zu der natürlichen Chronologie des Himmels in gewissen Einklang gesetzt zu haben: nämlich, vermittelst einer in einander geschobenen, jeden dritten Tag wieder zum ersten machenden Verdreifachung, deren Ergebniss, das 7tägige Ennemar, der ungefähren Frist einer der vier Mondphasen entspricht und also auch mit einer der natürlichen Haupteintheilungsfristen des alten Mondjahres den 50 Töchtern Selenes übereinstimmt. Dass nämlich das, in den alten Mythologieen, insbesondere der griechischen, sehr häufig erwähnte und als eine heilige Frist bezeichnete Ennemar eben vorzugsweise eine solche hebdomadische Bedeutung - die einer ex tribus Triadibus compactae Hebdomadis gehabt habe, dafür spricht sein in mehreren der Erwähnungsfälle unverkennbares Eintreten anstatt der Hebdomas: z. B. das 9tägige Unbestattetbleiben der 2. 6, d. h. mit Einschluss des letzten, festlichen Nychthemeron 2.7 - Niobiden bei Homer 56); oder,

-

53) Dreiäugig war der Triopas von Larissa (Pansan. II, 24, 5), und dreiäugig erscheint derselbe auch auf Gemmen (Panofka Verlegene Mythen S. 19): eine dreigesichtige, dem zweigesichtigen Apollon Amykläus entsprechende Darstellung war aber wol die ältere. 5) Pansan. II, 24, 5. Schol. Vatic. Eurip. Tr. 14.

55) Diod. V, 56. Hygin Poet. Astr. II, 14. Tzetz. Lycophr. 1393.

56) II. XXIV, 610 (während zugleich die dezáry der Bestattung auf die statt des Ennemar und der Hebdomas eintretende auch der Zehn- oder Zwanzigzahl der Niobiden bei Alkman, Decade hinweist. vgl. u. §. 45).

Hesiod u. a. zu Grunde liegende

die 9 Jahre lange Rüstezeit der auf 9 Fellen (mit je 50 Kriegern) am Strand gelagerten 7 Epigonen, bei Antimachus57), oder die dem Priamos (und der Hekuba) abwechselnd beigelegte Neun- und Siebenzahl von Söhnen 5 8), oder das mit dem 7tägigen Schmausen des Odysseus in Aegypten abwechselnde Ennemar der lykischen Bewirthung des Bellroophontes 59): und dafür spricht wol auch das Homerisch-Hellenische Heilighalten der Neunzahl überhaupt, als welches, durch den eigenen Ursprung und Namen der Zahl kaum gerechtfertiget), auf einen religionsgeschichtlichen Zusammenhang derselben mit der, alle Religionen mehr oder minder beherrschenden, Heiligkeit der Siebenzahl hinweist. Und entschieden bestätigt nun wird dieser Zusammenhang, und wird damit zugleich die Bedeutung des hebdomadischen Ennemar gerade für unsere hier vorliegende Untersuchung durch die mannigfachen mythischen Spuren einer ritualen Begegnung und Vermengung des dem Ennemar zu Grunde liegenden triemeriscben Opferkampfritus mit jener anderen Hebdomas die den eigentlichen religionsgeschichtlichen Gegenstand unserer Arbeit bildet und von der die Heiligkeit der Siebenzahl begründet worden ist, der chaldäischen Woche, einer Hebdomas die, obwohl künstlich gebunden wie die Triemerie, doch, ihrem friedlich - vereinbarenden Ursprung und Zweck nach, zu dieser kriegerischen Zeitordnung im entschiedenen Widerspruche stand und die desshalb auch die religionsgeschichtlichen Einwirkungen derselben nur als fremde leicht unterscheidbare Abzeichen in sich aufnehmen konnte. Und indem wir also hinsichtlich der Erörterung dieser Spuren und Einwirkungen auf den weiteren Verlauf unserer Arbeit, besonders auf das Kapitel (VIII) über den eigentlichen Thebanischen Mythus verweisen, wenden wir uns sofort der Betrachtung der chaldäischen Woche selbst zu und versuchen es zunächst den dogmatisch-ritualen, dann den symbolischmythologischen Umriss einer Einrichtung zu entwerfen die von allen sittlich-religiösen Grundlagen menschlicher Bildung und Erkenntniss wol als die älteste und mächtigste gelten darf und die, sowie die wesentlichsten Elemente unsrer noch heute fortlebenden allgemeinen Sittengeschichte, so auch einen sehr grossen Theil der Mythen und Allegorieen, Sagen und Märchen aller Völker und Länder ins Dasein gerufen hat. Aus dem vorgeschichtlichen Chaos babylonischer Völkerverwirrungen sehen wir die chaldäische Woche wie eine neue Weltschöpfung, einen neuen Kosmos emporsteigen und vom fernsten Nordosten bis zum fernsten Südwesten für alle Völker das Weltalter einer festen himmlisch-irdischen Gebundenheit, einer am strengen Bande der Zeit auch den strengen Gebrauch der Zeit lehrenden

57) Athen. XI. pg. 459. Schol. II. XIII, 763.

58) II. XXIV. 252. Apollod. III, 12, 5. Hygins f. 90.

59) Od. XIV. 249 (cf. X. 81). II. VI, 174.

60) Die ursprüngliche Bedeutung des numerischen Nenuwortes war jedenfalls die, mit dem Adjektiv véos (lat. novus, d. neu, sanskr. navas) zusammenhängende Kind, Neugeborenes (vgl. das ägypt. p-sis Kind, 9): welcher sinnliche Begriff denn, mit Bezug auf die 9 Monate, ein collectives Symbol für den übersinnlichen numerischen wurde. Vgl. u. §. 19.

Erkenntniss begründen, einer Erkenntniss, die sich, anstatt des Kriegs und Menschenopfers, vielmehr dem Ackerbau und Fruchtopfer, dem Haus- und Gemeindewesen, den Künsten und Gewerben zuwendet und deren allgemeine ethische Bedeutung die besondere chronologische der chaldäischen Woche weit überdauert und, über den Trümmern der Hebdomas, auch dem Kosmos späterer Zeitrechnungen zur Grundlage gedient hat. Und da für eine solche neue Erkenntniss in jenem urgeschichtlichen Weltalter kein Ausdruck und keine Entwickelung möglich war als nur auf dem Wege des Ritus und Mythus, so musste auch für die Geschichte der chaldäischen Woche die Mythologie, nebst einer Reihe ritualer Bauwerke, die Haupturkunde werden, und dient als solche nun auch sowohl der hohen Alterthümlichkeit als weiteren weltgeschichtlichen Verbreitetheit jener chaldäischen Einrichtung zum mannigfachen Zeugniss, von dem achtstockigen Thurme Babylons und dem ägyptischen Achtgötterkreis an bis herab zu Agrippas Pantheon und zum Kódung vorrós und eingeborenen Esmun der Neu - Platoniker; von den 14 Niobiden, 7 Thoren Thebens und 7 Schwänen Apollons herab zu den 7 Schwänen und 7 Raben, 7 Geisslein, 7 ausgesetzten Kindern und 7 oder 8 Zwergen unsrer deutschen Märchenwelt; und von dem noch heute unter fast allen Völkern der Erde lebendigen Gebrauch der Woche und Wochentage bis wieder zurück zu den 7 Schöpfungstagen der Genesis.

Völkerkreise in Afrika.

Das Drängen der Völker nach der Küste, wie es sich besonders im Westen Afrika's bemerkbar macht, wird weniger durch centralen Impuls, als durch peripherische Anziehung (in Folge der Bereicherungen durch fremdländischen Seehandel) veranlasst, und so ist die Physiognomie der Strandbewohner, an der Gold- und Sklawenküste sowohl, wie am Gabun und Ogowe verschiedentlich neu umgestaltet worden.

Wie überall, liegt der Ausgang der Wanderungen in den Sitzen von Nomadenstämmen, also in denjenigen Localitäten, die eine unstete Lebensweise (ob an sich oder durch den bestehenden Civilisationsgrad der jedesmaligen Bewohner) bedingen, und entweder drangen dann die Eroberer direct nach dem Meere vor, oder die Züge dahin waren (wie in Senegambien) secundäre Folgen der im Innern veranlassten Wanderungen.

Der Knotenpunct in den Verschlingungen afrikanischer Völkerzüge bleibt unsern Blicken entzogen, so lange sich der äquatoriale Theil des Continentes.

Zeitschrift für Ethnologie, Jahrgang 1875.

10

hinter dem Geheimniss einer terra incognita verschleiert, bis jetzt schwebt das geographische Bild Africa's unconstruirbar in der Luft, unsere elementare Unkenntniss geht so weit, dass wir noch zwischen dem Gegensatze eines Ja und Nein, von Schwarz und Weiss, des Negativen und Positiven schwanken, dass wir bald auf eine Depression oder doch Plateau, bald auf ein Hochgebirge rathen. Ersteine Linie, die von Südwesten her in nordöstlicher Richtung gezogen die Küste Niederguinea's mit den festgestellten Puncten im oberen Nilgebiet verbindet und den Aequator auf etwa dem 40" Längengrad im Innern Africa's schnitte, würde die Thatsachen liefern, um Verständniss der orographischen Wasserscheiden zwischen Benue, Ogowe, Congo, Zambesi und Bachr-el-Dschebel das Gesammtbild Africa's abzurunden.

Hiermit würden wir auch erst den Ausgang der Menschheitsgeschichte verstehen, deren früheste Zeugen auf Afrika's Boden erbaut sind, und der, wie überall, unauflöslich mit der topographischen Grundlage verwebt ist. Stets sind es diejenigen Gegenden, wo sich das Leben aus klimatisch- geographischen Ursächlichkeiten im Wanderzustand erhält, die das Centrum für Völkerwirbel bieten, die Umgebung geschichtlich umgestaltend, und während sich in Asien vornehmlich drei solcher Mittelpuncte erkennen lassen, fanden sich in Afrika mehr als die doppelte Zahl, so dass im Gegensatz zu den grossen und mächtigen Zügen, mit denen sich die Geschichtswege (den Strichen der Gebirgsketten folgend) in Asien und Europa dauernd und unauslöschlich eingegraben haben, in Afrika aus kurzen Wellenschlägen ein buntes Völkergetümmel entsteht, das dann freilich ebenso rasch vorüberrauscht, ohne seine Zeugen zurückzulassen.

Solche Geschichtsstrudel quellen in Afrika von Norden nach Süden, aus den maurischen Zügen im El-Hodh (auf asiatische Einwirkungen in der Berberei für den ersten Anstoss zurückzuführend), dann von den westlichen und östlichen Tuareg (als wandernder Verwandter ansässiger Kabylen), den Avellimiden und Kelowi, ferner von Osten nach Westen aus Dongola und Nubien in Bakara und Tündjur (mit traditionellen Rückweisungen auf Yemen), und von Westen nach Osten an den Fellatah oder Fulbe.

In Südostafrika zeigen sich die von den Hochländern Chagga's hergeleiteten Orloikob-Stämme (der Masai und Wakuafi in Berührung mit den Hirten unter den Wakamba), dann ähnliche, das Südende des TanganyikaSee's umschreitend, von Unyamuezi her, das Binnenland mit den Schrecken verwüstender Zimba oder Jaga füllte, ferner aus den Strichen der Banyai im Monomotapa-Strich (und den Maravi-Ländern am See Maravi oder Zachaf, als Nyassa oder Nyanja), in der Beuge des Zambesi, her von Verwandten der in Amaponda, Amatenda und Amakosa nach Süden vordringenden Kaffern, die mit den von den Zulu abgezweigten Matabelen die Drachenberge durchbrachen, die Makololo aus den Bassuto mit sich fortreissend, und auf der Scheide zwischen Nord- und Südafrika stehen im Osten die der Gallas, welche (mit Danakil nach der Küste zu und in Beziehungen zu den Somali) die Berg

insel Abyssinien's umwogend und durchschneidend, sich als Wahuma in die Seen-Regionen erstrecken, während wir im Innern jetzt Aufschluss über das Centrum zu erhalten haben werden, dessen Effecte sich als Niam-Niam im Osten, als Faon im Westen bemerkbar machen, mit eigenartigen Beziehungen zur altägyptischen Cultur im Norden, und im Süden zu jenen mittelafrikanischen Negerstaaten der Monbuttu, die uns Schweinfurth eröffnete, und jenseits der Linie des Matua-Yamvo, die jetzt in Angriff genommen werden soll. Schon die Ueberlieferungen der Faon führen auf eine frühere Abhängigkeit von dem Reich des Muata-Yamvo, das (nach Barth) über Bimbire vom Sudan aus (wo es als Muropue bekannt ist) besucht scheint und in den, von den Murundas oder Lundas unterworfenen Messiras (des Cazembe) auf den Messira zwischen Waday und Baghirmi deuten.

So würden sich neben dieser inner-afrikanischen noch als Geschichtskreisungen ergeben: die maravische, die uniamuesische, die äthiopische und dann in ihren Wurzeln bis Asien verzweigt, die sudanische, hervorgernfen durch die Berber im Norden der Sahara und nach Yemen hineinreichen Impulswirkungen im Osten, mit seitlichem Wellenstoss der (bis in die spanische Geschichte Europa's fühlbaren) Marabuten nach dem senegambischeu Mesopotamien (und der Reaction der Fulbe von dort nach dem untern Lauf des Niger hin).

Bergländer wirken trennend und in Dialecte zersplitternd, wogegen das anfangs eine noch unebersteiglichere Barriere bildende Meer die Küstenbewohner nahe verbindet, wenn der Stamm zum Schiff gehöhlt ist, und ebenso wirkt die Wüste Völker einigend, wenn sie mit dem Wüstenschiff, dem Kamel, durchzogen werden kann, dessen Einführung in Africa Darius zugeschrieben wird.

Wie jetzt berberische (und zeitweis maurisch-arabische) Stämme, versahen im Alterthum die Garamanten den Handel zwischen Aegypten, Cyrenaica, Tripolis und Carthago, und diese Garamanten (auf die nach Westen hin die der Sonne fluchenden Ataranten und dann die Atlanten folgten, die nichts Lebendes assen und im Traum keine Visionen sahen) waren es, die (zu Herodot's Zeit) in Phazania (Fezzan) äthiopische Troglodyten jagten, deren Sprache dem Vogelgezwitscher verglichen wurde, wie die der Fels-Tibbu oder Tibesti (nach Hornemann) von den Bewohnern Augila's (von wo die Nasamonen zu den Zwergen gelangt waren. Balbus besiegte (19 a. d.) die Garamanten, von denen unter Tiberius Gesandte nach Rom kamen, und als ihre Hauptstadt Tapaun oder Germa, von wo Septimins Flaccus gegen die Aethiopier gezogen, von diesen angegriffen wurde, begab sich Julius Maternus von Leptis Magna nach Agisymba, unter welcher Bezeichnung Ptolemãos das südliche Africa begriff.

Als die asiatische Einwanderung (s. Sallust) sich mit den Libyern gemischt, wurden die Gaetuler, als jetzt westliche Nachbarn der Garamanten, in die Wüste gedrängt, wo sie zum Theil den Königen Numidien's unter

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »