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den Tod. Gewaltig ist für jeden der Eindruck des plötzlich herantretenden Endes, um so gewaltiger, je unvermittelter der Abstand des kräftigsten Lebens von dem plötzlichen Hinsinken ist. Doch das ist noch nicht alles; gerade ob dieses tiefen Eindruck es erscheint wohl, der zu leben aufgehört, im Schlafe seinen Freunden und weckt oft in ihnen den Gedanken und die Frage, wohin er gegangen.

Weise

Wir können uns nicht anders denken, als dass diese In welcher ersten Anregungen auf die gesammten geistigen Fähigkeiten wirken diese einwirken. Die Erklärung, in welcher Weise dies geschehe, Anreist zu häufig und zu verschieden ausgefallen, als dass es möglich wäre, hierauf näher einzugehen, wollen wir nicht eine neue Abhandlung über diesen Gegenstand vorlegen.

Es mag demnach genügen, hier nur beispielsweise einige wenige anzuführen. Sieht der Mensch zu wiederholtenmalen die Sonne emporsteigen, empfindet er zu gleicher Zeit damit Wärmegefühl, so denkt er, die Sonne sei die Ursache der entstehenden Wärme. So geht es bei einer ganzen Reihe von Erscheinungen. Es drängt sich bald die Annahme auf, dass den Wirkungen eine Ursache zugrunde liegen müsse, die er, weil er sie sinnlich nicht wahrnehmen kann, auf eine übersinnliche zurückzuführen genöthigt ist: Das Causalitätsgesetz entwickelt sich in ihm halb- oder ganzbewusst, nur stellt seine Phantasie oft irrigerweise die verschiedensten Dinge in das Verhältnis von Ursache zur Wirkung. Furcht und Angst vor den ihn umgebenden Naturerscheinungen, denen er keinen Widerstand zu leisten fähig ist, aber auch Freude über manche derselben und Beseeligung lassen ihn den Einfluss höherer Mächte klar empfinden, die er für gut hält, wenn ihm Freudiges zutheil wird, für böse, wenn sie ihm hemmend und vernichtend in den Weg treten.

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D. F. Strauss (Alte und neue Glaube, 2. Aufl. 1872, S. 95 ff.) folgt den Ausführungen Hume's, wonach nicht der uneigennützige Wissens- und Wahrheitstrieb, sondern der sehr interessierte Drang nach Wohlbefinden die Menschen ursprünglich zur Religion geführt habe; indem er auch der epikuräischen Ableitung der Religion aus der Furcht beipflichtet, macht er darauf aufmerksam, wie viele Äusserungen der Natur sich dem Menschen feindlich erweisen; er ist der Ansicht, dass

gungen?

man sich vor solcher Gleichgiltigkeit der Natur gegen den Menschen, die dieser nicht ertrage, wogegen sein Innerstes sich wehre, nur dadurch retten könne, dass er sich selbst in sie hineinträgt. Sie ist nur dann kein unmenschliches, wenn sie ein menschenähnliches Wesen ist. Dann sind selbst die verderblichen Naturgewalten nicht mehr so schlimm wie sie aussehen. . ., persönlich vorgestellt als höhere Wesen, als Dämonen oder Gottheiten, sind sie zwar böse Wesen, aber es ist doch schon viel gewonnen: eine Handhabe nämlich, sie zu fassen. Man behandelt sie wie grausame, übermächtige Menschen, gegen die ja auch nichts auszurichten ist, als dass man sich ihnen unterwürfig erweist, sich gute Worte und Geschenke nicht „dauern" lässt, und siehe da, sie zeigen sich tractabler als man hoffen durfte

Schon im Alterthume haben mehrere die Furcht im allgemeinen als das Hauptmotiv des religiösen Gefühles bezeichnet, das wir ja auch in unserer Muttersprache „Gottesfurcht" nennen; so für die Römer Polybius (VI. 56); dem Lucretius zugeschrieben wurde das vielleicht nicht ihm zugehörende, jedenfalls seiner Sinnesart entsprechende und oft citierte Wort: „Die Furcht hat zuerst die Götter erfunden;" (Primus in orbe Deos fecit timor) wie ja die ganze epikuräische Schule ihrem Meister als das grösste Verdienst anrechnet, dass er die Welt von der Furcht befreit habe, es finde ein Eingreifen der Oberen in den Weltlauf statt.

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In jüngster Zeit hat W. Bender in Bonn in seinen Werken Über das Wesen der Religion" (Bonn, 1888, 4. Aufl.) und zuletzt in einem anderen „Der Kampf um die Seligkeit“ (Bonn 1888) das Entstehen der Religion aus dem Streben nach Glückseligkeit zu erklären versucht. Dieselbe ist nun nach dem Stande unserer Cultur als eine sehr verschiedene zu denken; sie hängt jedoch nie von unserer Kraft und Einsicht allein, sondern immer und überall von der Gunst oder Ungunst der Verhältnisse ab, in welchen wir sie zu lösen haben. An diesen Grenzen menschlichen Könnens tritt nun der Anlass zur Religionsbildung ein; sie ist der Wunsch nach Erfolg im Kampfe ums Dasein. Der Mensch will sich des Beistands helfender Mächte erhalten oder gewinnen und macht dabei die Erfahrung, dass diese Hülfe an Forderungen und

an Ordnungen geknüpft ist, denen er sich unterwerfen muss. So wie sich der Mensch seine Lebensziele gestaltet, so wie er sich seine Ideale bildet, so wird ihm auch die Gottheit anders erscheinen. Die Macht des Selbsterhaltungstriebes erzeugt aber auch den Glauben an die Fortdauer des Individuums über den Tod hinaus.

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sich das

Den verschiedenen Anregungen folgend, werden auch Formen, die Formen, die das Religionsgefühl eingeht, verschieden sein. Ausser jenen geographischen Abstufungen ist auch die geistige ReligionsAnlage der Völker ursprünglich verschieden, wie denn die äussert. Japhetiden (Arier) zum Natur-Cultus neigen, die Semiten zum Monotheismus sich wenden.

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im

Der Naturdienst wird umso fester begründet sein, je Naturdienst überwältigender der Eindruck der Erscheinungen ist. In den Allgemeinen südlichen Breiten mit fast beständig reinem, sternbedecktem und im Himmel sind dieser selbst, die Gestirne, die Sonne, der Mond Gegenstände der Verehrung.

Auch die Wüste kann in ihrer Grossartigkeit und Einfachheit zur Bildung einer Religionsform wesentlich beitragen. Die Wüste ist zur Weckung desselben sehr hilfreich, weil sie bei der Trockenheit und Klarheit der Luft die Sinne nicht allen jenen reizenden Wahnbildern des Waldlandes aussetzt, den Lichtstrahlen, wenn sie durch Lücken der Baumkronen auf zitternden und spiegelnden Blättern spielen, den wunderlichen Gestalten knorriger Äste, kriechender Wurzeln und verwitterter Stämme, dem Knarren und Seufzen, dem Flüstern und Rauschen, dem Schlüpfen und Rascheln, überhaupt allen jenen Stimmen und Lauten in Busch und Wald, bei denen uns so gerne das Truggefühl unsichtbarer Belebtheit überschleicht. In den Wüsten schleppen und schleichen auch keine Nebelschweife über feuchten Wiesengrund" (Völkerkunde von Oscar Peschel, Leipzig 1874, S. 335). Jedenfalls ist ausser diesen zumeist negativen Wirkungen der Wüste merkwürdig und bedeutsam, was uns von der positiven Wirkung derselben bestätiget wird. Erst dort bildete sich der ehemalige Priester von Heliopolis, Mose, zum Führer seines Volkes, dort vergass er die aegyptischen Bilder aus Stein, die Hieroglyphenköpfe und Symbole. Dort in der Wüste musste erst das alte Judengeschlecht mit seinem aegyptischen

Besonderen.

griechische.

Heidenthume begraben werden, ehe sich bei einem neuen, unter Wüstengedanken und Wüstenbildern erwachsenen der Monotheismus verhärtete. Auch der feurige Elias zog sich in die Wüste zurück. Johannes der Täufer predigte in der Jordans-Wüste, und Christus selbst verschmähte nicht, sich zu seiner Laufbahn 40 Tage und Nächte in der Wüste, entfernt vom Welttumult, vorzubereiten (vgl. Peschel, 1. c. 334).

So viel von der allgemeinen Naturverehrung, inwiefern sich die Natur dem eine bestimmte Gegend bewohnenden Menschen als Universum darstellt.

Doch auch die einzelnen Naturgestaltungen, die Steine, Bäume und Wald, Flüsse, Thiere werden zum Gegenstande der Verehrung. Ganges und Indus waren den Indern zu göttlichen Wesen geworden, bei Semiten und Griechen genossen Steine hoher Verehrung.

Geheiligte Es waren dies grösstentheils Steine, die entweder wirklich vom Himmel gefallen waren (Meteoriten) oder von denen man Steine. solches voraussetzte.

semitische

,,Coronationstone" in

Abtei in

Cultussteine

in Trans

Hinsichtlich der Griechen werden wir bald auf diesen der West Gegenstand zurück kommen, und erinnern hier nur kurz an minster- die Xidot àypot, an die Hermen, und jenen aus weissem Marmor London. gearbeiteten Stein, der, im Heiligthum von Delphi stehend, der Sage nach der Mittelpunkt der ganzen Erde sein (Pausanias, baikalien. X., 16, 1, Pindar, IV. pyth. Gesang, 4, 74) sollte; an dieser Stelle sollten ihr zufolge die beiden Adler, welche Zeus von den entgegengesetzten Enden der Erde aussandte, zusammengetroffen sein (Schnitzer, Pindar's Siegesgesänge, IV. pyth. Ges., Note zu V. 4); und so hier der Nabel (upakos) der Erde bestehen.

Unter den von Semiten hochgehaltenen Steinen möge der in der Kaaba aufgestellte Stein erwähnt werden, der seit dem 2. Jahre der Hedschra zum "Kibleh", d. h. als Gegenstand der Richtung des Gesichtes beim Gebete dient, und der Sage nach Abraham durch den Engel Gabriel überbracht worden sein soll. Verschiedene arabische Stämme stritten sich Jahrhunderte lang um den Besitz der Kaaba, und so gross war die Verehrung, die man für sie hegte, dass aus den Mauern, die sie einfassten, von Colonisten, welche

Mekka verliessen, Steine abgebrochen wurden, die in der neuen Heimat eine Art Verehrung genossen (F. Ch. Schlosser's Weltgesch. f. d. Deutsche Volk, Frankf. a. M. 1846, V. Bd. S. 21, 22).

Von den den Hebräern werten Steinen führen wir zuerst an, dass ,,in den vormosaischen Zeiten jeder Erzvater, wo er eben häuslich verweilte, einen Altar baute; man errichtete Denksteine zur Erinnerung an besonders merkwürdige Begebenheiten, bei denen man das Walten des höchsten Wesens vorzüglich wahrgenommen zu haben glaubte und heiligte diese Steine durch das bedeutsame Öl zu Salbsteinen." (Hebräische Alterthümer v. Dr. G. G. Roskoff, Wien, 1857, S. 188.) Solche geheiligte Steine werden in der heil. Schrift zu wiederholtenmalen erwähnt, z. B. der Stein, auf welchem einschlafend Jakob die Engel auf der Leiter auf- und niedersteigen sah (I. Mos., XXVIII.), oder jene Steine, die zum Zeugnis des Bundes zwischen Jakob und Laban dienten (ibid. XXXI.).

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Durch ein eigenthümliches Schicksal ist ein höchst merkwürdiger verehrter" Stein dazu bestimmt, englisches Leben mit semitischer Sage zu verbinden. Es ist dies der grosse, in der Westminster-Abtei befindliche Stein, Krönungsstein (coronation stone) genannt. Die Sage meldet, dass dies derselbe Stein sei, auf dem der Patriarch Jakob den Traum von der Himmelsleiter hatte, auf welcher die Engel auf- und niederstiegen (I. B. Moses, XXVIII., 11, 12). Nach dem weiteren Verlauf der Sage wurde der Stein durch Israeliten nach Agypten gebracht, wohin der Sohn Kekrops' von Athen kam und die Tochter des Pharao, Skota, heiratete; das Paar floh mit dem Steine nach Sicilien oder Spanien, von wo er durch den Schotten Milo nach Irland gebracht wurde; auf ihm wurden die Könige dieses Landes gekrönt war der auf ihn erhobene Held der richtige Nachfolger, so schwieg der Stein, sobald auf ihm ein Usurpator Platz nahm, stöhnte er laut. Soweit die Sage. Von Irland kam der Stein nach Schottland, und dort finden wir ihn geschichtlich beglaubigt im 9. Jahrhunderte auf Scone; von ihm hiess Scone der Hauptsitz (sedes principalis) von Schottland, das auch das Königreich von Scone genannt

Arneth, Hellenische u. römische Religion.

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