HAGEDORN. DER MAI. Der Nachtigall reizende Lieder Wie munter sind Schäfer und Heerde! Wie gleichet doch Zephyr der Floren! Sie wählen den Wechsel zur Pflicht. Nun heben sich Binsen und Keime; Nun kleiden die Blätter die Bäume; Nun schwindet des Winters Gestalt; Nun rauschen lebendige Quellen Und tränken mit spielenden Wellen Die Triften, den Anger, den Wald. HAGEDORN. MAY. Already the nightingale's strain, year. The lark soars upwards and sings, How cheerful are shepherds and sheep! Now double their kisses the doves, Now Zephyr with Flora allied, He plays round the buds and the sheaves, And jealousy parteth them not. The buds and the rushes are seen, The garb of the forest is green, The forest, the plain, and the field. Wie buhlerisch, wie so gelinde Nun stellt sich die Dorfschaft in Reihen Nicht fröhlicher, weidlicher, kühner DAS HÜHNCHEN UND DER DIAMANT. Ein verhungert Hühnchen fand Und verscharrt' ihn in den Sand. Möchte doch, mich zu erfreu'n Unglücksel'ger Überfluss, Unsern Schätzen fehlen muss. How wooingly, gentle, and kind, In rows now the villagers stand, More cheerful, more active, or brave, The bonnet of freedom on high. O the envy of cities excite! Who with rustics in courage can vie? THE HEN AND THE DIAMOND. A hungry hen, in time of dearth, She spake, "What joy were it for me, Well may abundance be deplored, KLEIST. LOB DER GOTTHEIT. Tausend Sternenheere loben meines Schöpfers Pracht und Stärke, Aller Himmelskreise Welten preisen seiner Weisheit Werke, Meere, Berge, Wälder, Klüfte, die sein Wink hervorgebracht, Sind Posaunen seiner Liebe, sind Posaunen seiner Macht. Soll ich denn allein verstummen? Soll ich ihm kein Lob lied bringen? Nein, ich will des Geistes Flügel auch zu seinem Throne schwingen; Und wenn meine Zunge stammelt, o so sollen nur allein Dieser Augen milde Bäche Zeugen meiner Ehrfurcht sein. Wer heisst Millionen Sonnen prächtig, majestätisch glänzen? Wer bestimmt dem Wunderlaufe zahlenloser Erden Grän zen ? Wer verbindet sie zusammen? Wer belebet jeden Kreis? Deines Mundes sanfter Athem, Herr! Dein mächtigstes Geheiss. Durch dich schmückt die Hand des Frühlings mit Tapeten unsre Gränzen ; Durch dich muss das Gold der Ähren und der Trauben Pur pur glänzen ; Du erfüllst die Welt mit Freude, wenn die Kälte sie be siegt, Wenn sie eingehüllt in Flocken, wie in zarten Windeln, liegt. |