Was hold im Lenze blühte, So lang' Kraft in mir webet, Soll feige nun ich klagen, Wir kennen ja den Schützen, Gegossen ganz aus Stahl; Nichts wird vor ihm uns schützen, Fiel auf uns seine Wahl. Drum lass, o Arzt, dein Streben! What bloomed in Spring so sweetly Oft fades e'er Autumn's gloom; There's one time for the blossom, Another for the tomb. While life with strength endows me I'm like the nightingale, Who wakes with thrilling echo The forest, mead, and dale. Shall I then, like a coward, Well do we know the marksman, From him will nought protect us, Physician, strive no more then! FREILIGRATH. LÖWENRITT. Wüstenkönig ist der Löwe; will er sein Gebiet durchfliegen, Wandelt er nach der Lagune, in dem hohen Schilf zu liegen. Wo Gazellen und Giraffen trinken, kauert er im Rohre ; Zitternd über dem Gewalt'gen rauscht das Laub der Syco more. Abends, wenn die hellen Feuer glühn im Hottentottenkraale, Wenn des jähen Tafelberges bunte, wechselnde Signale Nicht mehr glänzen, wenn der Kaffer einsam schweift durch die Karroo, Wenn im Busch die Antilope schlummert, und am Strom das Gnu: Sieh', dann schreitet majestätisch durch die Wüste die Giraffe, Dass mit der Lagune trüben Fluten sie die heisse, schlaffe Zunge kühle; lechzend eilt sie durch der Wüste nackte Strecken, Knieend schlürft sie langen Halses aus dem schlammgefüllten Becken. Plötzlich regt es sich im Rohre; mit Gebrüll auf ihren Nacken Springt der Löwe; welch ein Reitpferd! sah man reichere Schabracken In den Marstallkammern einer königlichen Hofburg liegen, Als das bunte Fell des Renners, den der Thiere Fürst be stiegen? FREILIGRATH. THE LION'S RIDE. From his lair the desert king arose through his domain to fly, To the far lagoon he wanders, in the lofty reeds to lie; Where gazelles drink and giraffes, he lurks upon the rushy shore ; Trembling o'er the mighty monarch, waves the shady sycamore. When at eve the blazing fire crackles in the Caffre's kraal, When on Table Mount no more the signal flutters in the gale, When the solitary Hottentot sweeps o'er the wide karroo, When the antelope sleeps 'neath the bush, and by the stream the gnu: Lo! then stalks majestically through the desert the giraffe, There to lave the stagnant waters, there the slimy draught to quaff; Parched with thirst, he skims the naked plain his burning tongue to cool, Kneeling, with extended neck, he drinks from out the miry pool. Suddenly the rushes quiver; on his back, with fearful roar, Springs the lion; what a steed! were richer housings e'er before, Seen in knight's or prince's stall, or on the champing war steeds sides Than the spotted charger's trappings, which the desert king bestrides ? In die Muskeln des Genickes schlägt er gierig seine Zähne ; Um den Bug des Riesenpferdes weht des Reiters gelbe Mähne. Mit dem dumpfen Schrei des Schmerzes springt es auf und flieht gepeinigt; Sieh', wie Schnelle des Kameeles es mit Pardelhaut vereinigt. Sieh', die mondbestrahlte Fläche schlägt es mit den leichten Füssen ! Starr aus ihrer Höhlung treten seine Augen; rieselnd fliessen An dem braungefleckten Halse nieder schwarzen Blutes Tropfen, Und das Herz des flücht'gen Thieres hört die stille Wüste klopfen. Gleich der Wolke, deren Leuchten Israel im Lande Yemen Führte, wie ein Geist der Wüste, wie ein fahler, luft'ger Schemen, Eine sandgeformte Trombe in der Wüste sand'gem Meer, Wirbelt eine gelbe Säule Sandes hinter ihnen her. Ihrem Zuge folgt der Geier; krächzend schwirrt er durch die Lüfte; Ihrer Spur folgt die Hyäne, die Entweiherin der Grüfte; Folgt der Panther, der des Caplands Hürden räuberisch verheerte; Blut und Schweiss bezeichnen ihres Königs grausenvolle Fährte. |