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So legt die Nacht mit Muttergüte
Sich um die Seele schmerzen voll;
Es läutert still sich im Gemüthe
Zur Wehmuth jeder bitt're Groll.
Die Thränen, die vergessen schliefen,
Nun strömen sie in mächt'gem Lauf:
Es steigt aus wunden Herzenstiefen
Ein rettungsahnend Beten auf.

MENSCHLICHKEIT.

Wohl haben auf ergrauter Erde
Die Völker zahllos schon gewohnt,
Und auf verschiednem Opferherde
Die Götter mannichfach gethront.

Auch nach uns werden andre Frommen
Dem Herrn noch schönern Altar weihn;
Es werden junge Leiden kommen,
Und neue Freuden werden sein.

Mich irrt es nicht! Mit Liebesblicke
Schau' ich der Zeiten Ringen an;
Es wechseln Völker und Geschicke,
Die Menschheit geht die gleiche Bahn.

Ich weiss, dass nie ein Tag erglommen,
Der froh nicht Eine Brust gemacht;
Dass nie nach Frost ein Lenz gekommen,
Der nicht Ein Lied der Welt gebracht.

Ich weiss, dass aus des Bechers Gusse
Ein Schöpferstreben aufwärts schiesst;
Dass sich in süssem Frauenkusse

Ein milder Born von Kraft erschliesst.

Thus with a mother's love the night
Twines round the soul its fond embrace;
The angry waves of hate and spite
In sadness find a resting-place.
The tears which once forgotten slept
Course downwards in resistless streams,
And from the heart which thus hath wept
Rise prayers, through which salvation beams.

HUMANITY.

Upon the hoary earth already

Have countless nations been enrolled,
And holocausts to gods been offered,
Enthroned on altars manifold.

Again the pious will hereafter
To God still fairer altars build,
And sorrows yet unknown be suffered,
And with new joys the heart be filled.

It blinds me not! With Love's affection
The strife of Time I gaze upon,
'Mid changing destinies and nations
Humanity rolls smoothly on.

I know that ne'er a day hath broken
Which gladdened not one single breast;
That ne'er a spring hath followed winter
But with a song the world it blessed.

I know that from the goblet's torrent
Conceptions vast, creative, rise;
I know that in a woman's kisses
A gentle fount of vigour lies.

Ich weiss, dass überall der Himmel
Mit Wolken droht, mit Lächeln blaut,
Und Nachts zum ernsten Sterngewimmel
Allwärts ein Auge gläubig schaut.

So schau' ich ewig nur das Gleiche,
Das jede Menschenbrust durchzieht,
Und Brüder nur, wohin im Reiche
Des Weltenrunds mein Auge sieht.

Ein Ring bin ich in grosser Kette
Der Zukunft, der Vergangenheit;
Und durch des Kampfes Brandung rette
Das Kleinod ich der Menschlichkeit.

GEIBEL.

HERBSTLIED.

Nun strömet klar von oben
Der Tag ins Land herein,
Von tiefem Blau gewoben
Und lichtem Sonnenschein.

Es will noch einmal blühen
Der Wald bevor er starb;
Er prangt in goldnem Glühen,
Und lächelt purpurfarb.

I know that everywhere the heavens Now darkly frown, now smile so bright, That everywhere an eye believing

Beholds the starry host by night.

Thus 'tis the same, the same for ever,
That thrills through every human breast;
I see but brothers wheresoever
Mine eyes upon the earthball rest.

A link of that great chain which bindeth The future to the past am I;

I snatch from out the struggling surges The jewel of humanity.

GEIBEL.

AUTUMN SONG.

Now o'er the land, from Heaven,
A flood of daylight streams,
Of azure blue 'tis woven,
And sunny, golden beams.

Fain would again the forest
Bloom ere it bids adieu;
It glows in golden splendour,
And smiles with crimson hue.

Und fern im Glanze schliesset
Sich Berg an Berg gereiht,
Und Sabbathstille fliesset

Im Thale weit und breit.

Was will dichs Wunder nehmen,
O Freund, zu dieser Frist,
Dass deine Brust ihr Grämen
Wie einen Traum vergisst?

Dass du der alten Sorgen
Mit Lächeln nur gedenkst,
Und in den goldnen Morgen
Dich voll und froh versenkst?

O gieb dich hin dem Frieden,
Und sauge diesen Glanz,
Der aller Welt beschieden,
In deine Seele ganz.

Lass Ruh und Lied sich gatten
Bei frommen Harfenklang,
Der letzten Trauer Schatten
Versühne mit Gesang.

Der Sonne heb' entgegen

Den Becher jungen Weins,

Und heischt der Trunk den Segen,

So wünsche segnend eins:

Dass, wenn nach Freud' und Leide

Dein Herz einst brechen will,

Wie dieser Herbst es scheide

So heiter, gross und still.

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