ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

HERDER.

LIED DES LEbens.

Flüchtiger als Wind und Welle
Flieht die Zeit; was hält sie auf?
Sie geniessen auf der Stelle,
Sie ergreifen schnell im Lauf;
Das, ihr Brüder, hält ihr Schweben,
Hält die Flucht der Tage ein.
Schneller Gang ist unser Leben,
Lasst uns Rosen auf ihn streu'n.

Rosen; denn die Tage sinken
In des Winters Nebelmeer.

Rosen; denn sie blühn und blinken
Links und rechts noch um uns her.
Rosen stehn auf jedem Zweige
Jeder schönen Jugendthat.

Wohl ihm, der bis auf die Neige
Rein gelebt sein Leben hat.

Tage, werdet uns zum Kranze,
Der des Greises Schläf" umzieht
Und um sie in frischem Glanze
Wie ein Traum der Jugend blüht.
Auch die dunkeln Blumen kühlen
Uns mit Ruhe, doppelt süss;
Und die lauen Lüfte spielen
Freundlich uns in's Paradies.

HERDER.

SONG OF LIFE.

Time more swift than wind and billows
Fleeth. Who can bid it stay?

To enjoy it when 'tis present,
To arrest it on its way,

This, ye brothers, will the fleeting

Of the winged days restrain;
Let us strew life's path with roses,

For its glory soon will wane!

Roses! for the days are merging
Into winter's misty tide,

Roses! for they bloom and blossom
Round about on every side.

On each spray there blossom roses,
On each noble deed of youth;
Happy he who, till its waning,
E'er hath lived a life of truth.

Days, O be ye like a garland,
Crowning locks of snowy white,

Blooming with new brightness round them,

Like a youthful vision bright.

E'en the dark-hued flow'rs refresh us

With repose of matchless price,

And refreshing breezes waft us

Kindly into Paradise.

LILIE UND ROSE.

Lilie der Unschuld, und der Liebe Rose,

Wie zwei schöne Schwestern steht ihr bei einander, Aber wie verschieden !

Du der Unschuld Blume, bist dir selbst die Krone: Ohne Schmuck der Blätter, auf dem nackten Zweige, Schützest du dich selber.

Du von Amors Blute tief durchdrung'ne Rose,

Du von seinen Pfeilen vielgetroffner Busen,
Brauchest um dich Dornen.

BÜRGER.

LENORE.

Lenore fuhr um's Morgenroth
Empor aus schweren Träumen :
,,Bist untreu, Wilhelm, oder todt?
Wie lange willst du säumen ?"
Er war mit König Friedrichs Macht
Gezogen in die Prager Schlacht,
Und hatte nicht geschrieben,
Ob er gesund geblieben.

Der König und die Kaiserin,
Des langen Haders müde,
Erweichten ihren harten Sinn

Und machten endlich Friede;
Und jedes Heer, mit Sing und Sang,
Mit Paukenschlag und Kling und Klang,
Geschmückt mit grünen Reisern,

Zog heim zu seinen Häusern.

LILY AND ROSE.

Innocence and love, fair lily and sweet rose,
Like two lovely sisters stand ye side by side,
Yet how different!

Flow'r of innocence, thou art thyself the crown;
Unadorned by leaves, upon thy naked stem,
Guardest thou thyself.

Thou, fair rose, in whom flows Cupid's glowing blood,
Thou, whose breast so often by his shaft is pierced,
Needest thorns around thee.

BÜRGER.

LENORE.

Lenore starts at day break's shine,
From troubled dreams: "O say,
"Art dead or faithless, William mine?
'How long wilt thou delay?"

He'd gone with Frederic's host to wield

His sword on Prague's dread battle field,
Nor had he sent to tell

If he were safe and well.

The monarch and the empress, tired
Of bickering brawl and feud,

To bend their stubborn wills conspired,
And peace at length conclude;

Each host with song and shouting rang,
With trumpet blast and clash and clang;
Decked with a verdant spray,

Each homewards wends his way.

Und überall, all überall,

Auf Wegen und auf Stegen,

Zog Alt und Jung dem Jubelschall
Der Kommenden entgegen.

[ocr errors]

Gottlob!" rief Kind und Gattin laut,

,,Willkommen!" manche frohe Braut. Ach! aber für Lenoren

War Gruss und Kuss verloren.

Sie frug den Zug wohl auf und ab
Und frug nach allen Namen ;

Doch Keiner war, der Kundschaft gab,
Von Allen, so da kamen.

Als nun das Heer vorüber war,

Zerraufte sie ihr Rabenhaar

Und warf sich hin zur Erde

Mit wüthiger Geberde.

Die Mutter lief wohl hin zu ihr : -
,,Ach, dass sich Gott erbarme!
Du trautes Kind, was ist mit dir ?"
Und schloss sie in die Arme.
,,,,O Mutter, Mutter! hin ist hin!
Nun fahre Welt und Alles hin!
Bei Gott ist kein Erbarmen.
O weh, o weh mir Armen! """"

,,Hilf, Gott, hilf! Sieh uns gnädig an! Kind, bet' ein Vaterunser!

Was Gott thut, das ist wohlgethan.

Gott, Gott erbarmt sich unser!"
,,,,O Mutter, Mutter! eitler Wahn!
Gott hat an mir nicht wohl gethan!
Was half, was half mein Beten?
Nun ist's nicht mehr vonnöthen."""

6666

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »