ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors]

Unterhalt giebt; aber was ist alle menschliche Kraft ohne den, der sie darreicht und erhålt! was ist alle menschliche Mühe ohne den, der sie segnet! Es ist weder, der da pflanzet, noch der da begieBet, etwas, sondern allein Gott, der das Gedeis hen giebt. Was kann der Mensch anders als mit dem von Gott ihm verliehenen Vermögen den Boden anbauen, auf den er gestellt ist, den Samen, den Gott ihm darreicht, in die fruchtbare Erde streuen und dann voll Hoffnung aufschauen zu dem unsichtbaren Regierer der Welt, daß den er angewandten Fleiß mit seinem Seegen krönen werde. Wenn dieses schwache menschliche Werk vollendet ist, dann beginnt das große wundervolle Werk Gottes, dann vereinigen fich die gewaltigen Kräfte des Himmels und der Erde zu einer neuen Schöpfung, dann reget sich in dem Schooße der Erde ein unsichtbares Leben und bricht hervor an das Tageslicht in lieblicher Ge= stalt und Farbe zu empfangen die Strahlen der wårmenden Sonne und die Ströme des erquickenden Regens; alle Gestirne des Himmels, die in regelmäßiger Bahn unablässig denselbigen Lauf vollenden, senden der schaf= fenden Erde ihren wohlthätigen Einfluß, alle wunderba= ren Gewalten, die in der Luft, im Wasser, im Feuer sich regen, begünstigen in friedlichem Verein oder in feindlichem Kampf mit einander die Pracht und den Seegen, mit welchem die Erde in immer wachsender Schönheit sich umkleidet; so gedeihen die üppigen Halme, so reifen die nährenden Aehren, so bildet sich die herzerfreuende Traube, so prangt der Baum mit der Last goldener Früchte. Bewundernd

schaut und empfindet der Mensch das Treiben so vieler göttlichen Kräfte um sich her, unfähig mit seinen Bli= cken hineinzudringen in die geheimnißvolle Werkstatt der Natur, aber hinter derselben den ewigen Schöpfer und Erhalter erkennend und seine Herrlichkeit preisend. Und wenn nun das große Werk sich seinem Ende nåhert, wenn an den heißeren Strahlen der Sonne die Felder sich bleichen und die Früchte zur Reife gedeihen, dann tritt der Mensch hinzu aus den Hånden seines unsichtba= ren Vaters die reiche Fülle des Seegens zu empfangen, dann sammelt er ein, was ihm Gottes Gnade, bereitet hat, und aus tief bewegtem Gemüthe wirft er sich nieder vor Gott, dem gütigen und allmächtigen Geber, mit dem Worte jenes heiligen Sångers: lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist seinen heiligen Namen, lobe den Herrn, meine See= le, und vergiß nicht, was er dir Gutes gethan hat. Und das, m. g. F., ist das Gefühl, welches auch uns heute bei dem Rückblick auf die, vergangene Erndte bewegen, mit welchem auch wir die in derselben uns erschienene Herrlichkeit Gottes preisen sollen. Unser Erlöser verweiset in unserm Text seine Jünger auf die Vdgel unter dem Himmel, die ohne zu säen und ohne zu erndten doch ihren Unterhalt von Gott empfangen, er zeigt ihnen die Lilien auf dem Felde, die ohne ihr Zuthun wachsen und gedeihen in unvergleichlicher Pracht, er erinnert sie an die Schönheit, mit welcher Gott das Gras auf dem Felde kleidet, das doch heute stehet und morgen in den Ofen geworfen wird, und lehrt sie so

A

in der Größe und Schönheit der Natur die Allmacht, Güte und Weisheit des Schöpfers bewundern. Ist einer unter uns, m. th. F., der nicht auch in diesem Jahre` wieder dieselbigen Erfahrungen von der Herrlichkeit Gots. tes in der Natur gemacht hätte? haben wir auch gleich den Vögeln unter dem Himmel nicht gefået, nicht geernd= tet, nicht in die Scheunen gesammelt, so hat uns unser himmlischer Vater doch ernähret, so hat er doch aufs Neue in dem allgemeinen Seegen dieser Erndte jedem von uns die Mittel bereitet, deren wir für die Zukunft für unsere und der Unsrigen Erhaltung und für die angenehme Führung unseres Lebens bedürfen. Wir haben gewiß alle auch in diesem Jahre öfters Gelegenheit gehabt uns an dem Genuß der Natur zu erfreuen, haben oft unser Auge geweidet an der Pracht und Fülle, mit welcher sie uns umgab, an dem frischen Grün der Wiesen und der Wålder, an der Schönheit der fruchtreichen Gårten und Aecker, wir haben auch mit Wohlgefallen die Pracht der Blumen geschaut, mit welchen die schöne Erde geschmückt war, und von welchen der Erlöser sagt, daß selbst Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen sei, als sie. Wie mannichmal haben wir nicht an sonnigen Lagen uns gelabt in der freien Natur und dort Stärkung für unsern Körper, Aufheiterung für unsere Seele gefunden, und. wenn unser Weg uns durch wogende Kornfelder führte, wie haben wir uns nicht allein ihres Anblicks, sondern auch der Hoffnung derer gefreut, welchen sie zugehörten, ja wie ist uns auch das ein höchst wohlthätiges Gefühl gewesen, wenn wir irgendwo emsige Arbeiter geschäftig

[ocr errors]

sahen die reifen Früchte zu sammeln und den Seegen der Felder in Empfang zu nehmen! So ist uns überall die herrlichkeit Gottes nahe getreten in seinen Werz ken und hat uns umgeben in lieblichen und erhabenen Bildern, und wenn wir heute in unserer Erinnerung alles Schöne und Gute, was wir genossen haben, wieder zusamṣ menfassen, so können wir es nur ableiten aus dem ewi= gen Quell, aus welchem alle Ströme des Lebens fließen, und müssen voll tiefer Ehrfurcht und Bewunderung ausrufen: Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! du hast sie alle weislich geordnet und bie Erde ist voll deiner Güter!

[ocr errors]

Wenn uns nun so der Rückblick auf die vollbrachte Erndte zur Weckung und Befestigung unserer Frömmigkeit gereicht, so werden wir dieselbige Wirkung erfahren, indem wir

II. zu der Beantwortung der zweiten Frage überz gehen, welche wir aufwarfen und welche wir so ausbrückten: was sollen wir in Beziehung auf unsere Frömmigkeit aus dem Seegen der vollendeten Erndte schöpfen? Alle frommen Gefühle nehmlich, `von welchen die menschliche Seele bewegt wird, sollen nicht flüchtige und vergångliche Rührungen sein, sondern fie sollen sich also befestigen in unserm Gemüthe, daß sie auch auf die Führung und Gestaltung unsers gan= zen Lebens ihren wohlthätigen Einfluß üben. Der Gedanke nun an den großen und reichen Seegen, welchen Gott in diesem Jahre wieder unserm Vaterlande und; so viel wir wissen, auch andern Ländern unsers Erd

theils in der Nähe und Ferne zugetheilt hat, was kann er zunächst anders in uns wirken als eine heitere Ruhe in Beziehung auf alle die nothwendigften Bedürfnisse, ja auf alle Angelegenheiten unsers irdischen Lebens? Die wahre Frömmigkeit ist immer von Friede und Ruhe begleitet; so lange die Seele von Gott erfüllt ist, kann die irdische Sorge den Eingang in sie nicht finden. Zu dieser Ruhe wollte der Erlöser die Seinigen führen und darum zeigte er ihnen in der Natur die schöpferische, erhaltende, segnende Kraft Gottes. Sie sollten nicht ångstlich sorgen für ihr Leben und für ihren Leib, weil dafür von dem himmlischen Vater schon hinreichend gesorgt sei. Sehet die Vögel unter dem Himmel an, sprach er zu ihnen, sie såen nicht, sie erndten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater nåhret sie doch: seid ihr denn nicht vielmehr denn sie? Schauet die Lilien auf dem Felde wie sie wachsen, sie arbeiten nicht, auch spinnen fie nicht; ich sage cuch, daß auch Salomo in allerfeiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist als derselben eins. So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute stehet und morgen in den Ofen geworfen wird, sollte er das nicht vielmehr euch thun? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: was werden wir essen? was werden wir trinken? womit werden wir uns kleiden? Nach solchem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »