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ten, wenn wir gestrauchelt haben, die uns kräftigen, wenn wir matt werden wollen, so führen sie uns durch bas sterbliche Leben demjenigen zu, um den fie jest vers sammelt sind, dem Sohne, welchen der Vater auferwecket ! hat von den Todten, und welchem er Macht gegeben hat lebendig zu machen, welche er will. Und weil es in keit nes Menschen Gewalt steht sich selber das ewige Leben zu erwerben, weil wir allzumal Sünder sind, weil es uns nicht ziemt ein verwerfendes Urtheil auszusprechen über irgend einen, der, wenn auch nur außerlich und von fern, mit dem Erldser in Verbindung getreten ist, weil wir nicht wissen können, auf welchen wundervollen Wer gen die ewige Liebe auch dort noch diejenigen, die hier geistig todt waren, zu demjenigen führen wird, der alle lebendig machen kann durch das Wort seiner Gnade, so dürfen wir auch hoffen und glauben, daß er sich auch derjenigen angenommen haben wird, die von dieser Erde geschieden sind, ohne ihm durch den Glauben innig anzúgehören, und daß sie uns jekt in der Gemeinschaft mit ihm innerlich näher stehen, als damals, da sie noch une ter uns wandelten. Mit dem Auferstandenen stehen die Todten auf, die leiblich und geistig Todten, und so wers den wir auch einst alle wiederfinden, die uns vorausges gangen find in das unbekannte Land, nach welchem wir alle wandern, und die er hier oder dort gerettet hat aus dem Verderben der Sünde; sie stehen uns winkend am Ziele und so werden sie uns einst die Palme des Friedens reichen, wenn auch wir auf Gottes Ruf aus dem sterbs lichen Leben ziehen, so werden sie uns empfangen in dem

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Namen des Erlösers mit unsterblicher Liebe und uns einführen in die ewige Freude, die er bereitet hat allen, die an ihn glauben.

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Meine theuren Freunde, find wir nicht alle schon jeht durch die großen Gedanken, welche das heutige Fest in uns geweckt hat, dem zeitlichen Leben entrückt, und fühlen wir es nicht alle, daß der Auferstandene uns auf einen hohen Berg der Verklärung geführt hat? Muß uns nicht also auch dasselbige begegnen, was in unserm Evangelio den heiligen Weibern widerfuhr, als ihnen verkündet ward, daß sie denjenigen wiedersehen sollten, nach dem ihre ganze Seele sich sehnte? Sie flohen von dem Grabe; denn e8 war sie Zittern und Entsehen ankommen, und sagten niemand nichts; denn sie fürchteten sich. Wohl mochte das Außerordentliche und Unerwartete, was ihnen begegnet war, fie anfangs außer Fassung gesetzt, wohl mochte die wunderbare Offenbarung göttlicher Herrlichkeit an dem Erlöser ihre Gemüther mit jener Furcht erfüllt haben, die dem Menschen eben dann natürlich ist, wenn Gott ein großes freudiges Geschick in sein Leben treten läßt; denn die Furcht, und die Freude gränzen nahe zuz sammen; aber als die ersten Augenblicke des Schreckens vorüber waren, da trat mitten in der Furcht die übermächtige Freude hervor. Die höchste Wonne des Lebens vermag der Mensch nur zitternd und zagend zu tragen, und so gingen auch sie zitternd hinweg von dem Grabe, ihr volles Herz vor denjenigen auszuschütten, die allein ihr großes Gefühl mit ihnen theilen konnten, vor den

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Jüngern, welche den Herrn liebten wie sie; aber in den ersten Augenblicken würden sie auch vor diesen stumm geblieben sein, und sie sagten niemand etwas, weil eine sprachlose Freude in ihrem Herzen wohnte. So, meine geliebten Freunde, wenn der erste irdische Schmerz um unsere Todten sich geldst hat, wenn der Auferstandene uns mit sich erhebt zu dem unvergånglichen Leben, in welches er jene mit sich geführt hat, wenn er uns die großen und köstlichen Stunden gi bt, in denen das Fr dische unserm Geiste entschwindet und nur das eine Gefühl unserer ewigen Vereinigung mit ihm und mit uns fern geliebten Entschlafenen die Seele erfüllt, dann kommt uns auch ein Zittern und Zagen an; aber es ist das Zittern unaussprechlicher Wonne, welche nicht Worke finden kann sich vor ändern zu ergießen, welche stumm bleibt vor denen, die allzufern stehen, als daß sie von ihr mit auf die Höhen der Verklärung gehoben werden könn ten, und welche nur den geliebten und befreundeten Seelen sich kund thut, die sie zu faffen und zu theilen vermö gen. Und darum wird das ein sicheres Zeichen sein von der Gewalt des höheren Lebens, welches heute die Betrachtung der Auferstehung Jesu Chrifti in uns geweckt hat, wenn wir hinausgehen aus diesem Kreise, der Andacht mit einer sprachlosen Freude. Ist das die köstliche Frucht dieser Stunde für uns, dann haben wir auf eine wunderbare Weise alles dasjenige erfahren, was die heili gen Weiber bewegte, als sie von dem Lichte der aufges henden Sonne geleitet zu dem Grabe des Auferstandenen kamen. Denn wie sie gingen wir aus von den ersten

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irdischen Beschäftigungen um uusere Todten, theilten dann mit ihnen das Gefühl unendlicher Leere und Sehnsucht, erhoben uns mit ihnen aus bangen Zweifeln zu der Gewißheit des ewigen und unvergånglichen Lebens, das uns unser Meister bereitet hat, fanden in unzertrennlicher Gemeinschaft bei dem Auferstandenen unsere Todten und uns, und so schwand uns die Zeit und die Erde und die Pforten der Ewigkeit thaten sich auf. Ach! wer heute in der Auferstehung des Herrn für sein kummervolles Herz himmlischen Troft und Frieden gefunden hat und von allen vergånglichen Schmerzen zu einer unvergånglichen Freude erhoben worden ist, der höre nicht auf durch Wort und That die überschwengliche Gnade Gottes zu preisen, die ihm in seinem Sohne erschienen ist, der schlie= Be sich für sein ganzes noch übriges Leben immer fefter und inniger an den Bezwinger des Todes, an den Auferstandenen an, der ihn heute mit dem Glanze seines verklärten Lebens umstrahlt und ihm eine sprachlose Wonne in seine Seele gesenkt hat. Amen.

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III.

Die Verklärung des Erlösers in uns durch den

heiligen Geist.

Am Sonntage Cantate. 1821.

So oft wir uns mit einander zu chriftlicher Erbauung

versammeln, oder so oft wir uns auch nur überhaupt in jenem erhöheten Zustande befinden, welchen wir Andacht nennen, so geschieht es immer mit dem bestimmten Gefühl, welches in allen das gleiche ist, daß das ganze höhere Leben des Geistes, welches wir suchen, nur von Einem ausgehen kann, von dem, der allein unter den Menschen die göttliche Gnade und Wahrheit ans Licht gebracht und uns alle zu seinen Jüngern gemacht hat. Der Erlöser ist der Mittelpunkt, um den wir uns alle ́vereinigen, der uns alle mit sich unter einander zusam= menhålt, und wie auch sonst unsere Gedanken und unsere Ansichten von göttlichen Dingen aus einander gehen mögen, darin stimmen wir doch alle, so wahr wir uns Chriften nennen, überein, daß nur in Christo das Heil zu

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