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so wird in ihm von Tage zu Tage iminer mehr durch die Macht des Geistes der Fürst des Lebens verklärt. Damit hångt aber aufs genaueste

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die zweite Wirkung des Geistes zusammen, von welcher der Erlöser so redet: er wird die Welt überführen von der Gerechtigkeit, daß ich zum Vater gehe, und ihr mich fort nicht sehet. Es ist die große Bedeutung und Kraft des Todes Jesu, welche der Geist dem menschlichen Geschlechte enthüllen foll. So wenig als die Jünger damals noch begreifen konnten, zu welchem Zwecke ihr Meister freiwillig sein Leben zum Opfer brachte, eben so wenig ist uns das Verständniß seines Lodes geöffnet, so lange uns der ers leuchtende Geist noch nicht gekommen ist; wir wissen dann nicht, was wir dazu denken sollen, und bedauern höchstens das mitleidswürdige Schicksal eines Unschuldi= gen und die Thorheit und Sünde der Menschen, die sich an ihm vergriffen. hat aber der heilige Geist das Licht des Glaubens in unserer Seele angezündet, dann überzeugt er uns davon, daß Christus um unserer Ge= rechtigkeit willen gestorben ist, daß er durch Leiden und Lod hindurchgedrungen und zu seinem Vater gegangen ist, um von uns die Laft der Sünde zu nehmen, daß er fich zu einem versöhnenden Opfer gemacht hat für alle unsere Schuld. Damit aber ist uns das höchste gege= ben, was wir bedürfen, darin ruht aller Friede unsers Lebens, alle unsere Hoffnung für die Zeit und die Ewigkeit, und wir betrachten uns nicht mehr als Kinder des Zornes und Fluches, sondern als Kinder der ewigen Gnade.

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Und so, wie der Geist uns erleuchtet hat das heilige Leben des Herrn mit anbetender Verehrung zu schauen, so zeigt er ihn uns nun erst recht in seiner höchsten Verklärung, in dem sühnenden Tode, durch welchen er die Welt gereis nigt und allen Sündern Heil und ewiges Leben erwors ben hat ! wer diese Ueberzeugung ganz in sich aufs genommen und ihre wunderbare besecligende Kraft in den schwersten Versuchungen seines Lebens innig empfunden hat, wer liebend die höchste Liebe erkennt und ans betet, die sich für ihn geopfert hat, in dem ist Christus wahrhaftig verklårt, und dem enthüllet der Geist auch

drittens das lehte Geheimniß, daß durch den Erlöser der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Das begreift Niemand ohne durch, den heiligen Geist. Denn immer noch sehen wir ja täglich die Macht des Bösen in der Welt, die vielen Verwirrungen und das unsägliche Elend, welches es hervorbringt, immer müssen wir selber uns aufs Neue der Sünde anklagen, und überall, scheint es, hat der Fürst der Finsterniß seine verderbliche Herrschaft ausgebreitet, ja er hat wirklich alle' diejenigen in seinen Fesseln, die, abgewendet von dem in Christo erschienenen Lichte der göttlichen Gnade die Dunkelheit suchen, um ihre bösen Werke zu treiben. Aber dennoch ist er gerichtet; dennoch wird er täglich gerichtet in denen, denen der heilige Geist das verklärte Bild des Erldsers in ihre Herzen führt; wo Christus erscheint, da kann der Fürst dieser Welt nicht bleiben, sondern er muß vor dem Glanze des göttlichen Lichtes in seine Finsterniß fliehen, und so wird auch immer mehr, je mehr die

Herzen der Menschen dem heiligen Geiste sich dffnen, die Macht des Bösen auf der Erde verschwinden, ja es ist ganz unmöglich, daß das menschliche Geschlecht wieder zurücksinken sollte in die alte Ruchlosigkeit und Verz derbtheit, seitdem in Christo ihm das Urbild ewiger Gerechtigkeit und Wahrheit erschienen ist. Zu ihm schauen alle auf, die von seinem Geiste ergriffen sind, an ihm stärken und erheben sie sich wieder, wenn sie gefallen. sind, an ihm erkennen sie das hohe Ziel, nach welchem fie streben sollen; so richtet er tåglich in ihnen den Fürsten dieser Welt und verklärt sich in ihnen durch die Macht feines heiligen Geistes.

O! m. th. Fr., möchten wir alle immer mehr uns sere Herzen den beseeligenden Wirkungen des göttlichen Geistes dffnen, der sich an keinem von uns unbezeugt läßt, sondern uns alle beruft und erleuchtet und sammlet zu der Gemeine, von welcher Christus das Haupt ist, damit unser Herr sich täglich mehr in uns verkläre und uns einst Theil nehmen lasse an der Herrlichkeit, die er sitzend zur Rechten Gottes denen aufbewahrt, die an ihn glauben. Amen.

IV.

Daß die Wirkung des heiligen Geistes unter uns noch ganz dieselbige ist wie unter den ersten Jüngern des Erlösers.

Am Sonntage Eraudi 1821.

Wir werden in wenigen Tagen mit einander das Fest

feiern, welches unter uns das Andenken an eine für die Gründung der chriftlichen Kirche höchst merkwürdige Begebenheit erneuert, an die Ausgießung des heiligen Geiz stes über die ersten Jünger des Erlösers, Daß dieses Ereigniß von jeher unter den Christen als ein sehr wichtiges und einer besondern Feier würdiges angesehen wor= den ist, davon zeugt nicht nur das hohe Alter dieses Festes, sondern es zeugen auch davon die seit langer Zeit für die demselben vorausgehenden Sonntage bestimmten Abschnitte der evangelischen Geschichte, welche alle aus. · solchen Reden des Erlösers gewählt sind, in denen er sei= nen Jüngern, nach seinem Hingange zum Vater den Geist verheißt, der fortan seine Stelle bei ihnen vertreten sollte. Das war schon der Inhalt des Evangeliums, an welches wir vor vierzehn Tagen unsere andächtige Be

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trachtung knüpften, und denselben Gegenstand behandelt auch der Abschnitt der heiligen Schrift, welcher heute der Verkündigung des göttlichen Wortes unter uns zum Grunde gelegt werden soll. Wenn wir nun fragen, weshalb doch von jeher in der Kirche, eine solche Wichtigkeit gelegt worden ist auf die Verkündigung des in den Jungern machtig gewordenen göttlichen Geistes, so werden wir uns schwerlich mit der Antwort begnügen können, es sei darum allein geschehen, weil sie durch denselbigen die Gründer der ersten christlichen Gemeine und also auch der ganzen Kirche des Erlösers geworden sind, darum allein, weil nur sie mit aller Fülle des Geistes ge= rüstet werden mußten, damit durch sie auch andere zum Genuffe der göttlichen Gnade in dem Erlöser kommen. möchten, sondern wir erkennen zugleich in jener Anordnung das ächte und sichere christliche Gefühl, welches wir alle theilen, daß die Strôme göttlicher Geisteskraft, welche über die Jünger ergossen wurden, von jenem Augenblick an niemals in der Gemeine des Erlösers versiegt find, sondern immerdar auch noch unter uns fließen. Es ist derselbige heilige Geist, in dessen Kraft die Jünger von den Erlöser zeugten und ihm seine Kirche gründeten, welcher auch unter uns waltet und auch uns zu fammenhalt in dem großen Bunde, in dem wir mit -Chrifto und durch ihn mit einander stehen; es ist dersel=" bige heilige Geist, der sich auch unter uns noch durch dieselbigen Wirkungen verkündet, wie unter denen, denen `er zuerst mitgetheilt wurde. Und eben darum ist jede Erinnerung und jedes frommè Gedächtniß der ersten

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