ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors][merged small]

Sinn, oder es ist nur der Ausdruck für die Verknüpfung des
Wirkenden und des Gewirkten, der Kraft und des Erfolgs.

S. 6.

Scheidung der physischen und geistigen Kraft.

Können wir nun einmal nicht in Abrede seyn, daß uns ins nere und aussere Erfahrung nöthiget, die Erscheinungen alles Lebens und Wirkens an den Begriff der Kraft zu knüpfen, alsan ihren zwar unsichtbaren aber durch sie selbst verbürgten Grund: so. werden wir uns auch nicht weigern anzuerkennen, daß diese Kraft, dieser Grund der Wirksamkeit, von verschiedes ner, ja entgegengeseßter Art ist, wenn jene Erscheinungen selbst es sind. Und ein solcher Gegensatz zeigt sich denn auch auf das Entschiedenste nach dem bereits oben (§. 3.) aufgefaßten Grunds unterschiede der inneren und äusseren Wahrnehmung und Erfahrung, welchen das Bewußtseyn anerkennt. Wir bestimmten dies sen Unterschied so, daß wir alle Wahrnehmungen, deren ganzer Inhalt innerhalb der Grenzen unseres (psychischen) Ichs liegt, der inneren, alle aber, die außerhalb dieses Kreises liegen, der ausseren Erfahrung zueigneten. Der Charakter der inneren Ers fahrung, oder auch der Erfahrung des Inneren, ist von doppelter Art: einmal der des Afficirt werdens, und sodann der der Selbst- Affection, die wir vorläufig Selbst÷Bestim= mung nennen wollen. Und so ist denn der Charakter, der auss seren Erfahrung, øder der Erfahrung des Aeusseren, der einer Affection von außen, als des Grundes davon, daß wir afs ficirt werden. Nun ist der Grund aller Affection, weil Affection der Wirksamkeit gleich ist, die Kraft: denn die Kraft ist der (unsichtbare) Grund aller Wirksamkeit; wir müssen also noths wendig die (innere) Kraft der Selbst-Bestimmung von der (aufseren) Kraft der Nicht-Selbst-Bestimmung unterscheiden, ja beide

[ocr errors]

1

[ocr errors]
[ocr errors]

einander scharf entgegenseßen, weil und wie die Erfahrung des Inneren und des Aeusseren im Gegensahe steht. Und so können wir es denn wagen, oder vielmehr wir find sogar berechtiget, das Innere als Kraft, und das Aeussere als Kraft mit besons dern Nahmen zu bezeichnen. Wir wollen demnach, was im Bewußtseyn als Inneres oder innere Kraft erscheint, geistige Kraft, und was vor dem Bewußtseyn als Aeusseres oder aufsere Kraft erscheint, Natur-Kraft nennen. Das Junere oder die innere (geistige) Kraft ist erwiesener Maßen das Ich; und so ist denn alles Aeuffere oder alle aussere (Natur-) Kraft ein Nicht-Ich, d. h. nicht geistiger Art. Was ist denn nun aber der eigenthümliche Charakter der geistigen Kraft? Wir has ben ihn in der Selbst- Bestimmung gefunden. Mit dies sem Charakter finden wir uns selbst im Bewußtseyn, find aber auch zugleich berechtiget, in diesem Charakter den der Freis heit anzuerkennen, eben weil eine Bestimmung, die von uns selbst ausgeht, alle fremde Bestimmung ausschließt, und folglich, da fremde Bestimmung und äussere Abhâns gigkeit dasselbe ist, uns, vor dem Bewußtseyn als Wesen ers scheinen läßt, die, so weit sie sich selbst bestimmen, auch nur von sich selbst abhängig, d. h. frei sind. Alles in der Welt, ja die Welt selbst, ist abhängig von der Ordnung und Einrichtung, in die sie gesetzt ist, aber der Mensch ist frei in seiner Selbstbestimmung, d. h. in seiner That, aber auch nur in der That, in allem Uebrigen ist er, wie er sich dessen wohl bez wußt wird, an seine Einrichtung gebunden; und selbst sein Bes wußtseyn gehört, erwiesener Maßen, zu seiner Einrich tung. Kehren wir nun wieder zum Begriffe der Kraft zurück, und ist Selbst bestimmung der Charakter der inneren oder geistigen Kraft und zugleich der Charakter der Freiheit: so dürfen wir kein Bedenken tragen, die geistige Kraft, oder mit Einem Worte, den Geist, als frei, Alles aber was

dem Gelfte gegenübersteht, folglich alles was Natur und Naturkraft ist, als gebunden zu betrachten. Und so scheidet sich die Kraft überhaupt in die freie und in die gebundene, oder in die geistige und in die physische oder Natur - Kraft. Wir haben nun den Charakter einer jeden dieser Kräfte näher zu bestimmen, und beginnen diese Auseinandersetzung mit der åusseren oder der physischen Kraft, weil der Gang der 'menschlichen Wahrnehmung überhaupt von Aussen anhebt, oder mit andern Wortent, weil nur durch Anregung von Auffen das Junere des Menschen entwickelt wird.

II.

P h y f i f h e K r af t.

S. 7.

Charakter der physischen Kraft überhaupt.

Wir haben zunächst den Charakter der physischer Kraft überhaupt näher zu bestimmen. Wir haben ihn in der Gebunden"heit gefunden. Wir hätten uns, statt dieses Worts, auch des Ausdrucks Nöthigung bedienen können: denn was nicht frei wirkt, das wirkt genöthiget. Man pflegt gewöhnlich der Natur, und folglich auch der Naturkraft, Nothwendigkeit zuzuschreiben. Nothwendig ist aber nur das was nicht anders seyn kann als es ist; und die können wir von der ganzen Natur und aller ihrer Kraft und Wirksamkeit nicht sagen: denn die ganze Welt mit Allem was darinnen ist und wirkt, tritt uns nur zufällig entgegen, d. h. es ist ebeu Alles da und wirkt, aber die Nothwendigkeit dieses Daseyns und Wirkens ist mit ihm selbst und unserer Wahrnehmung nicht gegeben, eben darum weil es für uns nur ein Aeusseres ist, der Cha

1

rakter der Nothwendigkelt aber durchaus em innerer. Wir müssen uns demnach begnügen, aller Naturwirksamkeit Nothigung zuschreiben zu können: denn diese allein dringt sich unserer Wahrnehmung auf. Der Begriff der Nöthigung nämlich fließt mit dem Begriffe der äusseren Bestimmung oder der Bez stimmung durch dussere Kraft zusammen. So ist z. B. alle mechanische Bewegung eines Körpers durch den Stoß øder Zug eines Anderen, Nóthigung. Und so bemerken wir denn, daß keine Bewegung, überhaupt keine Veränderung in der Natur anders vor sich geht, als daß der Körper oder das Element, an dem sie sich ereignet, dazu genöthiget wird.. Und diese Nothigung macht den Charakter der Gebundenheit einer jeden Naturkraft aus, und alle Naturwirksamkeit ist durch ein Bestimmtwerden von Aussen bedingt oder an daffelbe gebunden. Diese Gebundenheit an das Bestimmtwerden von Aussen erscheint aber auf mannichfaltige Weise, oder die Wirksamkeit der Naturs kraft auffert sich verschieden nach der verschiedenen Art der Nöthigung. Wir nennen diese Nöthigung, so verschiedenartig fie auch seyn möge, Erregung; und die Beobachtung der Naturwirksamkeit in allen ihren Erscheinungen lehrt uns, daß diese Erregung bestimmte Kreise beschreibe und bestimmte Stufen durchschreite. Wir wollen jezt, `so weit es zu unserm Zwecke dient, einen Blick auf diese Kreise und Stufen werfen, um den eigenthümlichen Charakter der physischen Kraft, wie er aus unbefangener Wahrnehmung hervortritt, deutlicher zu erkennen.

S..8.

Kreise und Stufen der physischen Kraft.

Ein unermeßliches Feld von Wahrnehmungen thut sich auf, wenn wir auf das wirksame All der Dinge um uns her in der Ferne und Náhe blicken. Die Himmelskörper durcheilen ihre Raume, und die Erde mit ihnen. Und auf und über und unter

der Erbe räuschen die Ströme, brausen die Winde, wüthen die Flaminen; und Cryftalle, und Blumen, und Bäume steigen aus dem Schoose der Erde hervor, und sie selbst und das Meer und die Luft wimmeln von lebendigen Geschöpfen. Wenn wir der allgemeinen Bedingung dieser Natur-Erscheinungen einen eben so allgemeinen Namen geben wollen, so ist es der der Bewegung, oder bestimmter der schon genannten Erregung: denn nichts bewegt sich in der Natur, dessen Bewegung nicht den Charakter der Erregung, der Sollicitation von Aussen, an sich truge. Die Umkreisung der Planeten um ihre Sonne ist eine Erregung der ersteren, die von der lekteren ausgeht, so wie hins wiederum die Planeten ihre Sonne zur Licht Entwickelung erres gen. Auf unserm Planeten selbst und zunächst um denselben, welche Kette, welche Verschlungenheit von Erregungen! Wolken und Winde, Blitze und Schloßen, alle atmosphärische Phänomene und Meteore, sind nichts als von der Wechsel-Wirkung zwischen Sonne und Erde erregte, mannichfaltig in einander spielende physische Kräfte. Eben so ist es der Fall mit Allem was die Erde selbst erzeugt. Licht und Wärme rufen die Pflanz zen, die Thiere und den Menschen selbst hervor, und wo ihre heilsame Erregung mangelt, da verkümmert oder erstirbt Alles. Nur der Zusammenhang, das Zusammenhalten der festen Kör'per, sowohl der himmlischen, als unserer Erde selbst und ihres Kernes, läßt sich nicht aus der Erregung erklären, und, wiewohl nicht ohne physische Kraft, dennoch nur durch eine allen bewegenden Kräften entgegengesetzte: durch eine Kraft der Ruhe, der Schwere, des centripetalen Strebens, des Strebens eben nach Einheit und Zusammenhang, kurz, durch das was wir · Kraft der Anziehung oder magnetische Kraft nennen. Aber dennoch gerade in den reinen Erscheinungen der magnetischen Kraft bemerken wir, nächst der Kraft der Anziehung und des Zusame menhaltens, die Entwickelung einer eutgegengesetzten Thätigkeit:

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »