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üblem Aussehen. Und er sprach: Diese Leute arbeiten eifrig daran, uns beide unsrer Güter und Vorteile zu berauben, da sie mich von meinem Erb und Eigen vertreiben, dir aber unsre liebevolle Fürsorge und zukunftskundige Weissagungen entziehen wollen. In der dritten Nacht wehklagt er: Dieser schlechte Bischof hat mich um all mein Eigen gebracht, meine Herberge hat er verdorben, mich mit siedendem Wasser begossen, mir und meiner Familie busslos mit Brand Schaden gethan und damit mich gewaltsam weit hinausgetrieben in die Verbannung und Wildniss. Jetzt müssen wir beide Freundschaft und Zusammenleben brechen. Besinne dich nur, wer von jetzt an deiner Güter getreulich warten wird, wie ich ihrer bisher gewartet habe. Damit trennten sich der Geist und Kodran mit Zorn und keiner Freundschaft.

Es gibt aber auch feindselige, schädliche Elbe, deren Anblick Krankheit und Tod bringt. Schon der blosse Anblick der Elbe kann Erblindung verursachen. Mit Schuss und Schlag wissen sie zu schädigen. Ylfa gescot, norw. alfskud, dän. elveskud ist die Lähmung, welche ihr Geschoss hervorruft. Die norweg. alfkula, Albkugel ist ein Knäul, der im Magen des kranken Viehes gefunden wird und von den Elben dorthinein geschossen wurde. Das berühmte dänische Lied von Herrn Olaf, der ausreitet, seine Gäste zur Hochzeit zu entbieten, erzählt, wie die Elbinnen ihn zum Reigen auffordern. Als er sich standhaft weigert, da am nächsten Morgen sein Hochzeitstag aufdämmere, stösst ihn die Elbin aufs Herz. Noch nie empfand er solchen Schlag. Er reitet heim, aber am andern Morgen liegt er tot. Auf den bösen Blick der Elbin spielt Heinrich von Morungen an. Elbischer Hauch bringt Gefahr, Elbhauch (norw. alvgust, elfblaest, schwed. elfoeblast) ist Gliedergeschwulst. Blödsinnige, geistesschwache Leute heissen Elbentrötsch, ihr Sinn ist durch die Elbe verwirrt. Die verfilzten Haare der Pferde sind Alp- oder Wichtelzöpfe. Die Krankheiten, die nach dem Volksglauben als Würmer oder sonstige Parasiten den Leib des Menschen in Besitz nehmen, heissen geradewegs fliegende Elbe). Angeflogene Geister bringen den Menschen in Siechtum und müssen zu seiner Heilung wieder vertrieben werden. Schon die oberdeutsche Bedeutung des Wortes Alp lehrt, dass die Elbe auch den Marendruck ausüben. Die Elbe tragen nach kleinen,

1) J. Grimm, Myth. 2, 1109; Haupt, ZfdA. 4, 359; Kuhn, Westfäl. Sagen 2, 19.

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gesunden Kindern Verlangen und legen an ihrer Statt Wechselbälge in die Wiege. Wer elbische Speise und Trank berührt, verfällt dadurch den Unterirdischen. Wer in ihr Reich gelangt, wird überhaupt gerne daselbst festgehalten oder kehrt nur stumpfsinnig und wahnwitzig, „elbisch", unter die Leute zurück.

Die Elbe bilden ein Volk unter Königen. Darauf weist schon der Name Alberich, König der Elbe. Im Ortnit trägt er auch Krone und beherrscht grosse unterirdische Reiche. Im Nibelungenlied ist er ein Dienstmann der Könige Schilbung und Nibelung. Die deutsche Heldensage weiss von Zwergkönigen Laurin, Walberan, Goldemar. Alberich und Laurin kommen auf kleinen Pferden angeritten. Ebenso Euglin, der Zwergkönig im Seyfridsliede; der jagt auf kohlschwarzem Rosse durch den Tann, angethan mit herrlichem Seidengewand, das mit Gold besetzt und mit Zobel verbrämt ist. Auf dem Haupt schimmert eine mit Edelsteinen geschmückte Krone. Er ist mit seinen Zwergen im Berge dem Riesen Kuperan zinspflichtig und steht nun Seyfrid im Kampfe gegen den Unhold mit seiner Nebelkappe bei. Er stärkt ihn mit Speise und Trank und weissagt ihm die Zukunft. Aber auch Eugel muss erst mit Gewalt dazu gebracht werden, dem Helden zu dienen. In den Harzsagen ist Gübich König der Zwerge (Pröhle, Harzsagen 2 105), in den Deutschen Sagen Nr. 152 ist Heiling Fürst der Zwerge. Auf Island gab es zwei Alfakönige. Jedes Jahr musste abwechselnd einer von ihnen in Begleitung einiger seiner Leute nach Norwegen hinüber reisen, um dem dort herrschenden Oberkönige über den Zustand seines Reiches Bericht zu erstatten und selbst gegen etwaige Anklagen seiner Unterthanen zu Recht zu stehen. So erzählt Finnur Jónsson in seiner historia ecclesiastica Islandiae 2,368 f.

Die neuere isländische, ebenso die færöische Volkssage haben überhaupt die Auffassung der Elbe eigentümlich entfaltet. Die alfar 1) heissen auch huldufolk, verborgenes Volk, ljúflingar, Lieblinge. Sie hausen in Steinen und Erdhügeln, in Klippen und Schlüften, mitten unter den Menschen. Ortsnamen auf Island erinnern häufig an ihr Dasein. Sie sind durchaus menschenähnlich gedacht, auch in Bezug auf Gestalt und Grösse. Sie führen auch dieselbe Lebensweise wie die Menschen. Sie werden geboren.

1) Über, die álfar vgl. Maurer, Isländische Volkssagen der Gegenwart S. 2 ff.; Jón Arnason, þjóðsögur 1, 1 ff.; Lehmann-Filhés, Isländische Volkssagen 1, 3 ff.; Hammershaimb, færösk anthologi 1, 327.

und sterben, nur dass ihnen eine ungewöhnlich lange Lebensdauer beschieden ist; sie essen und trinken und belustigen sich gerne mit Musik und Tanz, zumal in festlichen Zeiten, wo man dann ihre Wohnungen weithin hell beleuchtet sieht. Sie haben ihr eigenes Vieh von ganz besonderer Güte; sie rudern in See auf Fischfang, wobei man ihren Ruderschlag vernimmt und die Spur ihrer Kähne im Wasser sieht. Sie haben eigene Kirchen und gottesdienstliche Bräuche, ja selbst Bischöfe. Bei aller Ähnlichkeit bleiben indessen die álfar von den Menschen scharf geschieden, ihr Gemeinwesen ist von dem menschlichen durchaus getrennt. Sie selbst sind im Besitz übernatürlicher Kräfte, durch welche sie den Menschen zu nützen, aber auch zu schaden im Stande sind. Nur ausnahmsweise werden sie dem menschlichen Auge sichtbar. Sie sind auf kleine Kinder aus und vertauschen sie vor der Taufe gern mit ihren Wechselbälgen. Alfmädchen suchen Jünglinge in den Berg zu locken, auch knüpfen álfar mit Mädchen Liebschaften an. Menschliche Hilfeleistung verlangen die álfar namentlich bei Niederkunft ihrer Frauen. Dafür helfen sie wiederum den Menschen, verschaffen ihnen verlaufenes Vieh, schenken ihnen wunderkräftige Gegenstände und heilen von Siechtum. Den álfar der neuisländischen und færöischen Volkssage ist namentlich der Umstand eigentümlich, dass sie nie als klein geschildert werden und keine Schmiedekunst ausüben, obwol im übrigen ihre Art derjenigen der Bergelbe, also der Zwerge, entspricht. Auf Island ist Name und Begriff der dvergar überhaupt verschwunden. Die altnordischen Quellen aber gedenken der Zwerge oft, ihr Andenken haftet auf Island nur noch an einigen Ortsnamen wie Dvergasteinn, Dverghól u. ä. Auf den Færöern treffen wir in Lied und Sage (færösk anthologi 2, 326) die dvärgar um so häufiger neben dem sonst gleich geschilderten huldufólk der álvar.

I. Zwerge.

Alle germanischen Mundarten bieten Wort und Begriff,,Zwerg" dar, ahd. twerg, mhd. getwere, obds. zwerch, mds. querch, ags. dweorh, engl. dwarf, an. dvergr. Germanischer Ursprung des Wortes ist zweifellos, die Etymologie aber dunkel. Laistner (AnzfdA. 13, 44) denkt an Zusammenhang mit dem starken mhd. Zeitwort,,swergen" drücken und führt somit bereits den Zwergnamen auf den Kreis der Maren, der Druckgeister zurück; Noreen (Abriss der urger

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manischen Lautlehre S. 224) stellt die Wurzeln dhuer und dhru zu einander und gewinnt damit gleiche Urbedeutung der Zwerge und Draugen. Die Zwerge scheinen also Verbindung mit Maren und Seelen zu halten. Die Zwerge gehören zu den Elben, wie schon die Bezeichnung des Wölund, des Hauptvertreters zwergischer Kunst, als Alfenfürst, alfa visi beweist. Snorri meint mit seinen Dunkelelben, mit den dökkalfar ebenso Zwerge. Ihre Eigenschaften wurzeln auch alle in der Art der Elbe. Die Zwerge erscheinen im Volksglauben vorwiegend als die kunstreichen Elben, als die Schmiede. Die Zwergsagen fanden ihre Ausbildung zumeist in Gebirgsländern, wo Bergbau betrieben ward. In der Ebene ist ihre zwergische Eigenart von der allgemeinen elbischen kaum unterschieden, auch wird der Name ,,Zwerg" selten angewandt, sie heissen die Unterirdischen und sind die Elbe, die in Hügeln wohnen. Weitere Benennungen der echten Zwerge, die auf ihre Wohnung und Thätigkeit zielen, sind Bergmännlein, Bjergfolk, Bjergmand, Erdmännchen, Erdleute, Erdschmiedlein, Bergschmiede. Wichtel, Wichtelmännlein heissen sie wegen ihrer kleinen, winzigen Gestalt. Die Zwerge sind fast immer missgestaltig, dickköpfig, alt, graubärtig, höckrig, von bleicher Gesichtsfarbe (folr um nasar Alvismál 2), zuweilen enten- oder geissfüssig, unscheinbar gekleidet. Nur die Könige tragen prächtige Gewandung. Die Frauen der Zwerge bewahren aber die elbische Schönheit. Die Zwerge sind so gross wie ein drei- oder vierjähriges Kind, manchmal noch kleiner, zwei oder drei Spannen hoch, daumengross (Däumlinge). Sie sind geschickt, klug und listig. Sie machen sich mit einer Kapuze (helkappe, nebelkappe, tarnkappe, tarnhût, an. hulidshjalmr, ags. hæledhelm) unsichtbar. Gemeint ist wol ein Zaubernebel, in dem sie selber verschwinden oder mit dem sie die andern. verblenden. Das Nebelspiel, das plötzliche Erscheinen und Vergehen kleiner Wölkchen, wie sie besonders an Bergen zu beobachten sind, mag zur Ausbildung solcher Vorstellungen wesentlich beigetragen haben. Im Laurin (191 ff., 535 ff., 1174 ff.) wird eines Gürtels und eines Ringes gedacht, wodurch der kleine Zwerg zwölf Männer Kraft gewinnt. Aus dem Laurin, durch Vermittlung der dänischen im 15. Jahrhundert verfassten kong Laurins krönike scheint dieser Kraftgürtel auch in die færöische Volkssage der Gegenwart (færösk anthologi 1, 326) gedrungen zu sein. Die nordische Sprache nennt das Echo dvergmál, Zwergenrede. Ebenso begegnet dvörgamál in den færöischen Liedern. Die Helden

führen so starke Streiche, dass Zwergrede aus Klippen und Bergen widerklingt. Die Berggeister antworten also der rufenden Stimme oder sonstigem Hall. Die Zwerge wohnen in hohlen Bergen, ihre Säle sind herrlich mit Gold und Edelsteinen ausgeschmückt. Vor Laurins Berg ist eine blühende, von Linden beschattete Aue, wo Vogelsang erschallt und friedlich allerlei Getier spielt. Dort hinaus. ziehen die Zwerge aus ihren Höhlen, um sich am Tanz in freier Luft zu erfreuen. Aber viel schöner ists im Berge selbst. Mit allen erdenklichen Kleinoden ist die Decke behangen, die goldenen Bänke leuchten von Edelsteinen. Allerlei Kurzweil herrscht. Zwei reichgekleidete Zwerge spielen auf rotgoldenen kostbaren Fiedeln, deren Saiten süss erklingen. Die Zwerginnen sind schön und wol geschaffen, reich in Seide gekleidet und mit Geschmeide behängt. Aber nur Sonntagskindern, besonders auserkorenen Sterblichen eröffnet sich ein Einblick in die unterirdische Pracht. Die Könige der Elbe sind in den Tiroler Sagen des Mittelalters zu Beherrschern des Zwergvolkes geworden. Die Zwerge kehren gern in menschliche Wohnungen ein. Nach Abzug der Senner wirtschaften die Zwerge in den verlassenen Almhütten (Wolf, Beiträge zur deutschen Myth. 2, 311). Auf der Eilenburg in Sachsen wollte einmal das kleine Volk Hochzeit halten und zog bei Nacht in den Sal. Der alte Graf, der erwachte, wurde von einem kleinen Herold geziemend eingeladen, am Feste teilzunehmen (Deutsche Sagen No. 31). Beim Grafen von Hoia erschien einst bei Nacht ein kleines Männlein und bat, für die folgende Nacht zum Einlager der kleinen Bergmännlein Küche und Sal geliehen zu erhalten (Deutsche Sagen No. 35). Wie allen gespenstischen Wesen so ist auch den Zwergen Scheu vor dem Tageslichte eigen. In den nordischen Sagen verwandeln sie sich zu Stein, sobald ein Sonnenstrahl sie trifft. Steinverwandelte Zwerge kennt auch die deutsche Sage (No. 32); aber die Zwerge sind aus besonderem Anlasse versteinert worden, nicht durch die aufgehende Sonne erstarrt. Die Thätigkeit der Zwerge besteht nun darin, dass sie die edlen Steine und. Metalle ausgraben, zu grossen Schätzen anhäufen und zu Geschmeide aller Art verarbeiten. Sie sind Bergknappen und Schmiede zugleich. Nach Prätorius geben die Gebrüder Grimm in den deutschen Sagen No. 37 ein Bild solcher Wichtlein. Die Zwerge haben das Aussehen eines alten Mannes mit einem langen Barte, sind bekleidet wie Bergleute mit einer weissen Hauptkappe am Hemd und einem Leder hinten, haben Laterne, Schlägel und Hammer. Sie thun den

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