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Yngl. Kap. 5 erzählt, Odin zog von Saxland nordwärts zur See und nimmt sich Wohnstätte auf einem nach ihm benannten. Eiland (Odinsvé, Odense in Fünen). In Schweden herrscht König Gylfi. Odin sandte Gefjon zu ihm, um Ackerland zu fordern. Sie pflügt ein Stück Land heraus und zieht es ins Meer. Es ist die Insel Selund; in Schweden bildete sich an Stelle des Landstückes der Mälarsee, dessen Buchten gerade so liegen als die Landzungen auf Selund. Odin aber, von der Trefflichkeit des schwedischen Ackerlandes unterrichtet, fährt selbst nach Schweden. Da Gylfi keine Kraft zum Widerstand gegen die Asen sich zutraut, verträgt er sich mit ihnen. Odin und die Seinigen messen sich mit Gylfi in mancherlei List und Blendwerk), die Asen sind aber stets die Mächtigern. Am See im alten Sigtún lässt sich Odin nieder, richtet daselbst eine grosse Opferstätte nach Gewohnheit der Asen ein und weist auch seinen Genossen Wohnsitze an. Freyr herrscht in Uppsala.

Die Sagen vom Wanenkrieg und von der Einwanderung der Asen nach Schweden haben unter sich Ähnlichkeit; trotz mancherlei unverständlichen Einzelheiten, trotz der jungen Fassung der Ynglingasaga darf ein gemeinsamer alter Kern erschlossen werden. Beide Berichte sind den Asen feindlich und erkennen nur widerstrebend ihre Macht an. Hier kämpfen die Schwedengötter, Freyr und Njord, die Wanen gegen die Asen, dort der Schwedenkönig. Es kommt zum Vergleich, wonach die angefahrenen Asen im Lande Opferstätten erhalten, aber sie müssen dagegen zur Anerkennung der Landesgötter sich bequemen. Asen und Wanen, Odin und Freyr herrschen zusammen. Ein geschichtlicher Vorgang scheint zu Grunde zu liegen, ein uralter Kultkrieg zwischen den Anhängern eines festgewurzelten altheiligen Glaubens und den Vertretern einer neuen aus der Fremde stammenden Religion. Der Gegensatz zwischen Freyr und Odin, dem Himmelsherrn und dem Sturmgott, jener gewaltige Umschwung, dem der germanische Götterglaube in den ersten Jahrhunderten unterworfen ist, kommt auch

1) Als Gylfis Verblendung (Gylfaginning) erzählt Snorri seine nordische Mythologie. König Gylfi wandert nach Asgard, um die Macht der Asen zu erkunden. Diese, welche seine Ankunft voraus wussten, machten ihm als Blendwerk eine hohe Halle vor. Von drei Männern auf drei Hochsitzen erhält Gylfi Belehrung über die gesamte Göttersage. Zum Schluss verschwand die Halle mit starkem Getöse und Gylfi sah sich plötzlich allein auf freiem Feld.

Erklärung des Wanenkrieges.

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hier freilich unter wesentlich anderen Umständen zum Ausdruck. Der norwegische Volksgott ist der Himmelsgott in seiner Eigenschaft als Donnerer, Thor; in Schweden muss frühzeitig der ingvaeische Freyr, der Begründer und Stifter des Königtums festen Fuss gefasst haben, wahrscheinlich durch die Handelsbeziehungen der Schweden zu den ingvaeonischen Völkerschaften. Von Schweden griff er nach Norwegen hinüber. Das Zusammentreffen des Gottesdienstes der Schweden und Norweger rief keine Fehde hervor. Wenigstens sind keine Spuren gewaltsamer Ausbreitung des Freysdienstes vorhanden. Als aber der deutsche Wodansglaube über Dänemark nach Skandinavien vordrang, was jedenfalls vor 800 geschah, da traf er in Schweden eine starke nationale Gegenströmung. Die schwedischen Könige, die Söhne Freys, wollten anfangs nichts von Odin wissen. Es mag bis zu Kämpfen zwischen den Anhängern des Alten und des Neuen gekommen sein, woraus die Sage einen Krieg zwischen Asen und Wanen machte. Ein Ausgleich gewährte den Asen im Schwedenland Opfer und Tempel, aber Freyr verschwand nicht vor Odin, er trat ihm gleichberechtigt zur Seite.

Die nordischen Denkmäler, sowol die Edda und ihr Liederkreis als auch die Geschichtsquellen geben ein lebendiges und anschauliches Bild von Njord und Freyr, den die jüngere Olafssaga Tryggvasonar Kap. 173 als blótgud Svía, Opfergott der Schweden bezeichnet, von dem viele Sagen in Umlauf wären. Man muss nur die euhemeristische Auffassung Snorris und Saxos, denen die Götter zauberkundige Könige sind, oder die christliche Färbung einzelner Darstellungen in Abzug bringen.

Dass Freyr der herrschende Himmelsgott ist, zeigt noch seine Benennung Götterfürst, folkvalde gopa (Skirn. 3) an.

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Freyr ist der trefflichste unter den Göttern. Er waltet über Regen und Sonnenschein und über den Pflanzenwuchs der Erde.

1) Über Freyr ausser den Skírnismól Lokas. 35-37; 42-44; Grímn. 5, 43; Hyndl. 31; Sigurþarkv. skamma 24; Gylfag. Kap. 24, 34, 37, 43, 49, 51; Skáldsk. Kap. 3.

Gut ist es, ihn um Fruchtbarkeit und Frieden anzuflehen, denn er vermag den Menschen Frieden und Wolstand zu gewähren. Alfheim, Elbenheim ist sein Wohnsitz. Denn auch die Elbe wirken in den Naturkräften, die das Wachstum befördern. Neben der mild-friedlichen Thätigkeit des Himmelsgottes, die seinem uranfänglichen Wesen entspricht, steht aber auch die kriegerische. Freyr besitzt ein Schwert, das in des Furchtlosen Hand von selber in Schwung gerät, und ein Ross, das mutig die wabernde Lohe durcheilt. Er ist der beste aller kühnen Reiter (bastr allra baldripa). Bei der Werbung um Gerd gibt er Ross und Schwert hin, darum steht er seiner guten Waffe beraubt im letzten Kampf und erliegt vor dem Feuerriesen Surt. Zu Baldrs Leichenbrand fährt er auf einem Wagen, den der goldborstige Eber zieht. Der Wagen gebührt dem Himmelsgott von Alters her, doch ein goldborstiger Eber wurde ihm erst später durch ein Missverständniss beigelegt. Der Zwerg Sindri schmiedete die besten Kleinode, Odins Speer, Thors Hammer, das Schiff Skidbladnir, den Ring Draupnir, Sifs Goldhaar, endlich Freys Eber, von dem er sagte, dass er bei Tag und bei Nacht schneller als ein Pferd durch Luft und Wasser zu laufen vermöge, und niemals werde die Nacht so finster sein, dass nicht dort, wo der Eber sich befinde, genügende Helle sich verbreite so leuchte es von seinen Borsten. Schon im 10. Jahrh. berichtet das Skaldengedicht Húsdrápa, dass Freyr auf goldborstigem Eber ritt. Aber wie kommen Zwerge dazu, neben Waffen und Schmucksachen ein lebendiges Geschöpf zu schmieden? Unter den beliebten Tierbildern auf Helmen stehen Adler und Eber obenan. Die Angelsachsen trugen goldene Eberhelme. Im Norden begegnen Hildisvin und Hildigoltr, Kriegseber, als Helmnamen. Zweifellos gebührte dem Himmelsgott ein goldener Eberhelm und der war ein Zwergengeschmeide. Später wurde der allgoldene Hildigoltr wörtlich genommen, und so bildete sich die Sage vom Eber 1). Unter goldenem Eberhelm, mit dem Wunderschwert bewehrt reitet Freyr sein mutiges Ross, und so dachten sich wol einst alle Germanen den Himmelsgott.

Skidbladnir (mit hölzernen Rudern?) ist der Schiffe bestes. Stets hat es günstigen Fahrwind nach der Richtung, in der man reisen will, sobald das Segel aufgehisst wird. Alle Götter finden

1) Freys Goldhelm bei Munch, norr. gudesagn S. 11; Noreen, Uppsalastudier 207; Uhland, Schriften 6, 159 ff.

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darin Platz, aber man kann es auch zusammenfalten und in die Tasche stecken. Die Wanen, insbesondere Njord haben auch mit der Schifffahrt zu thun; darum ist dem Gott ein Wunderschiff, das in seinen Eigenschaften an Märchendinge erinnert, beigelegt. Die mythische Deutung will darin die Seglerin der Lüfte, die Wolke sehen, die in nichts zusammenschwinden kann.

Njords) Wesen deckt sich mit Freyr. Er wohnt zu Noatun (Schiffsstätte, Hafen) und lenkt dort des Windes Lauf und beruhigt Meer, Sturm und Feuer. Ihn soll man bei Seefahrt und Jagd anrufen. So reich und begütert ist er, dass er jedem Land und fahrende Habe geben kann, wenn er will, und darum soll man ihn deswegen anrufen. Mit seiner Schwester zeugte er Freyr und Freyja. Ein isländisches Sprichwort war: reich wie Njord.")

Was die Geschichtsquellen über Njord und Freyr berichten, deckt sich vollkommen mit den Angaben der Edda. Die Ynglingasaga Kap. 11 sagt von Njord, zu seinen Zeiten sei so guter Friede und fruchtbares Jahr gewesen, dass die Schweden meinten, Njord gebiete über Fruchtbarkeit und Reichtum der Menschen.

Der Ynglingasaga (Kap. 12) ist Freyr ein milder, reicher Herrscher, unter dem Friede und Fruchtbarkeit blühen. Zu Uppsala 3) war sein Hauptsitz. Zu seinen Zeiten war Frodis Friede, und gutes Jahr in allen Landen: die Schweden schrieben es dem Freyr zu. Freyr hiess mit anderem Namen Yngvi; Yngvi blieb lange ein Ehrenname in seinem Geschlecht, seine Nachkommen hiessen Ynglinger. Als Freyr erkrankte, da liess man nur wenige Leute zu ihm. Ein grosser Hügel mit einer Thüre und drei Fenstern wurde erbaut. Dort hinein schafften sie den toten Freyr und sagten den Schweden, er sei noch am Leben. So gings drei Jahre. Reiche Schätze wurden geopfert, Friede und Fruchtbarkeit dauerte fort. Als das Volk seinen Tod endlich erfuhr, wollten sie seinen Leichnam nicht verbrennen; sie glaubten, die gute

1) Über Njord Lokas. 34-36; Vafpr. 38, 39; Grímn. 16; Gylfag. Kap. 23, 24; Bragar. Kap. 2.

2) Vatnsdolasaga S. $0.

3) Uppsalir sind die hohen, hochliegenden Säle, wie Uppland die Hochlande. Dass damit eigentlich die Himmelssäle (vgl. upphiminn) gemeint seien, behauptet Noreen, fornnordisk religion, mythologi och teologi (Vortrag vom 9. März 1892) S. S. Freyr i Uppsolom sei eigentlich der Herr im Himmel und diese Bezeichnung verursachte die feste Anknüpfung des Freysdienstes an Uppsala in Schweden.

Golther, Germ. Mythologie.

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Zeit werde anhalten, so lange Freyr in Schweden wäre. Da nannten sie Freyr den Gott der Welt und opferten ihm alle Zeit um Frieden und Fruchtbarkeit.

Tapfere Fürsten heissen Sprösslinge Freys, wie sie auch Tyrs Nachkommen genannt werden.')

In den Tagen Haralds Harfagri kam Hrafnkell nach Island.2) Er nahm Land in Besitz, opferte und errichtete einen Tempel. Hrafnkell verehrte keinen Gott mehr als Freyr, und weihte ihm die Hälfte seiner besten Habe zu eigen. Darum erhielt er auch den Beinamen Freysgodi, Priester des Freyr. Unter seinen Besitztümern erschien ihm ein grauer Hengst mit schwarzen Streifen am Rücken am meisten wert. Er nannte ihn Freyfaxi, und schenkte auch ihn zur Hälfte seinem Freunde Freyr. Diesen Hengst liebte er sehr und gelobte, den zu töten, der gegen seinen Willen ihn reite. Einar Thorbjorns Sohn, der als Hirte bei Hrafnkell sich verdingt, erhält die strenge Weisung, das Verbot nicht zu brechen. Wie er trotzdem einmal, um verlaufene Schafe zu suchen, den Hengst besteigt, läuft dieser zu Hrafnkell und zeigt ihm das Geschehene mit lautem Wiehern an. Am andern Tag reitet Hrafnkell zu Einar hinaus, stellt ihn zu Rede und schlägt ihn seinem Gelübde gemäss zu tod. Daraus entstand eine grosse Fehde zwischen Hrafnkell und den Verwandten Einars, die mit Hrafnkells Vertreibung von Haus und Hof endigt. Seine Feinde liessen den Hengst und die andern Rosse vorführen. Sie schienen ihnen tüchtig und gut zur Arbeit, am besten aber Freyfaxi, der so viel Unheil verursacht hatte. Damit er aber nicht noch mehr Todschlag verschulde, soll ihn der, dem er gehört (Freyr), zu sich nehmen. Sie führten ihn daher auf eine steile Klippe, verhüllten seinen Kopf, banden einen schweren Stein um seinen Hals und stürzten ihn in den unten vorbeifliessenden Strom. Zur Erinnerung wurde der Ort Klippe des Freyfaxi genannt. Drüber erhob sich der von Hrafnkell erbaute Tempel. Nachdem sie die Götterbilder ihres Schmuckes beraubt hatten, legten sie Feuer ans Heiligtum und verbrannten alles zusammen. Wie Hrafnkell dies erfuhr, entsagte er allem Opfer und Götterglauben.

1) Freys attungr Ynglingasaga Kap. 33; Haralds saga hárfagra Kap. 13; Freys afspringr Ynglingasaga Kap. 23.

2) Vgl. die Hrafnkelssaga Freysgoda. Über das Ross Faxi Vatnsdo-lasaga Kap. 34; über Eiðfaxi Landnáma III Kap. 8.

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