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weil der Riese besondere Stärke besitzt. Wie Odin dennoch sich auf den Weg macht, entlässt ihn Frigg mit dem Reisesegen:

Reise gesund,

gesund komm wieder!

Gesund wandre den Weg!

Nicht fehle dir Weisheit, Vater der Menschen,

Wenn mit dem Riesen du reden musst.

Frigg ist über die Ehe gesetzt. Denn die Göttin Lofn hat von Allvater und Frigg die Erlaubniss erhalten, Ehen zwischen den Menschen zu Stande zu bringen, denen vorher ein Hinderniss im Wege stand. König Rerir und seine Frau bekamen lange Zeit keine Kinder. Das behagte ihnen wenig und sie riefen inbrünstig zu den Göttern, ihnen Nachkommenschaft zu gewähren. Da erhörte Frigg ihr Flehen und ebenso Odin. So spendet also Frigg Fruchtbarkeit. Ob Friggs Schuhe, die Fulla verwahrt, rechtssymbolische Bedeutung haben, da der Schuh bei Adoption und Ehe Anwendung fand, ist in Ermanglung genauerer Nachrichten nicht festzustellen. Welche Bewandtniss es um Friggs Truhe hat, ob darin wie in einem Füllhorn die Gaben des Glückes verwahrt werden, bleibt ebenfalls unerklärlich.

Von Friggas Buhlerei erzählt Saxo.') Zum Zeichen ihrer Verehrung für Odin, der damals in ganz Europa Ansehen genoss, sandten die nordischen Fürsten eine goldene Bildsäule Odins, mit schweren Armspangen geschmückt, nach Byzanz. Frigga, Odins Weib, liess durch Goldschmiede das Bild des Goldes berauben, um sich selber damit zu schmücken. Odin gebot, die Leute aufzuhängen. Das Bildniss aber, das er durch Zauberei gegen Berührung mit Stimme begabt hatte, stellte er auf einen besonderen Sockel. Frigga aber zog ihren eigenen Schmuck der Ehre ihres

1) Saxo I S. 42 ff. cujus conjunx Frigga, quo cultior progredi posset, ascitis fabris aurum statuae detrahendum curavit. quibus Othinus suspendio consumtis statuam in crepidine collacavit, quam etiam mira artis industria ad humanos tactus vocalem reddidit. at nihilominus Frigga, cultus sui nitorem divinis mariti honoribus anteponens, uni familiarium se stupro subjecit; cujus ingenio simulacrum demolita, aurum publicae superstitioni consecratum ad privati luxus instrumentum convertit. Der Vorwurf der Buhlerei Friggs mit Vili und Vé begegnet in der Lokasenna 26 und in der Ynglingasaga Kap. 3. Odin war lange Zeit abwesend, die Asen erwarteten seine Rückkehr nicht mehr. Da teilten seine Brüder Vili und Vé sein Erbe und nahmen sein Weib Frigg miteinander. Kurz darauf kam Odin zurück und nahm sich wieder seine Frau. Zur Auslegung der Sage vgl. Müllenhoff, ZfdA. 30, 220.

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Gatten vor und gab sich einem ihrer vertrauten Diener hin, durch dessen Geschicklichkeit sie das Bild zerstörte und das Gold zum eigenen Putz verwandte. Darauf musste Odin infolge dieser Schmach aus dem Lande weichen und dem Mitodin Platz machen. In der nordischen Überlieferung trifft ein ähnlicher Vorwurf die Göttin; es heisst in der Lokasenna 26:

Schweige, du Frigg, Fjorgyns Weib!

Du, Metze, warst immer männertoll:
Dem Wili und We hat Widrirs Gattin
Ihre Gunst beiden gegönnt.

Friggs doppelte Buhlerei in Saxos Erzählung von Mitodin, dass sie sich zunächst um den Goldschmuck einem Diener ergibt und dann in Mitodins Besitz gerät, weist auf Verschmelzung zweier ursprünglich getrennter Mythen. Dass sie in Mitodins Gewalt fällt, gleicht Lokis Vorwurf von Friggs Buhlschaft mit Odins. Brüdern Wili und We. Diese eheliche Untreue entstand zum Teil dadurch, dass Frija einst dem Tiuz gehörte und von ihm auf Wodan überging. Ihre ursprüngliche Zugehörigkeit zu einem andern als Odin haftete noch in der Erinnerung, und daraus erwuchs diese Sage. Eine andere hiervon verschiedene und unabhängige Sage, welche in nordischer Überlieferung an Freyjas Namen geknüpft ist und erst unter den Freyjamythen näher erörtert werden soll, erzählte von der Göttin, die ihre Gunst verschenkte, um dadurch ein goldenes Geschmeide zu erwerben. Ob bereits Saxos Quellen die sonst mit Freyja verbundene Geschichte auf Frigg übertrugen, ob Saxo selber erst Frigg und Freyja zusammen warf und die im Grunde einander ähnlichen Berichte verschmolz, bleibt eine offene Frage.

Frigg soll noch im schwedischen Volksglauben 1) sich erhalten haben. Von der Heilighaltung des Donnerstags, an welchem Haus und Hof für den Besuch göttlicher Wesen hergerichtet werden, geht die Redensart,,helga Toregud och Frigge", den Gott Thor und Frigge heilig halten. Denn merkwürdigerweise erscheint Frigge in Gesellschaft Thors, nicht Odins. Frigg wird zum Spinnen und

1) Über den schwedischen Volksglauben vgl. Hyltén-Cavallius, Wärend och Wirdarne S. 236 f.; Rietz, svensk dialektlexicon 165; Friggjargras nach J. Grimm, Myth. 279, Jón Árnason, íslenzkar þjóðsögur 1, 646; nach Asbjörnsen, norske folke- og huldreeventyr 1, 201 u. 206 geht Stor Frigg mit elbischem Vieh. Golther, Germ. Mythologie.

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zur Frauenarbeit in Beziehung gebracht. Während der Donnerstagsweihe darf keine Spindel und kein Spinnrocken berührt werden. Denn am Abend, heisst es, spinne Frigge selber. Am Donnerstag Abend sah man vordem einen Greis und ein altes Weib am Spinnrocken sitzen. Nach alter Sage sind es Thor und Frigge, welche spinnen. Das Sternbild des Orion heisst in Schweden Friggetenen und Friggerocken, Spindel und Rocken der Frigge. In einem Segen gegen Pferdekrankheit wird Frygge genannt. Inwieweit echte und glaubhafte Sage hier vorliegt, lässt sich nicht entscheiden. Friggjargras heisst im Isländischen eine Pflanze (gymnadenia odoratissima), welche, unters Kissen gelegt, Liebeslust erweckt. Übrigens gibt es im Norden auch Mariengras, Frauenhaar und fürs Sternbild die Bezeichnung Marienrocken.

3. Die aus Frigg abgezweigten Göttinnen.

Einige Göttinnen, denen keine umfassende, sondern nur beschränkte Wirksamkeit zugeschrieben wird, scheinen aus Frija abgezweigt zu sein, zum Teil schon frühzeitig, falls sie auch ausserhalb des Nordens begegnen, zum Teil erst später unter den Skalden.') Sie dürfen gleichsam als Eigenschaften und Beiwörter der Frija gelten und ergänzen demnach unsre Kenntniss vom Wesen der Hauptgöttin, worin alle die einzelnen Gestalten aufgehen. Besondere Sagen dieser Göttinnen fehlen, nur von ihren Eigenschaften hören wir Einiges, das meiste durch Snorre. Gleich

1) Über die Göttinnen vgl. Snorre in Gylfag. Kap. 35; der Skald Kormak (937-967) nennt Sága, Hlín, Eir, Vár, Gná. Wie die Göttinnen nur die eine Hauptgöttin Frigg vervielfältigen, so die in den Fjølsvinnsmól 38 aufgezählten Jungfrauen ihre Herrin Menglod, in der ebenfalls Frigg sich verbirgt. Die hilfreichen Mädchen heissen Hlif (Beschützerin), Hlifthrasa (Schutz-?), Thiodwara (Volksbewahrerin), Bjort (die Glänzende), Bleik (die Weisse), Blid (die Freundliche), Frid (die Schöne), Aurboda (die Goldspenderin), Eir (die Pflegerin). Zu den Göttinnen im allgemeinen Uhland, Schriften 6, 139 ff. Die Handschriften der SE. 1, 116 u. 2, 274 unterscheiden zwischen Vár und Vor. Vgl. darüber Müllenhoff, ZfdA. 16, 152; Mogk, Beitr. 6, 529 ff.; Bugge, Aarböger f. nord. oldkyndighed 1875, S. 216 f.; Sijmons, Edda I, 1, 148 Anm. Sunna betrachtet Kauffmann, Beitr. 15, 209 als Gen. von Sunn =an. Syn; Eir vergleicht er (Beitr. 16, 201 ff.) den Alaisiagen, den Allhilfreichen; gegen Kauffmanns Gleichstellung von Sunna und Syn Gering, ZfdPh. 26, 149. Über Sinhtgunt Müllenhoff, Denkmäler 23, 46; Bugge, Studien 297 f., wo eine Mondgöttin behauptet wird.

Saga, Fulla, Sjofn, Lofn, Eir, War.

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hinter Frigg, als zweite der Asinnen, zählt er Saga auf, die in Sökkwabekk den von kühlen Wellen umrauschten Saal hat. Täglich trinken Odin und Sága zusammen aus goldenen Schalen. Die Behausung der Sága in der Wassertiefe vergleicht sich den Fensalir, den Meersälen der Frigg. Der vertraute tägliche Verkehr mit Odin, der Aufenthalt in den Fluten sind ebenso der Sága wie der Frigg eigentümlich, weshalb vermutet wird, Sága sei Frigg unter anderem Namen. Doch mag man auch in Sága eine Wasserfrau, ein Seitenstück zu Mimir annehmen.

Fulla ist eine Jungfrau; sie geht mit ausgeschlagenem Haar und hat ein goldenes Band um das Haupt; sie trägt Friggs Truhe und bewahrt ihr Schuhzeug; auch ist sie in ihre heimlichen Pläne eingeweiht. Als Vertraute der Frigg hilft sie Odin zu überlisten, indem sie dem König Geirröd die heimtückische Warnung vor den Hexenkünsten eines Zauberers überbringt. Im Merseburger Spruch ist Volla Frîjas Schwester. Wenn auch Fulla nur als eskimær, Kammermädchen der Frigg bezeichnet wird, so ergibt sich doch ihre besondere der Frigg fast gleiche Bedeutung daraus, dass Nanna aus der Hölle Frigg und Fulla mit Geschenken, mit einem Kopftuch und einem goldenen Fingerring beehrt. Der Name bedeutet Fülle, Überfluss, und ist wie die göttliche Copia, Abundantia der Römer aufzufassen. In Fulla wird die Göttin Frija nach ihrer Reichtum und Segen spendenden Thätigkeit persönlich.

Zu Liebe und Ehe gehören Sjofn und Lofn. Sjofn ist eifrig bemüht, die Menschen zur Liebe zu entflammen, Männer sowol wie Frauen, daher wird nach ihrem Namen die Liebe sjofni genannt. Lofn erhört gern die Gebete und ist mild; sie hat von Allvater und Frigg die Erlaubniss erhalten, Ehen zwischen Menschen zu Stande zu bringen, denen vorher ein Hinderniss im Wege stand. Nach ihrem Namen heisst die Erlaubniss lof. Bei den älteren Dichtern finden sich diese allegorischen Gestalten nicht. Dagegen nennt schon Kormak die Eir, die Ärztin unter den Asen. Es ist die verkörperte Pflege, von an. eira, pflegen, schonen. Auch im Liede von Fjolswid 38 erscheint Eir neben andern freundlichen, schützenden, hilfreichen Jungfrauen der Menglod, welche auf dem Berge der Heilmittel (Lyfjaberg) gedacht ist.

War hört auf die Eide und heimlichen Abmachungen der Menschen, der Männer wie der Frauen; darum heissen solche Verpflichtungen várar (Gelübde). War ist auch weise und wiss

begierig, so dass ihr nichts verborgen bleiben kann. Im Lied von Thrym 30 heisst es:

Bringt nun den Hammer,
Den Mjolnir legt

die Braut zu weihen,
in des Mädchens Schooss,

weiht unsern Bund!

In Wars Namen

Also eines der schönsten und älteren Eddalieder bringt die Hüterin der Eide mit der Ehe, dem Hauptgeschäfte der obersten Göttin, in Zusammenhang.

Hlin ist angewiesen, die Menschen zu schützen, die Frigg vor irgend einer Gefahr behüten will; daher kommt die Redeweise, dass derjenige sich anlehnt (hleinir), der sich in Acht nimmt. In der Volospo steht Hlin geradezu für Frigg, die also offenbar nur allgemein als hilfreiche Schützerin so zubenannt ist.

Syn hütet die Thüren in der Halle und schliesst sie vor denen, die nicht hineingehen sollen. Auch ist sie bei den Thingversammlungen in solchen Streitsachen zur Schützerin bestellt, wo Männer etwas zu leugnen haben. Daher stammt die Redensart: Syn ist vorgeschoben, wenn jemand etwas zu leugnen hat. Syn, die Ableugnung stammt jedenfalls vom Zeitwort synja, leugnen. Der Name Syn findet sich schon beim Skald Egil Skallagrimsson und bei Eilif Gudrunarson.

Snotra ist weise und von feinem Anstand; nach ihrem Namen werden kluge Männer oder Frauen snotr genannt. Wie man sieht, sucht Snorri die betreffenden Ausdrücke aus den Namen der Göttinnen herzuleiten, während natürlich das Umgekehrte der Fall ist.

Gna wird von Frigg in ihren Angelegenheiten nach verschiedenen Orten entsendet. Sie hat ein Ross, das durch Luft und Meer zu schreiten vermag und Hofwarpnir (Hufwerfer) heisst. Es geschah einmal, dass ein Wane sie erblickte, als sie durch die Luft ritt. Er sprach:

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Auf dem Rücken Hofwarpnirs, den die rasche Gardrofa

Vom Hengste Hamskerpir empfing.

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