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zeihung verdienen, denn er ist unbekannt mit den notwendigen Bedürfnissen unserer Lebensweise. Wenn er aber selbst von Allem, was (bei uns) Fremdes heißt, Gebrauch für sich macht und dabei doch das Vorbild (d. h. die Juden in bezug auf die goldenen und silbernen Gefäße) tadelt, so zeigt er sich als völlig ungerecht, da ihn dieselbe Anklage trifft. Denn er wird als einer erfunden, der selbst Fremdes mit sich führt und nach Solchem verlangt, was nicht sein ist, und deshalb habe der Herr gesagt (sagt der Presbyter): „Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet; denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden", gewiß nicht, damit wir die Sünder nicht zurechtweisen, noch damit wir schlimmen Dingen zustimmen, wohl aber damit wir die Anordnungen Gottes nicht ungerecht beurteilen, da er alles so vorhergesehen hat, daß es in Gerechtigkeit fromme. Denn da er wußte, daß wir gut schalten werden (sollen?) mit unserem Vermögen, welches wir als von einem „Anderen“ genommen besitzen würden, sprach er: „Wer zwei Röcke hat, gebe einen dem, der keinen hat, und wer Speise hat, tue desgleichen", und „Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet", und „Wenn du Almosen gibst, so wisse deine Linke nicht, was deine Rechte tut" und die anderen guten Taten, durch welche wir gerechtfertigt werden, indem wir durch den rechten Gebrauch des Fremden unsere Lage gleichsam wieder in den rechten Stand bringen von Fremdem spreche ich aber nicht in dem Sinne, als wäre die Welt Gott fremd, sondern weil wir dergleichen Ausstattungen durch Empfang von anderen besitzen, ähnlich wie jene (sect. das jüdische Volk) von den Ägyptern, die Gott nicht kannten. Und eben dadurch errichten wir in uns selber eine Stiftshütte Gottes; denn bei den Wohltätigen wohnt Gott, wie der Herr sagt: „Machet euch Freunde von dem Mammon der Ungerechtigkeit her, damit sie, wenn ihr vertrieben werdet, euch aufnehmen in die ewigen (Stifts)hütten." Denn wir werden gerechtfertigt, wenn wir alles das, was wir, als wir noch Heiden waren, von der Ungerechtigkeit her erworben haben, nun, gläubig geworden, auf solches verwenden, was im Sinne des Herrn nützlich ist.

(IV, 30, 4) Notwendig war es also, daß diese Dinge, um als Vorbild zu dienen, im Voraus (scl. von Gott) bedacht worden

sind; die Stiftshütte Gottes wird aus ihnen verfertigt, und zwar so, daß jene (die Juden), wie gezeigt, mit Recht nahmen, wir aber in ihnen vorgebildet sind, die wir das, was uns nicht gehört, in den Dienst Gottes zu stellen uns anschicken sollen, Denn der ganze Auszug des Volkes aus Ägypten war nach göttlicher Veranstaltung ein Typus und Bild des künftigen Auszugs der Kirche aus den Heiden; deswegen führt er sie auch am Ende von hier in ihr Erbteil, das nicht Moses, der Diener Gottes, sondern Jesus, der Sohn Gottes zum Erbteil geben wird. Wenn aber einer genau auf das achtet, was die Propheten über das Ende sagen und was Johannes, der Schüler des Herrn, in der Offenbarung gesehen hat, so wird er finden, daß dieselben Plagen über alle Heiden insgemein kommen werden, die damals speziell über Ägypten kamen.

(IV, 31, 1) Durch solcherlei Darlegungen über die Alten erquickte uns der Presbyter und sagte: Solcher Vergehungen wegen, in bezug auf welche die Schriften selbst die Patriarchen und Propheten schelten, dürfen wir ihnen keinen Vorwurf machen und nicht wie Ham werden, der die Schande seines Vaters verspottete und dem Fluche verfiel, sondern wir müssen für sie Gott danken, daß ihnen bei der Ankunft des Herrn ihre Sünden vergeben worden sind; denn auch sie, sagte er, danken und rühmen unseres Heils wegen. Dort aber, wo die Schriften nicht schelten, vielmehr die Tatsachen einfach hinstellen, dürfen wir nicht Ankläger werden - denn wir sind nicht sittlicher als Gott und können auch nicht über dem Meister sein, sondern müssen das Vorbildliche darin suchen. Denn nichts ist bedeutungslos in dem, was ohne Vermerk einer Anklage in den Schriften steht.

Das gilt auch von Lot, der seine Töchter aus Sodom führte, welche von ihrem Vater empfingen, und der im Gebiete Sodoms sein Weib als Salzsäule zurückließ bis auf den heutigen Tag. Er vollzog nämlich nicht aus eigenem Willen noch aus seiner Fleischeslust, vielmehr ohne Wahrnehmung und Wissen von so etwas eine vorbildliche Handlung, wie die Schrift sagt: „Und die ältere Tochter trat ein und schlief mit ihrem Vater in jener Nacht, und nicht wußte Lot um ihr Schlafen und ihr Aufstehen.“ Und mit der jüngeren war's ebenso: „Und nicht wußte er", heißt es, „daß sie bei ihm geschlafen, noch daß sie aufgestanden." Ohne Wissen des Mannes also, und ohne

daß er der Lust fröhnte, geschah die vorbedeutende ökonomische Handlung, in welcher sich die beiden Töchter, d. h. die beiden Synagogen, als von einem und demselben Vater befruchtet darstellen ohne Fleischeslust. Denn es war niemand da, der ihnen den Lebenssamen und die Kinderfrucht geben konnte, wie geschrieben steht: „Es sprach aber die Ältere zur Jüngeren: Unser Vater ist alt, und niemand ist auf Erden, der bei uns. eingehe, wie es Brauch ist auf der ganzen Erde; komm, wir wollen unsern Vater mit Wein trunken machen und bei ihm schlafen, um von unserem Vater Samen zu erwecken."

(IV, 31, 2) Jene Töchter sagten dies in dem einfältigen und guten Glauben, es seien alle Menschen zugrunde gegangen, wie die Sodomiter, und über die ganze Erde sei Gottes Zorn gekommen. Darum sind sie auch entschuldbar, da sie meinten, sie allein mit ihrem Vater seien übrig gelassen worden zur Erhaltung des menschlichen Geschlechts, und deshalb hintergingen sie den Vater. In ihren Worten aber ist angedeutet, daß es keinen anderen gibt, der der älteren und der jüngeren Synagoge Kinder verleihen kann als unser Vater. Der Vater aber des Menschengeschlechts ist das Wort Gottes, wie Moses zeigt, da er sagt: „Ist nicht eben dieser dein Vater, der dich besitzt und dich gemacht und dich geschaffen hat?" Wann nun hat Er den Lebenssamen, d. h. den Geist der Sündenvergebung, durch den wir lebend gemacht werden, in das Menschengeschlecht ausgegossen? Nicht damals, als er mit den Menschen aß und Wein trank auf Erden? Denn „es kam", heißt es, „der Menschensohn aß und trank"; und nachdem er sich niedergelegt, schlief er ein und tat einen Schlaf, wie er selbst in Davids Person spricht: „Ich schlief ein und tat einen Schlaf"; und weil er dies tat, indem er Verkehr mit uns pflog, um uns Leben zu bringen, heißt es wiederum: „Und mein Schlaf ist mir süß geworden." Das alles ist durch Lot angedeutet, daß nämlich der Samen des Vaters von allem, d. h. der Geist Gottes, durch den alles gemacht ist, sich vermischt und vereint hat mit dem Fleisch, d. h. mit seinem Gebilde, durch welche Vermischung und Vereinigung die beiden Synagogen, d. h. die beiden Versamlungen, von ihrem Vater lebendige Söhne als Frucht dem lebendigen Gott bringen.

(IV, 37, 3) Und während dies geschah, blieb die Gattin

Philotesia.

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zurück in Sodom, nicht mehr als verwesliches Fleisch, sondern als eine Säule von Salz, die immer bleibt und durch die natürlichen Funktionen menschlicher Art (die Menstruation) zeigt, daß auch die Kirche, welche das Salz der Erde ist, zurückgelassen ist im Gebiete der Erde und Menschenschicksal erleidet; und während ihr oft ganze Glieder abgenommen werden, bleibt die Salzsäule bestehen, die da die Grundfeste des Glaubens ist, festmachend und vorausschickend ihre Kinder zu dem Vater, dem sie angehören.

(IV, 32, 1) Auch solche Gedanken trug der Alte, der Apostelschüler, über die beiden Testamente in seinen Predigten vor, indem er zeigte, daß beide von einem und demselben Gott stammen: denn es gebe (sagt der Presbyter) keinen anderen Gott als den, der uns gemacht und gebildet hat, und haltlos sei die Rede derer, die da sagen, durch Engel oder durch irgend eine andere Macht oder von einem anderen Gott sei diese unsere Welt gemacht worden. Denn wenn sich einer einmal abdrängen läßt von dem Schöpfer aller Dinge und zugesteht, von irgend einem anderen oder durch einen anderen sei unsere Welt gemacht worden, so muß ein solcher in eine große Ungereimtheit und in viele Widersprüche fallen, in bezug auf welche er weder wahrscheinliche noch gewisse Bescheide zu geben vermag. Und daher verbergen die, welche andere Lehren einführen, ihre Ansicht von Gott vor uns, indem sie das Gequälte und Nichtige ihrer Lehre wohl kennen, sowie aus Furcht, sie möchten besiegt werden und so um ihr Heil kommen.

Wenn einer aber an den einen Gott glaubt und an den, der durch sein Wort alles gemacht hat, wie auch Moses sagt: „Gott sprach, es werde Licht und es ward Licht", und wie wir im Evangelium lesen: „Alles ist durch ihn gemacht, und ohne ihn ist nichts gemacht", und wie auch der Apostel Paulus sagt: „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater, der da ist über alle (und durch alles) und in uns allen" - so wird dieser erstens festhalten an dem Haupte, von welchem aus der ganze Leib zusammengefügt und verknüpft ist und durch jegliches Band der Dienstleistung, nach Maßgabe eines jeden Teils, das Wachstum des Leibes vollzieht zur Selbsterbauung in der Liebe"; sodann wird ihm auch jede Aussage feststehen, wenn er die (heiligen) Schriften aufmerksam liest an der Hand der Pres

byter, die in der Kirche sind, bei denen die apostolische Lehre ist, wie wir gezeigt haben.

1.

Daß die Presbyter-Stellen dieses Abschnittes eine Einheit bilden und sich von den übrigen Presbyter-Stellen bei Irenäus unterscheiden, daß wir also von diesen absehen dürfen und es hier mit einer geschlossenen Quelle zu tun haben, darüber ist Zahn (a. a. O.) mit mir einig. Einig sind wir auch darüber, daß die Einführung des ersten Zitats (IV, 27, 1) im Lateiner fehlerhaft überliefert ist. Die letzten Worte in dem Satze: „Quemadmodum audivi a quodam presbytero, qui audierat ab his qui apostolos viderant et ab his qui didicerant“, geben keinen Sinn; denn weder können die Jünger Jesu hier einfach als „hi qui didicerant" bezeichnet sein die Bezeichnung wäre ganz unverständlich, noch ist es glaublich, daß Irenäus hier zwischen ,,apostoli“ und „Jünger Jesu" unterscheiden wollte, noch versteht man, warum Irenäus denselben Mann erst als Schüler von Apostelschülern, sodann als Schüler der Apostel selbst bezeichnet hat. Augenscheinlich ist das „,,qui" nach dem zweiten „,ab his" zu tilgen; es ist gedankenlos in Analogie zum ersten „,qui“ eingeschoben worden. Das zweite ,,his" bezieht sich also auf die Apostel, und der Presbyter ist als ein Hörer von solchen bezeichnet, die die Apostel gesehen und von ihnen gelernt hatten (οἱ τοὺς ἀποστόλους ἑωρακότες καὶ παρ' αὐτῶν μαθόντες). Das μadóvtɛs neben έwoɑkótɛg ist nicht überflüssig, sondern schließt die Gewährsmänner des Presbyters enger an die Apostel an. Dieser ist also ein Schüler von Apostelschülern gewesen; augenscheinlich muß sein Name den ersten Lesern des irenäischen Werks nichts gesagt haben d. h. ihnen ganz unbekannt gewesen sein; denn sonst hätte ihn Irenäus wohl genannt. An Papias oder Polykarp ist daher nicht zu denken auch darin stimme ich mit Zahn überein.

Die sechs übrigen Stellen, in denen der Gewährsmann noch direkt angeführt wird, tragen zu seiner Charakteristik doch noch etwas bei. (1) Während er fünfmal Presbyter genannt wird 11), heißt er an zwei Stellen „senior“ (ó ñoɛóßúτng), d. h. der ehr

11) In IV, 28, 1 liest man ,,ostendebant presbyteri". Zahn sucht diese LA zu halten unter Berufung darauf, daß auch sonst einmal Presbyter im Pl. und Sing. bei Irenäus wechseln. Allein die Verweisung auf andere

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