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der auf seinem Gaul ist, auf welchem er beschämt im Dorfe hinuntersprengt.

Der Kräuterklauber kennt den Strickreiter, könnte ihn auch nennen, läßts aber bleiben, denn er weiß, er schämt sich doch nicht. Das ist ein Stücklein von Rus bezahl, das gar nicht lang erst geschehen ist, und der Kräuterklauber hats vom Strickreiter selbst.

Wie Rübezahl vor Prellerei warnt.

Gott sei Dank, daß wir herauf sind! fagten drei Görliger Tuchmacher oben auf dem Schmiedeberger Paß zu einander, seßten ihre Hocken ab und wischten sich den Schweiß von der Stirne. Sie wollten hinüber nach Böhmen, und ruhten jest aus vom langen Steigen. Indem kommt ein vornehmer Herr, redet sie an, und wie er hört, daß sie Tuche bei sich führten, sagt er: ich kaufe euch ab. Obschon die Männer einen sehr hohen Preis fordern, so kauft er doch jedem von ihnen ab, und zahlt ihnen den Kaufpreis in lauter Dukaten aus. Die Leute reisen hierauf weiter; wie sie aber eine Strecke gegangen sind, ziehen sie ihre Dukaten heraus und finden zu ihrem Schrecken, daß es bloße Zahlpfennige sind. Sogleich kehren sie wieder um und treffen an der vorigen Stelle eine Kutsche mit sechs Rossen und drins nen sißt der vornehme Herr, und sie beklagen sich, daß er ihnen Zahlpfennige statt Gold gegeben. Zeigt mir doch das Geld, sagt Rübezahl. Wie sie es aber hervor bringen, ist es wieder gutes Gold. Die Männer find bestürzt, und Rübezahl sagt: Könnt ihr denn Gold nicht

von Messing unterscheiden? Wenn es euch aber nicht recht ist, fährt er fort, so sollt ihr den Kaufpreis in Thalern erhalten. Und damit zahlt er ihnen die Summe in lauter Thalern aus. Sie gehen abermals davon, und da sie doch über den Vorgang stußig geworden sind, so machen sie nicht lange darauf wieder ihre Sickel auf und finden darin statt des Silbers Scherben. Nun ergreift sie die Angst erst recht und sie laufen spornstreichs wieder zurück. Die Kutsche hålt richtig auf dem alten Flecke und der Herr sist drinnen. Er, fragt, was sie schon wieder wollten, und die Leute klagen ihm ihr Leid, und daß sie lieber ihre Tuche zurückhaben wollten. Růz bezahl antwortet ihnen gar ernst, daß sie sich packen follten. Sie wären, sagt er, ehrlich bezahlt worden, und würden das später selbst sehen. Die Leute klagen gar sehr, und besonders der eine, welcher vorstellt, daß er ein armer Mann sei, und ein Heerdlein kleiner Kinder zu Hause habe. Aber Rübezahl bleibt dabei, er habe Niemanden betrogen und es werde sich das ausweiz sen. Hierauf fährt er rasch über den Paß hinunter und die Männer segen wehklagend ihren Weg fort. Als sie aber nach Liebau hinüberkommen und ihre Säckel ausschütten, sind die Scherben wieder lauter gute Thaler geworden. Da hatten sie freilich große Freude, weil sie sich doch hatten vorwerfen müssen, den Herrn geprellt zu haben. Merke also, was die heilige Schrift sagt:

Niemand übervortheile seinen Bruder im Handel.

Wie Rübezahl das Stück aufführt:
Wurst wieder Wurst.

Es ist eine gar schöne Sache um ein Mägdlein, find aber gar ihrer mehre beisammen, so möchte manchmal einer ganz aus der Haut fahren, zumal wenn sie hübsch und freundlich sind.

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Nun, hübsch und freundlich waren allerdings die drei, welche einmal beschlossen, auf das Hochgebirg zu wandern, sie wußten es aber auch, daß sie es waren. Sie lebten in größter Eintracht wie Schwestern zusammen, waren immer fröhlich und guter Dinge, und hats ten es gern, wenn hübsche Männer sich um sie bekûmmerten. Uber darum denn das geschah sehr oft wurden sie auch bald übermüthig und trieben Muths willen ohne Ende, und lockten Männer an sich, um sie hinterdrein an der Nase herumzuführen und von sich zu stoßen. Das ist freilich sehr unrecht, und solche Mägds lein versündigen sich dadurch, und werden dafür oft vom lieben Gott gestraft und bekommen gar keinen Mann, und find hernach im Alter oft ein Spott der Leute, wiewohl mit Unrecht.

wie

Unsere drei Magdlein richteten ihren Vorsaß auch bald ins Werk, und als eines Tages das Wetter schön war, so brachen sie zusammen auf. Unterwegs es nun die Mägdlein machen, wenn sie unter sich sind, so sprachen sie bald von dem, bald von jenem, und waren sehr bald bei ihrer Lieblingssache, bei den Månnern, und wünschten, daß sie einen hübschen Reisegefähr= ten haben möchten; und wünschte sich die eine einen

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blonden, so verlangte die zweite nach einem braunen, und die dritte gar nach einem recht schwarzen ú. d. m. Aber freilich es wollte Niemand kommen, und so sahen sie fich endlich auf dem Rückwege in der Baude am Seiz fenberge, ohne daß ihr Wunsch erfüllt worden wäre.

Eben waren sie im Begriff aufzubrechen, als ein wohlgebildeter, gut gekleideter junger Mann zur Thüre hereintrat, und die Mägdlein stießen einander verblümt mit den Ellenbogen. Der junge Mann schien etwas schüchtern, knüpfte aber doch endlich ein Gespräch mit den Mägdlein an. Er komme eben, sagte er ihnen, aus Böhmen herüber, und sei im Begriff hinab nach Schles sien zu reisen, und wenn sie auch denselben Weg gin= gen und es ihm erlaubten, so möchte er wohl ihr Begleiter sein.

Nun, so etwas ist immer ehrenwerth, und die Schönen nahmen auch sein Anerbieten an. Aber heimlich beredeten sie sich, sie wollten den jungen Mann in fich verliebt machen und dann mit einer langen Nase abziehen lassen.

Rübezahl

denn dieser war der junge Mann kannte die Mägdlein wohl, und wußte im Voraus, daß fie ihn zum Narren haben würden, und darauf war bei ihm alles berechnet. Er stellte sich unterwegs etwas einfältig, und diese losen Mägdlein waren nun um so unverblümter in ihrer Neckerei und stellten sich, als ob fie alle drei in ihn verliebt wären.

Mit der Liebe ist es eine ganz eigne Sache, wie jeder Practicus weiß. Die erste Liebe ist stumm, denn da wagt sich einer gar nicht heraus und liegt vor dem Gegenstand seiner Liebe, wie der Türke vor Neuhäusel;

die zweite ist dumm, denn da geht einer blind drauf los, wie Paulus auf die Korinther, und die dritte ist schon krumm, da kommt einer schon mit Finten per ambages, wie die Schlange im Paradiese. Dann ist Jez der bereits dicke durch.

Rübezahl berücksichtigte die Erfahrung der Mägde lein und fing mit der ersten Liebe an; da sie ihm aber hinlänglich Muth machten, so dachte er: immer drauf. Er balzte und girrte, daß es eine Lust war, und endlich bat er die eine um einen Kuß. Nun, ein Kuß, wer's weiß, ist ein gefährliches Ding, zumal wegen der Nachkommenschaft, und hat eine eigne Natur, denn er bes kömmt immer gleich Junge. Das wußten die Schönen wohl, und stråubten sich, aber nicht lange. Rübezahl wußte durch tausend Kniffe sie auf ihrem Wege aufzu halten, und bald stellte er sich müde, bald von ihren Reizen so ergriffen, daß sie sich aufs Moos und Gras sehten und die Zeit mit lauter Tåndeleien hinbrachten. So brach über diesem Spiel der Abend herein, und ob fie gleich jest ihren Weg in Eile fortsetten, so fanden fie doch dabei überall unerwartete Hindernisse. Das schlimmste war aber freilich endlich das, daß sie den Weg verloren hatten. Es ist jedoch eine gewöhnliche Geschichte, daß verliebte Leute den Weg verlieren, und manchen ists sogar lieb; zu verwundern ists aber nicht, da Verliebte ja immer schon den Kopf verloren haben; manche haben wohl gar dabei bisweilen ihre fünf Sinne eingebüßt, und es hat sich dafür ein Sechster gefunden, der auf einem ganz andern Flecke sigt als alle andern.

Also den Weg hatten sie verloren und suchten nun überall darnach herum, wiewohl vergebens. Und als

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