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was sie mir vorm Jahre da über die Ohren gezogen.", Der Fuhrmann lachte, und das wisse er nicht, sie wåren vom Rindvieh. Da machte der Herr eine curiose Miene und kragte sich hinter den Ohren: was das anbelange" sagte er, so wüßte man nicht, und es habe jeder seine schwachen Stunden“ u. s. w. Und wie solle er denn das unter den andern heraus finden? meinte lachend der Fuhrmann. Der Herr machte aber wieder ein curioses Gesicht und lächelte: das sei gerade nicht schwer, denn wie er fåhe, wåren die Felle, die er führe, roh, das seinige aber sei gegerbt, und hätten schon die lieben Weltern, die rechtschaffnen Schullehrer, und die bösen Rangen von Schuljungen, ja fast die ganze löbl. Bürgerschaft drauf rum gewalkt, und müsse bei so einer gründlichen Bez handlung auch aus dem schlechtesten Felle eine gute Haut werden. Die scheint ihr mir auch wirklich zu sein, Herr, erwiederte Rübezahl, und ich wünschte, daß wir öfter zusammenkåmen, es würde mir eine große Freude sein. Der Fuhrmann war ganz besonders erfreut über die Lautseeligkeit und Scherzhaftigkeit der Herren, und da es damals in Birngråh kein Wirthshaus gab, so brachte er seinen Kober hervor, nahm eine Flasche mit gutem Branntwein und zwei gebratnen Hühnern heraus, und lud mit großer Herzlichkeit und Dringlichkeit die Reisenden ein, zuzulangen. Der Weg hatte diese hungrig gemacht, und sie nahmen das Anerbieten des guten Mannes mit Freuden an. Das sollt ihr mir nicht umsonst gethan haben, Mann,“ sagte Rübezahl, „wenn ichs euch auch nicht auf der Stelle vergelten kann." Der Mann aber meinte, darum geschähe es nicht, und es freue ihn nur, daß er so liebe Herren getroffen habe.

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In Friedberg schieden die Reisenden von einander, denn der vornehme Herr, so Upelt hieß und ein Menschenfreund war, der war hier zu Hause, und Rübezahl sagte, daß er nach dem Gebirg müsse, da habe er zu thun. Der Fuhrmann aber, dem der Herr Apelt im goldnen Löwen der Wirth hieß damals Wagler noch ein gutes Frühstück vorsehen lassen, fuhr seines Weges weiter, denn er wollte in die Sitte (Zittau). Wie er nun in Göppersdorf hinauffährt, — es war nicht weit von der rothen Nase da gehts auf einmal „Knack,“ und die Leitern des Wagens gehen aus einander. Da steht der arme Fuhrmann, kraht sich hinter den Ohren und ver= wünscht sein Geschick, während auf der einen Seite die Felle auf die Straße herunterschieben. Laßts nur gut

sein," spricht auf einmal eine Stimme auf der andern Seite des Wagens,,,wer weiß, wozu's gut ist," und lacht dazu;,,ladet nur vollends ab, es wirds wohl wieder einbringen.“ Da erkennt der Fuhrmann den lustigen Reisegefährten und fängt an zu klagen über sein Unglück; aber während er wieder einen Blick auf die eine Seite seines Wagens wirft, ist indeß der Reisegefährte auf der andern verschwunden.

Unterdessen hatte der Schulz, der gerade in seinem Garten Birnen schüttelte es waren Bunkerdinen (bonne chretienne) - das Unglück des Mannes bemerkt, ließ einen Fofigwagen (eine Art Packwagen) herausschieben, und so luden sie denn die Felle von einem Wagen auf den andern. Wie sie nun aber bald auf dem Boden find, und der Fuhrmann eben einen Arm voll Felle hinüberwirft, da sieht er etwas Zusammengerolltes liegen, und wie er es näher beschaut, ists ein Fell, aber ein

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gegerbtes, und,,Gott steh mir bei," sagt er, das ist ja so schwer, daß man es nicht erheben kann," und ruft den Knecht. Sie rollen nun das Fell aus einander und da liegt ein weißer blißender Klumpen es war ein Klumpen Silber in der Mitte, und dabei liegt ein Zettel, darauf steht: Brauchs mit Verstand in reiner Hand. Das hat denn der ehrliche Mann auch gethan; denn er hat wohl gemerkt, wer der Geber gewesen, und sich drum auch gescheuet, das Geschenkte unrecht anzuwenden. Er hat darauf das Fuhrwerk liegen lassen, sich ein großes Vorwerk gekauft da unten bei Liegniß, und heißt heutz zutage die sieben Jungfern, wers kennt, und liegt in der Jauerer Vorstadt. Seine Kinder hat er in allem Guten erziehen lassen, und der günstige Leser machts gewiß auch so, wenn ihm einmal so` was passirt.

Merke: Nichts giebt schneller Freunde als Gefälligkeit unterwegs.

Wie Rübezahl Badegäste färbt.

Einmal saßen im Warmbade eine Menge fröhlicher Badegaste zusammen im runden Probstei-Bade, und waren unter einander Männlein und Weiblein, wie das damals Sitte war, es sind fast zweihundert Jahre her und war eben darum die Lust größer und auch die Badekur gedeihlicher. Denn damals kannten die Leute noch nicht das Wörtlein „Anstand“ in der Bedeutung, wie man es jest nimmt und sich dadurch unschuldige Lebensfreuden verkümmert, die gar nicht gegen den eigentlichen wahren Anstand sind. Saßen also in Scherz und Fröh

lichkeit im Wasser, und der eine sagte dies, der andre das. So meinten sie denn auch, da sie bald auseinander und Jedes in seine Heimath gingen, daß es gut sein würde, wenn sie erst die Koppe bestiegen und sich an der Aussicht erfreuten. Also beschlossen sie, am andern Morgen aufzubrechen, und hatten im Warmbade und in Herischdorf zwölf Roffe bestellt für die sechs Herren und eben so viele Frauen und Mägdlein; denn damals ritten schwache und bequeme Leute noch auf und übers Gebirge. Der Morgen war schön, und hatten die Reisenden eitel Lust und Lachen, besonders über die Frauen, die des Reitens nicht gewohnt waren, that ihnen aber gar wohl. Auch hatten sie einige Tråger mitgenommen, so Speisen und Ungarwein und Rheinfall, und für die Frauen Malvasier mit sich führten.

So zogen sie in Giersdorf hinauf und bei der Papier: mühle links in den Wald, bei zween Bauden vorbei, und dann weiter oben über ein Brücklein. Hier machten fie ein wenig Halt, und stärkten sich aus ihren Kobern. Man hieß es hier bet Topf-Jokels Birke. Denn damals stand hier eine große Birke, auf welche kurz vorher ein 75jähriger Mann gestiegen war, und am Wipfel einen Topf mit folgender Aufschrift aufgehängt hatte: wer hier trinken und nicht lecken will, der steige hinauf und schöpfe mit diesem Topfe. Der Mann aber hatte Jakob oder Jokel geheißen und von dem aufgehängten Topfe den Beinamen Topf-Jokel erhalten, und darum nannte man es hier bei Topf- Jokels Birke.

Nachdem sie hier ausgeruht hatten, ritten sie weiter bis beim Gemsen-Jürg, der in der Schlingelbaude wohnte, und hier ließen sie sich bei den mitgebrachten Vorräthen

wohl sein. Die Rosse ließ man im Grase weiden, damit fie das steile Gebirg, welches sich vor ihnen erhob, desto besser ersteigen möchten. Hierauf gings die steile Lehne hinauf nach Tanla's Baude am Seiffenberge, so heutzu= tage die Hampelbaude heißt. Da war nun freilich das Meiste überstanden. Sie ließen hier ihre Rosse stehen, und wanderten zu Fuße vollends hinauf zum Kamme. Nun brauchte man damals keine Führer auf dem Kamme; denn es war der ganze Kamm mit Knieholz bewachsen, und hatte man auf obrigkeitlichen Befehl Wege in das felbe gehauen, die nach der Koppe und nach den benach barten Bauden und Dertern führten, so daß Niemand leicht irren konnte. Aber früher mochte hier theilweise hoher Urwald gewesen sein, denn bis oben gegen den Kamm hinauf standen noch Leichen — abgestorbne filbergraue Stämme alter Tannen von gewaltiger Hdhe und Stärke. Durch diese Natur hin stiegen die Wandrer. Als sie nun aber hin zur Teufelswiese kamen,, da seufzten die Frauen und Mädchen nicht wenig. Denn sie mochten sich auch noch so sehr heraufnehmen, um ihre schönen weißen Strümpfe nicht zu beschmugen, es half im Sumpfe nicht viel, und wer etwa auf den gelegten Steinen darneben trat, bekam gefärbte Strümpfe. Da wurde denn oft ein plößliches Gekreisch und Gequik gehört, dem wieder ein allgemeines Lachen der fröhlichen Gesellschaft folgte. Bald stand diese am Fuße der Koppe und freute sich, daß sie so nahe am Ziele ihrer Wanderung wäre und das Wetter so schön, aber es war noch eine

faure Stunde da hinauf. Endlich standen sie oben und erblickten im Sonnenglanze die Welt zu ihren Füßen. Da genossen sie denn die Freuden der Natur und lachten

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