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und scherzten, und stimmten dazwischen Lobgesänge an auf den, der das Alles so schön und erhaben geschaffen. Wie nun aber so häufig in schönen und seligen Augenblicken das Herz mit dem Kopfe davonläuft, so war es auch hier. Denn im Gefühl der Freude ergriff das schönste Mädchen der Gesellschaft, ohne daran zu denken wo sie war, den Becher und rief: aufs Wohlergehen des guten Rübezahl. Kaum war das Wort heraus, als aus dem Teufelsgrunde ein Sturm und Wetter heraufbrach, daß die ganze Gesellschaft durch einander gewirbelt wurde und kaum im Stande war sich auf den Füßen zu halten. Unter beständiger Gefahr in den Teufelsgrund oder in den Melzergrund hinabgestürzt zu werden, traten sie ihren Rückweg an; aber rechts und links aus den sie umjagenden Wolken schallte ihnen bis zum Fuße der Schneekoppe gellendes Gelächter nach, und nur erst am Ende der Teufelswiese hellte sich der Himmel wieder auf. Die Frauen waren vor Angst und Schrecken fast des Todes, und es war gut, daß sie bald darauf Tanlas Baude erreichten. Ihr könnt froh sein," sagte der alte Tanla, „daß euch der Herr des Gebirgs nicht den Hals gebrochen. denn Niemand kann ungestraft auf dem Gebirge den Namen Rübezahl aussprechen, und am gefährlichsten ists auf der Schneekoppe und in des Teufels Luftgårtlein. Laßt euch das eine Warnung sein!" Das thaten sie denn auch, und schliefen die Nacht über gar sanft auf Tanlas duftendem Heu, über welches Jeremias, des Alten Sohn,weiße Linnen gedeckt hatte, und vergaßen da all ihr Leid. Aber die Geschichte ist noch nicht aus, lieben Leute. Früh, als die Sonne aufging, wurden die Schläfer durch anmuthige Töne aus dem Schlafe geweckt, und als sie

mit den Köpfen zum Fenster hinausfuhren, sahen fie den alten Tanla vor der Baude stehen und auf einem langen Horne blasen. Denn seit undenklichen Zeiten war es auf den Bauden üblich, beim Aufgange der Sonne eine Weise auf einem Horne zu blasen, was freilich, wie so vieles alte Gute, seitdem abgekommen, und so blies denn auch heute der alte Tanla fein Morgenlied, wodurch die Gesellschaft gar sehr erbaut ward. Nicht lange darauf traten sie ihren Rückweg an, und kamen glücklich im Warmbade an.

Nun bestand damals im Warmbade ein besondres Bade- Vergnügen für die Männer. Man ließ nemlich das Bad ausschöpfen und seßte sich dann hinein, um, wie mans nannte, mit herauf zu quellen. Bei dieser Gelegenheit gaben die Frauen die Besuchung, und schütteten Körbe voll Rosenblätter oder andre wohlriechende Sachen ins Wasser, was damals für eine besondre Ehre gehälten wurde. Der aber, welcher das Bad hatte ausschöpfen Lassen, bewirthete drauf die Gesellschaft desselben Tages. Also machte auch einer von obiger Reisegesellschaft bez kannt, daß er am andern Tage werde das Bad ausschöpfen lassen. Den Morgen darauf saßen auch Alle wieder ganz lustig im Bade zusammen, und erzählten von ihren Abentheuern vom vorlegten Tage und wie sie Rübezahl geneckt. Ihr könnt von Glück sagen, verseste einer der Mitbadenden, den sie bisher noch gar nicht bemerkt, daß ihr so gut weggekommen seid, und ist nur zu wünschen, daß euch der Berggeist nicht fürder neckt. Nun, darüber denken wir jest weg zu sein, erwiederte der eine und stieg aus dem Bade. Uber, o Himmel, wie erschrak die ganze Gesellschaft, als der Mann bis an den Hals schwarz

gefärbt erschien. Die Frauen auf dem Brunnenkranze schrieen laut auf, und die Männer erhoben sich sämmtlich aus dem Wasser. Wer schildert jedoch ihr Entsehen, als fie fich Mann für Mann ebenfalls schwarz gefärbt sahen; denn wenn einer aus dem Wasser heraufstieg, so wurde er auch sogleich schwarz. Dabei schallte dasselbe Gelächter um sie her, wie sie es vorgestern beim Herabsteigen von der Koppe vernommen, und bestürzt fuhren sie in ihre Kleider und nach Hause. Uls sie sich da aber auskleideten, sahen sie sich so weiß als vorher, und mehr als einer sagte zu sich: Er ist doch ein Spaßvogel, aber ein schlimmer. Wer? mochte jedoch keiner sagen, so gescheut waren fie.

Wie Rübezahl einem unglücklichen Manne hilft, und einen reichen prellt.

Einstmals wollte ein armer Glashändler mit seiner Hocke Scheibenglas übers Gebirge auf Königingråß zu, und war von vielem Steigen gar müde geworden. Indem er sich nun umsieht nach einem Site, wo er ein wenig ausruhen möchte, wird er eines runden Kloßes gewahr, und seht sich darauf nieder. Da sißt er denn recht behag= lich, und die Ruhe thut ihm wohl und er denkt an nichts. Wie er nun so an nichts denkt, da wirds auf einmal unter ihm lebendig und der Klok rollt unter ihm fort, und ehe er sichs versieht, liegt er da auf dem Rücken und zikkelt mit den Beinen in der Luft und strampelt, um wieder auf seine Füße zu kommen. Als er nun wieder steht, thränenden Auges auf seine zerbrochene Habe blickt und doch nichts als Scherben umher

liegen sieht und von dem Kloke weit und breit nichts bemerkt, da tritt Rübezahl plößlich vor ihn hin in der Gestalt eines Wandergesellen. Fragt, ob er hier auf dem rechten Wege nach der Schreiberhauer Glashütte sei, und warum der Mann so bekümmert aussehe. Es sieht sich da freilich wohl bekümmert aus, erwiedert der unglückliche Mann, wenn man sein Hab und Gut so unvers schuldet verliert, und daheim Frau und Kinder hat, die man nun nicht zu ernähren weiß. Dabei weint der Mann bitterlich. Der Wandergeselle hört ihn ruhig und theilnehmend an, und sagt, wie freilich den, so mit Handel sein Brod verdienen müsse, viel Unglück und Widerwärtigkeit auf Reisen treffe, und sei es allerdings besser, wenn einer sein Brod hinterm Ofen verdienen könne. Doch, tröstet er, gebt euch immerhin zufrieden, ich will euch helfen, und wenn ihr meinem Rathe folgt, so sollt ihr wieder zu eurem Gelde kommen. Halt, denkt der Mann und merkt was; was gilts, das ist Rübezahl, und sagt, er würde thun, wie er angåbe. Gut, versezt Rübezahl; seht ihr dort den Esel, welcher unter jenem Baume steht? Den nehmt, führt ihn hinüber übers Gebirg ins nächste Dorf zu dem Müller dort, der eines Esels bedarf; aber ich sage euch, daß ihr den Esel nicht unter neun Thaler verkauft, sonst —. Der Mann war hierüber sehr erfreut, bedankt sich gar sehr bei dem gütigen Wandersmann, und zieht mit seinem Esel davon.

Wie er an die Mühle kommt, hålt er ein wenig an, seht sich auf einen Rand und thut gar nicht, als ob er den Esel verkaufen wolle. Der Müller, ein Mann der Geld hatte, und den Tag vorher schon wußte, wie viel Wasser am folgenden Tage übers Rad laufen würde,

tritt an den Mann heran, fragt woher und wohin,' und besieht den Esel von hinten und von vorn, und schmunzelt und denkt: da wäre auch wohl ein Kauf zu machen. Fragt also den Mann, ob er wohl den Esel verkaufen würde und wie theuer. O ja, sagt der Mann, um 10 Thaler, aber nicht drunter. Ihr seid nicht gescheut, schreit der Müller, für einen solchen Esel 10 Thaler! Doch, seht er nach einigem Zaudern hinzu, drücken will ich euch nicht, und wenn ihr mir ihn um neun Thaler lassen wollt, so mags drum sein und ich will das Geld holen. Nun, weil ihrs seid, sagt der Mann. Hierauf führte der Müller den Esel in den Stall. Der Mann empfing die Bezahlung und schied vergnügt von dannen.

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Nicht lange darnach ging der Müller wieder in den Stall, besah seinen Esel abermals von hinten und von vorn, und „Thadder!" sagte er zu seinem Knechte, „Thadder, so einen Esel haben wir noch nicht im Stalle gehabt, und wenn einer so ein Esel ist, so kann er froh sein. Flugs hole ihm ein Büschel Heu vom Boden und werfs ihm vor, denn er wird hungrig sein. Der Thadder geht und holet das Heu und legts ihm vor. Aber wer auf einmal starr wie eine Salzsäule mit offnem Munde stehen bleibt, das ist der Thadder, als er aus dem Esel heraus eine menschliche Stimme hört, und ich freffe kein Heu, sondern lauter Gebacknes und Gebratenes." Wie ein Pfeil und voller Entsehen schießt der Thadder in die Mühle, und erzählt dem Müller, wie er einen Esel erhandelt, der deutsch reden könne und wolle nicht einmal Heu, sondern lauter Gebratenes und Gebackenes. Dem Müller, dem auch oftmals eben so zu Muthe war wie dem Esel, und der gerade einen Klos

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