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Wie Nübezahl einem Bürschlein das Spiel verleidet.

Wos sich doch die großfn Herrn

Selbst dos Leben so erschwern!

Doß fie's Viech un d' Menschen plågʼn
Müssen's olli Woch'n jag'n;

Ich konns durchaus nit ergründen,
Nit begreifen wos 's dron finden.
Dieses Kriechen durch die Schluchten,
Als ob' f da nach Golde suchten!
Kurz, in allem Ernst gesagt,

S giebt nir dümmres als die Jagd.

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So fang eine Stimme, so offenbar auf der andern. Seite des Gebirgs zu Hause war, als eben Rübezaht einmal sein Revier beging, und Luft hatte mit den Menschen anzubinden. Er wartete also den Gesang gar nicht aus, sondern schritt auf den Sånger zu, der sich ins Moos gelagert hatte und, wie es schien, da der Ruhe pflegte.

Ihr scheint, guter Freund, auch eben kein Freund der Jägerei zu sein, redete ihn Rübezahl an.

Ja, verseßte der Fremdling, wenns Euer Gnåden dabei auch so gangen wäre åls mir, so würdet's hålt ah kah guts Liedel davon singen. Ich bi bei der Jágerei g'west, åber da hob’n s' mich so sekirt, d&ß ich a Schneider g'worden bi, un jeßt will ich ålliweil wandern.

Glückliche Reise! sagte Rübezahl und ging feines

Weges weiter. Nachdem sich der Bursch erholt, seht auch er, das Felleisen auf dem Rücken, seinen Weg fort, und kommt endlich auf einen grünen Plan, wo er mehre junge Bursche Kegel schieben sieht, und bleibt stehen. Nun hatte der liebe Mensch eine schlimme Seite, er war nemlich ganz versessen aufs Spiel, und wo er Würfel sah oder Karten, da zwickte es ihm im Leib, denn durchs Spiel, dachte er, mußt du dein Glück machen. Wie er also da Kegel schieben sieht, so läßt's ihn nicht da vorbei und er stellt sich hin und sieht zu, und je långer er zusieht, desto mehr juckt und zuckt es ihm in den Fingern. Die Bursche erzeigen sich auch höflich gegen ihn, fordern ihn auf mitzuspielen und sagen, er könne vielleicht etwas gewinnen. Das Schneiderlein läßt sich das nicht zweimal sagen und schiebt mit, und gewinnt auch einen Pfennig nach dem andern, bis ́er ein hübsches Sümmchen beisammen hat. Da denkt er ,,besser ist hab ich, als hätt ich,“ und sagt, er müsse nun fört, denn er habe noch weit bis in die Herberge; denn was ein rechter Schneider ist, der ist pfiffig. Die Bursche aber sind auch pfiffig und sagen: Da er so viel ges wonnen, könne er nicht sogleich fort, sie wollten um seine Baarschaft spielen; gewönnen sie, so wollten sie seine Baarschaft unter sich theilen, gewönne aber er, so wollten fie ihm, so viel seine Baarschaft betrüge, aus ihren Beuteln zahlen. Wollte das Schneiderlein wohl oder übel, so mußte er freilich auf den Antrag eingehen, aber sauer wurd's ihm. Es ging ihm auch gar schlecht und er verlor alles. Beim Scheiden redet ihm einer, von den Burschen zu, er solle doch zum Andenken einen Kegel mitnehmen. Dieser Vorschlag kommt ihm curios vor,

und da er sich vorher schon gewundert, wie nur auf diesen Plan im wilden Gebirge die Kegelschieber möchten gekommen sein, so fällt er gleich auf Rübezahl und denkt: wer weiß wozu es gut ist, der Kegel kann zu Golde werden, und er steckt ihn ein. Wie er nun eine Strecke weit gegangen ist, so kann er sich nicht mehr bezwingen und ist neugierig von wegen dem Kegel, und greift in die Tasche, um ihn herauszuziehen. Aber leider ergreift er etwas ganz Andres, und es ist weich, und wie er es herausbringt, so ist es etwas, was die Kühe verlieren, wenn sie auf dem Gebirge spazieren gehn.

So war denn freilich die Erwartung des jungen Burschen gar arg getäuscht, und es ist nur gut, wenn er sich daran gespiegelt und die gute Lehre, die ihm Rübezahl jest gegeben, beachtet hat. Denn Merke: Es stehet jungen Leuten nicht wohl an, sich

ans Spielen zu gewöhnen und Hab und Gut, und wohl Ehre und Leben einzusehen; Arbeitsamkeit, Genügsamkeit und Sparsamkeit bringen viel sichrer zum Glück.

Wie Nübezahl wieder einmal eine
Jungfer ist.

Ein jedes Thierel

Hat sein Manierel,

heißts im Sprichwort. So ein Thierel war auch einmal ein vornehmer Herr -der Kräuterklauber sagts nicht, wer es war, der günstige Leser wirds aber gewiß noch einmal erfahren, denn es bleibt nichts in der Welt perborgen, und es ist nur wegen der Kirchkinder

und hatte eben auch sein Manierel. Denn er war ein Volksfreund, und zwar vom Frauvolke, und hatte nur darauf sein Dichten und Trachten, und machte es darin oftmals zu bunt. Das Frauvolk aber wers kennt, der weiß es ist eine zu große Macht und größer als das chinesische Volk, und alle fünf Mächte in Europa zusammen.

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Er ging also, nemlich der Herr, eines Tages aus Schlesien hinüber in die Lausiß, und zwar zur Kirchweih, und hatte nicht weit zu gehen, so war er drinnen, und auch gleich im ersten Dorfe, das hieß Meffersdorf, und dachte, als er hineinging, nicht wie es ihm gehen würde, wenn er drinnen wäre, oder wie ihm sein würde, wenn er wieder hinaus ginge. Ging aber gar sonderbar, wie der günstige Leser gleich hören wird, obschon es zur Kirchweih war.

Denn auch Rübezahl hatte sein Manierel, nemlich eine besondre Freude am Kirmsen, und ging er da oftmals weit herum und über sein Gehege hinaus, damit er auch die Kirmeslust genosse, wie gewöhnliche Menschen. Kam also auch jest vom Hochgebirge herunter, zwischen dem Desenhübelstein und Alten Heinrichs Schloß durch, und herunter nach dem Bierborn und Flinsberg, und war eben beim Egelsdorfer Kretscham. Da fällt ihm ein,,da hinein gehst du,“ und er geht auch. Drinnen hört er, in Meffersdorf sei eben Kirchweih, und sein Entschluß ist gefaßt. Wie er zum Hause hinaustritt, sieht er vor sich auf dem Meffersdorfer Wege einen Herrn hinsteigen, und kennt ihn gleich, und sagt bei sich: da kann ja die Kirmeslust bald angehen. Er verwandelt sich also auf der Stelle, und zwar in ein schönes

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