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schlechte Leute konnte er nicht leiden. Stets wurde er zornig, wenn man ihn Rübezahl nannte, und wer in sein Gehege kam, das er sich vorbehalten, dem ging es schlecht. Fluchen, Lügen und Fleischeslust konnte er gleich gar nicht leiden. Bis zum schlesischen Kriege gings mit ihm noch so so; seit aber das Gebirg theils preußisch ist, treibt ers weniger -die Leute sprechen von wegen des Gewerbscheins- und Manche sagen gar, er habe sich zur Ruh geseßt. Manchmal kömmt er aber doch noch, wenn auch selten, wie der Leser aus folgenden Erzählungen ersehen wird, und es ist nur gut, wenn Jemand handeln kann, wo Andre nicht reden dürfen, und einem Geiste kann man doch nicht an den Kragen.

Warum Rübezahl die Menschen neckt.

Damals, als Rübezahl auf dem Gebirge erschien, sah es da freilich noch nicht so aus wie heutzutage, und Nübezahl wunderte sich über gar Vieles. Da beschloß er denn Alles kennen zu lernen, und wanderte hinunter in ein Dorf, und verdingte sich als Knecht bei einem Bauer. Der Bauer hatte ihn gar gern, und was er ihm auftrug, das vollbrachte er aufs Beste, so daß durch feine Rührigkeit und Klugheit der Bauer bald ein wohlhabender Mann ward. Wie es nun aber in der Welt so oft geht: der Bauer wußte seinen Wohlstand nicht zu schäßen, ergab sich bald einer unordentlichen Lebensweise, und behandelte endlich den treuen Knecht unfreundlich und hart. Das verdroß den und er dachte,,du willst's bei einem Andern versuchen," und ging zu einem andern

Herrn, bei dem er Schaafhirt wurde. Alsbald gedieh seine Heerde zum Erstaunen, und kein Schaaf wurde mehr krank, und es schien bald, als ob gar keine Wölfe mehr im Gebirge wären, denn kein Schaaf wurde mehr vom Wolfe zerrissen. Es wäre ganz gut gewesen, wenn der Herr der Heerde das erkannt und den Hirten auch gut behandelt hätte. Aber, das that er nicht; denn er war ein Geizhals und gab den Hirten nicht satt zu effen, und enthielt ihm sogar dem versprochnen Lohn vor. Da meinte denn Rübezahl, er wolle zu einem Manne gehen, bei dem Recht und Gerechtigkeit zu Hause sei, und wurde Diener bei einem Amtmann. Hier kam er aber erst recht an, und war nirgends weniger von Recht und Gerechtigkeit zu spüren, als eben bei diesem Amtmann. Da seufzte denn Rübezahl tief auf und sagte: so will ich denn auch von den Menschen gar nichts mehr wissen, und wo sie mir in den Weg kommen, so will ich sie necken und plagen, vielleicht werden sie besser durch Kreuz und Trübsal. Und damit ging er in sein Gebirg zurück.

Wie Rübezahl feinen Namen bekommen.

Wenn aber einer so allein in der Welt lebt, und hat kein theilnehmendes Herz, das mit Liebe an ihm hängt und Freud und Leid theilt, so ists auch eine klägliche Sache, besonders in der Einsamkeit eines wilden Gebirgs. Das dachte der Berggeist einmal; und wie er das dachte, so ging er auch gleich vom Hochgebirge, herunter. Da sah er eines Tages in einem anmuthigen

Wäldchen ein gar liebliches Mägdlein, welches inmitten ihrer Gespielinnen lustwandelte. Sie war aber eine Fürstentochter und hatte einen Geliebten, der ebenfalls ein Fürstensohn war. Rübezahl ward von ihrer Schönheit gerührt, machte sich unsichtbar, und entführte dieselbe aufs Gebirg. Hier zauberte er ein schönes Schloß hin, und dabei einen Lustgarten, desgleichen in der ganzen Welt nicht zu finden war, und er selbst erschien als der schönste Prinz. Als er sie nun in den schönen Zimmern umherführte, und ihr im Garten die herrlichen Blumen und Früchte zeigte, da war die Prinzessin ganz erfreut; wie er aber hinzuseßte, daß das Alles ihr gehöre und sie müsse ihn nun zu ihrem Gemahl nehmen, da war sie untröstlich und weinte, daß es einen Stein in der Erde hätte erbarmen mögen. Sie hårmte sich sichtbar ab und sagte, er möge sie nur wieder zu den Ihrigen bringen, denn sie habe bereits einen Bräutigam und könne keinem Undern angehören. Davon wollte aber freilich Rübezahl nichts wiffen, und nun bat ihn die Prinzessin ihr nur Zeit zu lassen, daß sie sich an die Einsamkeit gewöhne. Aber sie ward mit jedem Tage trauriger und feufzte: ach, wenn ich nur meine Gespielinnen håtte! Rübezahl ließ sich das nicht zweimal sagen, eilte hinab in den Garten und zog eine Menge Rüben heraus, brachte sie ihr, gab ihr einen Zauberstab in die Hand und sagte ihr, sie solle damit nur die Rüben berühren, so würden diese gleich die Gestalten bekommen, die sie wünsche. Sie that es, und sogleich standen die Gespielinnen vor ihr, und war lauter Freude, als sie sich wiedersahen. Leider war aber die Freude nur kurz. Denn bald welkten die Gestalten

dahin, verloren ihre Heiterkeit und schrumpften endlich alle zu alten Mütterchen zusammen. ́ ́ Die -Prinzessin war darüber außer sich vor Schmerz, und machte dem Rübezahl die bittersten Vorwürfe, daß er ihre Freun dinnen so alt gemacht. Rübezahl entschuldigte sich und sagte: dafür könne er nicht, denn die Mägdlein blieben nur so lange jung und frisch, als Saft in den Rüben sei, aber er wolle ihr frische Rüben bringen. Damit entfernte er sich, eilte in den Garten und besåete da viele Beete mit Rübsaamen, wobei er zugleich seinen dienstbaren Geistern befahl, ein unterirdisches Feuer zu unterhalten, damit der Saame aufgehe.

Weiber sind ein Ausbund von Klugheit. Also überLegte die Prinzessin, ob sie nicht etwa mit dem Zauberstabe sich ein Mittel zur Rettung schaffen könne. Als nun die Rüben aufgingen und endlich reiften, zog sie eine derselben heraus, berührte sie mit dem Stabe, und verwandelte sie in eine Biene. Dem Bienlein aber sagte fie, es solle hinfliegen zu ihrem Bräutigam und ihm sagen, wer sie gefangen halte, und er solle nach drei Tagen an der Grenze des Gebirgs auf sie warten und sie erretten. Das Bienlein flog fort, kam aber nicht wieder, denn eine Schwalbe ergriff unterwegs dasselbe und fraß es. Nun machte die Prinzessin eine Grille und schickte sie mit demselben Auftrage fort. Als aber auch diese nicht zurückkehrte, weil sie unterwegs ein Storch gefressen, so machte sie eine Elster, und schickte fie fort und dachte: die wirds schon vollbringen. Sie vollbrachte es auch, und flog so lange, bis sie den Brautis gam fand, der traurig umherzog, die Geliebte seines Herzens zu suchen. Denn als er nun einst da unter

einer Eiche lag, um auszuruhen, hörte er eine Stimme, und als er aufsah, bemerkte er die Elster, die ihm das Leid seiner Liebsten verkündete. Sogleich kehrte der Prinz heim, und zog mit einem großen Gefolge von Reifigen der bestimmten Grenze zu, wo er auch am dritten Tage glücklich ankam. Die Elster aber flog wieder zur Prinzessin zurück und verkündigte, daß sie ihren Auftrag ausgerichtet.

Unterdessen hatte sich in des Berggeistes Schlosse gar viel verändert, denn die Prinzessin war freundlicher gegen ihn und sagte endlich sogar, sie wolle die Seine werden, wenn er unten im Garten alle Rüben zähle, die sie hernach in lauter Brautjungfern verwandeln wolle. Uber, fehte sie hinzu, gieb wohl acht, daß du dich nicht verzählst, auch nicht um eine, sonst nehme ich meine Zu fage zurück. Rübezahl zählte nun ganz eifrig, und um gewiß zu sein, daß er sich nicht verzählt, zählte er noch einmal, und er fand, daß er sich wirklich verzählt. Das geschah aber noch ein paarmal, bis er endlich überzeugt war, nun sei alles ganz richtig.

Während der Zeit hatte die Prinzessin aus der größten Rübe ein Roß gemacht, sich darauf geseßt, und war schnell nach der angegebnen Grenze hinabgeritten, wo sie denn der entzückte Prinz empfing und im Fluge nach dem Schlosse ihrer Weltern brachte.

Als nun Rübezahl aus dem Garten nach der Burg zurückkehrte und seine Geliebte suchte, war diese verschwunden. Sogleich schwang er sich in die Luft, um ihr nachzueilen. Er kam eben zurecht, um zu sehen, wie sie über die Grenze seines Gebiets hinüberjagte, und

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