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handlung über den Hergang auf, und schickten den Gefellen gefänglich zur Stadt zurück.

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Damals gings nun bei solchen Gelegenheiten kurz her, und der arme Teufel, obschon er seine Unschuld wiederholt betheuerte, ward zum Galgen verurtheilt, weil man die Sachen bei ihm gefunden. Als er nun in der lehten Nacht vor seinem vermeintlichen Tode trostlos und ohne Schlaf in seinem Kerker saß, da öffnete sich die Thür und Rübezahl trat ins Gefängniß, und fragte den ar= men Sünder, was er da mache. Ach Gott, wehklagte der Arme, ich bin angeklagt, einen Diebstahl begangen zu haben und soll morgen gehenkt werden, so ich doch kein Dieb und so unschuldig bin, als die Sonne aṁ Himmel, so doch voller Flecken ist.:

Sieh, mein Freund, sagte hierauf Rübezahl, hiers an bist du selbst Schuld; denn hättest du in deinem Uebermuth nicht so oft mich übel behandelt und mit Schimpfworten überhäuft, so dürftest du jeht nicht dafür leiden, denn ich bin Rübezahl. Doch ich will dich dess halb nicht verderben, sondern Gnade vor Recht gehen lassen. Hierauf lösete er seine Bande und schlüpfte selbst in die Ketten. Machte ihn hierauf unsichtbar und brachte ihn so zum Gefängniß hinaus. Wer war froher als mein Schuhknecht!

Indessen wards Morgen, und in aller Frühe erschien schon ein Geistlicher, welcher den armen Sünder zum Tode vorbereiten sollte. Er ermahnte ihn also in sich zu gehen, inbrünstig zu beten, seine Sünden aufrichtig zu beichten und zu bereuen, und darauf, nach erhaltener Absolution, das heilige Abendmahl zu nehmen, denn, segte er hinzu, fein lehtes Stündlein sei einmal da.

Rübezahl horchte hoch auf, drehte, wie es die Vögel machen, den Kopf bald auf die, bald auf jene Seite, schwieg eine Weile still, und sagte dann: Påperle påp. Der Geistliche traute seinen Ohren kaum und entsegte sich. Er fing aber doch seine Ermahnungen von Neuem an, wiewohl vergeblich, denn so oft er wieder begann, so oft erschallte auch das Paperle påp. Als nun nichts weiter als Påperle påp aus dem armen Sünder her= auskommen wollte, so führte man ihn endlich zum Thore hinaus, und hing ihn da unter lauter Påperle påp Ge schrei an den hellen, lichten Galgen.

Kaum war jedoch der Henker von der Leiter herunter, so verwandelte sich der Leichnam auf einmal in eine Schütte Stroh, die Jedermann mit offnem Munde und unverkennbarem Entseßen anstarrte. Die Weiber faßten sich zuerst und nahmen Reißaus, und die Månner tiefen auch bald, wie sie's gewöhnlich machen, den Schürzen nach.

So råchte sich Rübezahl doch immer noch auf eine billige Weise; aber schöner wäre es freilich gewesen, wenn er nicht so weit gegangen wäre. Denn

Merke: Man muß seinen Muthwillen niemals zu weit treiben; aber schön ists dagegen, wenn man erfahrne Beleidigungen vergiebt und vergißt.

Wie Rübezahl den Leuten auf eine andre Art eine gute Lehre giebt.

Wieder einmal geschah es, daß ein paar Wandergesellen übers Gebirge reiseten, und hatten auch ein paar Taschen in ihren Kleidern, es war aber nichts drinnen, und war Holland in Nöthen. Wie sie nun so in Kummer und Sorgen dahin schreiten, sehen sie vor sich eine Kutsche und denken: den, der da drinnen sißt, den wollt ihr ansprechen. Sie bitten also um einen Zehrpfennig. Indem springt ein vornehmer Herr aus dem Wagen, schneidet jedem von ihnen aus dem Gesträuch am Wege mit dem Messer einen Stab ab, und sagt: damit sollten sie vorlieb nehmen, sie würden dadurch schon auf die Beine kommen. Die Gesellen bedanken sich, Rübezahl steigt wieder in den Wagen und fährt davon. Etwas unwirsch zotteln nun die Wandrer auf dem Wege fort, und reden von dem Herrn und seinem sonderbaren Geschenk. Einer aber, darüber unwillig, sagt, ,,ei, was soll mir der Stab, den hätte ich mir selber abschneiden können," und wirft ihn weg. Bruder, sagt der andre, warum so wunderlich! Ich will meinen Stab behalten, wer weiß, wozu er noch gut ist, und zum wenigsten soll er mir ein Andenken sein daran, daß mir ihn ein so vornehmer Herr selbst abgeschnitten. So kas men denn die Beiden vom Gebirg herunter, und kehren in einer Herberg ein, und stellen ihre Stäbe in den Winkel. Ueber eine Weile, wie der Gesell zufällig dahin schaut, da glißerts aus dem Winkel, und wie er darauf losgeht und seinen Stab angreift, ist er so schwer, daß

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er ihn kaum erheben kann, und ist eitel gediegenes Gold. Halbpart, Bruder, ruft der andre, nun ist uns geholfen. Ich dachte was mich bisse, verseht der erstere war aus der Lommatscher Pflege holfen; warum hast du deinen Stab weggeworfen, δι Narr! Der Bursch lief nun zwar gleich den Weg zurück, um den Stab zu suchen, hat ihn aber freilich nimmer ges funden, und ist zeitlebens den Aerger nicht los geworden.

Auf eine ähnliche Weise gings einer armen alten Frau, die sich im Walde verirrt hatte. Zu der kommt der Berggeist in Gestalt eines Jägers, und sie bitter ihn, er möchte ihr doch den Weg nach Giersdorf zeigen. Sie habe, sagt sie weiter, ein Häuflein kleiner Kinder, die kein Brod mehr gehabt, und deshalb sei sie ausge= gangen, um Wurzeln zu suchen, die sie zu Gelde ma chen könne. Der Jäger hört ihr aufmerksam zu, und sagt endlich, sie solle die Wurzeln nur wegschütten, er wolle ihr dagegen ein Laub zeigen, welches leichter sei und in der Stadt mehr gelten würde als die Wurzeln. Und als die Frau nicht will, so streift er von einem Strau che das Laub ab und legts ihr in den Korb. Wie aber der Jäger weg ist, so schüttet sie das Laub aus und benkt: was nügt dir das Laub. Sie geht hierauf auf dem Giersdorfer Wege, wohin fie der Jäger gewiesen, fort, und kömmt glücklich nach Hause.

Wie sie nun hier die Wurzeln aus dem Korbe herausnimmt, fallen etliche Laubblättlein zwischen den Wurzeln hinunter auf den Boden, und da erzählt sie denn den Leuten, daß ihr ein Jäger Laub in den Korb gesackt, das sie aber herausgeworfen, weil es ihr doch nichts nug sei. Indem sie noch erzählt, ist sie auf dem

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Boden und sieht die Blättlein liegen, und sind alle von eitel Gold. Da erschrickt sie, und läuft eben so wie obiger Handwerksbursch wieder zurück, aber von den Blättern findet sie keine Spur mehr. Hätte sie nun die Blätter behalten, so wäre sie eine worden.

reiche Frau ge

Merke also aus diesen Mährchen: Geschenke, wären sie auch gering, muß man immer in Ehren halten, denn sie sind Zeugen einer gütigen, wohlwollenden Gesinnung.

Wie Rübezahl einem Pfarrherrn etwas Christenthum lehrt.

Einmal ging ein ehrbarer Bürger von Hirschberg hinauf nach dem Gebirge, und wollte sich die Wasser: fälle besehen, die damals in reichem Waffer spielten, denn es war ein sehr schöner Morgen, der ihn noch vor Tages herausgelockt, und fein Gevattermann war auch bei ihm. Wie fie nach Petersdorf kommen, kehren sie beim Schulzen ein, um ein wenig zu verschnaufen, und da sigt auch schon ein Gast, und schlürft seine Mor: gensuppe. Als der hört, daß sie nach den Wasserfällen wollen, fagt er, da könnten sie ja Gefährtschaft machen, denn er wolle auch dahin und weiter auf das Hochgez birge nach den Schneegruben. Den Männern ists recht, und, fagen sie, da es sich einmal so schicke, so könnten fie wohl auch der Gesellschaft wegen mit auf die Schnees gruben gehn.

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