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Der Bursch nach altem Schrot und Korn

Hat immer frohen Muth, Vallera u. s. w.,

so hatten auch unsre Studenten frohen Muth, und wer den hat, der ist immer zur Freude geneigt, und findet fie drum leicht überall, und wer gern tanzt, dem ist leicht gepfiffen.

Das war denn auch der Fall mit den Studenten, als sie in die Herberge kamen. Sie stellten da zwar ihren Stab, den sie nach dem` ihnen geleisteten Dienste gar hoch schäßten, sorgfältig hinter die Thür, und waren nach Studenten-Weise fidel und jubelten bis in die Nacht. Als sie aber früh aus der Herberge aufbrechen, denken sie nicht an ihren Stab, und er fällt ihnen erst ein, als sie eine Meile weit gegangen sind, und sich vor ihnen ein großer Sumpf ausbreitet. Also kehren sie wieder um, um ihren Stecken zu holen. Der Kräuterklauber wundert sich, daß Rübezahl diese Nachlässigkeit nicht übel genommen und den Stecken weggebracht, deyn in dem Punkte ist ihm nicht zu trauen, er wird leicht rabbiat. Aber sie finden ihn wirklich wkeder, und gelangen auch mittelst deffelben glücklich über den Sumpf.

Nun habens die Studenten in der Art, daß sie nicht leicht vorübergehen können, wo unser Herr Gott einen Arm herausgereckt hat, und so kams denn, daß auch unsre Studenten bald wieder in einem Wirthshause faßen, wo sie ihren Stab in einen Winkel gestellt hatten. Jeht, nachdem er ihnen schon zweimal aus der Noth geholfen, hatten sie wohl Acht auf ihn, und als sie wie der aufbrachen, suchten sie ihn sorgfältig im Winkel ́auf. Der aber, welcher ihn führen sollte, machte jezt ein gar sonderbares Gesicht, als er sein ansichtig wurde, besah

den Stab von allen Seiten, hob ihn in die Höh und schüttelte den Kopf. Er rief die Andern herbei, und diese betrachten auch den Stock und schütteln die Köpfe. Denn der Stock hatte seine frühere einfache Natur ver loren, und war schwer, und zu einem Rohr von gediegenem Golde geworden. Nun, über so etwas tröstet fich Jeder, und am ersten ein Student.

Sie nahmen also die Gabe dankbar an, theilten dann ihren Schak, und sehten hierauf ihre Reise ganz fröhlich fort, und werden wohl noch in manchem Wirths hause eingekehrt sein; und sollten dem Leser einmal lu stige Studenten begegnet sein, so werdens wohl diese gewesen sein.

Wie Rübezahl sich eines armen Studen: ten annimmt.

Rübezahl mag ohnehin ein Freund von Studenten gewesen sein. Aber zu der Zeit, als er auf den Bergen frei herrschte, wars freilich anders als jezt, wo er sich nur selten zeigt, und gabs damals noch keine Pferde, die den Postmeistern die Orden verdienten, sondern es mußte Jeder, der kein Pferd war, erst etwas Tüchtiges, lernen, und dabei viel Geld aufwenden und wurde vielleicht am Ende doch nichts, obgleich er gelaufen war, so gut als ein Wagen, und mühselig gezogen hatte, so gut als ein Postpferd, geschweige denn, daß er einen Orden ers rungen hätte. Damals gabs meist arme Studenten, und hatten manchmal kaum das liebe Brod, und nur

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- per aspera ad astra, und wenn nicht hier, doch nach dem Tode gewiß die meisten.

Solchen armen Studenten half nun Rübezahl wo er nur wußte und konnte; und so ein Student, aus Trautenau gebürtig, war es, der auch einst übers Ge= birge ging. Im Gehen dachte er an dieses und an jenes, und ward dabei immer schwermüthiger, denn er wußte ja nicht, wie er seine Studien fortsehen und ob je etwas aus ihm werden würde. Wenn man aber an dieses und an jenes denkt, so kann man sehr wohl schwermüthig werden, und darum, meint der Kräuterklauber, ists am Besten, man denkt gar nicht, besonders heutzutage, wo das Denken gar zu gefährlich ist. Nun, unser Student von damals dachte aber, und wie er so in Gedanken dahinstreicht und das Herz ihm dabei so schwer ist, daß ers immer unten auf dem Boden sucht, so gesellt sich Junker Rübezahl zu ihm, und sieht aus wie ein reisender Handelsherr, und fängt mit ihm ein Gespräch an. Und der Student thut nicht wie es jet bräuchlich ist und fest sich aufs hohe Pferd, sondern erzählt ehrlich und treuherzig dem Reisenden seine Urs muth und seine Noth, denn damals schämten sich die Studenten ihrer Armuth noch nicht, und waren beschei den und zuvorkommend gegen Jedermann, weil das in der Welt forthilft. Unter anderm sagte der Student auch im Verlaufe des Gesprächs, daß er wohl noch mehr lernen würde, wenn er sich nur Bücher anschaffen könne, und trug besondres Verlangen nach einem gewissen wichtigen Werke, das ihm zu seinem Brodstudium unents behrlich sei, und doch, sagte er, habe er dazu nichts. Der

Fremde hört ihn theilnehmend an, tröstet ihn so gut er kann und fügt endlich noch hinzu, daß er zufällig das von ihm so sehnlich gewünschte Buch selbst besize, und daß es ihm eine Freude sei, ihm daffelbe verehren und seinen Kummer stillen zu können. Und damit zieht er das Buch aus seines Dieners Felleisen und überreicht es ihm als Geschenk. Der Student wußte nicht, wie er seine Dankbarkeit genug ausdrücken sollte, und hätte gern das Buch sogleich aufgemacht und darinnen geles sen, wenn sich das nur in Gegenwart des Reisenden geschickt hätte.

Als aber bei einem Kreuzwege derselbe von dem Studenten schied und seinen Weg allein fortsette, so holte dieser sein Buch hervor, um es zu durchblättern. Wie er es jedoch in der Hand hält, verwandelt sichs auf einmal in ein Kistchen, und als er das öffnet, so findet er es mit Goldstücken angefüllt. Hererei war das, soviel sah der Student, und er wußte freilich nicht, ob sich das alles nicht wieder verwandeln würde. In dieser Sorge kommt er nach Landshut und denkt: du willst doch versuchen, ob das Gold auch gilt. Geht also zu einem Kaufmann, ein solches Goldstück zu vers wechseln. Der sagt so feines Gold ist mir noch nicht vorgekommen," und wechselt es dem Studenten aus. Da wurde denn dieser erst froh, dankte herzinniglich in einem stillen Gebete Gott und dem gütigen Geber, und machte seit der Zeit einen mäßigen Gebrauch von seis nem Schahe zu seiner höhern Ausbildung, und ist ends lich sogar Doctor, und ein berühmter Ictus geworden, von dessen Grund-Gelehrsamkeit noch viele Menschen zu erzählen wissen, obschon er längst gestorben ist.

Merke: Man inag nun Rübezahl sein oder nicht, so ists immer schön, wenn man andern Leuten in der Welt forthilft.

Wie Nübezahl die drei besten Menschen auf der Welt kennen lernt, und an ihnen eine edle That vollbringt.

Es war gerade oben bei der Buschkäthe, als Rübe zahl, der eben von einer Streiferei unten im Lande hers kam, dachte: wie wårs, wenn du über Nacht hier blics best? Vielleicht erlebst du hier eher etwas, als in Hirschberg. Und damit ging er ins Haus.

hinten, in der Ecke der Stube, saßen drei Männer am Tische, zu denen sehte er sich und sagte,,mit Gunst." „Sehr gern," erwiederte der eine von den Dreien, und nun redeten sie weiter, bald von dem, bald von jenem, und wenn einer etwas erzählte, `so verwunderten sich im mer die andern, wie das höfliche Leute nun zu thun pflegen, wenns ihnen gleich manchmal bedenklich vorkömmt. Vorn an der Spike saß Einer, der ganz grim: mig aussah, hatte ein Gesicht wie roher Schinken, Augen wie eine Kohle, und eine Nase wie ein Sperber, und über dem Munde hing ihm ein großer Schnauzbart herunter, an der Seite aber ein Schwert. Neben ihm auf der andern Seite saß Einer, der sah ganz ernsthaft aus, aber gerade so, wie nun hier zu Lande einer aussieht, und wenn ein anderer etwas vors brachte, so sagte er „nu do do,“ und stemmte den Urm unters Kinn. Der Dritte saß da wie ein Vergißmeine

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